BAT IIa/2 (Promotionsstelle) "Soziale Netzwerke"

BAT IIa/2 (Promotionsstelle) "Soziale Netzwerke"

Arbeitgeber
Historisches Seminar
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2003 - 28.02.2005
Bewerbungsschluss
31.01.2003
Von
Georg Fertig

Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts »Beziehungen und Ressourcenflüsse in der ländlichen Gesellschaft: Soziale Netzwerke in Westfalen im 19. Jahrhundert« ist ab sofort für einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren eine halbe Mitarbeiterstelle (BAT II a/2) zu besetzen.

Das Projekt untersucht anhand von Mikrostudien zu zwei ländlichen Gemeinden Westfalens die Bedeutung langfristiger, formalisierter persönlicher Beziehungen für den Aufbau sozialer Netzwerke. Insbesondere soll auch danach gefragt werden, inwieweit persönliche Beziehungen genutzt wurden, um Unterstützung oder Ressourcen zu erhalten. Weiter soll analysiert werden, wie sich unterschiedliche Agrar- und Sozialstrukturen sowie der Wandel von Agrarverfassung und Nutzungssystem auf soziale Netzwerke und Ressourcenflüsse auswirkten.

Die Analyse beruht auf der zusammenführenden Auswertung von mehreren Quellen (Kirchenbücher, Grundakten etc.) zu Personen und Transaktionen von Boden und Kredit. Dabei werden bereits vorliegende relationale Datenbanken weiter ausgebaut und ausgewertet, die einen umfangreichen Datenbestand sowohl zu persönlichen Beziehungen (Familienrekonstitutionen) als auch zu Transaktionen enthalten. Die Arbeit erfolgt im Rahmen eines aus mehreren studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeitern bestehenden Teams. Erweiterung und Pflege der von allen Teammitgliedern nutzbaren Datenbanken gehören zu den wesentlichen Arbeitsaufgaben, die mit der Stelle verbunden sind. Der/die StelleninhaberIn soll aktiv an der Fortentwicklung des Projektes mitarbeiten und selbständig unter Nutzung der Datenbanken eine Teilstudie durchführen. Mögliche Ausrichtungen dieser Teilstudie wären etwa der ländliche Kreditmarkt oder auch die Ökonomie der ländlichen Unterschichten; wir sind aber offen für andere mikrohistorische, historisch-anthropologische oder wirtschaftshistorische Themen. Die Stelle eröffnet die Möglichkeit zur Promotion. BewerberInnen sollten ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichte vorweisen können; Kenntnisse im Umgang mit handschriftlichen Archivquellen und mit statistischen Verfahren sind erforderlich bzw. müssen in der Anfangsphase der Projektarbeit erworben werden.

Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt. Die Universität Münster beabsichtigt, den Anteil der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen zu erhöhen. Bewerbungen von Frauen sind daher besonders erwünscht.

Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und den einschlägigen Zeugnissen sind zu richten an Prof. Dr. Ulrich Pfister, WWU Münster, Historisches Seminar, Domplatz 20-22, 48143 Münster.

Website des Lehrstuhls:
http://www.uni-muenster.de/GeschichtePhilosophie/Geschichte/hist-sem/SW-G/ (dort unter »Forschung« Angaben zu bisherigen Projekten im selben thematischen Umfeld).

Ansprechpartnerin: Christine Fertig (grosec@uni-muenster.de).