Das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main ist ein international führendes Forschungsinstitut im Bereich der juristischen Grundlagenforschung. Seine drei Abteilungen mit über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, seine weltweit herausragende Spezialbibliothek sowie seine zahlreichen internationalen und nationalen Kooperationen machen es zu einem Knotenpunkt des globalen Wissenschaftsaustauschs für diejenigen, die sich für die Grundlagenfragen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft rechtlicher Ordnungen interessieren.
Zu besetzen ist in der Abteilung II („Historische Normativitätsregime“) (Direktor Professor Dr. Thomas Duve) ab April 2021 eine Stelle für Doktorand/innen (m/w/d) im Projekt „Nichtstaatliches Recht der Wirtschaft. Die normative Ordnung der Arbeitsbeziehungen in der Metallindustrie vom Kaiserreich bis in die frühe Bundesrepublik“. Ausgangspunkt des Projektes ist eine rechtshistorische Perspektive, die die normative, nicht-staatliche Ordnung von Arbeitsbeziehungen in der Metallindustrie seit Mitte des 19. Jahrhunderts untersucht. Diese soll durch eine sozialhistorische Perspektive ergänzt werden, die den wirtschafts-, sozial- und kulturhistorischen Kontext der Arbeitswelt in der Metallindustrie rekonstruiert. Als Grundlage erarbeitet das Projekt eine digitale Quellenedition, die u. a. Zugang zu innerbetrieblichen Reglements wie Arbeits- und Fabrikordnungen, Regelungen mit sozialpolitischem oder tarifvertraglichem Bezug liefert. Dabei fragt das Projekt, welche Akteure in die Aushandlungsprozesse involviert waren und aus welchen Motiven sie handelten – ob auf Grund unternehmerischer und gesellschaftlicher Notwendigkeiten, politischer Einflüsse oder ausgelöst durch Transferprozesse. Ziel ist es, die Entwicklung dieses spezifischen Normativitätsregimes darzustellen und sie auf historische Wendepunkte, regionale Schwerpunkte und bedeutende Akteure hin zu untersuchen. Dabei sind auch vergleichende und transnationale Fragestellungen, die Auskunft über den Ursprung von Initiativen zur Regelung von Arbeitsbeziehungen geben, willkommen.
Ihr Profil
Sie haben einen überdurchschnittlichen Abschluss in der Geschichtswissenschaft (mit Schwerpunkt in der Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts und/oder der Wirtschafts- und Sozialgeschichte) oder einem vergleichbaren Abschluss in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie sind eine kommunikative und kooperationsfähige Persönlichkeit, die zur eigenständigen Bearbeitung eines Forschungsvorhabens befähigt ist, und arbeiten gern in einem interdisziplinären und internationalen Umfeld; gute englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift werden vorausgesetzt. Genauere Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://www.rg.mpg.de/forschungsprojekt/nichtstaatliches-recht-der-wirtschaft, Informationen über die Ausrichtung der Forschungsabteilung hier: https://www.rg.mpg.de/abteilung2.
Unser Angebot
Die Doktorand/innenstelle (39 Stunden pro Woche) wird analog 65% E13 TVöD Bund vergütet und dient in erster Linie der Durchführung des eigenen Promotionsprojekts.
Die Vertragsdauer ist auf drei Jahre befristet und kann ausnahmsweise um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht. Die Max-Planck-Gesellschaft will den Anteil von Frauen in den Bereichen erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Frauen werden deshalb ausdrücklich aufgefordert sich zu bewerben. Die Max-Planck-Gesellschaft strebt nach Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. Wir begrüßen Bewerbungen jedes Hintergrunds.
Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, forschungsorientiertes Exposé zum Thema des Promotionsvorhabens mit einer Einordnung in das Forschungsprogramm des Projektes (ca. 5 Seiten) und Zeugnisse) bis spätestens zum 1. März 2021 ausschließlich in Form von PDF-Dateien, die alle Bewerbungsunterlagen enthalten, online über folgenden Link ein: https://www.rg.mpg.de/stellenangebote. Aussichtsreiche Bewerberinnen und Bewerber werden zeitnah zu einem Auswahlgespräch eingeladen.