Aktuelle Publikationen zum Konstanzer Konzil (1414–18)

Gerlach, Henry; Küble, Monika (Übers.) (Hrsg.): Augenzeuge des Konstanzer Konzils. Die Chronik des Ulrich Richental. Darmstadt 2014 : Theiss Verlag, ISBN 978-3-8062-2901-1 248 S., 15 s/w-Abb. € 24,95

: Konstanz 1414–1418. Eine Stadt und ihr Konzil. Darmstadt 2013 : Primus Verlag, ISBN 978-3-86312-038-2 181 S. € 19,90

: Die "Konstanzer Chronik" Gebhart Dachers. "By des Byschoffs zyten volgiengen disz nachgeschriben ding vnd sachen ...". Codex Sangallensis 646: Edition und Kommentar. Ostfildern 2008 : Jan Thorbecke Verlag, ISBN 978-3-7995-6840-1 781 S. € 69,00

Klöckler, Jürgen (Hrsg.): Ulrich Richental. Chronik des Konzils zu Konstanz: 1414–1418. Stuttgart 2013 : Theiss Verlag, ISBN 978-3-8062-2782-6 304 S. € 79,95

: Das Konstanzer Konzil. Kirchenpolitik – Weltgeschehen – Alltagsleben. Ostfildern 2013 : Jan Thorbecke Verlag, ISBN 978-3-7995-0502-4 352 S. € 26,99

Braun, Karl-Heinz; Herweg, Mathias; Hubert, Hans W.; Schneider, Joachim; Zotz, Thomas (Hrsg.): Das Konstanzer Konzil 1414–1418. Weltereignis des Mittelalters. Essays. Stuttgart 2013 : Theiss Verlag, ISBN 978-3-8062-2849-6 246 S. € 39,95

Volkart, Silvia (Hrsg.): Rom am Bodensee. Die Zeit des Konstanzer Konzils. Zürich 2014 : NZZ Libro, ISBN 978-3-03823-887-4 192 S. € 34,00

Signori, Gabriela; Studt, Birgit (Hrsg.): Das Konstanzer Konzil als europäisches Ereignis. Begegnungen, Medien und Rituale. Ostfildern 2014 : Jan Thorbecke Verlag, ISBN 978-3-7995-6879-1 416 S. € 58,00

: Die kirchliche Krise des Spätmittelalters. Schisma, Konziliarismus und Konzilien. München 2012 : Oldenbourg Verlag, ISBN 978-3-486-55864-7 XII, 163 S. 19,80 €

Badisches Landesmuseum (Hrsg.): Das Konstanzer Konzil 1414–1418. Weltereignis des Mittelalters. Katalog zur großen Landesausstellung Baden-Württemberg in Konstanz vom 27. April bis zum 21. September 2014. Darmstadt 2014 : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ISBN 978-3-8062-0001-1 (Verlagsausgabe) ; 978-3-937345-77-2 (Museumsausgabe) 392 S. 39,95

: The Trial of Jan Hus. Medieval Heresy and Criminal Procedure. Oxford 2013 : Oxford University Press, ISBN 978-0-19-998808-2 xxiii, 391 S. € 68,56

Rezensiert für H-Soz-Kult von
Ansgar Frenken, Ulm

Wichtige Gedenkjahre kündigen sich heutzutage bereits mit einigen Jahren Vorlauf an. Events werden organisiert, Ausstellungen vorbereitet, Kongresse angekündigt. Auch steigt die Zahl der Publikationen zu dem zu würdigenden Ereignis rapide an, sehen doch gleichermaßen Autoren wie Verlage ihre große Chance, das Erinnern und Gedenken in eigenen Gewinn umzumünzen. Vieles von dem Gedruckten mag ja nützlich sein, allerdings längst nicht alles, was in einem solchen Kontext geschrieben und publiziert wird, ist auch geeignet, den Erkenntnisfortschritt zu fördern.

2014 jährte sich der Beginn des Konstanzer Konzils zum 600. Mal. Erstmalig versammelte sich damals auf deutschem Boden ein allgemeines Konzil, das immerhin dreieinhalb Jahre dauern sollte. Zweifellos war dieses Ereignis mehr als nur eine Kirchenversammlung im engeren Sinne; Konstanz war zugleich eine Drehscheibe, eine Austausch- und Begegnungsstätte für Menschen und Ideen, ein wahres Großevent des europäischen Spätmittelalters mit entsprechender Ausstrahlung weit über die Stadt und die Region hinaus.

Dass man heute vergleichsweise viel über das Konzil weiß, ist nicht zuletzt den zeitgenössischen Chroniken zu verdanken. An erster Stelle steht hier der Name des Konstanzer Bürgers Ulrich Richental, der bereits zeitnah, noch während die Versammlung in seiner Heimatstadt tagte, das Material für seine Chronik gesammelt hat. Wenig später ordnete er es als eine Art Grundstock für die bald einsetzende Handschriften-Produktion. Ob es allerdings eine sogenannte ‚Urfassung‘ der Chronik überhaupt gegeben hat, ist umstritten und konnte abschließend bislang noch nicht geklärt werden. Die heute im Konstanzer Rosgarten-Museum aufbewahrte Handschrift, die selbst erst in den 1460er-Jahren entstanden ist, liegt seit Kurzem erneut als Faksimile-Druck vor.1 Dem Leser dieser günstigen Prachtausgabe begegnen hier all die Bilder, die bis heute eine bedeutende Rolle zur ikonographischen Vermarktung des Konzils spielen. Darüber hinaus erschien inzwischen auch eine Übersetzung der Konstanzer Handschrift ins moderne Neuhochdeutsch2, die für sich in Anspruch nimmt, „keine wissenschaftliche Publikation [zu] sein, sondern dem Leser Vergnügen beim Schmökern [zu] bereiten“ (S. 9). Eine Verständnishilfe und damit einen Zugang zur Beschäftigung mit dieser wichtigen Quelle zur Konzilszeit bietet dieses Buch allemal.

