37. Deutscher Kongress für Kunstgeschichte

37. Deutscher Kongress für Kunstgeschichte: Bild und Raum

Organizer
Deutscher Verband für Kunstgeschichte e.V. und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Kunstgeschichte)
Host
Institut für Kunstgeschichte
ZIP
91054
Location
Erlangen
Country
Germany
Takes place
In Attendance
From - Until
13.03.2024 - 17.03.2024
Deadline
02.06.2023
By
Marcello Gaeta, Dt. Verband für Kunstgeschichte e.V.

37. Deutscher Kongress für Kunstgeschichte: BILD UND RAUM
37th German Congress for Art History: IMAGE AND SPACE

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
13.–17. März 2024

Call for Papers
Deadline: 2023-06-02

37. Deutscher Kongress für Kunstgeschichte: Bild und Raum

Unsere Gegenwart ist durch die Omnipräsenz und jederzeitige Verfügbarkeit von Bildern geprägt. Dabei dringen die Bilder mehr denn je in unsere Wirklichkeit ein, indem sie Raum einnehmen oder sogar neue Räume bilden. Die avanciertesten technischen Innovationen zielen darauf ab, Techniken der Raumdarstellung zu verbessern und den Raum mit Bildern zu durchdringen (etwa mittels CAD-Entwürfen, 3D-Scannern und 3D-Druckern, Hologrammen, Gaming, Augmented Reality, immersiven Räumen usw.). Die enorme Popularität immersiver Settings verweist auf das große affektive Potential des Raumes. Während das Bild uns zweidimensional entgegentritt, bezieht der Raum uns mit allen Sinnen ein. Die Kunst partizipiert an dieser Entwicklung, indem sie sich nicht mehr ausdifferenziert in Raumkunst oder Bildkunst, sondern bildliche und räumliche Aspekte miteinander verschränkt und so ihrerseits neue, hybride Räume bildet. Auch im Museumsbereich ist das Konzept eines neutralen Raums, eines White Cube, der einzig als Folie der darin präsentierten Bilder fungiert, lange überwunden.

Vor diesem Hintergrund widmet sich der Deutsche Kongress für Kunstgeschichte 2024 dem Verhältnis von Bild und Raum, das sowohl in einer historischen als auch in einer transkulturellen Perspektive untersucht werden soll. Der Kongress möchte die methodischen Erweiterungen des Faches aus der jüngeren Zeit aufnehmen, Impulse aus dem Iconic Turn und dem Spatial Turn zusammenführen und die Möglichkeiten ausloten, die sich dabei eröffnen.

Die Bedeutung der Entwicklung hin zu einer die Wirklichkeit dominierenden Bilderflut für die Disziplin wurde in der kunsthistorischen Theoriebildung zum Iconic Turn ausführlich reflektiert. Der in den Geisteswissenschaften vollzogene Spatial Turn wiederum hat mit dem Verständnis vom „Raum“ als Ergebnis sozialer Interaktion, mit der Untersuchung von Raumwahrnehmung und -konstruktion einen Paradigmenwechsel eingeleitet, welcher auch für die Kunstgeschichte von zentraler Bedeutung ist. Da der Raum unsere Wahrnehmung konditioniert, besitzt die Analyse der Zusammenhänge von Bild und Raum hohe Relevanz. Die in unserem Fach übliche Spezialisierung auf entweder Bildkünste oder Architektur hat allerdings dazu geführt, dass es relativ wenige Studien gibt, die sich tatsächlich darauf einlassen, Wechselwirkungen zwischen Architektur und Bildkünsten systematisch zu erforschen. Der Kongress soll daher eine Plattform für die Verknüpfung von Methoden der Architektur-, Kultur- und Bildwissenschaft bieten.

Das Thema ist nach vielen Richtungen anschlussfähig. Profane und sakrale Bild-Raum-Ensembles aus verschiedenen Epochen und verschiedenen Kulturen können nach den jeweiligen Wirkungsstrategien, Rezeptionsmechanismen und performativen Nutzungen befragt werden. Dabei bietet es sich an, durch die Analyse von Ensembles aus europäischen und außereuropäischen Kontexten auch kulturelle Transferprozesse und Hybridisierungen in den Blick zu nehmen. Der denkmalpflegerische Umgang mit solchen Ensembles, ihre grafische Reproduktion und Dokumentation bilden weitere große Themenfelder. Neben fotografischen Dokumentationen sind dabei auch dreidimensionale CAD-Raumvisualisierungen und 3D-Rekonstruktionen zerstörter Ensembles zu berücksichtigen. Geschlechtsspezifische Raumausstattungen können ebenso thematisiert werden wie die kulturelle Kodierung von Bild und Raum. Auch für den Bereich der Präsentation und Vermittlung von Kunst (in Museen, Medien, allen Bereichen der Didaktik) ist die Reflexion der Interaktionen von Bild und Raum von zentraler Bedeutung.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist ein idealer Standort für die Auseinandersetzung mit diesen Themen. Das Institut für Kunstgeschichte der FAU hat die Diskussion über das Konzept einer Bild-Raum-Wissenschaft bereits intensiv vorangetrieben und kooperiert eng mit den Museen der Metropolregion Nürnberg, insbesondere mit dem Germanischen Nationalmuseum, dessen Name und Geschichte die Frage nach der Konstruktion von Kulturräumen und Nationenbegriffen aufwirft. Die wechselvolle Geschichte Nürnbergs mit ihren markanten Höhen und Tiefen im Mittelalter, im Zeitalter Dürers und während der NS-Zeit lädt dazu ein, sakrale und profane Bild-Raum-Ensembles aus verschiedenen Epochen nicht zuletzt nach ihren politischen Aussagen und aktuellen Neusemantisierungen zu befragen.

Der Vorstand des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte e.V. möchte gemeinsam mit dem Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Kolleginnen und Kollegen für eine intensive Diskussion gewinnen.

Interessierte Kolleginnen und Kollegen aus allen Arbeitsgebieten des Faches sind herzlich eingeladen, ihre Vorschläge für Einzelvorträge in den unten genannten Sektionen einzusenden.

Eine Bewerbung ist ausschließlich über das Online-Bewerbungsportal der Kongress-Website (www.kunstgeschichte-kongress.de) möglich.

Für jeden Vorschlag kann ein Exposé von maximal 2.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) eingereicht werden. Zusätzlich erbitten wir die Eingabe einer tabellarischen Kurzbiografie. Ergänzend können je bis zu fünf Forschungsschwerpunkte und Publikationstitel angegeben werden.

Die Auswahl der Vorschläge für die Sektionen (pro Sektion vier 30-minütige Vorträge) werden die Sektionsleitungen gemeinsam mit dem Verbandsvorstand und dem Ortskomitee vornehmen. Von den ausgewählten Referentinnen und Referenten wird erwartet, dass sie - sofern eine kunsthistorische Ausbildung vorliegt und sie im Inland ansässig sind - spätestens zu Beginn des Kongressjahres Mitglieder des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte sind.

Die Zusammenkünfte und Netzwerktreffen des Rahmenprogramms (Berufsgruppen- und Fachforen, Arbeitskreise, Workshops) sind in diesem Jahr nicht Teil des Call for Papers und werden gesondert koordiniert. Am Vortag des Kongresses wird der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte erneut ein Online-BarCamp veranstalten.

Rückfragen zur Bewerbung richten Sie bitte an die Geschäftsstelle des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte e.V. in Bonn (info@kunstgeschichte.org).

