Innerhalb von NFDI4Memory koordiniert der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) zusammen mit der Humboldt-Universität zu Berlin in der Task Area Data Culture das Thema „Ethical and legal implications“. Guidelines, White Papers und FAQs sollen Historiker:innen und historisch Arbeitenden zukünftig den Umgang mit geschichtswissenschaftlich relevanten Forschungsdaten sowie digitalen Methoden und Projekten erleichtern. Dabei werden bewusst auch Fragen und Impulse aus der Praxis aufgenommen.
Umfang des Werkvertrags
Zur Vorbereitung der 2025 zu gründenden NFDI4Memory-Ethik/Recht-Expert:innenrunde wird ein Werkvertrag vergeben. Bis Ende August 2024 sollen bereits bestehende Guidelines und Richtlinien zu ethischen und rechtlichen Vorgaben im deutschen Raum gesichtet und gesammelt werden, die im Zusammenhang mit digitalen historischen Forschungen stehen (z.B. von Forschungseinrichtungen, Universitäten, Förderprogrammen, GLAM-Institutionen, etc.).
Die im Rahmen des Werkvertrags erstellte Sammlung von Guidelines wird zum einen über NFDI4Memory der interessierten Geschichtscommunity als zentraler Anlaufpunkt zugänglich gemacht. Zum anderen wird die auf Grundlage der gesammelten Guidelines basierende Querschnittsanalyse Ausgangspunkt für die NFDI4Memory-Ethik/Recht-Expert:innenrunde. Daher ist nicht nur die Sammlung, sondern auch die sorgfältige Auswertung und das genaue Benennen von thematischen Leerstellen und Differenzen bisheriger Guidelines Teil des Werkvertrags. Am Ende soll ein Verständnis möglich sein, welche Bereich bereits durch Guidelines abgedeckt sind und wo diese noch fehlen. Auch das Aufdecken von Leerstellen ist daher Teil der Aufgabe.
Konkret umfasst der Werkvertrag die folgenden Leistungen:
- Recherche/Ermittlung bereits veröffentlichter Guidelines zu a) rechtlichen und b) ethischen Fragen im Umgang mit historisch relevanten Forschungsdaten
- Sichtung der Guidelines und Entwicklung eines Analyserasters (Welche Punkte werden vergleichsweise eindeutig beantwortet? Wo gibt es Differenzen? Welche historischen Bereiche oder Fragen fehlen?)
- Analyse der gesammelten Guidelines unter Berücksichtigung der noch ausstehenden Bedarfe und Defizite
Der Werkvertrag ist mit 4000,- Euro vergütet; die Details sind bei Vertragsabschluss zu besprechen. Recherche und Auswertung können ab sofort beginnen und sollen möglichst bis Ende September 2024 abgeschlossen sein.
Die Recherche wird durch den VHD betreut und eine Ansprechpartnerin steht jederzeit zur Verfügung. Nach einer Einführung in die bereits recherchierten Guidelines wird eigenständiges Arbeiten vertrauensvoll vorausgesetzt. Es gibt keine Präsenzpflicht, sondern die Tätigkeit kann ortsunabhängig durchgeführt werden. Eine Open-Access-Veröffentlichung der Ergebnisse ist unter Nennung der Verfasserin/des Verfassers geplant.
Voraussetzungen
Für den Werkvertrag suchen wir eine:n erfahrene:n Historiker:in (mindestens Magister/Masterabschluss) bzw. eine Person mit historischem Hintergrund, der/die Erfahrung beim Umgang mit geschichtswissenschaftlich relevanten Forschungsdaten und/oder im Bereich der Digital Humanities mitbringt.
Einzureichende Unterlagen und Kontakt
Bei Interesse senden Sie bitte Ihren Lebenslauf mit Referenzen sowie einer kurzen Skizze, wie Sie sich der Aufgabe nähern würden, bis zum 30. April 2024 an weber@historikerverband.de. Für Fragen zum Werkvertrag steht Christiane Weber (VHD / NFDI4Memory) unter weber@historikerverband.de oder 069/798 325 74 jederzeit gerne zur Verfügung.