„Schweizerische Konzentrationslager“ und „Die schlimmen Juden“. Motive, Strategien und Wirkungen von Carl Albert Looslis (1877-1959). Einsatz für die Würde des Menschen

„Schweizerische Konzentrationslager“ und „Die schlimmen Juden“. Motive, Strategien und Wirkungen von Carl Albert Looslis (1877-1959). Einsatz für die Würde des Menschen

Veranstalter
Dr. Gregor Spuhler, Archiv für Zeitgeschichte, ETH Zürich
Veranstaltungsort
Literaturhaus Zürich
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
25.11.2009 -
Deadline
15.06.2009
Von
Spuhler, Gregor

Der streitbare Publizist, Schriftsteller und „denkende Zeitgenosse“ Carl Albert Loosli (1877-1959) setzte sich auf Grund eigener Erfahrungen für eine Reform des Anstalts- und Erziehungswesens ein. In polemischer Zuspitzung verglich er die schweizerischen Erziehungsanstalten mit Konzentrationslagern, kritisierte die administrative Zwangsversorgung zahlloser Menschen in den verschiedensten Institutionen und machte das Leid der „Verdingkinder“ zum Thema. Gegen den um sich greifenden Antisemitismus nahm er unter anderem mit der Schrift „Die schlimmen Juden“ (1927) Stellung, und im Berner Prozess um die „Protokolle der Weisen von Zion“ (1934/35) trat er als Gutachter auf.

Aus Anlass des Abschlusses der 7 Bände umfassenden Werkausgabe veranstaltet das Archiv für Zeitgeschichte eine wissenschaftliche Tagung zu Looslis gesellschaftspolitischem Engagement. Im Mittelpunkt steht sein Einsatz gegen alle Formen von Antisemitismus und seine erziehungspolitische Auseinandersetzung mit dem Anstaltswesen und dem Strafvollzug (Werkausgabe: Bd. 1, 2 und 6).

Die Tagungsbeiträge sollen sich mit dem Schaffen von C. A. Loosli auseinandersetzen und den Publizisten ebenso wie seine Schriften im zeitgenössischen Kontext verorten. Dabei interessieren biografische Beiträge zu den Motiven seines Engagements ebenso wie Untersuchungen diskursiver Strategien seiner Texte oder Fragen nach der gesellschaftspolitischen Wirkung seines Engagements. Vergleiche von Looslis Herangehensweise an die verschiedenen Themen, Hinweise zu seinem Beziehungsnetz oder Querbezüge zu anderen Publizisten im In- und Ausland würden die Tagung bereichern. Neben geschichtswissenschaftlichen Referaten sind auch Beiträge aus anderen Disziplinen wie beispielsweise den Rechtswissenschaften, der Psychologie, der Psychiatrie oder der Pädagogik willkommen.

Die Referate sollten 25 Minuten nicht überschreiten, die Tagungssprache ist Deutsch.

Die Kosten für Reise und Unterkunft werden nach Möglichkeit übernommen. Die Veranstaltung wird vom Rotpunktverlag Zürich unterstützt. Dieser stellt den Referierenden eine Werkausgabe zur Verfügung.

Bewerbungen mit einem Abstract (1-2 Seiten) und einem Curriculum Vitae sind bis zum 15.6. 2009 bei der angegebenen Kontaktadresse einzureichen.

Programm

Kontakt

Michael Schaer

ETH Zürich Archiv für Zeitgeschichte

CH 8092 Zürich

++41 44 632 40 12
++41 44 632 13 92

schaer@history.gess.ethz.ch

www.afz.ethz.ch