Wer das Faksimile der Konstanzer Richental-Handschrift zur Hand nimmt, sollte allerdings wissen, dass er lediglich die Wiedergabe einer einzigen von knapp zwei Dutzend heute noch existierenden Handschriften in den Händen hält, von denen die meisten überdies unbebildert sind. Inhaltlich lassen sich signifikante Unterschiede feststellen, die als Tribut an die verschiedenen Abnehmer der Handschriften interpretiert wurden. Positiv herauszustellen ist die hervorragende Wiedergabequalität des Faksimile-Drucks. Eine informative Beilage zur Überlieferungsgeschichte, verfasst vom Leiter des Konstanzer Stadtarchivs Jürgen Klöckler, erhöht den Nutzwert dieser Ausgabe zusätzlich. Weniger erfreulich ist dagegen, dass die Ränder des Manuskripts für die vorliegende Ausgabe weggeschnitten wurden – zu vermuten sind finanzielle Überlegungen des Verlags. Der Band mit seinen zahlreichen Abbildungen vermittelt neben dem Text noch heute einen plastischen Eindruck von der Bedeutung symbolischer Kommunikation, von Zeremoniell und Ritualen im Umkreis des Konzils – Themen, die gerade die jüngere Forschung verstärkt aufgegriffen hat.

Um jedoch einen Überblick über die abweichenden Texte der verschiedenen Handschriften zu bekommen, ist die kritische Leseausgabe, die der Freiburger Mediävist Thomas Martin Buck zusammengestellt hat3, ein nahezu unverzichtbares Hilfsmittel. Überdies lässt sich jetzt mit ihrer Hilfe die Richental-Chronik mühelos in moderner Druckbildgestaltung nachlesen. Ein diesem Buch beigegebenes umfangreiches Glossar zeitgenössischer Begriffe mit der entsprechenden Übersetzung ins Hochdeutsche erleichtert zudem dem Nichtfachmann den Zugriff auf diese für die städtische Perspektive des Konzils zentrale Quelle.

Spiegelbild des städtischen Selbstbewusstseins ist aber vielleicht noch stärker eine andere Quelle, die gleichfalls etwa ein Menschenalter nach dem Konzil entstanden ist: die aus älteren Texten und historiographischen Schriften kompilierte „Konstanzer Chronik“ Gebhart Dachers.4 Bischofs- und Stadtgeschichte werden darin gemeinsam behandelt, Reich, Bischof und Stadtgemeinde bilden sozusagen eine Einheit. Auch diese Chronik liegt seit Kurzem in einer kritischen Version vor; die der Edition beiliegende CD enthält darüber hinaus eine Textsynopse dreier überlieferter Handschriften. Im Gegensatz zur Richental-Chronik geht Dacher auf das Konstanzer Konzil selbst nur am Rande ein, liefert indes ein Bild des historischen Selbstverständnisses der Konzilsstadt. Der Wert dieser neuen Edition ist allein schon dadurch immens, dass sie eine Textbasis bietet, die die Fehler älterer (Teil-)Editionen, etwa die von Ph. Ruppert von 1891, korrigiert.5

Auch der im Dienste König Sigmunds stehende Mainzer Kaufmann Eberhard Windeck(e) verfasste eine Chronik, die ihrerseits zahlreiche Informationen zum Konzil und dessen Umfeld enthält, insbesondere über festliche und andere öffentliche Auftritte und Handlungen, in deren Zentrum zumeist der römische König steht. Bis zu der angekündigten kritischen Neuausgabe dieser „Denkwürdigkeiten“ im Rahmen der MGH6 wird man sich aber wohl noch gedulden müssen. Es bleibt zu hoffen, dass die Konzilsfeierlichkeiten das Erscheinen der Publikation beschleunigen können.
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Neugierde für das Konzil zu wecken und natürlich auch auf das Konzilsjubiläum, dürfte nicht zuletzt der Zweck einiger Veröffentlichungen der vergangenen Monate sein. Allen gemeinsam ist, dass sie mal mehr, mal weniger den aktuellen Forschungsstand widerspiegeln, neue Zugriffe auf das Konzilsereignis und seine Interpretation aber nur teilweise und dann auch nur ansatzweise angedeutet werden.

Gewiss ohne einen höheren Anspruch empfiehlt sich ein schmales Bändchen des Konstanzer Theologen Mathias Trennert-Helwig, dass unter dem Titel „Konstanzer Konzil kompakt“ auf Kundenfang geht.7 In zwölf Appetithäppchen stellt der Verfasser die Geschichte des Konzils von dessen Vorgeschichte bis zum Ende vor. Gedacht ist das im Übrigen bunt bebilderte Buch in erster Linie für den neugierigen, aber noch wenig informierten Leser, der sich mit dem Thema Konstanzer Konzil vertraut machen möchte. An den Forscher richtet sich dieses Bändchen sicher nicht, wie allein schon ein Blick auf die schmale Literaturauswahl deutlich macht. Gerade einmal 15 Titel zählt die Liste. Nützlicher sind dagegen zwei Anhänge: einer mit zentralen Personen des Konzils und einer mit wichtigen Orten in der Konzilsstadt. Reichhaltig illustriert kann dieses wohlfeile Bändchen möglicherweise zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Konzil animieren – gewissermaßen ein Türöffner und Appetitanreger, mehr aber auch nicht.