Einsendeschluss für alle Bewerbungen ist der 2. Juni 2023, 18:00 Uhr.

Sektionen

1. HÖHLEN, GROTTEN UND IMMERSIVE RÄUME. ANSÄTZE ZU EINER TRANSKULTURELLEN BILD-RAUM-WISSENSCHAFT

Immersive Settings haben derzeit Hochkonjunktur - von den Lichträumen eines James Turrell bis hin zu kommerzialisierten Ausstellungsevents, die ein „Eintauchen“ in die Kunst Vincent van Goghs oder Frida Kahlos versprechen. Die Ursprünge solcher Bild-Raum-Ensembles reichen letztlich weit zurück. Die suggestive Kraft von Höhleninszenierungen, die bereits Platons Höhlengleichnis zugrunde lag, brachte eine Fülle profaner „Kunst-Höhlen“ hervor, z. B. die künstlichen Grotten der Renaissance und des Barock. Zudem besitzen Höhlen einen festen Platz im christlichen Kult. Teilweise wurden natürliche Höhlen durch Einbauten und Bildwerke als Sakralorte gekennzeichnet bzw. zu Höhlenkirchen und klöstern ausgebaut, teilweise aber auch künstliche, mit hoher Illusionskraft versehene Nachbildungen der Geburts- und Grabeshöhle Christi sowie „Sacri Monti“ geschaffen. In buddhistischen und hinduistischen Kulten spielen künstlerisch ausgestaltete Höhlen ebenfalls eine wichtige Rolle, u. a. als Nachbildung des göttlichen Kosmos.

Die Faszination durch Höhlen kann als kulturen- und epochenübergreifende anthropologische Konstante gelten. Ziel der Sektion ist es, durch die Zusammenführung von Fallstudien aus verschiedenen Kulturkreisen Denkanstöße für eine transkulturelle Bild-Raum-Wissenschaft zu geben. Das Zusammenspiel von natürlichen und/oder künstlichen Höhlenräumen mit deren bildkünstlerischer Ausstattung soll nach den jeweiligen Wirkungsweisen, Rezeptionsmechanismen und performativen Nutzungen befragt werden. Wie und mit welchen Absichten werden natürliche und artifizielle Gestaltungselemente miteinander verbunden? Mit welchen Mitteln werden die Rezipientinnen und Rezipienten geleitet, instruiert und affiziert? Überwiegen im Vergleich von Höhlenheiligtümern verschiedener Religionen ähnliche oder unterschiedliche Inszenierungsformen?

Vorträge können sich sowohl auf ästhetische Aspekte immersiver Settings als auch auf kultische Funktionsweisen von Höhlen in unterschiedlichen religiösen Kontexten konzentrieren, einzelne Bild-Raum-Ensembles oder mehrere Objekte vergleichend behandeln. Besonders erwünscht sind Beiträge zu Fallbeispielen, an denen sich die Dynamiken interkultureller bzw. interreligiöser Kontakte, kulturelle Transferprozesse und Hybridisierungen aufzeigen lassen.

(Christina Strunck, Erlangen-Nürnberg / Ines Konczak-Nagel, Leipzig)

2. HEILSERWARTUNG - HEILSWIRKUNG. DIE ÖFFENTLICHE INSZENIERUNG DER BILDER IM SPÄTMITTELALTER

Die Sektion nimmt die öffentliche Inszenierung solcher Bilder und Objekte in den Blick, denen im Spätmittelalter Heilswirkung zugesprochen wurde. Den Genius loci der Tagung aufnehmend, geht es dabei vornehmlich um den Raum Nürnberg, wobei Fallstudien aus anderen Regionen ebenfalls willkommen sind. Die Reichsstadt Nürnberg war eine Spinne im Netz des Kulturtransfers mit Kontakten nach ganz Europa. Hier lassen sich besser als andernorts grundlegende Studien durchführen, die auf einer großen Zahl relevanter Objekte (z. B. Reichskleinodien, Sebaldusgrab, Konstantin-Helena-Ikone) aufbauen können, die sich zudem durch die zeitgenössischen Quellen kontextualisieren lassen. Auch die räumliche Verortung der Phänomene ist durch die hervorragend dokumentierte Topografie Nürnbergs möglich.

Mittelalterliche Bildwerke waren mehr als ästhetische Artefakte, sie verlangten eine unmittelbar erfahrbare Inszenierung im öffentlichen Raum. Reliquien waren kaum denkbar ohne ein Publikum, das sie verehrte und bereit war, für seine Heilserwartung Abgaben zu leisten. In den performativen Akten der Weisungen vollzog sich die publikumswirksame Verehrung. Dasselbe gilt für wundertätige Skulpturen und sonstige Verehrungsobjekte, die man in Prozessionen durch die Städte trug. Es entwickelte sich eine nachhaltige Erinnerungskultur: Pilgerabzeichen zeugen ebenso davon wie die Versuche, mit Spiegeln die Heilswirkung von Reliquien einzufangen. Gleichzeitig wurden die Schauen zur Selbstdarstellung genutzt, häufig in Konkurrenz zu benachbarten Orten wie z. B. Bamberg oder Eichstätt, aber auch Altötting oder Mariazell.

Die Forschung zu diesem Themenkomplex ist in der jüngeren Vergangenheit stetig intensiviert worden, so dass es nun an der Zeit ist, die Ergebnisse zu reflektieren und Neuansätze auszuloten. Die Sektion möchte dazu anregen, die ästhetische wie magische Wirkung ebenso zu hinterfragen wie die gesellschaftlichen Kontexte. Was verbanden die Besitzerinnen und Besitzer, die Besucherinnen und Besucher mit den Präsentationen? Welche Dynamik entwickelte sich durch die statische oder mobile Inszenierung? Welche ephemeren oder ständigen Auswirkungen hatten die Präsentationen auf den umgebenden Stadtraum? Gab es eine spezifische Ikonografie der Heilswirkung? Dies und mehr soll anhand ausgewählter Fallstudien, aber auch grundlegend theoretischer Beiträge untersucht werden.

(Manuel Teget-Welz, Erlangen-Nürnberg / Gerhard Weilandt, Greifswald)

3. STADTPLÄNE UND VEDUTEN ALS OBJEKTE UND MITTEL DER KUNSTHISTORISCHEN FORSCHUNG

Historische Stadtpläne und Veduten sind im besten Sinne Bilder von konkreten (Stadt-)Räumen. Längst sind sie ein bewährtes Medium der Urbanistik und Architekturgeschichte, um vergangene Zustände von Städten oder einzelnen Monumenten zu rekonstruieren, bzw. um den Körper der Stadt zu interpretieren. Daneben beschäftigt sich die Kartografiegeschichte mit den historischen Vermessungsmethoden, den Projektionsformen und dem Medium selbst. Zunehmend werden historische Karten digitalisiert und nicht zuletzt von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern genutzt, um räumliche Relationen in einer Stadt besser erforschen zu können, um Metadaten mit den Karten zu verlinken oder um Städte virtuell durchstreifen zu können.

Ziel der Sektion ist es, den Umgang der Kunstgeschichte mit Stadtplänen (seien es Karten, Vogelansichten oder auch Veduten) genauer in den Blick zu nehmen und das methodische Potenzial zu erweitern. Anders gesagt soll es darum gehen, wie die Karten stärker auch als Objekte/Bilder eigenen Rechts betrachtet werden können und sollen, durch die man nicht nur auf eine historisch Realität zu blicken meint, sondern die selbst in ihrer Medialität, der Auswahl von Monumenten, Straßen etc. und der konkreten Darstellungsweise eine eigene Aussage machen.

