"Artistic Research?" IFK Sommerakademie 2011 (IFK Wien)

"Artistic Research?" IFK Sommerakademie 2011 (IFK Wien)

Institution
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Ort
Maria Taferl (NÖ)
Land
Austria
Vom - Bis
21.08.2011 - 27.08.2011
Bewerbungsschluss
15.03.2011
Von
Edith Wildmann

Artistic Research?
Die Zirkulation von Erfahrung, Wissen und Erkenntnis in der Kultur

Von 21.–27. August 2011

Artistic Research ist das neue Zauber- oder Reizwort in der Wissenschaft geworden. Die Politik verspricht sich neue Synergien und stellt reichliche Förderungen für diese neue Form der Forschung zur Verfügung. In den traditionellen Wissenschaften regt sich Widerstand. Zu Recht, zu Unrecht? Eine Woche lang bietet das IFK 20 jungen ForscherInnen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Generationen von WissenschafterInnen. Die Akademie findet in Maria Taferl (NÖ) statt.

Die Demarkationslinien zwischen Kunst und Wissenschaft werden streng bewacht, obwohl diese als verschiedene Praktiken der Neugier und Imagination nur verschiedene Dimensionen eines gemeinsamen kulturellen Raums bilden. Artistic Research will die starre Grenzziehung durchbrechen. Gleichzeitig zu den Grenzüberschreitungen in den Künsten sind aber auch Verflüssigungen in der Methodologie der harten Naturwissenschaften zu beobachten.

Da sich wissenschaftliche Diskurs- und Denkkollektive aber institutionell abgrenzen, kann ihr Widerstand gegen den Anspruch der Künste, eine spezielle Art des Forschens zu sein, nicht überraschen. Es geht bei der neuen Entwicklung in den Künsten nicht um die Visualisierung von Forschungsergebnissen oder um die Enthüllung verschwiegenen Wissens in den Kunstwerken. Vielmehr wird im Rahmen der Akademie die Frage diskutiert, ob und wie Praktiken des Zeichnens und Malens, des Fotografierens und Komponierens in die Zirkulation von Erkenntnis, Erfahrung und Denken eingebunden sind, inwiefern der Gebrauch von Werkstoffen und Werkzeugen ein Materialwissen enthält, das im Austausch mit wissenschaftlichen und alltäglichen Praxen steht. Außerdem muss erläutert werden, inwiefern die Aufmerksamkeitsstrategien in den Künsten auch von Mechanismen des Marktes abhängig sind. Andererseits untersuchen wir, wie der lange Weg zu einer wissenschaftlichen Tatsache auch in den scheinbar harten Disziplinen vom unwägbaren Spürsinn des Forschens gebahnt wird. Die sprachliche Erfassung oder bildliche Veranschaulichung von Beobachtungsprozessen ist auch in den Wissenschaften ein verwickelter Prozess, bei dem Begriff, Metaphern, Modelle und Seheindrücke sich wechselseitig beeinflussen.

IFK_FACULTY

Julia Gelshorn (Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien)
Christoph Hoffmann (Lehrstuhl für Wissenschaftsforschung, Universität Luzern)
Monika Wagner (Kunsthistorisches Institut, Universität Hamburg)
Beat Wyss (Lehrstuhl für Kunstwissenschaft und Medientheorie, Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe)
Claus Zittel (Max-Planck-Institut, Kunsthistorisches Institut Florenz)

SUBTHEMEN:

1. Neugier, Störung, Erfahrenheit – Der Spürsinn des Forschens (Christoph Hoffmann)
2. Theorie symbolischer Tauschpraxis (Beat Wyss)
3. Die Logik des Materials (Monika Wagner)
4. Das Zirkulieren wissenschaftlicher Methaphern (Claus Zittel)
5. Das Netzwerk als Modell in Kunst und Wissenschaft (Julia Gelshorn)

TEILNEHMERINNEN:
Vorzugsweise DoktorandInnen und PostdoktorandInnen, die zum Stichtag 15. März 2011 nicht älter als 35 Jahre sind und ein zentrales Interesse am Projekt der Kulturwissenschaften und Cultural Studies haben.

Österreichische BewerberInnen oder solche, die an österreichischen Wissenschaftseinrichtungen arbeiten, werden besonders zur Antragstellung ermutigt.

STIPENDIENUMFANG:
Alle ausgewählten BewerberInnen, insgesamt maximal 20 Personen, erhalten vom IFK ein Stipendium, das die Unterbringung im Einzelzimmer und Verpflegung sowie die Bereitstellung der Arbeitsunterlagen beinhaltet.
Die Reisekosten sind selbst zu tragen.
Im Anschluss an die Verständigung über die erfolgreiche Bewerbung werden auch die organisatorischen Details bekannt gegeben.

BEWERBUNGSUNTERLAGEN:
1) Stammdatenblatt (siehe Antragsformular)
2) Tabellarischer Lebenslauf und Lichtbild
3) Tabellarischer Bildungsgang (Schule, Universität, etc.), Kopie des letzten akademischen Abschlusszeugnisses; gegebenenfalls eine Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen
4) Interessenskizze (etwa 4.000 Zeichen) und/oder konkreter Themenvorschlag zu einem der Subthemen (etwa 4.000 Zeichen)

Weitere Informationen und Antragsbögen unter: http://www.ifk.ac.at

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Land Veranstaltung
Arbeitssprache(n)
Deutsch
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