Gedenk- und Vermittlungsperspektiven einer zukünftigen internationalen Gedenk- und Dokumentationsstätte

Gedenk- und Vermittlungsperspektiven einer zukünftigen internationalen Gedenk- und Dokumentationsstätte

Veranstalter
Professur für Zeitgeschichte, Universität Bielefeld; Gegen Vergessen - für Demokratie OWL e.V., LWL Institut für westfälische Regionalgeschichte, Förderverein Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne e.V. (Christina Morina & Jürgen Feldhoff, Universität Bielefeld)
Ausrichter
Christina Morina & Jürgen Feldhoff, Universität Bielefeld
Veranstaltungsort
Universität Bielefeld, X-Gebäude, X-E0-002 (1. Tag) & Gedenkstätte (2. Tag)
Gefördert durch
Universität Bielefeld, Landeszentrale für politische Bildung NRW, LWL Institut für westfälische Regionalgeschichte
PLZ
33615
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.06.2022 - 25.06.2022
Deadline
20.06.2022
Von
Christina Morina, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld

Der Workshop wird sich mit Schlüsselfragen bezüglich des geplanten Ausbaus der Gedenkstätte "Stalag 326 (VI K) Senne" in Schloß Holte-Stukenbrock auseinandersetzen. Die Beiträge sollen sowohl in historiografischer und museumsdidaktischer als auch in erinnerungskultureller und geschichtspolitischer Hinsicht Bilanz ziehen und Perspektiven entwickeln, um die Entstehung des erweiterten Gedenkortes mit inhaltlichen und konzeptionellen Impulsen kritisch zu begleiten und zu bereichern.

Gedenk- und Vermittlungsperspektiven einer zukünftigen internationalen Gedenk- und Dokumentationsstätte

Der Workshop wird sich mit Schlüsselfragen bezüglich des geplanten Ausbaus der Gedenkstätte „Stalag 326 (VI K) Senne“ in Schloß Holte-Stukenbrock auseinandersetzen. Die Beiträge sollen sowohl in historiografischer und museumsdidaktischer als auch in erinnerungskultureller und geschichtspolitischer Hinsicht Bilanz ziehen und Perspektiven entwickeln, um die Entstehung des erweiterten Gedenkortes mit inhaltlichen und konzeptionellen Impulsen kritisch zu begleiten und zu bereichern. Folgende Fragen werden im Zentrum des Workshops stehen:

- Wie sieht eine angemessene Historisierung und Würdigung des Schicksals der sowjetischen Kriegsgefangenen in den STALAGS heute und in Zukunft aus?
- Wie wurde nach Kriegsende an den Vernichtungskrieg und den Umgang mit sowjetischen Kriegs-gefangenen in Ost-, West- und Gesamtdeutschland erinnert?
- Welche (geschichts-) politischen Prämissen und Kontexte haben diese Erinnerung und Aufarbeitungsbemühungen, insbesondere mit Blick auf die Geschichte des Gedenkortes Stalag 326, geprägt?
- Wie lassen sich Vermittlungs- und Gedenkperspektiven in eine zeitgemäße historisch-politische Bildung einbetten, die ein (selbst-) kritisches, plurales und demokratisches Geschichtsbewusstsein in Deutschland und Europa stärkt?

Durch die Auseinandersetzung mit diesen Fragen soll der Workshop zur Entwicklung einer Grundkonzeption für den Gedenkort Stalag 326 beitragen.

Interessierte werden um verbindliche Anmeldung bis 20. Juni 2022 bei Nadine Engler (nadine.engler@uni-bielefeld.de) gebeten.