Gebeten wird daher um Vorschläge zu Vorträgen, die sich mit folgenden Aspekten beschäftigen:
- methodische Auseinandersetzung mit dem Medium Karte oder Vedute (aus Sicht der Kunstgeschichte)
- Fallbeispiele historischer Karten oder Veduten, die auf ihre Ästhetik und Aussagekraft untersucht werden
- Vorstellung digitaler Projekte zur Aufarbeitung historischer Karten, verbunden mit der Reflexion über das heuristische Potential des digitalen Bildes
- Intermediale Aspekte von gemalten Kartenzyklen und gedruckten Karten

(Amrei Buchholz, Potsdam / Tanja Michalsky, Rom)

4. SPACE - MUSEUM - GENDER. MATERIELLE UND IMMATERIELLE MANIFESTATIONEN VON (KUNST-)SAMMLERINNEN (1750-2024)

Viele Frauen taten sich zu Lebzeiten als Sammlerinnen und Kunstmäzeninnen hervor. Frühe Beispiele wie Isabella D’Este und Leonora von Neapel prägten das Sammelwesen wie das Kunstschaffen ihrer Zeit, förderten die Künste wie die Wissenschaften und waren für ihre humanistische Bildung gerühmt. Seither lassen sich in allen europäischen Ländern über die Jahrhunderte hinweg bedeutende Sammlerinnen nachweisen. Viele ihrer Sammlungen, etwa von Helene Kröller-Müller, tragen bis heute wesentlich zur Kulturlandschaft bei, doch ist das Wissen um die Bedeutung der Sammlerinnen oftmals kaum präsent.

Die Sektion möchte erstmals die Bedeutung von Sammlerinnen in europäischen Museen aus einer diachronen Perspektive kartieren. Dabei werden zum einen materielle Manifestationen von (Kunst-) Sammlerinnen im Museumsraum ins Blickfeld genommen:

- Welche Rolle nahmen - und nehmen - Sammlerinnen in den Räumen (auch im Verhältnis zu männlichen Sammlern) und wie sind sie dort repräsentiert (Widmungen, Porträts, Büsten usw.)?
- Wann wurden die Sammlungen an die Museen übergeben? Welche Auflagen wurden für die Ausstellung der Sammlungen gemacht? Wie wurden die von ihnen gestifteten Werke kommentiert?
- Lassen sich Muster in Bezug auf das Sammelverhalten, den Umfang des Sammelns, die Sammlungsgegenstände oder -wege erkennen?

Zum anderen werden auch immaterielle Räume, soziale Räume, Netzwerke und Kontexte, die Frauen zum Sammeln nutzten, übergreifend untersucht:

- Was waren die gesellschaftlichen, rechtlichen und sozialen Voraussetzungen für Frauen als Sammlerinnen?
- Welche Ausschlussmechanismen hielten Frauen vom Sammeln ab?
- Wie generiert sich die Sammeltätigkeit in der Paarkonstellation, wie alleine?

Ziel der Sektion ist es somit, die Sammlungspraxis von Frauen zu beschreiben und ihre Funktion für die Museen sichtbar zu machen.

(Marina Beck, Erlangen-Nürnberg / Anna Frasca-Rath, Erlangen-Nürnberg)

5. PARISER STADT-BILD-RAUM-GESCHICHTEN

Die Neugestaltung des Pariser Stadtbildes vollzog sich nach der Französischen Revolution einerseits in einem ständigen Alternieren von Revolutionen und Restaurationen, andererseits im Zeichen eines konstanten Um- und Ausbaus des urbanen und infrastrukturellen Raums. Aus der Genese des öffentlichen Raumes resultierte die Notwendigkeit, diesen den jeweiligen politischen Legitimationsabsichten entsprechend mit neuen Zeichen, Monumenten und repräsentativen Raumensembles zu markieren. Hierfür beseitigte der Revolutionsvandalismus zuerst die Zeichen des Ancien Régime. Die Französische Revolution nahm dann auf dieser „tabula rasa“ eine flächendeckende „Neuordnung der Dinge“ vor. Diese Initiativen der Neumodellierung des öffentlichen Raums sowie der Neugründung von Institutionen zur Pflege des nationalen Kulturerbes (Museen) stellten eine veritable Kulturrevolution dar.

In deren Folge ist die spätere Entstehung von Orten der Wissensspeicherung und -vermittlung (Bibliotheken, Industrieschauen, Weltausstellungen), die Anlage neuartiger Freizeit- und Konsumräume (Parks, Tivolis, Passagen) und die zeitspezifische Infrastruktur-Architektur (Bahnhöfe, Metro) zu sehen, die - der Idee der freien Zugänglichkeit, Interaktion und Zirkulation gehorchend - für jene Raumrevolution stehen, die die Sektion explizit machen will. Der Zeitrahmen wird bis Le Corbusiers „Plan Voisin“ von 1925 gesteckt, dessen radikale urbanistische Abkehr vom 19. Jahrhundert den Gestus der Revolutionen seit 1789 fortsetzte.

Im Anschluss an jüngere Ansätze, die über die statischen Begriffe von Stadtbild und Repräsentation hinauszugehen versuchen, will die Sektion dazu einladen, Bild und Raum in ein kritisches Verhältnis zu setzen, um deren politisches und urbanes Potential im Sinne einer Renaissance der kunsthistorischen Stadt(bau-)forschung neu zu bestimmen und das Verhältnis von (statischem) Bild und (dynamischem) Raum, von Betrachtung und Benutzung, von Konstanz und Wandel des Urbanen neu zur Diskussion zu stellen. Vorschläge für Beiträge, die andere Metropolen in einer komparatistischen Perspektive behandeln, sind ebenfalls willkommen.

(Salvatore Pisani, Mainz / Christine Tauber, München)

6. RÄUME DES NS IN DER DEMOKRATIE: LEERSTELLE, ANEIGNUNG, UMNUTZUNG ODER LERNORT?

Wie umgehen mit dissonantem Erbe, zerfallenden Bauten und verstörenden Orten aus der Zeit des Nationalsozialismus? Die Sektion will weniger die Geschichte der Verdrängung sowie der teils versuchten, teils andauernden Umnutzung und Aneignung dieser Strukturen rekapitulieren. Vielmehr geht es darum, den Status quo der kunsthistorischen und architekturgeschichtlichen Adressierung dieser Herausforderungen zu bilanzieren. Damit gerät in besonderer Dringlichkeit das Verhältnis von fachlicher Expertise, politischen Positionen und Vorstellungen der Zivilgesellschaft in den Blick.

Welche Raumbilder und Raumdiskurse werden in der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart aufgerufen? Was kann sozial- und kulturwissenschaftliche Theoriebildung beitragen? Welche Möglichkeiten bieten - und welche Risiken bergen - mediale Bildwelten und digitale Modellierungen? Vor allem aber: Welche Form der inhaltlichen Auseinandersetzung ist für die räumlich komplexen Orte massenwirksamer Propaganda adäquat?

