Herrschaftswechsel im Mittelalter - Dynamiken, Hintergründe und Folgen

Herrschaftswechsel im Mittelalter - Dynamiken, Hintergründe und Folgen

Veranstalter
Mediävistische Hochschulgruppe der Uni Münster aevum heu medium
Veranstaltungsort
Universität Münster
PLZ
48143
Ort
Münster
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
06.10.2023 - 07.10.2023
Deadline
12.05.2023
Von
Hannah von Legat, Universität Münster

Herrschaftswechsel im Mittelalter - Dynamiken, Hintergründe und Folgen

Die Hochschulgruppe aevum heu medium der Uni Münster lädt zu einer interdisziplinären studentischen Tagung ein. Am 6. und 7. Oktober 2023 wollen wir Studierenden verschiedener Fächer die Möglichkeit bieten, wissenschaftliche Vorträge in einem studentischen Umfeld zu halten und damit erste Tagungserfahrungen zu sammeln. Neben der Auseinandersetzung mit dem Forschungsthema wollen wir auch eine Plattform für den wissenschaftlichen wie sozialen Austausch bieten.

Changes of Rule in the Middle Ages - Dynamics, Backgrounds and Consequences

The University Student Group aevum heu medium of the University of Münster invites you to an interdisciplinary student conference. From 06-07 October 2023, we want to offer students from different subjects the opportunity to give academic presentations in a student environment and thus gain their first conference experience. In addition to the examination of research topics, we also want to offer a platform for academic as well as social exchange.

Herrschaftswechsel im Mittelalter - Dynamiken, Hintergründe und Folgen

Wenngleich das Mittelalter in vielen populären Darstellungen, sei es in Büchern, Brett- oder Computerspielen, als statische Zeit gilt, liegen Herrschaftswechsel auf den unterschiedlichsten Ebenen an der Tagesordnung. Dabei umfasst der Begriff der Herrschaft mehr als die politische Macht. Er lässt sich auf weitere Kategorien ausweiten: religiöse Herrschaft, städtische oder dörfliche Herrschaft, Herrschaft der Wissenschaften etc. Genauso vielfältig wie Herrschaft sind auch Herrschaftswechsel: Neben den „klassischen“ militärischen Eroberungen – etwa der Normannen in England oder der Kreuzritter im Heiligen Land – gehören dazu auch beispielsweise die Wahl eines neuen Papstes oder Priors, die im Herrschaftswechsel resultierenden kleineren Auseinandersetzungen auf der Ebene von Grafschaften und Fürstentümern, sowie die durch die Thronfolge festgelegte Ablösung des verstorbenen Königs durch seinen Sohn.

Dabei sollen ausdrücklich die Perspektiven und Handlungsspielräume sowohl der Herrschenden (Personen, Institutionen…) als auch der Beherrschten in den Blick genommen werden. Wie veränderten sich Alltagsleben, Sprache, Religion… der beiden Akteursgruppen durch den Herrschaftswechsel? Hielten die Veränderungen an oder waren sie kurzfristig? Welche Kontinuitäten lassen sich trotz (oder wegen) des Herrschaftswechsels ausmachen? Sind die überlieferten Wahrnehmungen authentisch oder konstruiert? Wie gestalte sich das Zusammenleben neuer und alter Eliten? Eng damit verbunden ist auch die Frage nach der trennscharfen Unterteilung in „Herrschende“ und „Beherrschte“, sowie ihrer eventuellen Überschneidung. Gab es auch Gruppen, die völlig außerhalb dieses konträren Schemas lagen, die vielleicht vom Herrschaftswechsel gar nicht beeinflusst wurden? Und schließlich: Welche Narrative bildeten die Akteure, um den Wechsel zu verarbeiten, wie verhandelten sie ihre (neue) Identität?

Durch den interdisziplinären Austausch erhoffen wir uns, neue Perspektiven auf ein nach wie vor aktuelles Thema zu gewinnen. Daher sollen neben „klassischen“ historischen Themen, auch andere Fachbereiche und Disziplinen, wie zum Beispiel die Linguistik, die Theologie, die Byzantinistik, die Skandinavistik etc. ihren Platz finden.

Wir hoffen, wir haben Euer Interesse geweckt! Bitte schickt uns ein ca. einseitiges Abstract (Deutsch oder Englisch) mit Vortragstitel und -thema und einer kurzen Begründung der wissenschaftlichen Relevanz Eures Beitrags bis zum 12. Mai 2023 an Katharina Reuther (kreuther@uni-muenster.de) oder Hannah von Legat (hannah.von.legat@uni-muenster.de). Vortragende bekommen Unterbringung bei Kommiliton:innen sowie voraussichtlich die Fahrtkosten gestellt. Wir bitten um eine kurze Mitteilung, wenn Ihr dies in Anspruch nehmen wollt.

Solltet Ihr keinen Vortrag halten wollen, aber trotzdem an der Tagung teilnehmen, meldet Euch bitte bis zum 10. September 2023 bei uns an. Da die Tagung hybrid mit Zoom veranstaltet wird, ist auch eine digitale Teilnahme möglich.

Changes of Rule in the Middle Ages - Dynamics, Backgrounds and Consequences

Even though the Middle Ages are considered a time of statics in many popular representations, be it in books, board games or computer games, changes of rule are the order of the day on several different levels. In this context, the concept of 'rule' encompasses more than political power, but can be extended to other categories: religious rule, urban or rural rule, rule by the sciences etc. The changes of rule are just as diverse as the rule itself: in addition to the 'classic' military conquests - for instance, of the Normans in England or the Crusaders in the Holy Land - they also include, for example, the election of a new pope or prior, the smaller disputes resulting in the change of rule at the level of counties and principalities, as well as the replacement of the deceased king by his son determined by the succession to the throne.

The perspectives and scope for action of both the rulers (persons, institutions...) and the ruled are to be explicitly considered. How did the everyday life, language, religion... of the two groups of actors change as a result of the change of rule? Did the changes last or were they short-term? What continuities can be identified despite (or because of) the change of rule? Are the surviving perceptions of the changes of rule authentic or constructed? How did the old and new elites deal with each other? Closely related to this is the question of the distinction between "rulers" and "ruled" and their possible overlap. Are there also groups that lie completely outside this contrasting scheme, that are perhaps not influenced by the change of rule at all? And finally: what narratives do the actors form to process the change, how do they negotiate their (new) identity? Through interdisciplinary exchange, we hope to gain new perspectives on a subject that is still topical. Therefore, in addition to "classical" historical topics, other disciplines and perspectives, such as linguistics, theology, Byzantine studies, Scandinavian studies, etc., will also find their place.

We hope we have aroused your interest! Please send us an abstract of about one page (English or German) with the title/topic of your presentation and a short explanation of the scientific relevance of your contribution to Katharina Reuther (kreuther@uni-muenster.de) or Hannah von Legat (hannah.von.legat@uni-muenster.de) by 12 May 2023. Presenters will be provided with accommodation with fellow students and probably travel expenses.

If you don't want to give a lecture but still want to participate in the conference, please register with us by 10 September 2023. Since the conference will be organised hybrid with Zoom, digital participation is also possible.

Kontakt

hannah.von.legat@uni-muenster.de; kreuther@uni-muenster.de

https://aevumheumedium.wordpress.com/