Ein ähnliches Anliegen dürfte das Februar-Heft von 2014 der auf ein breiteres geschichtsinteressiertes Publikum zugeschnittenen Zeitschrift „Damals“8 verfolgen, das in großen Teilen dem Konstanzer Konzil gewidmet ist. Ausgewiesene Fachleute geben darin kompetent Auskunft über die Vorgeschichte des Ereignisses, zur Rolle Sigmunds auf dem Konzil, zu Jan Hus und Hieronymus von Prag, über die Stadt Konstanz in den Konzilsjahren bis hin zu Spuren, die die Kirchenversammlung vor Ort hinterlassen hat. Darüber hinaus informiert das Heft über die anstehenden Festlichkeiten in der Konzilsstadt. Alles in allem ein paar Appetithappen, die das Interesse am Konzil wecken sollen. Für die öffentliche Wahrnehmung und Popularisierung eines solchen Ereignisses ist jedoch die Breitenwirkung einer solchen Zeitschrift ebenso wenig zu unterschätzen wie die einer Ausstellung: Sie prägen oft in stärkerem Maß das Geschichtsbild weiter Kreise, als dies wissenschaftliche Publikationen vermögen.

Ambitionierter als die Darstellung von Tennert-Helwig gibt sich die Darstellung von Jan Keupp und Jörg Schwarz.9 Dieser schon Mitte 2013 erschienene Band gab mit seiner Darstellung des Konzilsgeschehens sozusagen den publizistischen Startschuss zum Jubiläum. Wie sich bei näherem Hinschauen zeigt: ein überhasteter Schnellschuss zweier Autoren, die in diesem Forschungsgebiet bislang noch nicht ausgewiesen waren. Schwarz beschäftigt sich mit dem Konzil (S. 7–88), Keupp mit der Konzilsstadt (S. 90–171). Bereits mit dem ersten Teil beginnt das Ärgernis. Schwarz befindet sich längst nicht immer auf dem Stand der aktuellen Forschung, nicht nur was die Einschätzung Richentals angeht. Gegen Hus wurde kein förmliches Verfahren eingeleitet (S. 67f.), sondern ein laufendes Verfahren fortgeführt. Das lange Zeit tradierte Todesdatum Benedikts XIII. sowie dessen Lebensalter (S. 53) ist nach den Recherchen Dieter Girgensohns nicht mehr zu halten. Überdies stören eine Reihe sprachlicher Ungenauigkeiten und inhaltlicher Fehler die Lektüre: Gregor XII. hat mit dem Beginn des Schismas nichts zu tun (S. 13); nach Pisa stand Frankreich schon lange nicht mehr auf Seiten Benedikts (S. 23); nicht Gregor XII., sondern Johannes XXIII. floh 1413 aus Rom nach Florenz (S. 24); es gab keinen englischen Kardinal (S. 68) usw. Eingestreute Zitate moderner Autoren werden überdies nicht nachgewiesen. Auch findet Schwarz nicht immer den angemessenen Ton, wenn etwa die Holzbalken „morschten“ (S. 14). Die angeführten Beispiele für sachliche Fehler und sprachliche Fauxpas ließen sich mühelos erweitern. Am zweiten Teil stört dagegen anderes: Keupp bewegt sich allzu weit weg von den Konzilsjahren bzw. deren zeitlichem Umfeld, der Bezug zum Ereignis ist häufig nicht zu erkennen. So darf man sich mitunter fragen, welchen Erkenntnisgewinn man für den Zeitraum, in dem die Kirchenversammlung in Konstanz stattfand, herausziehen kann. Deutlich wird das etwa an den Abschnitten „Eine Stadt der Frauen“ (S. 111f.), „Kindheit“ (S. 117ff.), „Ehre, Frevel und Verbrechen“ (S. 126ff.).

Ganz anders der ebenfalls von einem Autorenteam, von Thomas Martin Buck und Herbert Kraume, verfasste, ein halbes Jahr später auf den Markt gekommene Band.10 Ausführlich wird auch hier das Geschehen in der Stadt und auf dem Konzil wiedergegeben, wobei sich beide Autoren vor allem auf die chronikalische Überlieferung stützen. Sicher kein Zufall, dass die Richental-Chronik intensiv ausgewertet wird, aber auch andere Augenzeugen kommen vielfach zu Wort. Dass einzelne Positionen überholt oder Details schief wiedergegeben sind – so der immer wieder behauptete Pairsschub (S. 108), die Übernahme der Konzilsleitung durch den König (S. 192), die Entstehung der spanischen Nation erst 1417 (S. 106), die fälschlich von Richental übernommene Angabe, Hallum sei Erzbischof gewesen (S. 112) – sind Schönheitsfehler, die in einer Neuauflage korrigiert werden sollten. Im Großen und Ganzen befinden sich die beiden Autoren auf dem aktuellen Stand der Forschung, was nicht zuletzt in dem gemeinsam verantworteten letzten Kapitel (S. 335–357) deutlich wird. Knapp werden in den Abschnitten „Das Konzil in neuem Licht“, „Das Konzil als textuelles Ereignis“, „Das Konzil als gelehrtes Ereignis“, „Das Konzil als polyvalentes Ereignis“, etc. die Ansätze und Zugriffe neuerer Konstanzforschung vorgestellt, die es in den Augen der Autoren auch nötig machen, dass „die Geschichte des Konzils […] immer wieder neu geschrieben werden“ (S. 335) muss. Etwas willkürlich wirken lediglich die in das Buch eingestreuten „Köpfe des Konzils“, vermutlich eine Vorgabe des Verlags.

