2 Promotionsstellen "Historische Forschung zum mitteldeutsch-böhmischen Grenzraum" (TU Chemnitz)

2 Promotionsstellen "Historische Forschung zum mitteldeutsch-böhmischen Grenzraum" (TU Chemnitz)

Arbeitgeber
Technische Universität Chemnitz, Professur Europäische Regionalgeschichte
Ort
Chemnitz
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.02.2011 - 30.11.2013
Bewerbungsschluss
31.01.2011
Von
Katja Rosenbaum

An der Technischen Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur Europäische Regionalgeschichte kann zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Realisierung zweier Dissertationsprojekte begonnen werden, die mit jeweils einer Stelle als Wissenschaftliche Hilfskraft verbunden sind.

Die ausgeschriebenen Promotionsthemen betreffen folgende Forschungsvorhaben:

1. Regionale Stadtzentren im Wandel der Industrialisierung, Modernisierung und Nationalisierung des 19./20. Jahrhunderts (Greiz, Cheb/Eger und Rokycany in einer vergleichenden Untersuchung)

Das Projekt soll soziale, strukturelle und kulturelle Umwandlungen von peripheren Zentren im mitteldeutsch-westböhmischen Grenzraum analysieren, unter Einbeziehung der Perspektiven von Identitäten und Lebenswelt(en). Die gewählten Städte vertreten national sowohl homogene als auch heterogene lokale Gesellschaften in Böhmen und dem heutigen Ostthüringen, die der Nationalisierung und vielfältigen Modernisierung ausgesetzt waren. Untersucht werden soll, wie sich diese Prozesse auf das Alltagsleben, die Wahrnehmungs- und Handlungsmuster der Bevölkerung auswirkten bzw. welchen Einfluss sie auf die wirtschaftliche, politische und kulturelle Stellung dieser Städte im Kontext der Funktionalität und Zentralität/Peripherität hatten.

2. Der westböhmische und mitteldeutsche Grenzraum nach der Vertreibung: Neuanfang und Aushandlungsprozesse in der lokalen Gesellschaft (1945 bis 1965)

Das Vorhaben soll eine Lücke in der Forschung und der öffentlichen Thematisierung des Bevölkerungstransfers sowie der an ihn anknüpfenden Prozesse bieten, indem der Neuanfang und die Formierung neuer Gesellschaften sowohl auf der böhmischen als auch auf der deutschen Seite untersucht werden. Im Mittelpunkt soll die Frage nach Aushandlungsprozessen zur Herstellung eines Zusammenlebens im alltäglichen Umgang in den lokalen Gesellschaften stehen, an denen Neuansiedler und Vertriebene unterschiedlicher Herkunft, Mundart, Gewohnheiten, Lebenswelten, Vorstellungen, Verhaltensnormen und Handlungsmuster teilnahmen. Es soll analysiert werden, auf welche Art das neue soziale Gefüge, gemeinsame alltägliche Sozialpraktiken sowie Kommunikation entstanden, welche Rolle Toleranz und Intoleranz spielten, wie gemeinsame soziale Verhaltensnormen und Muster hergestellt wurden usw. Diese Problematik betrifft sowohl die Herkunfts- als auch die Zielgebiete der Migration, d.h. sowohl die tschechische als auch die deutsche Seite des Grenzgebietes.

Es handelt sich in beiden Fällen um die Stelle einer Wissenschaftlichen Hilfskaft mit einem Arbeitsumfang von ca. 80 Arbeitsstunden monatlich. Die Vergütung richtet sich nach den derzeit gültigen Sätzen für den Freistaat Sachsen.

Beide Dissertationsprojekte sollen innerhalb des durch die EU-geförderten Projektes „Grenzüberschreitungen“ (Programm Ziel3/Cíl3) durchgeführt werden, im Rahmen dessen auch Kosten für Forschungsaufenthalte, Literaturbeschaffung sowie weitere Sachaufwendungen übernommen werden können. Die Einstellung und Durchführung erfolgt vorbehaltlich der endgültigen Bestätigung einer bereits vorläufig erfolgten Förderzusage.
Eine Beteiligung der Hilfskräfte an der weiteren Projektorganisation wird erwartet.
Vorausgesetzt werden ausreichende Kenntnisse der deutschen und der tschechischen Sprache.

Interessenten werden gebeten, eine aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen und einem (auf eines der beiden Themen bezogenen) Motivationsschreiben zeitnah zu richten an:

Technische Universität Chemnitz
Institut für Europäische Geschichte
Europäische Regionalgeschichte
Prof. Dr. Miloš Řezník
09107 Chemnitz

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Miloš Řezník:
Tel.: 0371/531-34390
E-Mail: milos.reznik@phil.tu-chemnitz.de