Todesnarrative: Inszenierungsformen des Sterbens in Literatur, Kunst und Realität

Todesnarrative: Inszenierungsformen des Sterbens in Literatur, Kunst und Realität

Veranstalter
Universität Basel, Deutsches Seminar (Tina Terrahe und Alexander Honold)
Ausrichter
Tina Terrahe und Alexander Honold
Veranstaltungsort
Universität Basel
Gefördert durch
SNF
PLZ
4051
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
02.09.2021 - 04.09.2021
Von
Tina Terrahe, Institut für deutsche Philologie des Mittelalters, Philipps-Universität Marburg

2. bis 4. September 2021
Organisation: PD Dr. Tina Terrahe und Prof. Dr. Alexander Honold
Universität Basel
Weitere Informationen unter: https://germanistik.philhist.unibas.ch/de/personen/tina-terrahe/projekte/
Eine Online-Teilnahme ist leider nicht möglich und die Teilnehmer:innenzahl aufgrund der Corona-Bestimmungen begrenzt. Bei Interesse senden Sie bitte eine Mail an: Mediaevistik-Germa@unibas.ch.

Todesnarrative: Inszenierungsformen des Sterbens in Literatur, Kunst und Realität

Der Tod ist eine anthropologische Konstante und hat die Menschheit seit Anbeginn kulturhistorisch geprägt. Dementsprechend finden sich unterschiedlichste narrative Inszenierungen des Sterbens vor allem in literarischen, aber auch in bildlichen Darstellungen, Artefakten sowie in historischen Quellen, die jeweils auch bestimmte Interpretationen beinhalten. Da der Umgang mit Tod und Sterben viel über soziale, kulturelle und ästhetische Grundkonstellationen aussagt, tangiert der gesamte Komplex essentielle Kernbereiche des menschlichen Lebens, die heute vielfach tabuisiert werden.

Anders als bei der neuzeitlichen Ausgrenzung des Todes findet das Sterben in historischen Darstellungen in der Mitte der Gesellschaft statt, was allerdings von der Forschung bislang nicht eingehend untersucht wurden. Die Tagung fokussiert daher Darstellungen und Präsentationsformen des Sterbens von der Vormoderne bis in die Neuzeit hinein, und will einen historischen Querschnitt zur Frage versuchen, was einen guten beziehungsweise schlechten Tod ausmacht. Die genuin literaturwissenschaftliche Perspektive soll durch Beiträge aus den Geschichtswissenschaften und angrenzenden Fächern sowie der Freitodbegleitung ergänzt werden.

Programm

Donnerstag, 02.09.2021

13:30 Uhr Ankunft / Kaffee

14:00 Uhr: PD Dr. Tina TERRAHE und Prof. Dr. Alexander HONOLD: Begrüßung und Einführung

14:30 Uhr Panel I: Ägypten und Antike

Moderation: Prof. Dr. Manfred KERN

Prof. Dr. Susanne BICKEL, Ägyptologie, Universität Basel: Altägyptische Strategien der Todesbewältigung

Prof. Dr. Henriette HARICH-SCHWARZBAUER, Latinistik, Universität Basel: Tod vor der Zeit

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr Panel II: Mittelalter: Historische Todesfälle

Moderation: Prof. Dr. Romedio SCHMITZ-ESSER

Dr. Manuel KAMENZIN, Geschichtswissenschaften, Universität Bochum: Erzählen vom Königsmord. Die Morde von 1208 und 1308 im Vergleich

Prof. Dr. Gerd ALTHOFF, Geschichtswissenschaften, Universität Münster: Der gute und der schlechte Tod als politisches Argument

18:30 Uhr Abendessen

20:00 Uhr: Abendvortrag (Bernoullianum)

Moderation: Prof. Dr. Alexander HONOLD und PD Dr. Tina TERRAHE

Prof. Dr. Thomas MACHO, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien: Die Welt ist leer. Zum historischen Gestaltwandel des Liebestods