Der Nachteil beider Darstellungen liegt weniger darin, dass sie noch keine neuen Forschungsergebnisse präsentieren können. Das dürfte wohl auch nicht ihr primärer Anspruch gewesen sein. Buck und Kraume weisen aber immerhin in ihrem Schlusskapitel auf neuere Forschungsfragen und -ansätze hin. Eine Verschiebung von der lange dominierenden theologischen Perspektive hin zu einer multiperspektivischen Sicht des Konzils ist im Übrigen nicht nur in diesem Buch deutlich zu erkennen. Der Nutzen beider Publikationen für die Forschung wird allerdings dadurch eingeschränkt, dass keine Belege angeführt werden. Nur mühsam lassen sich diese – zumindest teilweise – aus dem anhängenden Literaturverzeichnis herausdestillieren; der dafür nötige Aufwand ist jedoch enorm und nicht immer zielführend. Für Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch sollte dies keine Schule machen. Warum der eine oder andere Titel von Keupp und Schwarz in ihre über acht locker gefüllte Seiten (S. 174–181) verteilte, äußerst bescheidene Literaturauswahl aufgenommen wurde, das bleibt wohl letztlich das Geheimnis des Autorenteams. Dagegen verzeichnen Buck und Kraume auf immerhin gut dreißig Seiten (S. 358–390) die wichtigsten Literaturtitel zum Thema, auch wenn hier und da Ergänzungsbedarf bestehen mag. Als wenig benutzerfreundlich darf man indessen auch die Entscheidung werten, den beiden Büchern kein Register beizugeben.
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Letzten Endes stellt sich bei einer kritischen Lektüre der vorgenannten Publikationen die mehr als berechtigte Frage, worin das eigentlich Neue, der Erkenntnisfortschritt liegen mag. Einen grundsoliden Maßstab für eine solche Beurteilung liefert ein gleichfalls erst kürzlich in der renommierten Oldenbourg-Reihe ‚Enzyklopädie deutscher Geschichte‘ publiziertes Buch. Verfasst von dem inzwischen emeritierten Frankfurter Historiker Heribert Müller, ist „Die kirchliche Krise des Spätmittelalters“ mehr als nur ein glänzend geschriebener Forschungs- und Literaturbericht dieser Epoche11, das Buch ist ein großer Wurf geworden. Müller vermag es in einer jederzeit verständlichen und klaren Diktion, auch komplizierte Inhalte und Zusammenhänge knapp und pointiert auszudrücken. Seine Urteile, denen man die Erfahrung eines profunden Kenners der Epoche anmerkt, sind bei aller Ausgewogenheit überzeugend und treffsicher. Das gilt auch für die Charakterisierung von Forschern und ihrer mitunter einseitigen Forschungsinteressen.

Das Konstanzer Geschehen und die auf dem Konzil virulenten Probleme werden in diesem Band mit dem Untertitel „Schisma, Konziliarismus und Konzilien“ in ihren größeren Gesamtzusammenhang eingeordnet, der zeitlich ungefähr ein dreiviertel Jahrhundert umspannt. Der das Konstanzer Konzil unmittelbar betreffende Teil macht dabei, grob gerechnet, ein Drittel des Buchumfangs aus. Gleiches gilt in etwa für die angeführten Literaturtitel, deren Auswahl überzeugt und die keinen wichtigen Titel vermissen lässt. Müller gelingt es, auf beschränktem Raum einen stupenden Überblick über die bisherige Konzilsforschung zu geben, er weist überdies auf aktuelle Forschungsthemen und -schwerpunkte hin. Dass damit auch Impulse gesetzt werden sollen, soll hier nur am Rande bemerkt werden.

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für all jene sein, die künftig zum Konstanzer Konzil arbeiten. Zweifellos hat der Frankfurter Emeritus damit Maßstäbe gesetzt, an denen sich alle im Zusammenhang mit dem Jubiläum erscheinenden Publikationen zumindest in dem Punkt messen lassen müssen, ob sie denn für die Erforschung des Konstanzer Konzils einen Zuwachs an Erkenntnisgewinn bringen.
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Eine erste Probe aufs Exempel ermöglichen die zahlreichen Beiträge des Essay- und des Katalogbands zur baden-württembergischen Landesausstellung „Das Konstanzer Konzil 1414–1418. Weltereignis des Mittelalters“ des Jahres 2014.12 Gemeinsam ist beiden Publikationen, dass sie nicht nur die „klassischen“ Gegenstände der Konzilshistoriographie (Überlieferung; Organisation, Ablauf, Teilnehmer; Gegenstände und Beschlüsse) auf aktuellem Forschungsstand in knappen Essays und Übersichtsartikeln aufgreifen, sondern darüber hinaus den Themenbereichen Stadt und Region, Kunst und Architektur – so die Überschriften im Essay-Band – einen angemessenen Platz einräumen. Das Constantiense erscheint in diesem breiter angelegten Kontext als das polyvalente Ereignis, das es in der Tat zu einem bedeutenden Event des späten Mittelalters machen sollte.