Ein Fokus der Sektion liegt auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände. Ungeachtet zahlreicher Sprengungen, Transformationen und Interventionen handelt es sich immer noch um den einzigen in seinen Großstrukturen erhaltenen, „authentischen“ Ort der Selbstdarstellung von Partei und Staat. Die kulturpolitischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger stehen dort einer vielschichtigen Interessenslage und komplexen konservatorischen Problemen gegenüber. Daher bedarf es einer offenen selbstkritischen Sondierung: Welche Verfahrensweisen sind für eine zunehmend plurale und diverse Gesellschaft überhaupt angemessen? Diese Fragen sollen über dieses Fallbeispiel hinausreichend an weiteren monumentalen Raumstrukturen des Nationalsozialismus erhellt werden, um die grundsätzliche, dabei auch dezidiert denkmaltheoretische und denkmalpraktische Dimension umfassend in den Blick zu nehmen.

(Christian Fuhrmeister, München / Kai Kappel, Berlin)

7. TEXTILE INSZENIERUNGEN UND RAUMDRAMATURGIEN

Das Textile strukturiert einen Raum, überführt von einer zweidimensionalen Fläche in einen dreidimensionalen Körper, kann einen Raum füllen, ordnen, gestalten und (haptische) Sinnhaftigkeit stiften. Auch Kleidung ist ein Zusammenspiel von visuellen Darstellungen und gibt Orientierung in sozialen Interaktionen. Die Geschichte von Textil und Kleidung ist bereits aus multidisziplinärer Sicht analysiert worden, doch ist die Verortung der konzeptionellen Gestaltung eines Raumes durch sie ein bislang nur marginal beachtetes Phänomen geblieben.

Die Semantik des textilen und vestimentären Raumes soll im Zentrum dieser Sektion stehen, welche die raumdramaturgische Wirkung von Textil und Kleidung als zwei- und dreidimensionale Objekte und ihre Interaktion ausloten will. Der zeitliche Bogen soll von historischen Ausformungen zu zeitgenössischen Tendenzen gespannt werden. So sind Themen vorstellbar, welche die Interaktion zwischen Raum und Textil in der Kunst beschreiben: von den bildfüllenden textilen Volumina in der Malerei, z. B. bei Rubens, über raumbeanspruchende modische Erscheinungen, wie die Krinolinen des 19. Jahrhunderts, bis zu Konzepten, wie etwa den textilen Entwürfen Sonia Delaunays oder den textilen Verhüllungen von Raum und Architektur durch Christo und Jeanne-Claude. Aktuell entstehen auch textile Erlebniswelten und neuartige Dramaturgien in virtuellen Räumen. Ebenso nennenswert sind die jüngsten Ausstellungen zur Textilkunst, welche den Raum und die Bewegung der Besucherin und des Besuchers darin als dynamisches Mittel einbeziehen, wie es Arbeiten von z. B. Chiharu Shiota, Louise Bourgeois oder Erika Hock und Kyungah Ham zeigen.

Vor diesem Hintergrund soll die Sektion dazu beitragen, den Blick erneut und übergreifend auf die Textilkunst, textile Gestaltung und Kleidung in ihrer Interaktion mit Raum und Räumlichkeit zu betrachten.

(Sabine de Günther, Potsdam / Katrin Lindemann, Berlin)

8. „WALL LABELS“. BESCHRIFTUNGEN IN AUSSTELLUNGEN ZWISCHEN BILD, TEXT UND RAUM

Der Beschriftung kommt in heutigen Präsentationen von Kunst eine enorme Bedeutung zu. Gehörten traditionell werkinterne Schriftzeichen, die sich zu Monogrammen, Signaturen, Datierungen oder Titel fügten, und später werkexterne Objektschilder, „wall labels“ im eigentlichen Sinn, zu den Elementen der Identifizierung und Erläuterung von Kunst, sind es heute Saalüberschriften und ganze Wandtexte, die zusätzlich die Architekturen von Ausstellungen strukturieren und mitbestimmen. Die Sektion möchte sich diesen Konstellationen von Bild und Text im Raum widmen, indem sie Theorien von Schrift am Werk und kuratorische Praktiken gemeinsam in den Blick nimmt. Debatten um Arnold Gehlens „Kommentarbedürftigkeit“, Gérard Genettes „Paratext“ und Jacques Derridas „Parergon“, welche die Kunstwissenschaft seit den 1990er Jahren immer wieder führt, spielen hierbei genauso eine Rolle wie die Umsetzung der Vermittlung von Kunst in zeitgenössischen Ausstellungsräumen. Von ausführlichen Informationen über politische oder gesellschaftliche Kontexte, die für das Verständnis von Kunstwerken in jüngerer Zeit an Gewicht gewinnen, bis zur absichtsvollen Vermeidung jeglicher Schriftzusätze, die in vermeintlicher Kongruenz zur reinen Anschauung im White Cube steht, reicht das Spektrum der unterschiedlichen Möglichkeiten.

Die Sektion möchte ausgesuchte Modelle, Theorien oder Praktiken als Fallbeispiele zur Diskussion stellen. Besonderes Augenmerk gilt dabei Fragen, denen sich das Ausstellungsdesign mit Blick auf das experimentelle Zusammenspiel von Bild, Text und Raum vor dem Hintergrund der Digitalisierung, ökologischer Nachhaltigkeitsstrategien oder differenzsensibler Adressierung stellt. Willkommen sind Beiträge, die von der Warte der interdisziplinär informierten Forschung über Bild-Text-Relationen, der Innenarchitektur, der Kunstvermittlung, den kuratorischen Wissenschaften oder der Museologie auf diese Thematik blicken.

(Nina Schallenberg, Berlin / Tobias Vogt, Oldenburg)

9. BILD UND VERFÜHRUNG: DENKMALPFLEGERISCHER UMGANG MIT DIGITAL ERZEUGTEN RÄUMEN UND IHREN BILDERN VON GESCHICHTE

Die Sektion lädt ein zur architektur-, kultur- und bildwissenschaftlichen Reflexion der Möglichkeiten und Fallstricke digital erzeugter, virtueller und hybrider Realitäten und ihrer Bilder von Geschichte für die Disziplinen Denkmalschutz und Denkmalpflege. Welche technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten gibt es und welche Potenziale, aber auch Gefahren liegen in der Durchdringung von physischem Raum und virtuellen historischen Bildern, gerade wenn man das Denkmal als Geschichtskonglomerat und immer wieder neu zu befragende Quelle auffasst?

Mit neuen digitalen Möglichkeiten der Erzeugung von virtuellen Realitäten, der Visualisierung und Rekonstruktion historischer Architektur und Bauzuständen in „Heritage/Historic Building Information Models“ oder der hybriden Durchdringung von physischem Raum und historischen Bildern mittels Augmented Reality ergeben sich andere Fragestellungen, als sie bisher angesichts physischer Rekonstruktionen diskutiert werden. Die gewachsene materielle Substanz wird im virtuellen Raum (scheinbar) nicht angefasst. Verschiedene, sich auch gegenseitig ausschließende Schichten der Geschichte, historische Prozesse und Brüche können virtuell übereinandergelegt, ein- und ausgeschaltet werden. Solche Darstellungswiesen sind in Museen oder im Rahmen von historischen Stadtführungen und Stadterkundungen oft Mittel der Vermittlung und Popularisierung historischen Wissens. Hier können sie maßgeblich zu Stärkung eines Denkmalverständnisses beitragen. Sie sind auch Mittel der bauarchäologischen, bauhistorischen und denkmalpflegerischen Auseinandersetzung.

