2 x 0,75 Wiss. Mitarb. "Bürgerinitiativen gegen Altstadtverfall in der DDR" (IRS Erkner)

2 x 0,75 Wiss. Mitarb. "Bürgerinitiativen gegen Altstadtverfall in der DDR" (IRS Erkner)

Arbeitgeber
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), Historische Forschungsstelle
Ort
Erkner (bei Berlin)
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.01.2019 - 31.12.2022
Bewerbungsschluss
25.11.2018
Von
Harald Engler

Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner bei Berlin, eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft (WGL), sucht in der Forschungsabteilung „Historische Forschungsstelle/Wissenschaftliche Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR“ vorbehaltlich der Bewilligung durch den Mittelgeber

ab dem 1. Januar 2019 für 4 Jahre (plus evtl. 2 Jahre Verlängerung)

zwei wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen (Geschichts-/Kulturwissenschaften) (75% Verg. Gr. TV-L E13)

für das Projekt „Stadterneuerung am Wendepunkt – die Bedeutung der Bürgerinitiativen gegen den Altstadtverfall für die Wende in der DDR (StadtWende)“.

Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen seiner Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der DDR-Forschung finanziert und in Kooperation mit der Universität Kaiserslautern (Prof. Holger Schmidt), der Universität Kassel (Prof. Harald Kegler) und der Bauhaus-Universität Weimar (Prof. Max Welch Guerra) durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, den Altstadtverfall in der DDR als Motiv für die Entfaltung der Bürgerbewegungen und deren Beitrag für die politische Wende 1989 zu erforschen sowie nachhaltig in eine breitere Öffentlichkeit zu vermitteln

Im Rahmen dieses Verbundprojekts werden im Teilvorhaben der Historischen Forschungsstelle des IRS zwei Themen untersucht:

1. Struktur, Handlungsformen und Schlüsselakteure der Bürgerinitiativen (AP 1): In diesem Arbeitspaket werden die Bürgerinitiativen als städtische soziale Bewegungen aus geschichts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive untersucht. Neben deren Strukturen, Handlungsformen und Motiven sind ihre Einbettung in die jeweiligen Stadtgesellschaften sowie die raumbezogenen Denkwelten ihrer Schlüsselakteure zu erforschen. Neben Archivstudien sollen Methoden der Oral History dazu dienen, Biografien wichtiger Akteure zu rekonstruieren.

2. Historischer und politischer Kontext (AP 2): In diesem Arbeitspaket soll der historische und politisch-institutionelle Kontext analysiert werden, in dem die Bürgerinitiativen gegen Altstadtverfall in der DDR agierten. Zu untersuchen ist, wie die Bürgerbewegungen von Staat, Partei und Staatssicherheit sowie fachlichen staatlichen Institutionen wie z.B. dem Bauministerium und der Bauakademie, wahrgenommen wurden und mit ihnen interagierten. Untersucht wird außerdem, welche Rolle das „System Platte“/industrielles Bauen“ für den Altstadtverfall in der DDR spielte.

Aufgaben: Von den wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen wird die Auseinandersetzung mit geschichts- und kulturwissenschaftlichen sowie sozial- und politikwissenschaftlichen Ansätzen der Planungs- und Architekturgeschichtsforschung unter Einbeziehung der neueren internationalen Literatur erwartet. Die Verfolgung von wissenschaftlichen Qualifizierungen (Promotion für AP 1, Postdoc-Projekt für AP 2) ist ausdrücklich erwünscht und wird im IRS gezielt gefördert. Im Einzelnen sind folgende Aufgaben zu bearbeiten:
- Analysen zur Bedeutung der Bürgerinitiativen für den Zusammenbruch der DDR in der friedlichen Revolution von 1989/90
- Rekonstruktion von Genese, Handlungsweisen und Erfolgen von Bürgerinitiativen gegen Altstadtverfall in verschiedenen Städten der DDR
- Analyse der Interaktion von staatlichen Institutionen und den Bürgerinitiativen in DDR-Städten
- Archivrecherchen in zentralen, regionalen und kommunalen Archiven
- Führen von Zeitzeugeninterviews
- Zusammenarbeit im Team im IRS sowie im Gesamtverbund der vier Partnereinrichtungen und Beitrag zu gemeinsamen Aktivitäten (Ausstellungen, öffentliche Veranstaltungen)
- Konzeptionelle Ausgestaltung und Befüllen der projekteigenen Datenbanksysteme und der Projekt-Website (in enger Kooperation mit im IRS verorteten Dokumentar)
- Neben exzellenter Forschung gehört ausdrücklich auch die Vermittlung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die breitere Öffentlichkeit im Rahmen politischer Bildungsarbeit zum Aufgabengebiet
- Bereitschaft zu regelmäßigen Dienstreisen ist aufgrund der Projektstruktur Voraussetzung
- Dienstort ist Erkner (bei Berlin)

Voraussetzungen: Für die beiden Arbeitspakete werden wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen mit folgenden Voraussetzungen gesucht:
1. Für das AP 1 ein/eine Mitarbeiter/-in mit abgeschlossenem Hochschulstudium vorrangig der Geschichtswissenschaften (evtl. auch Kultur- oder andere Sozialwissen-schaften) und möglichst mit vertieften Kenntnissen in der (geschichtswissenschaftlichen) Analyse von Bewegungen und sozialen Gruppen sowie zu biografischen Analysen in politik- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Sehr gute Kenntnisse der neueren DDR- und Stadtgeschichtsforschung möglichst auf internationalem Niveau sowie Erfahrungen im Bereich der politischen Bildungsarbeit sind von Vorteil.
2. Für das AP 2 ein/eine Mitarbeiter/-in mit abgeschlossenem Hochschulstudium und Promotion vorrangig in Geschichtswissenschaften (evtl. auch in Kultur- oder anderen Sozialwissenschaften) und mit durch Publikationen nachgewiesenen vertieften Kenntnissen in der geschichtswissenschaftlichen Analyse des politisch-institutionellen Systems der DDR, vor allem der Organisationen bzw. Institutionen von Staat, Partei und Staatssicherheit sowie des Politikfeldes Bauwesen, Städtebau und Architektur (z.B. Bauministerium, Bauakademie) und des „Systems Platte“/industriellen Bauen“, sehr gute Kenntnisse der neueren DDR- und Stadtgeschichtsforschung möglichst auf internationalem Niveau sowie Erfahrungen im Bereich der politischen Bildungsarbeit.

Voraussetzungen für beide Stellen: gute Englisch- oder Französischkenntnisse in Wort und Schrift, Nachweis von Publikation in (möglichst internationalen) Journals oder Buchveröffentlichungen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team.

Das IRS bekennt sich ausdrücklich zur Chancengleichheit und fordert deshalb qualifizierte Frauen zur Bewerbung auf. Anerkannte Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Das IRS unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ist seit dem Jahr 2015 als familienbewusstes Unternehmen zertifiziert.

Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen und unter Angabe der Kennziffer 5318 (AP1) beziehungsweise 5418 (AP2) in einer PDF-Datei, max. 2MB, per E-Mail bis zum 25.11.2018 an: bewerbungen@leibniz-irs.de.

Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)
Personalstelle
Flakenstr. 29-31
15537 Erkner
(http://www.leibniz-irs.de)

Rückfragen richten Sie bitte an: Dr. Harald Engler, harald.engler@leibniz-irs.de, +49 (0)3362 793 224

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