Die erste Ausgabe von Nebulosa bietet theoretische Reflexionen über Sichtbarkeit und Lektüren des Sichtbaren an. Das Heft eröffnet mit Beiträgen, die aus philosophischer Perspektive dem Erscheinen des Denkens und seinem Ringen mit dem Nichts nachspüren, nach dem Bild als Vermittler von Sichtbarkeit fragen. Es werden aktuelle Sichtbarkeitsregimes und die Maße und Messungen von Sichtbarkeit in sozialer Praxis und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung hinterfragt. Unter anderem anhand von Arbeiten von Gerhard Richter, Taryn Simon und Walid Raad werden künstlerische Strategien des Sichtbar- und Unsichtbarmachens analysiert. Abgerundet wird die Ausgabe durch einen künstlerischen Beitrag, der Mind Maps als Vermittler von Sichtbarkeit inszeniert.
Inhalt
Einleitung – Eva Holling, Matthias Naumann & Frank Schlöffel
Andrea Mubi Brighenti – Der Aufstieg indexierter Sichtbarkeiten
Andreas Becker – Eikonische Phantasie. Edmund Husserls Phänomenologie der anschaulichen Vergegenwärtigungen und die Frage nach dem Bild
Daniel Pascal Zorn – Vor der Morgenröte. Das Ringen mit dem Nichts um das Erscheinen des Denkens
Susanna Schönberg – Die Geste des sichtbar Machens: mögliche Objekte (zum Sehen) anhand von Motivationen (des Erkennens) und (aktuelle) Techniken der Emergenz
Eva Strohmeier – Mind Maps
Jessica Nitsche – Potentialität des Unsichtbaren. Ästhetische und diskursive Dimensionen des Tatorts nach Walter Benjamin und in künstlerischen Strategien der Gegenwart
Petra Feldmann – Die ‚Schöne Jüdin‘. Jüdische (Geistes-)Schönheit zwischen erotisierter Begierde und judenfeindlicher Abwehr als exemplarisches Phänomen einer Legitimierung hegemonialer Wahrnehmungsordnungen
Philipp Schulte – Ich sehe was was du nicht siehst (und das ist irrelevant). Gesellschaftliches Engagement in zeitgenössischer Kunst und Walid Raads abweichende Blicke
Katrin Klitzke – Street Art. Stadt als Material und Legende