Diese Methoden greifen aber oft gut bekannte historische Bildquellen auf, wählen aus und ordnen die Bilder der Geschichte neu - und legen dabei ihre Motive und Vorgehensweisen nicht immer reflexiv offen. Sie erweitern die Bilder auch mit für die Betrachtenden nicht immer klar erkennbaren Interpretationen, sie füllen Lücken der Überlieferung, damit das augmentierte Bild in einem bestimmten Sinne passt und stimmig ist. Kennzeichnend ist oft die Konzentration auf die Darstellung einer homogenen, jedenfalls abgeschlossenen zeitlichen Epoche. Wie steht es um die Gefahr der Reduktion auf bildhafte Projektionen eines vorgegebenen historischen Verständnisses einer Situation - und wie gelingt es, für die denkmaltheoretische wie denkmalpraktische Diskussion einen kritischen Blick auf affektive und affirmative Geschichtsbilder und deren ubiquitäre Verbreitung zu bewahren?

(Martin Bredenbeck, Brauweiler/Koblenz / Andreas Putz, München)

10. BILDER UND ARCHITEKTUREN ALS TRANSKULTURELLE AUSHANDLUNGSRÄUME

In den bildtheoretischen Debatten hat sich jüngst verstärkt ein raumbezogenes Bildverständnis etabliert und die rezeptionsästhetischen Ansätze produktiv erweitern können: Der emersive Charakter von Bildern wurde herausgestellt und Bildbetrachtung als sich in einem ästhetischen Dazwischen realisierende Erfahrung von konstitutiv räumlichem Charakter beschrieben. Das Paradigma des Raumes erlebt aktuell jedoch nicht nur in der Bildtheorie eine bemerkenswerte Konjunktur, sondern es erweist sich auch als eine entscheidende Denkfigur in der transkulturellen bzw. post-/dekolonialen Kulturtheorie: Räume werden hier als relational strukturierte Gefüge angesehen, die nicht statisch sind, sondern durch Bewegungen und Transformationen generiert werden. Sie gehen also aus Handlungen, aus der „agency“ von Akteurinnen/Akteuren und Objekten, hervor und sind durch und durch performativ verfasst.

Die Sektion verfolgt die Idee, diese beiden bisher getrennt geführten Diskurse in kunstgeschichtlichen Analysen produktiv aufeinander zu beziehen; methodische Reflexionen sollen hierbei mit konkreten Fallstudien verknüpft werden: Wie kann in (Bild-)Räumen kulturelle Differenz performativ zur Aufführung gelangen und wie können dadurch - sogar in hegemonialen Kontexten - Alteritätsmarkierungen verschoben und neu verhandelt werden?

Konkret wird also auf die Frage abgezielt, wie gerade die räumlichen Dimensionen von Bildern und Architekturen als Strukturen transkultureller Aushandlungen genutzt werden: Wie wird beispielsweise die Topologie einer Bildfläche mit ihrer Ordnung eines räumlichen Nebeneinanders als transkultureller Aushandlungsraum dienstbar gemacht, indem Differenzen und Verbindungen inszeniert werden und so die Ambiguitäten kultureller Identitäten zur Darstellung gelangen? Wie werden Bilder, die als multimediale raumgreifende Arrangements angelegt sind, für transkulturelle Aushandlungen genutzt, etwa indem sie als Bühne performativer Akte fungieren, einen Rahmen für liturgische oder rituelle Praktiken bilden und so unterschiedliche kulturelle Einschreibungen erlauben, die simultan oder alternierend zu Geltung gebracht werden können?

(Julia Kloss-Weber, Hamburg / Valérie Kobi, Neuchâtel)

11. BILDRÄUMLICHKEIT/RAUMBILDLICHKEIT - PARADIGMATISCHE WECHSELBEZIEHUNGEN UND ÜBERGÄNGE AUSGEHEND VON VR

Die Sektion widmet sich einer Überwindung der Trennung zwischen Bild und Raum, die insbesondere im Aktionsbereich des Virtuellen vorherrscht und durch die Virtualisierung des Auge-Hand-Feldes entsteht. Den abstrakten Arbeitsraum von VR-Kunstwerken schützt kein Dach, und der Blick fällt zuerst auf einen monochrom-untiefen Grund. So verspricht dieser Raum eine „creatio ex nihilo“, doch funktioniert er nicht ohne Selbstbeschränkungen: Es werden Grenzen eingezogen, Interaktivität wird reguliert und eine künstliche Physik implementiert, so dass selbst in phantasmatischen Bildwelten letztlich bekannte Alltagspraxen in die Bilder hinein und wieder aus ihnen herausführen. In welcher Weise bringen derzeit Künstlerinnen und Künstler virtuelle Räume mit physischen in Verhandlung, und welche Rolle spielt dabei das Visuelle? Paradigmatisch soll dies anhand von „Virtual Reality“ diskutieren werden, da hier qua Technik Bild und Raum verschränkt sind.

Als Ausgangspunkt dienen bildräumliche Paradoxien in künstlerischen VR-Experiences, wie etwa Bilder ohne Rückseite und entrahmte Szenarien. Wie werden sie selbstreflexiv ausgespielt? Welche Bildräume entstehen, wenn sowohl modellierbare Polygonnetze als auch LiDAR-Scan-basierte Punktwolken mit Bildern bekleidet werden? Wie vermögen widerstreitende virtuelle Kollisionsboxen und wirkliche Wandflächen die Innen-/Außen-Differenz produktiv zu verunsichern? Prägnant tritt das Problem z. B. hervor, wenn Künstlerinnen und Künstler ihre verräumlichten VR-Werke über Head-Mounted-Displays in ihrerseits räumlichen Ausstellungsarchitekturen einrichten: Hier kommt es zu aufschlussreichen Kurzschlüssen zwischen Raumkonstruktion und Bildkuration sowie zu hybriden Rezeptionshaltungen gegenüber Bild und Raum - etwa durch den Blick von oben, wie auf Modell oder Karte, den navigierbaren POV und die Immersion in das Bild. Diesen Fragen lohnt es unter kunst-, bild-, raum-, entwurfs- und architekturtheoretischen Perspektiven nachzugehen. Ebenso erhellend sind Beiträge zu prä digitalen Bildräumen, Spieleumgebungen und digitaler Rekonstruktion.

(Stephan Günzel, Berlin / Annette Urban, Bochum)

12. SEKTION DES GASTLANDES TSCHECHIEN: BAROCKE DECKENMALEREIEN ALS VIRTUELLE WELT DER FRÜHEN NEUZEIT

Wir freuen uns, dass der tschechische Fachverband für Kunstgeschichte Uměleckohistorická společnost (UHS) unserer Einladung gefolgt ist, eine Gastsektion auszurichten. Mit der Konzeption, Auswahl und Durchführung der Sektion wurde Martin Mádl (Vorstandmitglied der UHS) betraut. Die Gastsektion ist daher nicht Teil dieses Calls.

37th German Congress for Art History: Image and Space

Our present world is shaped by the ubiquity and constant availability of images. Images impinge on our reality more than ever insofar as they occupy space and even create new spaces. The most advanced technological innovations are geared towards improving the technologies of representing space and imbuing space with images (for instance, by means of CAD concepts, 3D scanners and printers, holograms, gaming, augmented reality, immersive rooms, etc.). The enormous popularity of immersive settings points up the great affective potential of space. While images encounter us two-dimensionally, space demands our involvement with all senses. Art participates in this development insofar as it is no longer differentiated into spatial or visual art, but rather interweaves visual and spatial aspects together and thus creates, for its part, new hybrid spaces. In museums as well, the notion of a neutral room - a white cube - functioning solely as a backdrop for the images displayed there - has long been abandoned.

Against this backdrop, the 2024 German Congress for Art History will interrogate the relationship between image and space, considered at once in a historical and in a transcultural perspective. The congress is eager to welcome recent methodological developments from the discipline, to bring together new ideas from the visual and spatial turns, and to explore the possibilities that present themselves.

