Unter dem Namen Medievalia organisieren die Professur für die Geschichte des Mittelalters an der Universität des Saarlandes (Cristina Andenna) und der Arbeitsbereich Germanistische Mediävistik der Universität Graz (Julia Zimmermann) ein interdisziplinäres mediävistisches Forschungskolloquium.
Die digitale Vortragsreihe möchte die Mittelalterdisziplinen nicht nur vernetzen und sichtbar machen, sondern auch Kolleginnen und Kollegen, Studierende und Interessierte gleichermaßen zum fachübergreifenden Gespräch einladen. Ziel der Reihe ist es, Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und Projekte der Mediävistik auch universitätsübergreifend zu gewähren. Weil die mediävistischen Fachdisziplinen ohne den berühmten Blick über den Tellerrand der jeweiligen Fächergrenzen kaum auskommen, sind uns interdisziplinäre Zugänge, diachrone Betrachtungsweisen und komparatistische Ansätze wichtige Anliegen.
Der thematische Schwerpunkt der Medievalia des Sommersemesters 2023 „Das Mittelmeer – mediävistische Perspektiven auf ein aktuelles Forschungsfeld“ wird aufgrund des regen Interesses im Wintersemester 2023/24 fortgeführt. Der geisteswissenschaftlichen Erforschung des Mittelmeers bzw. des Mittelmeerraums ist – nicht zuletzt auch in der Folge jüngerer Forschungsparadigmen wie dem sog. Spatial Turn oder den Area Studies – in den letzten Jahren eine beachtliche Dynamisierung zuteilgeworden. Im Zentrum standen und stehen in diesem Zusammenhang u.a. Fragen nach Reisen, interreligiösen Dialogen, Konflikten, interkulturellen Begegnungen, Migrationen oder auch spezifischen Entwicklungen in Kunst und Literatur. An diesem Punkt will die Vortragsreihe der Medievalia ansetzen, wenn sie sich mit spezifischen Transformations- und Austauschprozessen, Netzwerkbildungen oder transkulturellen Verflechtungen nicht nur von Dingen, Institutionen oder Personen(gruppen), sondern auch von Wissen, sozialen oder religiösen Regeln oder literarischen oder künstlerischen Traditionen befasst.