Die Fülle der Einzelbeiträge en detail besprechen zu wollen, ist nicht nur aus Platzgründen schier unmöglich; auf einige wichtige Aspekte sei aber hingewiesen. Für die Ausweitung des Horizonts aktueller Konstanzforschung seien hier stellvertretend die Beiträge von Thomas Zotz „Der deutsche Südwesten“ (S. 139–145), Dorothea Weltecke „Juden im Bodenseeraum“ (S. 157–163) sowie Hans W. Hubert „Papstgrabmäler während der Zeit von Schisma und Konzil“ (S. 210–218) im Essayband genannt. Ergänzungen zum traditionellen Bild des Konzils in der Historiographie sowie einige neue Facetten liefern – in Auswahl – die Beiträge von Gerrit Jasper Schenk „Zeremonielle und Rituale auf dem Konstanzer Konzil“ (S. 22–27), Kurt Weissen „Die Päpste und ihre Bankiers“ (S. 28–32), Daniela Dvořaková „Die Delegation der ungarischen Kirche und ungarischen Adels in Konstanz“ (S. 70–76) oder Karel Hruza „Hussitische Propaganda gegen das Konstanzer Konzil“ (S. 97–101). Peter Niederhäuser („Fürst und Fluchthelfer. Herzog Friedrich IV. von Österreich und das Konzil von Konstanz“, S. 145–150 – wichtig dazu auch sein Beitrag im in Anmerkung 16 zitierten Sammelband) gelingt es mit wenigen Strichen, ein differenzierteres Bild dieser umstrittenen Person zu zeichnen, wodurch dessen Agieren sowie seine Beweggründe an Transparenz gewinnen. An diesem Beispiel lässt sich gut erkennen, dass eine erneute Beschäftigung mit einem tradititionellen Gegenstand, in diesem Fall mit einem einzelnen am Konzil Beteiligten durchaus neue Erkenntnisse zu Tage fördern kann. Insgesamt, so darf man getrost festhalten, ist es den Herausgebern des Essay-Bands gelungen, einen weiten Horizont zu spannen und eine breite Palette von Themen darunter zu vereinen. Den Autoren wurde Platz gegeben, auch über bislang am Rande Liegendes beziehungsweise weitgehend Unbekanntes zu berichten. Dass nicht alle Beiträge das angestrebte Niveau halten können, ist zwar bedauernswert, aber bei einem solch breit angelegten Sammelband wohl unvermeidlich. Vielleicht ist es für den aktuellen Stand der Forschungsdiskussion symptomatisch, dass der Beitrag von Karl-Heinz Braun („Die Konstanzer Dekrete Haec sancta und Frequens“, S. 82–86) eher enttäuscht und dem komplexen Thema in seiner Verkürzung (S. 86, 1. Absatz) kaum gerecht wird.

Noch stärker als den Essay-Band prägen die Themen Kunst, Kultur und konziliarer Alltag den Katalog-Band, eine ganze Reihe seiner Beiträge sind diesen Themen gewidmet. Auch hier findet sich manches Neue (exemplarisch erwähnt seien die Beiträge von Burkard Wehner, „Mit Engelschem süssem gesang. Die Stadt als Klangraum“, S. 146f., und Jana Lucas, „Bildgewordene Zukunftsangst. Die Weissagungen über die Päpste“, S. 321–323); andere, auch traditionellen Themen vorbehaltene Kurzessays präsentieren cum grano salis den Stand der aktuellen Forschung – bei allen Unterschieden, die allein schon durch die große Zahl der Mitarbeiter bedingt sind. Dass die Beiträge damit eher als Impulsgeber für eine weitere Beschäftigung mit diesen Themen zu betrachten sind, ergibt sich schon aus ihrer Kürze. Das Konzil erwies sich geradezu als Katalysator für ein polyvalentes Ereignis, das die ganze Region prägte, Kunst und Kultur maßgeblich weit über den Bodenseeraum beeinflusste und Entwicklungen förderte, die weit über die engere Kirchenversammlung hinausreichten (vgl. etwa Johannes Helmrath, „Geistiger Umschlagplatz. Kulturelle Auswirkungen des Konstanzer Konzils“, S. 326f., oder Winfried Wilhelmy, „Aufbruch in die Kunst der Neuzeit. Vom Weichen Stil zum »harten« Realismus“, S. 330–332).

Bedauerlicherweise sind die Abbildungen des Essay-Bands in schwarz-weiß gehalten, der Kostendruck dürfte hier eine Rolle gespielt haben. Ein Geheimnis der Herausgeber wird es zudem bleiben, warum einzelne Beiträge ohne bildliche Zeugnisse geblieben sind. Anders verhält es sich mit dem Katalog-Band, der zahlreiche Abbildungen und Fotos von guter Druckqualität enthält.

