Mobilitätsstip. dt.-frz. Doktorandenkolleg "Kulturkonflikte-Konfliktkulturen" (Univ. Tübingen/Aix-en-Provence)

Von
Kathleen Hildebrand

Anm. d. Red.: Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 30.06.2012 verlängert

Das neu eingerichtete Doktorandenkolleg „Konfliktkulturen / Kulturkonflikte“ baut auf die bereits seit 1957 währende Zusammenarbeit der Universitäten Tübingen und Aix-Marseille im Bereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften auf.

Schon lange bestand der Gedanke, diese erfolgreichen Kooperation in die Promotionsphase zu erweitern und interessierten Absolventen die Möglichkeit zu bieten, eine wissenschaftliche Laufbahn in binationalem Rahmen weiter zu verfolgen.

Das in diesem Herbst anlaufende Kolleg ermöglicht interdisziplinäre Studien und bilaterale Forschungszugänge. Durch die bilaterale Betreuung der Dissertationsprojekte und Forschungsaufenthalte der Doktoranden an der jeweiligen Partneruniversität, gemeinsame Veranstaltungen und Publikationen verwirklicht es eine integrierte Organisation der Promotionsstudien durch Aix und Tübingen. Im Zentrum der interdisziplinären Forschung sollen Studien stehen, die den besonderen Beitrag deutsch-französischer Konfigurationen zum innereuropäischen Konfliktpotential herausarbeiten.

Kultur und Konflikt miteinander in Verbindung zu bringen, ist keine Selbstverständlichkeit. Seit der Aufklärung sind die Konzepte von Kultur und Zivilisation mit einer zivilisatorischen Mission betraut worden, die den Krieg aller gegen alle beenden und das Zeitalter barbarischer Gewalt überwinden sollte. In dem Maß, in dem Kultur und Zivilisation Synonyme für Kommunikation werden, für Austausch, Toleranz, Vermittlung und Handel, in dem Maß werden sie Antonyme für „Konflikt“. Auch, wenn es vereinfachend wäre, Kultur und Konflikt systematisch zu amalgamieren, erscheint es doch gerechtfertigt, die Hypothese eines grundlegenden Chiasmus zu erkunden: der Konflikt zwischen Kulturen wäre das Spiegelbild einer Kultur des Konflikts und vice versa.

Das Doktorandenkolleg ist von der Deutsch-Französischen Hochschule anerkannt und gefördert: Die Doktoranden erhalten eine Mobilitätsbeihilfe von 600 Euro monatlich während des Aufenthalts an der Partneruniversität (maximale Dauer 18 Monate).

Weitere Informationen finden sich auf unserer Website http://www.germ.uni-tuebingen.de/abteilungen/neuere-deutsche-literatur/mitarbeitende/prof-dr-dorothee-kimmich/internationales/deutsch-franzoesisches-doktorandenkolleg-tuebingen-aix-konfliktkulturen-kulturkonflikte.html