The art historical significance of the development toward the flood of images that dominates our reality has been profoundly reflected in the discipline’s theorization of the visual turn. On the other hand, the spatial turn, as it has unfolded in the humanities, has ushered in a paradigm shift, possessing central significance for art history, through its understanding of “space” as a result of a social interaction and through its examination of the perception and construction of space. Since space conditions our perception, the investigation of interrelationships between image and space possesses a high degree of relevance. Our discipline’s convention of specializing either in visual art or in architecture has led, to be sure, to a paucity of studies engaging with the interaction between architecture and the visual arts. This congress will provide then a platform for connecting methods from architectural, cultural and visual studies.

This theme can be approached in many directions. Secular and sacral image-space ensembles from various epochs and cultures can be investigated for their respective impact strategies, reception mechanisms and performative uses. It will also offer a chance to analyze ensembles from European and extra-European contexts and thus to consider processes of cultural transfer and hybridization. The handling of such ensembles in historical preservation and their graphic reproduction and documentation will offer further topics of inquiry. Alongside photographic documentation, panels will also consider three-dimensional CAD spatial visualizations and 3D reconstructions of destroyed ensembles. Gender-specific spatial designs as well as the cultural encoding of space and image can also be addressed. Reflection on space-image interactions has also assumed a central significance in presenting and communicating about art (in museums, media, and all pedagogical domains).

The Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) is an ideal location for this encounter of themes. The Institute for Art History at FAU has already pushed the discussion over the concept of an image-space science markedly forward and cooperated closely with museums in the Nuremberg region, in particular the Germanisches Nationalmuseum, whose name and history at once raise the question of the construction of cultural spaces and national ideas. Nuremberg’s varied history, with its striking highs and lows across the Middle Ages, in the period of Dürer and in the National Socialist period, will encourage us to interrogate sacral and secular image-space ensembles from various periods, not least for their political statements and their current redefinition.

Together with the Institute of Art History at the Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, the board of the Deutscher Verband für Kunstgeschichte e.V. (German Association for Art History) would like to welcome colleagues for an intensive conversation on these topics.

Interested colleagues from all specialties in art history are welcome to submit proposals for individual papers in the sessions described below.

An application is only possible through the online application portal of the congress website (www.kunstgeschichte-kongress.de).

Abstracts should not exceed 2,500 characters (incl. spaces). We will also request a short biography in tabular form. In addition, you can enter up to five research focuses and five publication titles.

The selection of proposals for each session (comprising four papers each at thirty minutes) will be conducted by the session chairs together with the association board and the local committee. It is expected that selected speakers - provided that their training is in art history and they are resident in Germany - should be members of the German Association for Art History at the latest by the beginning of the congress year.

The gatherings and network meetings featured in the supporting program (forums for professional groups and experts, working groups, workshops) are not part of this year’s call for papers and will be organized separately. The day before the congress, the Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte will again organize an online BarCamp.

Inquiries about submitting proposals can be made with the office of the German Association for Art History in Bonn (info@kunstgeschichte.org).

The deadline for submitting proposals is 2 June 2023 (18:00 CET)

Sessions

1. CAVES, GROTTOES, AND IMMERSIVE SPACES. TOWARDS A TRANSCULTURAL STUDY OF SPATIALLY EMBEDDED ART

Immersive settings are now in vogue: from the light spaces of a James Turrell to commercialized exhibition events promising a “plunge” into the art of Vincent van Gogh or Frida Kahlo. Ultimately, the origins of such image-space ensembles lie far in the past. The evocative power of cave presentations, which was already the basis of Plato’s Allegory of the Cave, gave rise to a plethora of secular “art caves,” such as the artificial grottoes of the Renaissance and Baroque. Moreover, caves hold a firm place in Christian religious practice. Sometimes, natural caves were marked as sacred places through installations and sculptures or were expanded into cave-churches and cave-monasteries, but sometimes artificial replicas of Christ’s birth or burial cave as well as “Sacri Monti” were created that possessed a high degree of illusionary power. Similarly in Buddhist and Hindu religious worship, artistically decorated caves play an important role, for example as replicas of the divine cosmos.

The fascination with caves can be regarded as an anthropological constant spanning cultures and epochs. The aim of this session is to bring together case-studies from various cultural domains in order to stimulate ideas for a transcultural science of image and space. The interplay of natural and/or artificial cave-spaces with their visually artistic furnishings will be examined in terms of their modes of effect, reception mechanisms and performative functions. How and for what purposes were natural and artificial design elements linked to each other? How were users guided, instructed and influenced? When comparing the sacred cave spaces of different religions, do similar or distinctive forms of presentation predominate?

Papers may focus on the aesthetic aspects of immersive settings, as well as on the worship functions of caves in different religious contexts, whether treating individual image-space ensembles or several objects in comparison. Of particular interest are case-studies that reveal the dynamics of intercultural or interreligious contact, processes of cultural transfer, or hybridization.

(Christina Strunck, Erlangen-Nuremberg / Ines Konczak-Nagel, Leipzig)

2. SAVING HOPE, HEALING POWER. PRESENTING IMAGES PUBLICLY IN THE LATE MIDDLE AGES

The session will consider the public presentation of images and objects that were believed in the late Middle Ages to possess healing power. Taking up the conference’s “genius loci”, we will focus chiefly on the area of Nuremberg, while case studies from other regions are also welcome. The imperial city Nuremberg was a spider in the web of cultural transfer by virtue of its contact with all of Europe. There more than anywhere, basic studies can be conducted that build on a large number of relevant objects (e.g., the imperial jewels, the shrine of St. Sebaldus, the icon of Constantine and Helena) and that can be contextualized, moreover, through contemporary sources. Even the spatial localization of phenomena is facilitated by the superbly documented topography of Nuremberg.

Medieval sculptures were more than aesthetic artifacts: they demanded an immediately tangible staging in a public space. Reliquaries were scarcely conceivable without a public ready to venerate them and to make a contribution in the hope of salvation. The same is true of the thaumaturgical sculptures and miscellaneous objects of worship carried in processions through the cities. A lasting culture of remembrance developed: not only do pilgrim badges attest to it, but also the attempts to capture the saving power of relics with mirrors. At the same time, displays were utilized for self-representation, commonly in competition with neighboring sites, such as Bamberg or Eichstätt, but also Altötting or Mariazell.

In recent years, research on this complex of themes has steadily intensified, and so it is now time to reflect on the results and to sound out new approaches. This session aims to stimulate inquiry into the aesthetic and magical power as well as the social contexts. What did owners and visitors associate with the presentations? What dynamic was created by static or by moving presentations? What kind of ephemeral or lasting effects did these presentations have in the surrounding city space? Was there a specific iconography of saving power? This and more will be examined through selected case studies as well as primarily theoretical contributions.

(Manuel Teget-Welz, Erlangen-Nuremberg / Gerhard Weilandt, Greifswald)

3. CITY PLANS AND VEDUTE AS OBJECTS AND MEANS OF ART HISTORICAL RESEARCH

Historical city plans and vedute are, in the best sense, pictures of concrete (urban) spaces. They have long been an established medium of urbanism and architectural history, used in order to reconstruct the lost states of cities or individual monuments and to interpret the urban body. Alongside this, cartographic history employs historic measuring methods, forms of projection and the medium itself. Historical maps undergoing digitization at ever increasing rates and - not least - are being used by art historians to better research urban spatial relations, to link metadata with maps, and to virtually roam through cities.

