Zwischen Rezeption und Remake – Das Mittelalter im 19. Jahrhundert

Zwischen Rezeption und Remake – Das Mittelalter im 19. Jahrhundert

Organizer
Akademiezentrum für Mittelalter und Frühe Neuzeit (AZM) an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Corpus Vitrearum Medii Aevi Freiburg und Universität Freiburg (Universität Freiburg im Breisgau und Corpus Vitrearum Medii Aevi Freiburg im Breisgau)
Host
Universität Freiburg im Breisgau und Corpus Vitrearum Medii Aevi Freiburg im Breisgau
Venue
Liefmann-Haus, Goethestraße 33
Funded by
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Universitat Freiburg, Irene-Kyncl-Stiftung
ZIP
79100
Location
Freiburg im Breisgau
Country
Germany
Takes place
In Attendance
From - Until
19.02.2024 - 23.02.2024
Deadline
15.10.2023
By
Daniel Parello, Corpus VItrearum Medii Aevi, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Das Akademiezentrum für Mittelalter und Frühe Neuzeit (AMZ) an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur bietet im kommenden Frühjahr eine Springschool für Masterstudierende, Doktorandinnen und Doktoranden verschiedener historisch arbeitender Disziplinen an. Die Veranstaltung wird vom 19.– 23. Februar 2024 in Freiburg stattfinden und soll unter dem Thema »Zwischen Rezeption und Remake – Das Mittelalter im 19. Jahrhundert« stehen.

Zwischen Rezeption und Remake – Das Mittelalter im 19. Jahrhundert

Die Springschool »Zwischen Rezeption und Remake – Das Mittelalter im 19. Jahrhundert« widmet sich dem Blick des 19. Jahrhunderts auf die Epoche des Mittelalters in seinen verschiedenen Facetten. Der Untergang des Reiches und der Zusammenbruch der alten Ordnung stürzten die Gesellschaft in eine tiefe Identitätskrise und führten schließlich auf breiter Ebene zur Rückbesinnung auf ein idealisiertes Zeitalter vergangener nationaler Größe. Man legte ein schier unerschöpfliches Reservoir an materiellen Zeugnissen des Mittelalters frei, das als wiederentdecktes Erbe viele Bereiche des kulturellen Lebens durchdrang. Zugleich bildete das 19. Jahrhundert ein modernes Geschichtsbewusstsein heraus und stellte die Grundlagen für die wissenschaftliche Erschließung einer bis dahin wenig erforschten Epoche bereit.

Dazu zählt etwa der Beginn der systematischen Erschließung mittelalterlicher Rechtsquellen ebenso wie die »Entdeckung« mittelhochdeutscher Literatur. Im Bereich der bildenden Kunst bleibt die Wertschätzung mittelalterlicher Werke das gesamte 19. Jahrhundert über prägend. Zahllose »Alterthümer« werden damals wiederentdeckt und in den Dienst eines idealisierten Mittelalterbildes gestellt. Eine wichtige Rolle nimmt hierbei auch die Auseinandersetzung mit den historischen Vorbildern ein, die den Künstlern jener Epoche den Vorwurf des unschöpferischen Eklektizismus eingebracht hat. Die Instandsetzung schadhafter Kunstwerke im Geist des Historismus lässt die Grenzen zwischen Original und Neuschöpfung verschwimmen, womit letztlich auch die Fragen der Authentizität berührt werden. Das Ziel der Springschool ist es, die Teilnehmenden für das Mittelalterbild im 19. Jahrhundert zu sensibilisieren. Dafür sollen sie einerseits in aktuelle Forschungsdiskurse zu Mittelalterrezeption und Medievalism eingeführt und andererseits befähigt werden, an konkreten Objekten (Handschriften, Inschriften, Glasmalereien, Bauwerken) selbst auszudifferenzieren, was tatsächlich mittelalterlich ist und was »nur« ein modernes Remake. Die einzelnen Themenkomplexe werden von ausgewiesenen Experten und Expertinnen der beteiligten Akademie-Projekte (Regesta Imperii, Die Deutschen Inschriften, Corpus Vitrearum Medii Aevi, Handschriftencensus), der Universität Freiburg sowie der Münsterbauhütte, dem Münsterfabrikfonds und dem Augustinermuseum vermittelt. Bei der Springschool werden die thematischen Einheiten von einer Präsentation der Vorgehensweisen in den beteiligten Projekten eingeleitet, die anschließend von den Teilnehmenden an konkreten Beispielen eingeübt werden. Zum Programm gehören außerdem Exkursionen zu historischen Stätten in Freiburg und zur Hohkönigsburg im Elsass, um eine unmittelbare Begegnung mit den Objekten und den Austausch vor Ort zu ermöglichen.

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an Master-Studierende und Doktorand:innen aus den historisch arbeitenden Kulturwissenschaften (Geschichte, Sprach- und Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft, Theologie, Philosophie etc.) mit einem Schwerpunkt auf Mittelalter und/oder Früher Neuzeit und Interesse an interdisziplinärem Arbeiten. Es stehen insgesamt 15 Plätze zur Verfügung. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Die Kosten für die Unterkunft werden übernommen, in begrenztem Umfang können auf besonderen Antrag Reisebeihilfen von 50 Prozent des tatsächlichen Aufwands (max. 100 Euro) gewährt werden.

Bewerbungen

Ein Motivationsschreiben von 1-2 Seiten und den Lebenslauf richten Sie bitte in einer zusammenhängenden PDF-Datei bis zum 15. Oktober 2023 an:
info@cvma-freiburg.de

Kontakt

Falls Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte unter der gleichen Adresse an Jun.-Prof. Dr. Julia von Ditfurth (CVMA/Universität Freiburg) oder Dr. Daniel Parello (CVMA).

Tagungsort

Universität Freiburg
Liefmann-Haus
Goethestraße 33
79100 Freiburg im Breisgau

Contact (announcement)

Julia von Ditfurth, Daniel Parello
info@cvma-freiburg.de

https://www.adwmainz.de/kalender/eintrag/springschool-zwischen-rezeption-und-remake-das-mittelalter-im-19-jahrhundert.html
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German
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