Stipendien GK "Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs" (Rostock)

Stipendien GK "Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs" (Rostock)

Institution
Universität Rostock, Hochschule für Musik und Theater Rostock
Ort
Rostock
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2006 - 30.09.2008
Bewerbungsschluss
30.06.2006
Von
Gesa Mackenthun

Universität Rostock
Hochschule für Musik und Theater Rostock

Stipendienausschreibung

Das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg

"Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs"

bietet ab dem 1.10.2006 nach den Richtlinien der DFG an der Universität Rostock und der Hochschule für Musik und Theater Rostock folgende Stipendien an:

12 Promotionsstipendien
(Grundstipendium € 1.000, Bewerbungs-Höchstalter 28 Jahre)
2 Postdoktorandenstipendien
(Grundstipendium € 1.391, Bewerbungs-Höchstalter 35 Jahre)

Das Ziel des stark international ausgerichteten Kollegs ist es, die empirische Erforschung von Kulturkontakten mit Reflexionen über deren wissenschaftliche Repräsentation und Analyse zu verbinden und dadurch einen interdisziplinären Dialog über die wissenschaftshistorischen und wissenschaftstheoretischen Bedingungen unserer Erforschung von Kulturkontakten herzustellen. Die am Kolleg beteiligten Disziplinen sind Klassische Archäologie, Kirchengeschichte, germanistische Mediävistik, Europäische Ethnologie, Nordamerikastudien, Politikwissenschaft, Britische Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft (HMT) und Religionswissenschaft. Zur Bewerbung aufgerufen sind alle DoktorandInnen und Post-Docs mit einem überdurchschnittlichen Hochschulabschluss in einem der genannten Fächer oder einem anderen geistes- oder kulturwissenschaftlichen Fach.

Die Promotionsstipendien haben eine Laufzeit von 2 Jahren (Verlängerung um max. 1 Jahr). Konkret werden die folgenden Promotionsthemen vorgeschlagen (siehe Beschreibung der Projekte):

PD Dr. habil. Lorenz Winkler-Horacek:
1. "Orientalische" Bilder und frühgriechische Mentalitäten.
2. Die persische Kunst und das Klassische Griechenland.
3. "Fremde Bilder" in religiösen Kontexten des Hellenismus.
4. "Hellenistische" Bildtraditionen und die Herrschaftsrepräsentation in "orientalischen" Reichen: Parther – Sassaniden – Umayyaden.

Prof. Heinrich Holze / Dr. Igor Pochoshajew:
1. Religiöse Argumentationsfiguren in der literarischen Auseinandersetzung zwischen Christen, Juden und Muslimen in der Kreuzzugszeit
2. Modelle religiöser und kultureller Begegnung in Palästina und ihre Rezeption im Abendland
3. Wirkungsgeschichtliche Relevanz der frühen christlichen Islampolemik
4. Christliche Islamrezeption in Al-Andalus 10.-11. Jahrhundert

Prof. Franz-Josef Holznagel:
1. Die Funktionalisierung nonverbaler Zeichen: Zur Poetik des Nibelungenliedes zwischen einer Kultur der Mündlichkeit und der Schriftlichkeit
2. Küsse, Träne und Umarmungen: Adelige Zeichenwelten und die Poetik der mittelhochdeutschen Epik.
3. Die "Erfindung" des Mittelalters im Nibelungen-Film von Fritz Lang.
4. Fremdgewordene Zeichen: Die Streichung und Umcodierung mittelalterlicher Körperzeichen in der Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes

Prof. Gesa Mackenthun / Dr. Christoph Schmitt:
1. Irreversible Übergänge. Erzählte Lebensgeschichten mecklenburgischer Amerikaauswanderer
2. Trauma and Transculturation in American Migration Literature: A Comparative Analysis
3. Spatial Signification and the Topography of Memory in American Migration Literature
4. Writing Back to Theory: The Fictional Response to Discourses on Postcoloniality, Memory, and Trauma in American Migration Literature