Programm

Freitag, 24. Juni 2022

09:00 Uhr Christina Morina, Jürgen Feldhoff, Dieter Kinkelbur: Eröffnung

09:15–10:15 Uhr Keynote & Diskussion
Norbert Frei (Jena): Das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener in der Ära der westdeutschen Vergangenheitspolitik. Versuch einer Verortung

Kaffeepause

10:30–12:30 Uhr Panel 1: Beiträge aus der aktuellen historischen Forschung

Esther Meier (DHI Moskau): Personalakten ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener aus Beständen der sowjetischen Sicherheitsdienste

Clara Camille Held (Bielefeld): (Sowjetische) Kriegsgefangene des Stalag 326 (VI K) Senne in Ostwestfalen-Lippe. Kriegsgefangenenlager und Zwangsarbeit in der Region während der NS-Diktatur

Jens Nagel (Zeithain): Datenbank sowjetischer Kriegsgefangener. Möglichkeiten und Herausforderungen der Nutzung am Beispiel der Überstellung von Rotarmisten in die Konzentrationslager

Kommentar: Christian Streit (Heidelberg)
Moderation: Falk Pingel (Bielefeld)

Mittagpause

14:00–16:00 Uhr Panel 2: Aufarbeitung und gedenkpolitisches Engagement seit den 1960er-Jahren

Caroline Authaler (Bielefeld): Kulturpolitik und Erinnerungskultur in Nordrhein-Westfalen seit 1990

Jürgen Büschenfeld/Bernd Wagner (Bielefeld): Verdrängen und Gedenken - Erinnerungskultur in OWL seit dem Kalten Krieg unter besonderer Berücksichtigung des Stalag 326

Kirsten John-Stucke (Wewelsburg): Gesellschaft und Geschichtsbewusstsein in regionalgeschichtlicher Perspektive

Kommentar: Carsten Seichter (Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e. V.)
Moderation: Frank Grüner (Bielefeld)

Kaffeepause

16:30–18:30 Uhr Panel 3: Zum Zusammenhang von Gedenkkultur, politischer Kultur und Demokratie

Habbo Knoch (Köln): Von Gegnern zu Partnern? Zivilgesellschaft, Staat und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Jens Hecker (Münster): Gedenkstätten als Bestandteil demokratischer Kultur: Sowjetische NS-Verfolgte und postsowjetische Migrant:innen als Akteur:innen

Kommentare: Thomas Lutz (Berlin) & Priska Daphi (Bielefeld)
Moderation: Dieter Kinkelbur (Bielefeld)

19:00 Uhr Gemeinsames Abendessen für alle Mitwirkenden

Samstag, 25. Juni 2022
(in der STALAG-Gedenkstätte)

09:00–11:00 Uhr Panel 4: Erfahrungen und Anforderungen eines Gedenk- und Lernortes Stalag 326

Burkhard Poste (Förderverein): „Den Menschen in den Vordergrund stellen“. Gedenkstättenarbeit in der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne

Jörg Morré (Berlin): Staatsgedenken – oder wie können Länder gemeinsam erinnern und lernen?

Janna Keberlein (Düsseldorf): Erinnerungslücken gemeinsam tilgen. Erfahrungen einer ukrainisch-deutschen Zusammenarbeit

Kommentar: Hauke Kutscher (Münster)
Moderation: Christoph Herkströter (Bielefeld)

Kaffeepause

11:30–13:30 Uhr Abschlusspanel & Abschlussdiskussion: Perspektiven des Gedenk- und Lernorts „Stalag 326“ im Kontext nationaler und transnationaler erinnerungskultureller Entwicklungen

Grußwort/Impuls I: André Kuper (Präsident des Landtags NRW, Düsseldorf)

Impuls II: Jürgen Feldhoff (Bielefeld): Anforderungen an die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Gruppen mit dem staatlichen Träger bei der Entwicklung und Realisierung von Lernkonzepten im Gedenkort STALAG 326

Impuls III: Malte Thießen (Münster): Das Lager in die Fläche bringen: Stand und Perspektiven der Konzeption des zukünftigen Gedenkorts Stalag 326

Kommentar: Raphael Utz (Berlin)
Moderation: Christina Morina (Bielefeld)

13:30 Uhr Mittagessen, anschließende Führung durch die Gedenkstätte, Ende gegen 15:30 Uhr

Kontakt

Anmeldung bis 20. Juni 2022 an:
E-Mail: Nadine.Engler@uni-bielefeld.de

Inhaltliche Fragen an:
E-Mail: christina.morina@uni-bielefeld.de

https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/geschichtswissenschaft/abteilung/arbeitsbereiche/zeitgeschichte/veranstaltungen/workshops-und-konferenzen/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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