Ebenfalls liegt nun der lang erwartete Band „Das Konstanzer Konzil als europäisches Ereignis“ mit den Beiträgen der im Herbst 2011 auf dem Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte auf der Reichenau gehaltenen Vorträge vor.13 Den Rahmen für diese Veranstaltung hatte die Co-Herausgeberin Birgit Studt bereits ein Jahr zuvor in einem programmatischen Vortrag vorgegeben, der allerdings nur in elektronischer Form vorliegt.14 Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf ‚Begegnungen‘, ein anderer auf ‚Kommunikation‘, ein dritter auf ‚Ritualen‘ – Begriffe, die vielleicht auf einen ersten oberflächlichen Blick inkongruent erscheinen mögen, nichtsdestoweniger auf aktuelle Forschungsschwerpunkte hinweisen. Das Konzil als europäisches Ereignis: Eine Lücke schließt dazu der Beitrag von Sophie Vallery-Radot „La diplomatie menée par l'ambassade du roi de France au Concile de Constance“ (S. 89–106), der allerdings deutlich macht, dass gerade auch die Position der einflussreichen Pariser Universitätsgesandten dringend einer weiteren Aufarbeitung bedarf. Neue Erkenntnisse zum Verhalten der spanischen Königreiche im Kontext der Obödienzentziehung von Benedikt XIII. bringen die beiden Beiträge von Nikolas Jaspert („Das aragonesische Dilemma“, S. 107–142) und Ansgar Frenken („Kastilien und das Konstanzer Konzil“, S. 143–172). Die bislang noch offenen Fragen für den Erfolg König Sigmunds und der Konstanzer Konzilsväter bei der Gewinnung der Spanier für die Konstanzer Lösung der Union dürften damit jetzt weitgehend beantwortet sein. Zu bedauern bleibt das Fehlen des spezifisch ‚italienischen‘ Blicks auf das Constantiense, insbesondere der sich vom Konzil fernhaltenden Mächte Florenz, Venedig und Neapel. Man wird sich in diesem Punkt auch weiterhin an die Darstellung Walter Brandmüllers aus den 90er-Jahren halten müssen.15

Der zweite Schwerpunkt befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Kommunikation, wobei ein weit gefasster Kommunikationsbegriff zugrunde gelegt wurde, sowie des Zeremoniells und der Rituale (vgl. dazu Martin Kintzinger, „Das Konzil konstruieren. König Sigismund und die internationale Kommunikation“, S. 219–254; Gerrit Jasper Schenk, „Die Lesbarkeit von Zeichen der Macht und die Grenzen der Macht von Zeichen auf dem Konstanzer Konzil…“, S. 255–304), was in einem lebhaften und noch nicht beendeten Diskurs über „das Verhältnis des Zeremoniells zur Liturgie einerseits und zu politischen Verfahren andererseits“ (Birgit Studt, „Zusammenfassung“, S. 404) führte.

Neuland betritt schließlich der Beitrag von Therese Bruggisser-Lanker („Music goes public. Das Konstanzer Konzil und die Europäisierung der Musikkultur“, S. 349–378), der insbesondere auf den Bedeutungszuwachs des musikalischen Erfahrungsraums ‚Stadt‘ hinweist. Bruggisser-Lanker spricht von einem Prozess „der Internationalisierung oder der Ausdifferenzierung der musikalischen Lebenswelten […], welche die europäische Musikkultur grundlegend verändern sollten“ (S. 354). Den Konzilien des 15. Jahrhunderts gesteht sie dabei die Rolle eines Beschleunigers dieser Entwicklung zu. Allerdings bleibt es nach ihren Worten schwierig, sich genau vorzustellen, „wie es in Konstanz zwischen 1414 und 1418 klang“ (S. 356). Hier tut sich ein weites Forschungsfeld auf, das auf einem interdisziplinären Symposion in Konstanz zum Thema „Europäische Musikkultur im Kontext des Konstanzer Konzils“ im Juni 2014 weiter vertieft wurde. Eine Publikation der dort gehaltenen Vorträge ist offenbar geplant.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt indes bei der Beschäftigung mit dem Reichenauer Tagungsband. Das Druckbild der für die Reihe der „Vorträge und Forschungen“ ungewöhnlich vielen Abbildungen (auf insgesamt 20 Seiten) enttäuscht. Die Farbkontraste einiger Wiedergaben sind viel zu stark, die Farben wirken dadurch unnatürlich, wie nachkoloriert. Eine bessere Bildqualität hätte dem Band gut getan und die Druckkosten vermutlich kaum in die Höhe getrieben.

Einen neugierigen Blick von außen, aus einer konzilsnahen Region, auf das Constantiense wirft ein Sammelband mit dem sprechenden Titel „Rom am Bodensee“16, der erste Teil einer auf vier Bände angelegten Reihe zum Thurgau im späten Mittelalter. Auch wenn die Aussage, „Ohne den Thurgau hätte der wichtigste mittelalterliche Kirchenkongress wohl nicht in Konstanz stattgefunden“ (S. 13), wohl etwas überzogen ist, so ist dies doch ein Hinweis auf die Bedeutung des Um- und Hinterlands für die logistische Bewältigung eines solchen Großereignisses. Bislang wurde dieser Aspekt in der Forschung weitgehend vernachlässigt, so dass dieser Band einen wichtigen Beitrag liefern kann, eine bestehende Forschungslücke zu verkleinern. Allerdings sind die Schwierigkeiten, die der Analyse entgegenstehen – vom Mangel an Quellenmaterial bis hin zu den Problemen, genauer fassen zu können, was eigentlich der Thurgau ist (Peter Niederhäuser, „Wer regierte den Thurgau?“, S. 17–21) – nicht zu übersehen. Herauszuheben ist unter den insgesamt 26 Beiträgen ein gleichfalls von Peter Niederhäuser verfasster Abschnitt („Freie Fahrt? – Gefahren am Wegrand“, S. 71–73), der sich mit dem Raubritter Jörg von End befasst. Mit der antithetischen Gegenüberstellung ‚Räuber oder Opfer‘ wirft er ein neues Licht auf eine Person, die die Verbindungswege nach Konstanz unsicher machte, und weckt Verständnis für den Adel bei der „rechtmässigen Verteidigung der eigenen Interessen“ (S. 73).

