Werkvertrag (m/w/d): „Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit“ (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Bergen-Belsen)

Werkvertrag (freiberufliche Tätigkeit m/w/d): „Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit“

Arbeitgeber
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (Auftraggeberin)
PLZ
29303
Ort
Celle
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.10.2021 - 31.12.2021
Bewerbungsschluss
28.09.2021
Von
Daniel Tonn, Gedenkstätte Bergen-Belsen und Kompetenzstelle gegen Antiziganismus, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten

Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten schreibt für die Gedenkstätte Bergen-Belsen einen Werkvertrag zur Erstellung einer Materialsammlung zum Thema „Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit“ aus.

Werkvertrag (freiberufliche Tätigkeit m/w/d): „Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit“

Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten schreibt für die Gedenkstätte Bergen-Belsen einen Werkvertrag zur Erstellung einer Materialsammlung zum Thema „Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit“ aus.

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen befindet sich in der Trägerschaft der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Zentrale Aufgaben sind das Gedenken, Bewahren, Forschen und Vermitteln am historischen Ort. Die Gedenkstätte widmet sich der Geschichte des Kriegsgefangenen- und des Konzentrationslagers Bergen-Belsen sowie des Displaced Persons Camps und betrachtet deren jeweilige Wirkungsgeschichte. Zu diesem Zweck zeigt sie Ausstellungen, betreibt historische Forschung, betreut und ergänzt die umfangreichen Sammlungsbestände und bietet für Jugendliche und Erwachsene ein breites Bildungs- und Vermittlungsangebot.

Zwangsarbeit war ein systemrelevanter Baustein der nationalsozialistischen Herrschaft und spiegelt sich thematisch auch in der Lagergeschichte von Bergen-Belsen in verschiedener Hinsicht wider. Ab August 1941 wurden sowjetische Soldaten des Kriegsgefangenenlagers in verschiedenen Außenkommandos zu schwerer körperlichen Arbeiten herangezogen. Im Konzentrationslager wurden ab 1944 männliche, nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge untergebracht. Zudem kamen Tausende Frauen an, die zur KZ-Zwangsarbeit in andere Lager weitertransportiert oder in den drei Außenlagern von Bergen-Belsen bei Rüstungsbetrieben ausgebeutet wurden. Im Winter 1944/1945 zwang die SS schließlich Zehntausende Menschen aus anderen Konzentrationslagern, darunter viele Zwangsarbeiter_innen, auf Räumungstransporten und Todesmärschen nach Bergen-Belsen.

Die Auftragnehmerin/der Auftragnehmer erbringt für die Gedenkstätte Bergen-Belsen folgende Leistungen:

- eigenständige inhaltliche Recherchen zum Thema Bergen-Belsen im Kontext von NS-Zwangsarbeit
- Aufbereitung wissenschaftlicher Inhalte in Form eines Hintergrundtexts, der die zentralen Aspekte des Themas zusammenfasst – der größte Teil des Texts widmet sich der Geschichte des Kriegsgefangenenlagers und Konzentrationslagers Bergen-Belsen, außerdem enthält der Text allgemeine Informationen zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit sowie Exkurse zu den Themen juristische Aufarbeitung, Entschädigung und Erinnerungskultur
- Identifizierung unterschiedlicher für die Bildungsarbeit geeigneter Quellen und Ablage derselben, bei Bedarf Klärung von Nutzungsrechten mit entsprechenden schriftlichen Nachweisen
- Verfassen einer kurzen Ideenskizze für ein zukünftiges Bildungsangebot mit ersten Überlegungen zu Erkenntniszielen und zentralen Fragestellungen, um das Thema im Gesamtkontext der Geschichte Bergen-Belsens zu vermitteln
- Erstellen eines Literatur- und Quellenverzeichnisses

Dabei stehen insbesondere die Interessen und Positionen der maßgeblich an der Organisation der Zwangsarbeit beteiligten Instanzen und Akteur_innen, das Verhältnis von Zwangsarbeiter_innen und Umgebungsgesellschaft und nicht zuletzt Lebensgeschichten von Verfolgten im Fokus.

Ausgehend von der erstellten Materialsammlung möchte die Gedenkstätte Bergen-Belsen zukünftig Bildungsangebote für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema entwickeln.

Die Auftragnehmerin/der Auftragnehmer bringt folgende Voraussetzungen mit:

- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Master oder gleichwertig) der Sozialwissenschaften, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft oder vergleichbar
- sehr gute Kenntnisse der NS-Geschichte, insbesondere der NS-Zwangsarbeit
- Kenntnisse der Geschichte von Bergen-Belsen
- Erfahrungen in der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten oder vergleichbaren Einrichtungen historisch-politischer Bildung
- Erfahrungen in der Archivrecherche und mit der Klärung von Nutzungsrechten

Für die erfolgreiche Erstellung des Werkes wird ein Werklohn in Höhe von insgesamt 6.900 Euro brutto inklusive Nebenkosten gezahlt. Die Erbringung der vertraglichen Leistungen muss bis spätestens 31.12.2021 abgeschlossen sein.

Die Materialsammlung hat folgenden Umfang:
- ca. 63.000 Zeichen inkl. Leerzeichen für den Hintergrundtext, inkl. der Ideenskizze zur Bildungsarbeit und ca. 9.000 Zeichen inkl. Leerzeichen für den Anhang aus Literatur- und Quellenverzeichnis (Zeilenabstand jeweils eineinhalbfach)
- ca. 20 für die Bildungsarbeit geeignete Quellen, wobei Textquellen insgesamt ca. 30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen umfassen (Zeilenabstand jeweils eineinhalbfach)

Die Ablage sämtlicher Materialien erfolgt digital in einem noch zu bestimmenden datenschutzkonformen Cloudspeicher.

Für Auskünfte steht Ihnen gerne Daniel Tonn, bevorzugt per E-Mail, zur Verfügung; bildung.bergen-belsen@stiftung-ng.de; Tel.: 05051-4759-173

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Motivationsschreiben und Lebenslauf bis zum 28. September 2021 per E-Mail in einer Datei an: bildung.bergen-belsen@stiftung-ng.de Die Auswahlgespräche finden am 6. oder 7. Oktober statt.

Mit der Abgabe Ihrer Bewerbung erklären Sie sich gleichzeitig einverstanden, dass die für das Auswahlverfahren erforderlichen Daten nach den Bestimmungen des Niedersächsischen Datenschutzgesetzes gespeichert und verarbeitet werden. Die Bewerbungsunterlagen werden nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist datenschutzgerecht vernichtet.

https://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/
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