This session proposes to take a closer look at art history’s use of city plans (be they maps, bird’s-eye views or vedute) and to expand its methodological potential. In other words, how can, and how should, art historical research consider maps more strongly as objects or images in their own right, not only giving us a glimpse of a historical reality, but also making their own statement through their mediality, their selection of monuments, streets, etc., and their concrete representation strategies?

In this context, we seek paper proposals that treat the following themes:

- the methodological confrontation with the medium of map or vedute (from an art historical point of view)
- case-studies of historical maps or vedute, which are examined for their aesthetic and power of expression
- the presentation of digital projects for further processing work on historical maps, in connection with reflection on the digital image’s heuristic potential
- intermedial aspects of painted map cycles and printed maps

(Amrei Buchholz, Potsdam / Tanja Michalsky, Rome)

4. SPACE - MUSEUM - GENDER. MATERIAL AND IMMATERIAL MANIFESTATIONS OF FEMALE (ART) COLLECTORS (1750-2024)

During their lives, many women distinguished themselves as collectors and art patrons. Early examples like Isabella D’Este and Eleanor of Naples influence the collecting practices as well as artistic production of their times, promoted the arts as they did the sciences, and were reputed for their humanistic learning. Since that time significant female collectors have appeared over the centuries in all European countries. Up to today, many collections by women like Helene Kröller-Müller have contributed considerably to the cultural landscape, yet knowledge about the collectors’ significance is often lacking.

This session proposes to map the significance of female collectors in European art museums from a diachronic perspective. On the one hand, the material manifestations of female (art-)collectors in museum spaces will be considered:

- What roles did - and do - female collectors occupy in these spaces (also in relation to male collectors) and if so, how are they represented (dedications, portraits, busts, etc.)?
- When were the collections of female collectors made over to museums? What stipulations were made with regard to exhibiting the collections? How did people comment on the works they donated?
- Do patterns emerge in regard to the behavior or extent of collecting or to the collections’ objects or journeys?

On the other hand, immaterial spaces, social spaces, networks and contexts that facilitated art collecting by women will be overarchingly examined:

- What were the social, legal and social preconditions for women to be collectors?
- What kinds of mechanisms of exclusion prevented women from collecting?
- How did collecting activity take place when women acted as part of a couple? How did it take place when they acted alone?

In this way, this session aims to describe women’s collecting practices and to draw attention to the vital function they had for museums.

(Marina Beck, Erlangen-Nuremberg / Anna Frasca-Rath, Erlangen-Nuremberg)

5. PARIS. CITYSCAPE HISTORIES AND CITY SPACE HISTORIES

In the wake of the French Revolution, the new design of the Paris cityscape unfolded, on the one hand, in the unabating alternation of revolutions and restorations and, on the other, under the banner of a constant rebuilding and expansion of urban and infrastructure spaces. The necessity arose of marking public space with new signs, monuments and conspicuous spatial ensembles in accordance with the shifting motives of political legitimacy. After eradicating the signs of the Ancien Régime, the French Revolution undertook to effect a comprehensive “new order of things” on this “tabula rasa”. Its initiatives for remodeling public space and establishing institutions for the care of the national cultural patrimony (museums) represent a genuine cultural revolution.

The subsequent creation of sites for preserving and communicating knowledge (libraries, industrial shows, world exhibitions), the construction of novel spaces for leisure and consumption (parks, amusement parks, arcades), and period-specific infrastructure (train stations, metro), can all be seen in the wake. Conforming to ideas of free access, interaction, and circulation, these examples are indicative of the space revolution that this session proposes to investigate. The end point for the period under exploration is Le Corbusier’s 1925 “Plan Voisin,” whose radical departure from nineteenth-century conceptions of the urban picked up on revolutionary attitudes going back to 1789.

Building on recent approaches that go beyond static concepts of cityscape and representation, this session invites papers that place image and space into a critical relationship with the aim of assessing their political and urban potential for a renaissance of art historical research on cities and their buildings. It aims, furthermore, to revitalize discussions on the relationships of (static) image and (dynamic) space, of viewing and using, and of permanence and change in the urban sphere. Paper proposals treating other metropolises in a comparative perspective are also welcome.

(Salvatore Pisani, Mainz / Christine Tauber, Munich)

6. THE SITES OF NATIONAL SOCIALISM IN DEMOCRACY: TO REPURPOSE OR TO APPROPRIATE? FROM VOIDS TO SITES OF LEARNING?

How do we deal with the jarring legacy, the disintegrating buildings and the unsettling sites left from the National Socialist period? This session does not so much aim to recapitulate the history of displacing, repurposing and adapting these structures - not only past attempts but those still taking place - but rather to assess the “status quaestionis” in addressing these challenges from the perspectives of art history and architectural history. Thus, the complex interrelationship between professional expertise, political stances and notions of civil society will assume an acute urgency.

Which images and which discourses about space have recent and ongoing discussions most prominently invoked? What contribution can social and cultural theory make? What possibilities are offered - and what risks are contained - by the visual worlds created by media and by digital models? Above all, what form of confrontation at the level of content is adequate for the spatially complex sites of propaganda aimed at mass impact?

One of the session’s focuses will be the Nazi Party Rally Grounds (the former Reichsparteitagsgelände) in Nuremberg. Despite numerous demolitions, transformations and interventions, it represents the only “authentic” site of self-representation by party and state that is preserved in its main structures. In this example, cultural and political decision-makers face a multifaceted landscape of concern and complex problems of conservation. Thus, it requires an open, self-critical exploration: how does one proceed in a way that is adequate for an increasingly pluralistic and diverse society? Going beyond this example, we will address these questions in other monumental spatial structures belonging to National Socialism with the goal of provoking a ranging reflection on issues related to the theory and practice of preserving and protecting historic monuments.

(Christian Fuhrmeister, Munich / Kai Kappel, Berlin)

7. PRESENTATIONS WITH TEXTILE AND DRAMATIZATIONS WITH SPACE

Textiles structure a given space and effect a transition from two-dimensional space to three-dimensional body. They can fill a space, order it, design it, and confer on it a sense of (haptic) purpose. Clothing also manifests the interplay of visual representations and offers orientation in social interactions. The history of textile and clothing has already been analyzed from a multidisciplinary perspective, yet the conceptual design of space using textiles has so far received only marginal attention.

Placing the semantics of textile and clothing space at the center of inquiry, this session proposes to sound out the spatial-dramaturgical effect of textile and clothing as two- and three-dimensional objects as well as their interaction. The timespan will stretch from historical expressions forward to contemporary trends. In this context, we envisage topics describing the interaction of space and textile in art: from image-filling voluminous textiles in paintings, e.g., in Rubens, to space-demanding fashion phenomena such as nineteenth-century crinolines, up to concepts like the textile designs by Sonia Delaunay or coverings of space and architecture by Christo and Jeanne-Claude. Worlds of textile experience and novel dramatizations through textile are currently being created in virtual spaces. We should also mention recent exhibitions on textile art that integrate space and movement of visitors as a dynamic medium, as in works by, e.g., Chiharu Shiota, Louisa Bourgeois, or Erick Hock and Kyungah Ham.

Against this backdrop, this session is intended to contribute to a renewed and overarching look at textile art, design and clothing in their interaction with space and spatiality.