Freitag, 03.09.2021

09:00 Uhr Panel III: Heiliges Sterben im Mittelalter

Moderation: Prof. Dr. Gerd ALTHOFF

Dr. Julia GOLD, Germanistische Mediävistik, Universität Gießen: Der Tod steht ihr gut – Inszenierungen vorbildlichen Sterbens weiblicher Märtyrer in Legende und Spiel

Prof. Dr. Romedio SCHMITZ-ESSER, Geschichtswissenschaften, Universität Heidelberg: Inszenierte Heiligkeit am Grab. Hagiographische Handlungsmuster und die Offenheit der historischen Situation

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr Panel IV: Todesnarrative in der höfischen Literatur

Moderation: PD Dr. Tina TERRAHE

Prof. Dr. Manfred KERN, Germanistische Mediävistik, Universität Salzburg: Zur poetischen Reversibilität des Todes. Tristan und Isolde

Prof. Dr. Elke KOCH, Germanistische Mediävistik, Freie Universität Berlin: Trauergemeinschaften. Klagen helfen in der Literatur des Mittelalters

12:30 Uhr Mittagessen

14:30 Uhr Panel V: Frühe Neuzeit: Totenmaske, Totentanz

Moderation: Prof. Dr. Henriette HARICH-SCHWARZBAUER

PD Dr. Dominic OLARIU, Kunstgeschichte, Universität Erfurt: Totenmasken in Mittelalter und Renaissance. Artefakte zwischen Riten, Kunst und Erinnerung

PD Dr. Stefanie KNÖLL, Kunstgeschichte, Kunstsammlungen der Veste Coburg: Der Großbasler Totentanz im Blick der Frühen Neuzeit

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr Panel VI: Tod und moderne Dichtung

Moderation: Prof. Dr. Corina CADUFF

Prof. Dr. Alexander HONOLD, Neuere deutsche Literatur, Universität Basel: Hans Sachs / Jedermann – Hofmannsthal

PD Dr. Caroline WELSH, Neuere deutsche Literatur, Universität Erlangen-Nürnberg: Der gute und der schöne Tod. Diskurse über Sterbehilfe in medizinischen und literarischen Texten zwischen Aufklärung und Moderne

18:30 Uhr Abendessen

20:00 Uhr Podiumsgespräch (Bernoullianum): Guter Tod – schlechter Tod? Gäste:

- Dr. med. Heike GUDAT, Palliative Care, Basel
- Alexander KRÜTZFELDT, Journalist & Schriftsteller
- Dr. Marion SCHAFROTH, Präsidentin Exit, Basel
- Prof. Dr. Matthias ZEINDLER, Systematische Theologie, Universität Bern

Moderation: Prof. Dr. Alexander HONOLD und PD Dr. Tina TERRAHE

Samstag, 04.09.2021

09:00 Uhr Panel VII: Sterbeliteratur in der Gegenwart

Moderation: Prof. Dr. Alexander HONOLD

Prof. Dr. Achim GEISENHANSLÜKE, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Frankfurt am Main: Den Tod im Auge. Thomas Klings „Gesang von der Bronchoskopie“

Prof. Dr. Corina CADUFF, Literatur- und Kulturwissenschaften, Berner Fachhochschule: Literarische Texte über das eigene Sterben und über das Sterben von anderen (2010–2020)

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr: Panel VIII: Theologie und Pandemie

Moderation: Prof. Dr. Matthias ZEINDLER

Prof. Dr. Georg PFLEIDERER, Theologie/Ethik, Universität Basel: „Sein Leben lassen“ – christliche Sterbenarrative in Zeiten des autonomen Sterbens

Prof. Dr. Simon PENG-KELLER, Spiritual Care, Universität Zürich & Dr. Andreas MAUZ, Hermeneutik und Religionsphilosophie, Universität Zürich: Sterbenarrative im Kontext von Covid-19

12:30 Uhr: Prof. Dr. Alexander HONOLD und PD Dr. Tina TERRAHE: Ausblick – Ende der Tagung

Kontakt

E-Mail: mediaevistik-Germa@unibas.ch

https://germanistik.philhist.unibas.ch/de/personen/tina-terrahe/projekte/
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Thema
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung