Herrschaft in Südosteuropa – kultur- und sozialwissenschaftliche Perspektiven

Herrschaft in Südosteuropa – kultur- und sozialwissenschaftliche Perspektiven

Projektträger
Max-Weber-Kolleg ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Erfurt
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.07.2009 - 01.07.2011
Von
Marc Zivojinovic

Ein wissenschaftliches Netzwerk, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Das Nachwuchswissenschaftler-Netzwerk beschäftigt sich mit den historisch-sozialen Entstehungszusammenhängen und Ausprägungen von Herrschaftsformen in Südosteuropa. Ausgangspunkt dieser thematischen Ausrichtung ist die Beobachtung, dass Herrschaft in Südosteuropa einerseits auf Traditionen zurückgeht (byzantinisch, osmanisch), die sich von westeuropäischen Modellen wesentlich unterscheiden. Andererseits orientierten sich die modernisierungs- willigen Eliten seit dem 19. Jahrhundert verstärkt an westeuropäischen Vorbildern, was zu einem intensiven Kultur- und Wissenstransfer politischer Ideen und der Übernahme neuer Regierungsformen führte, welche im Kontext einer nachholenden Modernisierung erklärungsbedürftig sind. In der Zusammenarbeit von sieben Disziplinen (Geschichtswissenschaft, Politik- wissenschaft, Theologie, Religionswissenschaft, Byzantinistik, Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte) soll ein vertieftes Verständnis dieser Herrschaftskonfigurationen und ihres semantischen Niederschlages in Südosteuropa erreicht werden. Charakteristisch für das Netzwerk ist der Versuch, zentrale historische, kultur- und sozialwissenschaftliche Topoi wie Personenkult, klientelistische Netzwerke, Gender, Herrschaftslegitimation und Gewalt im südosteuropäischen Kontext in ihren Auswirkungen auf Herrschaft interdisziplinär zu untersuchen. Dabei wird mit dem DFG-Netzwerk "Osmanisches Europa", unter Leitung von Prof. Dr. Markus Koller (Gießen) kooperiert.