BBF - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Donnerstag, 27. April 2023
9:00 – 9:30
Begrüßung
9:30 – 11.00
Bildungsmythen? Mythen, Narrative und die deutsche Bildungsgeschichte
Prof. Dr. Sabine Reh (Humboldt-Universität zu Berlin & BBF - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF), Prof. Dr. Meike Sophia Baader (Universität Hildesheim) & Prof. Dr. Marcelo Caruso (Humboldt-Universität zu Berlin)
„Bildung für alle.“ Ein zentraler Bildungsmythos der DDR – historische und transnationale Dimensionen
Dr. Jane Weiß (Humboldt-Universität zu Berlin)
11:00 – 11:30 Kaffeepause
11:30 – 13:30
I. Wissenschaftlichkeit als Mythos – Objektivität und Fortschritt
In diesem Panel werden Befunde aus Untersuchungen von Bildungsmedien und Aufzeichnungen verschiedenen Fach-unterrichts der DDR vorgestellt. Sie zeigen, dass gerade auch in der DDR immer wieder in unterschiedlichen Formen und verschieden akzentuiert Wissenschaft eine zentrale Referenz ist und wie Wissenschaftlichkeit – verstanden etwa als Systematik, als Tatsachenfeststellung oder als Fortschrittsgarantie – in Bildern und Erzählungen inszeniert wird.
Die Erzählung vom „außerordentlichen“ mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht in der DDR und dessen Nachleben – ein Mythos?
Prof. Dr. Ulrich Wiegmann (BBF - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF)
‚Wissenschaftlichkeit‘ im naturwissenschaftlichen Unterrichtsfilm der DDR
Dr. Kerrin von Engelhardt (Humboldt-Universität zu Berlin)
Unterricht auf wissenschaftlicher Grundlage. Fachliche Praktiken in Aufzeichnungen von Literaturunterricht der 1970er und 1980er Jahre in der DDR
Cäcilia von Malotki (BBF Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF) und Prof. Dr. Sabine Reh (Humboldt-Universität zu Berlin & BBF - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF)
Kommentar: Prof. Dr. Eckhardt Klieme (DIPF - Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)
13:30 – 14:30 Mittagspause
14:30 – 16:30
II. Mythos ‚Geschlechtergerechtigkeit‘ in der DDR?
Das Panel diskutiert Fragen und Befunde zur Geschlechtergleich-heit in der DDR. Dafür werden Bildungsmedien der DDR sowie Positionen der ostdeutschen Frauenbewegung in den Blick genommen.
Die vergeschlechtlichte sozialistische Persönlichkeit in Bildungsmedien der DDR
Prof. Dr. Meike Sophia Baader & Dr. Sandra Koch (Universität Hildesheim)
Die vergessene Revolution am Küchentisch. Zum widerständigen Erbe der feministischen Visionen und Praktiken der kurzen ostdeutschen Frauenbewegung
Constanze Stutz (Technische Universität Dresden)
16:30 – 17:00 Kaffeepause
17:00 – 19:00
III. Sozialistische „Bildung für alle“ als Exportschlager? Ein zirkulierender Bildungsmythos im transnationalen Raum
Das Panel präsentiert die sozialistische Variante einer „Bildung für alle“ in zirkulierenden, transnationalen und verflechtungsgeschichtlichen Dimensionen. Dafür werden zunächst knapp Kerndimensionen und Varianten des Bildungsmythos skizziert, um dann für die Bildungszusammenarbeit von DDR-Mosambik und DDR-Nikaragua die Konzeptionalisierungen und Implementierungen im je konkreten Fall darzulegen und zu diskutieren.
„Bildung für alle“ als ambitionierte sozialistische Bildungs-programmatik und Dimensionen der Mythologisierung – Einführung in das Panel
Dr. Jane Weiß (Humboldt-Universität zu Berlin)
„Bildung für alle“ à la DDR im subsaharischen Raum? Wie euro-sozialistische Bildungsideale sich im nach-kolonialen Mosambik entfalteten
Alexandra Piepiorka (Humboldt-Universität zu Berlin)
Eine deutsche oder eine sozialistische Dividende? Die Mythologisierung des DDR- Bildungssystems durch die Sandinisten
Prof. Dr. Marcelo Caruso (Humboldt-Universität zu Berlin)
Kommentar: Prof. Dr. Ingrid Miethe (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Freitag, 28. April 2023
9:00 – 11:00
IV. Mythen von Kindheit, Jugend und Bildung
Gegenstand dieses Panels sind Erinnerungen von Zeitzeug:innen an ihre Kindheit und Jugend. Gefragt wird einerseits, ob und inwiefern es sich bei identifizierten Abwandlungen oder ‚Verzerrungen‘, die sich im retrospektiven Erzählen, allemal auch in intergenerationalen Settings, ergeben, um Mythenbildung handelt.
Mythen in erzählten Bildungs- und Kindheitserfahrungen
Prof. Dr. Michael Corsten (Universität Hildesheim)
Draußen spielen und Pioniertücher – Zur Reproduktion der eigenen DDR-Kindheit in Erinnerungsgesprächen zwischen Zeitzeug:innen und Grundschulkindern
Prof. Dr. Detlef Pech, Dr. Julia Peuke & Jara Urban (Humboldt-Universität zu Berlin)
Kommentator: Prof. Dr. Peter Rieker (Universität Zürich)
11:00 – 13:00
V. Aus der Praxis für die Praxis: Die Pädagogischen Lesungen der DDR
In vier Vorträgen befasst sich das Panel mit den Pädagogischen Lesungen der DDR. Nach einer Einführung in Entstehung und Kontextualisierung werden Bilder des Deutschunterrichts sowie Erkenntnisse über das Hilfsschulwesen der DDR rekonstruiert, die sich aus den Pädagogischen Lesungen ableiten lassen. Abschließend wird die Frage nach der Verortung der Pädagogischen Lesungen im Spannungsfeld von Ideologie und Innovation thematisiert.
Die Pädagogischen Lesungen der DDR
Prof. Dr. Katja Koch & Prof. Dr. Tilman von Brand (Universität Rostock)
Der Deutschunterricht im Spiegel der Pädagogischen Lesungen
Dr. Kristina Koebe (Universität Rostock)
Die Hilfsschule im Spiegel der Pädagogischen Lesungen
Prof. Dr. Katja Koch (Universität Rostock)
Die Pädagogischen Lesungen der DDR: Werkzeuge der Herrschaftsstabilisierung im Schulwesen oder Instrumente zur Steigerung der Unterrichtsqualität?
Dr. Roberto Huebner (Universität Rostock)
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 14:15
Eine Wissensplattform über Bildungsmythen der DDR entsteht
Einblicke und Ausblicke von Nele Herzog (BBF - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF)
14:20 – 16:00
Podiumsgespräch
Bildungsgeschichte der DDR – Teil einer deutschen Bildungsgeschichte nach 1945 in transnationaler Perspektive: Wie kann und soll die DDR-Bildungsgeschichte weiter erforscht werden?
Diskutant:innen:
Prof. Dr. Kerstin Brückweh (Berliner Hochschule für Technik), Prof. Dr. Dorothee Wierling (Universität Hamburg), Prof. Dr. Alfons Kenkmann (Universität Leipzig), Prof. Dr. Saskia Handro (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) & Prof. Dr. Tomáš Kasper (Karls-Universität Prag)
Teilnahme und Anmeldung:
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung zur Tagung bis Freitag, 14. April 2023, per E-Mail an Sally Strutwolf (strutwsa@hu-berlin.de).