Wenig überraschend sind die Beiträge dieser Publikation von unterschiedlicher Qualität; zuweilen wurden sachliche Fehler gemacht (zur Bedeutung Hus' als Anhänger Wyclifs, S. 107; Bischof Hallum begleitete Sigmund auch nicht nach Frankreich und England, S. 133; etc.), ebenso veraltete Forschungsauffassungen unreflektiert wiedergegeben (z.B. zum Zwischenfall auf dem Arlberg, S. 49). Ein Schwachpunkt der gesamten Publikation sind die Endnoten. Nicht nur dass die Querverweise nicht immer zu brauchbaren Nachweisen führen (z.B. S. 51 Anmerkung 76 mit Verweis auf S. 151, wo die Quelle ebenfalls nicht genannt wird), auch wird teilweise auf Literatur zurückgegriffen, die längst veraltet ist. Die Literatur des letzten Jahrhunderts diente dabei als ein ziemlich willkürlicher Steinbruch, ohne dass die Qualität der benutzten Publikationen berücksichtigt wurde. Bedauerlicherweise ist diesem ersten Teilband kein Register beigegeben. Es bleibt die vage Hoffnung, dass dies wenigstens im abschließenden vierten Band der Reihe noch nachgeholt wird.

Hinzuweisen ist zuletzt noch auf eine wichtige Darstellung des in England lehrenden Thomas A. Fudge zum Hus-Prozess17, dessen Fazit lautet: „The trial of Jan Hus, in its general process, was legal“ (S. 342). Der Nachweis gelingt ihm durch eine akribische Untersuchung des Prozesses, eines an der Kurie begonnenen, in Konstanz lediglich fortgesetzten Häresieprozesses. Durch Hus' Appellation vom Papst an Jesus Christus hatte sich dieser selbst in eine schier aussichtslose Position hineinmanövriert, die durch dessen spätere Entscheidung, für die Sache der böhmischen Aufständischen einzustehen, zu dem bekannten Ende auf dem Scheiterhaufen führte. Dass Fudge diese Entwicklung bedauert, daraus macht er im Übrigen kein Hehl. Es steht zu erwarten, dass sich Fudges Analyse positiv abheben wird von so mancher Veröffentlichung, die in den nächsten Monaten zu erwarten ist und ihren apologetischen Charakter nicht verbergen kann.

Zusammenfassend lässt sich trotz entsprechender (Teil-)Veröffentlichungen beobachten, dass die theologischen Fragen und Probleme, die das Konstanzer Konzil aufgeworfen hat – anders als noch vor einem halben Jahrhundert – deutlich in den Hintergrund der Forschung getreten sind. Inzwischen konnte in wesentlichen Fragen Übereinstimmung erzielt und zentrale Streitpunkte entschärft werden. Das Dekret Haec sancta ist mittlerweile weitgehend aus der Schusslinie geraten. Weder wird ihm mehr der Rang eines Glaubenssatzes zugesprochen noch wird seine Gültigkeit grundsätzlich in Abrede gestellt. Dass das Dekret eine gewisse Mehrdeutigkeit ausstrahlt, ist aus seiner Entstehungszeit zu erklären. Den heftigen Diskussionen im Kontext des vor 50 Jahren tagenden Zweiten Vatikanums wurde jedenfalls mit wachsendem Abstand die Schärfe genommen. Auch kann heute als opinio communis gelten, dass Johannes XXIII. vom Konzil abgesetzt wurde, parallel dazu jedoch, wenn auch nicht ganz freiwillig, abdankte. Wenn Walter Brandmüller – wenn auch nicht unwidersprochen – noch zu Ende des vergangenen Jahrhunderts darauf beharren konnte, dass die Geschichte des Konzils mit theologischer Tinte zu schreiben sei, so hat diese auf nur einen Aspekt zentrierte Position inzwischen einer erweiterten Perspektive Platz gemacht, die das Konzil nicht mehr nur als eine kirchlich-theologische Veranstaltung in seinem engeren Verständnis sieht. Für diese Neuausrichtung der Forschung mag dabei als Indiz herhalten, dass das Constantiense bei den einst so streitbaren Theologen inzwischen kein Thema von besonderer Attraktivität mehr zu sein scheint.

Ein abschließender Hinweis auf eine unmittelbar vor dem Erscheinen stehende Darstellung des Konstanzer Konzils aus der Feder des Rezensenten18, die auch auf aktuelle Aspekte der gegenwärtigen Forschung eingeht, soll diesen Überblick abrunden.

