Bilder, Symbole und Mythen: Erster geisteswissenschaftlicher Sonderforschungsbereich der Humboldt-Universität

Bilder, Symbole und Mythen: Erster geisteswissenschaftlicher Sonderforschungsbereich der Humboldt-Universität

Projektträger
Humboldt-Universität zu Berlin ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Humboldt-Universität zu Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.07.2004 - 30.06.2008
Von
Heike Zappe

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den Sonderforschungsbereich (SFB) "Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel" an der Humboldt-Universität zu Berlin bewilligt. Die Laufzeit des SFB beginnt im Juli 2004 und endet im Juni 2008. Die Humboldt-Universität hat damit bei neun Sonderforschungsbereichen Sprecherfunktion; sie ist an 14 weiteren Sonderforschungsbereichen beteiligt.

Der SFB widmet sich der vergleichenden Erforschung von Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel. Mit Repräsentationen sind Bilder, Symbole, Mythen, Vorstellungen gemeint, mit deren Hilfe Menschen ihre Umwelt begreifen, sie aber auch zugleich ausrichten. Repräsentationen werden öffentlich ausgehandelt oder durchgesetzt, können konsensfähig, aber auch umstritten sein. Sie sind nicht bloße Widerspiegelungen von sozialen Ordnungen, sondern erfüllen eine zentrale Funktion bei deren Herstellung, Aufrechterhaltung und Wandel.

Ziel des SFB ist es, diese Funktion und das breite Spektrum solcher Repräsentationen von Politik, von Ethnizität und von sozialen Praxen vergleichend zu erforschen und Verflechtungen zwischen Repräsentationen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika zu untersuchen. Politische und religiöse Repräsentationen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit in Europa werden ebenso erforscht werden wie jüngere polische Mythen in Deutschland, jüngere Europarepräsentationen ebenso wie politische Erinnerung in Marokko und im Irak und pädagogische Repräsentationen im postrevolutionären Mexiko, Japan und der frühen Sowjetunion, Repräsentationen von Ethnizität in Afrika ebenso wie im Zarenreich und im Habsburgerreich, in Malaysia und in Armenien, Repräsentationen sozialer Praxen in zentralasiatischen Ländern ebenso wie in China, in Argentinien und in der Türkei.

Experten, die zu ganz unterschiedlichen Teilen der Welt bisher isoliert voneinander geforscht haben, wollen in diesem Sonderforschungsbereich kontinuierlich zusammenarbeiten und voneinander lernen. Um dies zu befördern, werden sie auch räumlich sehr nahe in der Humboldt-Universität zu Berlin untergebracht sein.

Aus der Humboldt-Universität arbeiten Wissenschaftler/innen aus verschiedenen Fakultäten zusammen: Institut für Geschichtswissenschaften, Institut für Europäische Ethnologie, Institut für Sozialwissenschaften, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften und Institut für Erziehungswissenschaften. Dies sind: Prof. Dr. Jörg Baberowski, Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Prof. Dr. Stefan Beck, Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Prof. Dr. Peter Niedermüller, Prof. Dr. Johannes Helmrath, Prof. Dr. Vincent Houben, Prof. Dr. Herfried Münkler, Prof. Dr. Heinz Schilling, Prof. Dr. phil. Jürgen Schriewer.

Des weiteren sind beteiligt: Prof. Dr. Ulrike Freitag (Zentrum Moderner Orient, Berlin); Prof. Dr. Andreas Eckert (Universität Hamburg).

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Land Veranstaltung
Projektsprache(n)
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