Passagen eines Fernsehproduzenten. Ein Wolfgang Rademann Spezial

Passagen eines Fernsehproduzenten. Ein Wolfgang Rademann Spezial

Veranstalter
PD Dr. Sven Grampp / Prof. Dr. Kay Kirchmann (Institut für Theater- und Medienwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen)
Veranstaltungsort
Erlangen
Gefördert durch
DFG
PLZ
91054
Ort
Erlangen
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.11.2022 - 12.11.2022
Deadline
01.08.2022
Von
Sven Grampp, Institut für Theater- und Medienwissenschaft, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Mit der Tagung wollen wir Rademann als zentralen Passagenpunkt nutzen, von dem ausgehend erstens die vielfältige Facetten, Funktionen, Besonderheiten und Verflechtungen des deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsfernsehens in einem Zeitraum von knapp 50 Jahren in seinen institutionellen Verstrebungen und internationalen Kooperationen nachgegangen werden kann.

Passagen eines Fernsehproduzenten. Ein Wolfgang Rademann Spezial

Im Zentrum der geplanten Tagung steht einer der bis dato wohl bekanntesten Fernsehproduzenten im deutschsprachigen Raum: Wolfang Rademann. Seit 1969 produzierte Rademann bis zu seinem Tod 2016 Fernsehspiele und -serien, im Übrigen ausschließlich für das ZDF. Am bekanntesten dürfte die Krankenhausserie Die Schwarzwaldklinik (1985-1989) sein, die bis dato der erfolgreichste internationale Exportschlager deutschsprachiger Fernsehserien darstellt. Nicht minder populär ist das heute noch im ZDF-Hauptabendprogramm meist um die Weihnachtszeit in See stechende Traumschiff (seit 1981), das genau genommen eine ‚Ost‘/‚West‘-Hybrid-Adaption aus dem US-amerikanischen Love Boat (1977-86) und der ostdeutschen Serie Zur See (1974-76) darstellt.
Mit der Tagung wollen wir Rademann als zentralen Passagenpunkt nutzen, von dem ausgehend erstens die vielfältige Facetten, Funktionen, Besonderheiten und Verflechtungen des deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsfernsehens in einem Zeitraum von knapp 50 Jahren in seinen institutionellen Verstrebungen und internationalen Kooperationen nachgegangen werden kann.
Zweitens sollen dabei methodologische und theoretische Fragen im Umfeld von Fernsehforschungen, insbesondere im der Production Studies verhandelt und diskutiert werden. Denn der Zugriff auf Daten und Materialien im Kontext des Fernsehens stellt immer noch eine erhebliche Herausforderung dar – sei es, dass das Material nicht mehr vorhanden, in Archiven (meist) selektiv und schwer zugänglich ist, sei es, dass das Material nur noch über Sekundärquellen wie YouTube oder ähnliche Plattformen existiert. Vor allem die historisch ausgerichteten Production Studies kennen diese Probleme zur Genüge. Gerade in Bezug auf Rademann, dessen Produktionen zum Teil schon ein halbes Jahrhundert zurückliegen, werden diese Probleme besonders augenscheinlich – und sind dementsprechend von dort ausgehend besonders gut zu diskutieren.
Ein drittes Feld, das sich von Rademann ausgehend perspektiveren lässt, ist die Frage nach der Rolle des Fernsehproduzenten und daran anschließend die Frage nach den Handlungsmächten und dem Zusammenspiel diverser Akteure hinter und vor der Kamera. Auch hier stellen sich zentrale methodologische und theoretische Fragen, wie dieses Geflecht verteilter Handlungsmacht zu beschreiben sein könnte.
Mit Blick auf die genannten Perspektiven sollen folgende Themen und Fragestellungen im Rahmen der Tagung diskutiert werden:
- Netzwerke bilden. Zur Kontinuität in Rademanns TV-Produktionen
- Zettelkästen und Archive. Methodenfragen des fernsehhistorischen Zugriffs
- Räume und Orte in Rademanns TV-Serien
- Exotismus und Heimat in Rademanns TV-Serien
- Produktionssysteme im internationalen Vergleich
- Herstellung von Prominenz; Rademann als Akteur in anderen TV-Formaten
- Der Nachlass von Rademann
- TV-Produktion damals und heute. Kontinuität und Wandel in der Serie „Das Traumschiff“
- Rollen und Funktionen von Frauen in Rademanns Produktionssystem
- Skandalisierungen. Der juristische Streit um die „Schwarzwaldklinik“
- Die „Schwarzwaldklinik“ als Kultserie
- Akteure der Popularisierung auf dem „Traumschiff“
- „Traumschiff“ meets „Lindenstraße“. Unterhaltungs- und Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Serien.
- Rademann als Boulevardjournalist.
- Rademanns glokale Aneignungen internationaler Fernsehserien.
- Rademann als Datenanalytiker der Einschaltquoten.
Weitere Vorschläge mit anderen Perspektiven auf das Tagungsthema sind selbstverständlich ebenfalls willkommen.
Modalitäten: Tagung in Erlangen, 11.-12-11.2022, Online-Zuschaltungen je nach Infektionslage möglich.
Geplant ist ein Tagungsband, der ausgewählte Beiträge versammelt, um die vielfältigen Facetten der Rolle des Fernsehproduzenten ausgehend von Wolfgang Rademann in den Blick zu nehmen.
Vortragsvorschläge (ca. 300 Worte) ) senden Sie bitte bis zum 01. August 2022 an Sven Grampp (sven.grampp@fau.de) einzureichen. Sie werden bis zum 30.8.2022 eine Rückmeldung auf Ihre Einreichung erhalten.

Kontakt

Sven Grampp
sven.grampp@fau.de

https://www.serielle-handlungsmacht.fau.de/
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Deutsch
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