Anmerkungen:
1 Ulrich Richental, Chronik des Konzils zu Konstanz 1414–1418. Faksimile der Konstanzer Handschrift. Mit einem kommentierten Beiheft von Jürgen Klöckler, Darmstadt 2013.
2 Augenzeuge des Konstanzer Konzils. Die Chronik des Ulrich Richental. Die Konstanzer Handschrift ins Neuhochdeutsche übersetzt von Monika Küble und Henry Gerlach, mit einem Nachwort von Jürgen Klöckler, Darmstadt 2014.
3 Thomas Martin Buck (Hrsg.), Chronik des Konstanzer Konzils 1414–1418 von Ulrich Richental (= Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen XLI, hrsg. von Stadtarchiv Konstanz). Eine ausführliche Besprechung erfolgte in: <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-15911> (28.01.2015).
4 Die „Konstanzer Chronik“ Gebhart Dachers. „By des Byschoffs zyten volgiengen disz nachgeschriben ding und sachen...“. Codex Sangallensis 646, ediert und kommentiert von Sandra Wolff (= Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen XL, hrsg. vom Stadtarchiv Konstanz).
5 Philipp Ruppert (Hrsg.), Die Chroniken der Stadt Konstanz, Konstanz 1891. Zur kritischen Einschätzung: Wolff (wie Anm. 4), S. 29ff.
6 Eine kritische Neuedition der Chronik ist im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica durch den Mainzer Historiker Joachim Schneider angekündigt.
7 Mathias Trennert-Helwig, Konstanzer Konzil kompakt 1414–1418. Verlauf – Personen – Orte, Konstanz 2013.
8 DAMALS – Das Magazin für Geschichte 2 (2014): Titelthema „Konstanzer Konzil – Ringen um die Einheit der Kirche“. Mit Beiträgen von Ansgar Frenken, Karin Stober, Karel Hruza, Jan Keupp und einem Interview mit Bernd Schneidmüller.
9 Jan Keupp / Jörg Schwarz, Konstanz 1414–1418, Eine Stadt und ihr Konzil, Darmstadt 2013.
10 Thomas Martin Buck / Herbert Kraume, Das Konstanzer Konzil (1414–1418). Kirchenpolitik – Weltgeschehen – Alltagsleben, Ostfildern 2013.
11 Heribert Müller, Die kirchliche Krise des Spätmittelalters. Schisma, Konziliarismus und Konzilien (= Enzyklopädie deutscher Geschichte Band 90), München 2012.
12 Karl-Heinz Braun (Hrsg.), Das Konstanzer Konzil 1414–1418 – Weltereignis des Mittelalters. Essays, Darmstadt 2013; Badisches Landesmuseum (Hrsg.), Das Konstanzer Konzil – Weltereignis des Mittelalters 1414–1418. Katalog, Darmstadt 2014.
13 Gabriela Signori / Birgit Studt (Hrsg.), Das Konstanzer Konzil als europäisches Ereignis. Begegnungen, Medien und Rituale (= Vorträge und Forschungen, Bd. 79), Ostfildern 2014.
14 Birgit Studt, Das Konstanzer Konzil und die gegenwärtige historische Forschung, Vortrag auf dem Symposion zum Konstanzer Konzil am 22./23. Januar 2010, Schloss Hersberg, Immenstaad/Bodensee (<http://www.konstanzer-konzil.de/cms/upload/Vortraege/Vortrag-Studt.pdf> [28.01.2015]).
15 Walter Brandmüller, Das Konzil von Konstanz 1414–1418 in zwei Bänden, Paderborn 1998/1999.
16 Silvia Volkart (Hrsg.), Rom am Bodensee. Die Zeit des Konstanzer Konzils (= Der Thurgau im späten Mittelalter, Bd. 1), Zürich 2014.
17 Thomas A. Fudge, The Trial of Jan Hus. Medieval Heresy and Criminal Procedure, Oxford 2013. Vgl. dazu meine Besprechung im Rezensionsjournal „Sehepunkte“ (<http://www.sehepunkte.de/2014/03/23968.html> [28.01.2015]).
18 Ansgar Frenken, Das Konstanzer Konzil (1414–1418), Stuttgart 2015.

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Redaktionsnotiz zur Sammelrezension von A. Frenken: Aktuelle Publikationen zum Konstanzer Konzil (1414-18)

Von H-Soz-Kult, Redaktion

Die Redaktion von H-Soz-Kult bat Ansgar Frenken im Jahr 2013, einen Überblick über alle aktuellen und noch zu erwartenden Publikationen zum Konstanzer Konzil zu verfassen. Bei Jubiläen und Jahrestagen, die zu einem Anstieg der wissenschaftlichen Produktion führen, gehen wir regelmäßig diesen Weg - in den letzten Monaten erschienen beispielsweise vier Sammelrezensionen zur Literatur über den Ersten Weltkrieg.1 Beim Konstanzer Konzil haben wir uns als Redaktion für einen einzigen Überblickstext entschieden. Zwar sprengt dieser mit elf besprochenen Neuerscheinungen das Genre der "Sammelrezension" in Teilen. Es war aber unser Ziel, die neue Literatur möglichst vollständig mit einzubeziehen. Bei einem ausgewiesenen Experten wie Ansgar Frenken als Autor des Textes blieb es nicht aus, dass ein Teil der behandelten neu publizierten Sammelwerke auch Aufsätze von ihm selbst enthält. Über Sammelrezension suchen wir das Urteil ausgewiesener Experten/innen, die es meist deshalb sind, weil sie als Fachwissenschaftler/innen in dem jeweiligen Themenfeld auch forschen und publizieren. Kommentare zu dieser Vorgehensweise wie zur generellen Strategie der Überblicksrezensionen bei Jahrestagen nimmt die Redaktion gerne unter <hsk.redaktion@geschichte.hu-berlin.de> entgegen.

Anmerkung:
1 Siehe dazu die Texte: Sammelrezension "Geschlechtergeschichte des Ersten Weltkrieges" (2 Titel) von Anita Prettenthaler-Ziegerhofer (06.05.2014): <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22216>; Sammelrezension "Ein neuer Streit um die Deutungshoheit?" (5 Titel) von Andreas Rose (30.07.2014): <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-21344>; Sammelrezension "Neuere Gesamtdarstellungen des Ersten Weltkriegs" (5 Titel) von Hans Rudolf Wahl (05.09.2014): <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22260> und Sammelrezension "Christliche Religion und Erster Weltkrieg" (5 Titel) von Daniel Gerster (05.02.2015): <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-23433>.


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