Die Stelle ist dem kürzlich eingeworbenen Sonderforschungsbereich (SFB) „sexdiversity“ zugeordnet. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte SFB 1665 ist ein innovativer Forschungsverbund, bestehend aus 17 Teilprojekten und 27 Projektleiter:innen aus den Bereichen Biomedizin, Genetik, Neurowissenschaften, Wissenschaftsforschung, Wissenschaftsgeschichte, Ethik und Sozialwissenschaften.
Das Konzept von Geschlecht und die Beziehung zwischen Körpergeschlecht (Sex) und Geschlechterrolle (Gender) werden kontrovers diskutiert. In diesem SFB erforschen wir die Vielfalt von Geschlecht in verschiedenen Forschungskontexten mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz, der Biomedizin und Geisteswissenschaften verbindet. Weitere Informationen über den SFB erhalten Sie unter: https://www.imgwf.uni-luebeck.de/forschung/sfb1665
Die:der Postdoktorand:in wird an einem Teilprojekt des SFB arbeiten, das von Prof. Kerstin Palm (Humboldt Universität zu Berlin) geleitet wird (Teilprojekt S07, Titel „Die dritte Option: Zur Entstehung der Kategorie ‚divers‘ als anerkannte gesellschaftliche Realität zwischen Intersex∗- Aktivismus, Lebenswissenschaften, Rechtswissenschaft, Ethik und Gendertheorie).“ In diesem Teilprojekt wird die Einführung der dritten Option „divers“ im Personenstandsrecht als Ergebnis komplexer historischer Aushandlungen der Geschlechterordnung verstanden. In dem Teilprojekt soll erstens eine Analyse dieser gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse von „sexdiversity“-Konzepten im Zeitverlauf sowie der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Konstruktionsprozesse durch wissensgeschichtliche Dokumentenanalysen und Interviews mit relevanten Akteur:innen und deren historische Kontextualisierung für den Zeitraum von 1980-2018 vorgenommen werden. Zum Teilprojekt gehört zweitens eine reflexive Untersuchung des SFB „sexdiversity“, seiner verschiedenen Kategorisierungen, Wissenspraktiken und Aushandlungsprozesse von Geschlecht.
Tätigkeitsschwerpunkte:
- Durchführung einer historischen Wissensanalyse
- Analyse und Reflexion der Wissensbildung im SFB „sexdiversity“
- Mitwirkung und Unterstützung bei den Aufgaben der Repräsentation der Arbeit im Teilprojekt
Anforderungen:
- Historisch ausgerichtete Promotion in Wissenschaftsgeschichte, Kulturwissenschaft, Gender Studies oder einer anderen relevanten Disziplin der Geistes- und Sozialwissenschaften
- Einschlägige Kenntnisse in der Wissensgeschichte bzw. Neuen Kulturgeschichte sowie in der Geschlechterforschung
- Bereitschaft zur Bearbeitung heterogenen historischen Materials aus den fünf Akteursfeldern Medizin/Lebenswissenschaften, Rechtswissenschaft, Geschlechterforschung, Ethik/Theologie und Intersex-Aktivismus
- Teamfähigkeit und eine selbstständige, strukturierte Arbeitsweise Idealerweise verfügen Sie über:
- Forschungserfahrung im Bereich Wissensgeschichte und Genderforschung
- Erfahrung mit der Nutzung heterogener Archive und Spezialbibliotheken
- Erfahrung mit der Durchführung und Auswertung von Leitfadeninterviews
- Interesse an der Zusammenarbeit von Kultur- und Biowissenschaften
- Erfahrung mit der Konzeption und Durchführung von interdisziplinären wissenschaftlichen Veranstaltungen
Wir bieten Ihnen:
- Kollegiale Zusammenarbeit in einem kollegialen und diversitätsorientierten Team
- Möglichkeiten zum Erwerb von relevanter Forschungs- und Lehrerfahrung
- Betriebliche Altersvorsorge
- Flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten
- Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Eingruppierung erfolgt nach Maßgabe der Tarifautomatik bei Erfüllung der tariflichen Voraussetzungen bis Entgeltgruppe 13 TV-L. Eine endgültige Stellenbewertung bleibt vorbehalten. Die Universität zu Lübeck versteht sich als moderne und weltoffene Arbeitgeberin. Wir begrüßen Ihre Bewerbung unabhängig Ihres Alters, Ihres Geschlechts, Ihrer kulturellen und sozialen Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung oder sexuellen Identität. Wir fördern die Gleichberechtigung der Geschlechter. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Als Bewerberin oder Bewerber mit Schwerbehinderung oder ihnen gleichgestellte Person berücksichtigen wir Sie bei entsprechender Eignung bevorzugt.
Für Fragen zur Ausschreibung steht Ihnen die Teilprojektleiterin Prof. Dr. Kerstin Palm per E-Mail (kerstin. palm@hu-berlin.de) oder telefonisch unter +49 30 2093 70549 gern zur Verfügung.
Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse) richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 1018/24 bis spätestens 29.02.2024 (Eingangsdatum) zusammengefasst in einem PDF-Dokument an bewerbung@uni-luebeck.de
Universität zu Lübeck – Die Präsidentin – Referat Personal
Ratzeburger Allee 160, 23562 Lübeck