(Sabine de Günther, Potsdam / Katrin Lindemann, Berlin)

8. WALL LABELS. EXHIBITION CAPTIONS BETWEEN IMAGE, TEXT AND SPACE

In current art displays, an enormous significance is granted to captions. If, traditionally, written signs internal to the work - with their monograms, signatures, dates and titles - and, later on, object signs external to the work - wall labels properly speaking - formed the elements that identified and explained art, today there are room titles and entire wall texts that additionally structure and contribute to the physical exhibition structure. Focusing on these spatial configurations of image and text, this session will jointly investigate curatorial practices and theories of writing as part of the work. In this framework, debates about Arnold Gehlen’s “need for commentary,” Gérard Genette’s “paratext,” and Jacques Derrida’s “parergon,” which have been repeatedly conducted since the 1990s in art historical scholarship, play just as important a role as arts communication in contemporary exhibition spaces. The spectrum of possibilities runs from in-depth information concerning political or social contexts - themselves increasingly important for understanding recent artworks - to the intentional avoidance of any additional writing whatsoever, which supposedly conforms to a pure vision in the White Cube.

This session proposes to discuss selected models, theories or practices as examples of these issues. We will pay particular attention to questions posed about exhibition design with regard to the experimental interplay of image, text, and space against the backdrop of digitizing, strategies of ecological sustainability, and approaches for sensitively incorporating group and individual difference. We welcome contributions examining these themes from the standpoint of interdisciplinary research on text-image relations, interior architecture, art education, curatorial scholarship or museum studies.

(Nina Schallenberg, Berlin / Tobias Vogt, Oldenburg)

9. IMAGE AND SEDUCTION. APPROACHES OF HISTORICAL PRESERVATION TO DIGITALLY GENERATED SPACES AND THEIR IMAGES OF HISTORY

Combining perspectives from architectural studies, cultural studies and visual studies, this session will reflect on the opportunities and pitfalls of digitally generated, virtual and hybrid realities, and their images of history for the disciplines of historical monument protection and preservation. What kind of technological and scientific opportunities and potentials are there? At the same time, what dangers lie in the interpenetration of physical space and virtual historical pictures, especially when the historical monument is conceived as an accumulation of history and as a source for ever renewed interrogation?

Indeed, new digital opportunities for generating virtual realities, for visualizing and reconstructing historical structures and their building stages in Heritage/Historic Building Information Models, or, finally, for the hybrid interpenetration of physical and historical space through Augmented Reality have created new questions, scarcely broached up to now vis-à-vis physical reconstructions. In virtual space, the corresponding material substance is (seemingly) untouched. Various, mutually exclusive historical layers, processes and ruptures can be virtually superimposed and turned on and off. In museums and in historical city tours or urban exploration, such strategies of representation often serve to convey and popularize historical knowledge. In this respect they can significantly contribute to strengthening the understanding of historical monuments. They also serve as sites of confrontation between the perspectives of building archeology, building history and historic preservation.

Yet these techniques often draw on well-known historical visual sources, select and order the historical images anew, and do not invariably disclose their motives and practices. They also expand images with interpretations that are not always clearly recognizable for the viewer, and they fill in transmission gaps, so that the augmented image is suitable for and consistent with a particular end. One common characteristic is the focus on representing a homogenous or closed-off temporal period. Yet is there a danger of reduction in visually projecting a prescribed historical understanding of a situation - and how does one succeed in maintaining a critical consideration of affective and affirmative historical images and their ubiquitous dissemination in discussing the theory and practice of historical monuments?

(Martin Bredenbeck, Brauweiler/Koblenz / Andreas Putz, Munich)

10. IMAGES AND STRUCTURES AS TRANSCULTURAL NEGOTIATION SPACES

In debates on visual theory, a space-specific understanding of the image has strongly asserted itself in recent times and has productively managed to expand approaches from reception aesthetics: emphasis was laid on the emersive character of images, and the act of viewing the image was described as the experience of an essentially spatial character brought into being in an aesthetic “in-between.” Yet the spatial paradigm is not only experiencing a remarkable vogue in the field of visual theory at present, but is also turning out to be a decisive concept for transcultural and post- or decolonial cultural theory: spaces are seen in this context as relationally structured frameworks, which, far from being static, are generated through movements and transformations. Thus, they emerge from plots and from the agency of performers and objects, and they are constituted as consummately performative.

The panel pursues the idea of productively bringing these two hitherto separated discourses together in art historical analyses. Thus, methodological reflections should be linked to concrete case studies. How can cultural differences be performed in spaces (including image spaces)? And, in so doing, how can markers of alterity - even in hegemonic contexts - be shifted and renegotiated?

The concrete question of this session is, how are the spatial dimensions of images and architecture employed as structures of transcultural negotiations? For instance, how is the topology of an image surface, though its ordering of spatial juxtaposition, rendered serviceable as a transcultural negotiation space, insofar as differences and connections are enacted and thus the ambiguities of cultural identities find representation? How are images, which are conceived as multimedia arrangements across space, employed for transcultural negotiations, perhaps by acting as stages for performative acts, by offering a frame for liturgical or ritual practices and, in so doing, by facilitating distinctive forms of cultural encoding that can be brought out either simultaneously or in alternation?

(Julia Kloss-Weber, Hamburg / Valérie Kobi, Neuchâtel)

11. IMAGE AS SPACE / SPACE AS IMAGE - PARADIGMATIC INTERRELATIONS AND TRANSITIONS STARTING FROM VR

This session deals with overcoming the separation between image and space as it is done especially in the realization of virtual experiences and is created by “virtualizing” the eye-hand field. The abstract workspace of VR-artworks is not protected by any ceiling, while the view falls first on a shallow, monochromatic ground. In this way, this space promises an act of “creatio ex nihilo”. Yet it does not function without self-restraints: boundaries are drawn in, interactivity is regulated, and an artificial physics is set up, so that ultimately even in imagined visual worlds the familiar habits of everyday life lead into the images and back out again. How do artists currently negotiate virtual and physical spaces, and what role does the visual play therein? This will be paradigmatically discussed in terms of virtual reality, since here image and space are entangled qua technology.

A point of departure will be offered by paradoxes of visual space in artistic VR-experiences, such as images without a back or scenery without frames. How are these self-reflexively played out? What kind of visual spaces are generated, if both the modellable polygon mesh and the point cloud derived from LiDAR scanning are clad in images? How can collision boxes conflicting with real wall surfaces productively destabilize the inner-outer difference? The problem saliently emerges when, for instance, artists set up their spatialized VR-works on head-mounted displays in exhibition structures that are, for their part too, spatial. In this context, there are revealing short circuits between spatial construction and visual curation, as well as hybrid attitudes of receptivity towards space and image - for instance, through the overhead view, as on a model or a map, a navigable POV and immersion into the image. It is worth pursuing these questions from perspectives afforded by art, image, space, design and architecture theory. Contributions concerning predigital visual spaces, game environments and digital reconstruction will be considered just as illuminating.

(Stephan Günzel, Berlin / Annette Urban, Bochum)

12. GUEST SESSION FROM CZECHIA: BAROQUE CEILING PAINTING AS AN EARLY MODERN VIRTUAL WORLD

We are delighted that the Czech Association for Art History Uměleckohistorická společnost (UHS) has accepted our invitation to host a guest session. Martin Mádl, board member of the UHS, will be responsible for the session’s conception, selection and execution. This guest session, therefore, is not part of the present call for papers.

Contact (announcement)

Deutscher Verband für Kunstgeschichte e.V.
Weberstr. 59 a
53113 Bonn
Tel.: +49 228 18034-182

https://kunstgeschichte-kongress.de
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