Die Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift (EAZ) steht in der Tradition des interdisziplinären Zusammenwirkens von Ur- und Frühgeschichte (Ur- und Frühgeschichtlicher Archäologie), Ethnologie (Kulturanthropologie) und Physischer Anthropologie mit dem Ziel zu einem besseren Verständnis der frühen geschichtlichen Entwicklung des Menschen zu kommen. Sie fühlt sich in gleicher Weise aber auch Traditionen innerhalb der Altertums- und Geschichtswissenschaften verbunden, die aus einer vergleichenden Perspektive heraus versuchen, begründete Einblicke in die Entwicklung früher Kulturen zu geben.
In diesem Sinne möchte sie auch in Zukunft Beiträge vorlegen, die in exemplarischer Weise Grundsatzfragen der archäologischen Fächer (insbesondere Urgeschichtliche Archäologie, Frühgeschichtliche Archäologie, Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit) aufgreifen und in einer die engeren Fächergrenzen transzendierenden Weise einer Klärung zuzuführen bemüht sind. Schwerpunkte bilden hierbei traditionell die Ethnoarchäologie sowie seit einigen Jahren auch die Historische Archäologie. Jedoch sind mögliche Beiträge keineswegs auf diese Bereiche beschränkt. Vielmehr sind innovative Ansätze jeder Art willkommen, die die Grundlagendebatte in den archäologischen Fächern voranbringen.
Neben Fallstudien zu bestimmten Epochen und Regionen sollen - wie schon bisher - Beiträge zu den Bereichen Wissenschaftsgeschichte und Theorie / Methodologie der Archäologie einen weiteren Schwerpunkt bilden. Dies schließt auch Diskussionsbeiträge zum weiten Bereich „Wissenschaft und Gesellschaft“ (inklusive Denkmalpflege, Museologie und Medien) und zur Organisation von Studium und Ausbildung mit ein.
Die EAZ ermutigt darüber hinaus insbesondere junge Autorinnen und Autoren zur Einreichung von Beiträgen.
Website der Zeitschrift bei der Universität Leipzig: <http://www.uni-leipzig.de/histsem/index.php?id=1066>
Richtlinien für Veröffentlichungen: <http://www.uni-leipzig.de/histsem/uploads/media/Richtlinien_Veroeffentlichungen_EAZ.pdf>
Richtlinien für Rezensionen: <http://www.uni-leipzig.de/histsem/uploads/media/Richtlinien_Rezensionen_EAZ.pdf>
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial
Schwerpunktthema
Sabine Rieckhoff , Ulrich Veit, Sabine Wolfram Der Archäologe als Erzähler
Ulrich Veit Zur Geschichte und Theorie des Erzählens in der Archäologie: eine Problemskizze
Charlotte Schubert Die Bedeutung von Narrativität für die Historie: Ein Versuch anhand von zwei Beispielen aus der Antike
Mark Pluciennik Is Narrative Necessary?
Reinhard Bernbeck »La Jalousie« und Archäologie: Plädoyer für subjektloses Erzählen
Stefanie Samida Populäre Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert: Motive und Strategien archäologischer Erzähler
Felix Wiedemann Völkerwellen und Kulturbringer. Herkunfts- und Wanderungsnarrative in historisch-archäologischen Interpretationen des Vorderen Orients um 1900
Manfred K. H. Eggert Carl Schuchhardt (1858–1943): Ein Rückblick auf Alteuropa
Matthias Jung Hofb erichterstattung. Zur Wirkmächtigkeit des narrativen Ideals in der Hallstattforschung
Martin Porr Art and Rock-art of the Kimberley, Northwest Australia: Narratives, Interpretations and Imaginations
Inhalt
Beat Schweizer ›Frühes Griechenland‹. Zum ›Problem‹ des Orients in fundierenden Geschichten des Okzidents
Sabine Rieckhoff Happy End oder Aufruhr? Zur Narratologie der ›keltischen Kunst‹
Stefan Burmeister Der Bauchredner und seine Puppe. Archäologische Ausstellungen als ›Erzählung‹
Abhandlung
Frank Siegmund Körpergewicht und BMI bezeugen einen hohen Lebensstandard im europäischen Mittelalter
Tagungsbericht
Andreas Reinecke Crossing Borders in Southeast Asian Archaeology. 13th International Conference of the European Association of Southeast Asian Archaeologists (EurASEAA) in Berlin vom 27. September bis 1. Oktober 2010
Rezensionen