Prof. Nikolaus Werz:
1. Kulturkontakt und Wissenschaftsbeziehungen zwischen deutschen Universitätsstädten (Berlin, Hamburg, Rostock) und Lateinamerika (Kuba, Chile, Argentinien, Mexiko) zwischen 1970 und 2005
2. Deutsche Wissenschaftler in Lateinamerika: Wirkungen und Wirkungsgeschichte seit dem Exil der dreißiger und vierziger Jahre
3. Kulturkontakt und Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland (BRD und DDR) und Kuba
4. Auslandsstudium, Politisierung und Kultur: Organisationen lateinamerikanischer Studierender in Deutschland

Prof. Jakob Rösel:
1. Die Entstehung und die Austauschmechanismen innerhalb der tamilischen Diaspora in Europa und Nordamerika
2. Interessenartikulation, (Selbst-)Inszenierung und Identität innerhalb der indischen Diasporagemeinschaften in den USA
3. Die Transformation der indischen Kontraktarbeiter in eine indische Diaspora während und nach der Kolonialzeit
4. Die Rolle von innerindischen Diasporagemeinschaften in der Herrschaftskonsolidierung und Verwaltung von Britisch Indien

Prof. Gabriele Linke:
1. Vergleich zwischen The Gleaner, einer Zeitung für Einwanderer mit starker Bindung an das Herkunftsland, und The Caribbean Times, The New Nation und The Voice, Zeitungen für "Black Britons", die nur eine geringe Bindung an das Herkunftsland haben.
2. Die populären, pan-asiatischen Zeitungen Asian Age, Asian Times und Eastern Eye als englischsprachige Zeitungen für Asiaten in Großbritannien.
3. Zweisprachige Zeitungen wie The Daily Jang/The International News, Akhbar-E-Watan (Urdu, Englisch), Amar Deep Hindi Weekly (Hindi, Englisch) und Garavi Gujarat (Gujarat, English) als besondere Form der kulturellen Hybridität

Prof. Hartmut Möller:
1. Inszenierung von Kulturkontakten.
2. Kulturkontakte und Musikgeschichtsschreibung.
3. Ebenen der Musikkultur.
4. Globalisierung-Glokalisierung im Bereich der Popularmusik.

Prof. Klaus Hock:
1. Transkulturationsprozesse zwischen Christentum und Islam im Yorubaland;
2. Transkulturationsprozesse im Kontext der Beziehungen zwischen Hinduismus und Christentum auf Fiji.
3. Erforschte Forschende: Rezeption und Konstruktion von Diskursen der Religionsforschung in der afrikanischen christlichen Diaspora
4. Die Bestimmung von Religionsforschung als kulturwissenschaftlichem Projekt in theologischen und in religionswissenschaftlichen Wissenschaftsdiskursen

Anderslautende Promotionsthemen sind ausdrücklich erwünscht, soweit sie in den thematischen Rahmen des Graduiertenkollegs fallen.

Die Postdoktorandenstipendien sind auf 2 Jahre befristet und konkret für

1. eine Untersuchung von Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs im Grenzbereich zwischen außereuropäischer Ethnologie, Anthropologie und Kulturwissenschaft und
2. eine Untersuchung von Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs im Grenzbereich zwischen außereuropäischer Geschichtswissenschaft und Literaturwissenschaft

ausgeschrieben.

Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
-Magister-, Master- bzw. Staatsexamensurkunde
-Lebenslauf inkl. Publikationsliste
-eine Beschreibung Ihres Dissertations- bzw. Post-Doc-Projekts (ca. 3000 Wörter mit Bibliographie und Zeitplan)
-falls vorhanden, eine aussagekräftige Publikation

Voraussetzung für eine Annahme als Stipendiat/Stipendiatin ist eine schriftliche Erklärung über die Bereitschaft, regelmäßig am Studienprogramm und den Symposien des GK teilzunehmen (in der Regel wird die Verlegung des Wohnorts nach Rostock erwartet), sowie die Einschreibung als Doktorand/Doktorandin an der Universität Rostock bzw. der HMT (Doppeltbetreung ist möglich).

Bewerbungen sollen bis zum 30.6.2006 schriftlich erfolgen an:
Prof. Dr. Gesa Mackenthun, Universität Rostock, Institut für Anglistik/Amerikanistik, August-Bebel-Str. 28, 18051 Rostock. Email: gesa.mackenthun@uni-rostock.de

Bewerbungs- und Fahrtkosten können vom Land M-V bzw. von der DFG leider nicht übernommen werden.