Städte im Umbruch. Ein Rückblick auf historische Diskurse, Planungsentscheide und Erhaltungsstrategien

Städte im Umbruch. Ein Rückblick auf historische Diskurse, Planungsentscheide und Erhaltungsstrategien

Organizer
TU Wien, Forschungsbereich Denkmalpflege und Bauen im Bestand (in Kooperation mit Universität Bamberg, UrbanMetaMapping)
Venue
TU Wien
ZIP
1040
Location
Wien
Country
Austria
Takes place
In Attendance
From - Until
16.11.2023 - 17.11.2023
Deadline
01.05.2023
By
Birgit Knauer, Denkmalpflege und Bauen im Bestand, TU Wien

Städte im Umbruch. Ein Rückblick auf historische Diskurse, Planungsentscheide und Erhaltungsstrategien

Die Erhaltung des baulichen Erbes erfolgt nicht nur durch Pflege- und Konservierungsmaßnahmen und die Anwendung von Schutzinstrumenten, sondern wird durch unterschiedliche Handlungen evoziert und beeinflusst: Durch Erfassung, Dokumentation und denkmalpflegerische Wertzuschreibungen, durch die Entwicklung und Etablierung von Planungsinstrumenten, durch gesellschaftliche und fachliche Diskurse und nicht zuletzt durch den Einsatz von Bildmedien, durch Fotografie, Film, Karten und digitale Medien.

Cities in Transition. A review of historical discourses, planning decisions and conservation strategies

Conservation of built heritage does not only occur through care and preservation measures and the application of protection instruments, but is evoked and influenced by different actions: through recording, documentation and the attribution of values, through the development and establishment of planning instruments, through social and professional discourses and, last but not least, through the use of visual media, through photography, film, maps and digital media.

Städte im Umbruch. Ein Rückblick auf historische Diskurse, Planungsentscheide und Erhaltungsstrategien

„Die Stadt als Ganzes ist ‚Denkmal‘“, lautete eine Einschätzung der österreichischen Denkmalpflege im Jahr 1947, als die Leitlinien für den Wiederaufbau der Stadt Wien zur Diskussion standen und die Trümmerräumung noch nicht gänzlich abgeschlossen war. Während man den Wiederaufbau plante, erfolgten andererseits auch Maßnahmen der Erhaltung der Stadt, durch eine erste Auflistung möglicher „historischer Schutzgebiete“. Jahre bis Jahrzehnte später wurden als Reaktion auf den zunehmenden Verlust historischer Bausubstanz in vielen europäischen Städten erste Schutzinstrumente für die Erhaltung städtischer und dörflicher Ensembles etabliert.

Die Erhaltung des baulichen Erbes erfolgt nicht nur durch Pflege- und Konservierungsmaßnahmen und die Anwendung von Schutzinstrumenten, sondern wird durch unterschiedliche Handlungen evoziert und beeinflusst: Durch Erfassung, Dokumentation und denkmalpflegerische Wertzuschreibungen, durch die Entwicklung und Etablierung von Planungsinstrumenten, durch gesellschaftliche und fachliche Diskurse und nicht zuletzt durch den Einsatz von Bildmedien, durch Fotografie, Film, Karten und digitale Medien. Nicht selten erfolgen diese Abläufe als Reaktion auf rasante bauliche Veränderungen, durch gezielte Stadtumbauprozesse oder die Zerstörung durch Krieg und Naturkatastrophen. Die nachhaltige Wirkung dieser Phänomene auf die Entwicklung der Städte zeigt sich gerade im Rückblick auf historische Prozesse, etwa den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.

Diese in Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg (KDWT) und dem Forschungsverbund UrbanMetaMapping durchgeführte interdisziplinäre Tagung fragt: Welche gesellschaftlichen, planerischen und denkmalpflegerischen Phänomene begleiteten historische Transformationsprozesse von Städten und vor allem: (wie) wirkten sie zusammen? Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Beobachtung historischer Prozesse ziehen und was lässt sich daraus für aktuelle Entwicklungen ableiten? Im Zentrum des Interesses stehen historische Bewertungs-, Selektions- und Planungsprozesse im Bestand und die Diskurse unterschiedlicher Akteur:innen – Personen, Institutionen oder Organisationen – die diese Prozesse begleiteten. Gefragt wird auch nach den Auswirkungen von Planungs- und Erhaltungsentscheidungen nicht nur auf das bauliche, sondern auch auf das soziale Gefüge der Stadt.

Einreichung:
Dieser Call for Papers richtet sich an Vertreter:innen historischer, kultur- und sozialwissenschaftlicher sowie ingenieurswissenschaftlicher Disziplinen deren Forschung Aspekte der Architektur- und Stadtgeschichte, Denkmalpflege oder des Städtebaus und der Stadtplanungsgeschichte bearbeitet.
Bitte senden Sie bis zum 1. Mai 2023 einen kurzen Abstract (max. 300 Wörter; deutsch/englisch) für einen 20-minütigen Vortrag (englisch) zusammen mit einer biographischen Notiz und Ihren Kontaktdaten (E-Mail, Telefon, Zugehörigkeit) an: birgit.knauer@tuwien.ac.at. Die Benachrichtigung über die Annahme erfolgt bis zum 22. Mai 2023.

Cities in Transition. A review of historical discourses, planning decisions and conservation strategies

"The city as a whole is a 'monument'". This was an assessment of the Austrian Monuments Authority in 1947, when the guidelines for the reconstruction of the city of Vienna were under discussion and the rubble clearance had not yet been entirely completed. On the other hand, while plans were being made for reconstruction, measures were also being taken to preserve the city, through a first listing of possible “historic protection areas”. Years and decades later, the first protective instruments for the conservation of urban and village ensembles were established in many European cities, in response to the increasing loss of historic building fabric.

Conservation of built heritage does not only occur through care and preservation measures and the application of protection instruments, but is evoked and influenced by different actions: through recording, documentation and the attribution of values, through the development and establishment of planning instruments, through social and professional discourses and, last but not least, through the use of visual media, through photography, film, maps and digital media. Often these processes occur in response to rapid structural changes, through targeted urban redevelopment processes, or the destruction caused by war and natural disasters. The lasting effect of these phenomena on the development of cities is particularly evident when looking back at historical processes, such as the reconstruction after the Second World War.

This interdisciplinary conference, realised in cooperation with the University of Bamberg (KDWT) and the research network UrbanMetaMapping asks: Which phenomena in society, planning and heritage conservation accompanied historical transformation processes of cities and, above all, (how) did they interact? What insights can be drawn from the observation of historical processes and what can be derived from them for current developments? The focus of interest lies on historical processes of evaluation, selection, and planning in the historic building stock and the discourses of different players - individuals, institutions, or organisations - that accompanied these processes. Also to be examined are the effects of planning and conservation decisions not only on the built but also on the social structure of cities.

Submission:
This Call for Papers is intended for representatives of historical, cultural, social, and engineering disciplines whose research topics address aspects of architectural and urban history, heritage conservation or urban design and planning history. Please send a short abstract (max. 300 words) for a 20-minute presentation (English) along with a biographical note and your contact information (email, phone, affiliation) to: birgit.knauer@tuwien.ac.at by May 1, 2023. Notification of acceptance will be made by May 22, 2023.

Contact (announcement)

birgit.knauer@tuwien.ac.at

https://denkmalpflege.tuwien.ac.at/