Workshop: Visualisierung von Vulnerabilität – Bilder und Imaginationen individueller und sozialer Verwundbarkeit
Organizers:
Sebastian W. Hoggenmüller (Universität Luzern & Hochschule Luzern – Design Film Kunst),
Matthias Sommer (Georg-August-Universität Göttingen, DE)
Susan Sontag betont in ihrem Buch «On Photography» die Fähigkeit der Fotografie, Vulnerabilität darzustellen. Ein Foto kann einen flüchtigen Moment festhalten und bietet so eine Möglichkeit zur Reflexion über die Verletzlichkeit des Subjekts und momentaner Vergänglichkeit. Statt Fotografien im Besonderen und Bilder im Allgemeinen nur als Dokumentation von Leiden und Katastrophen zu sehen, interessieren wir uns für Vulnerabilität als soziale Praktik der Imagination, bei der (digitale) Bilder mit spezifischen imaginierten Gemeinschaften und kollektiven Vorstellungen in Zusammenhang stehen.
Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns nicht auf die Untersuchung von Einzelbildern, sondern gehen der Frage nach, inwiefern Vulnerabilität – auf individueller Ebene wie auch in Bezug auf Kollektive – in Bildzusammenstellungen sichtbar gemacht wird (und werden kann). Als Analysematerial können sowohl natürliche Bildzusammenstellungen (z.B. Bildcluster in Fotoblogs, entlang von Hashtags oder künstlerische Portfolios) genutzt werden als auch von den Forschenden selbst zusammengestellte Bildkorpora (etwa in Form von historisch vergleichender Analysen, bildvergleichender Einzelfallanalysen oder Analysen zu visuellen Diskursen).
Der Workshop setzt sich aus vier bis fünf Einzelbeiträgen zusammen und einer gemeinsamen Diskussion, in der wir den visuellen Konstitutions- und Konstruktionsprozessen von Vulnerabilität nachgehen und Möglichkeiten zur Publikation visueller Essays, die Vulnerabilität visualisieren, erörtern.
Bitte senden Sie Ihren Beitragsvorschlag bis zum 05. Januar 2024 an sebastian.hoggenmueller@unilu.ch und matthias.sommer@uni-goettingen.de. Ihr Vorschlag sollte sowohl einen ersten Einblick in die zu analysierende Bildzusammenstellung (mindestens 8 Bilder) bieten als auch einen kurzen Rahmentext (max. 2000 Zeichen) beinhalten.