"Reise in ein fernes Land"? Die DDR als Teil gesamtdeutscher Geschichte in der Bildungspraxis

"Reise in ein fernes Land"? Die DDR als Teil gesamtdeutscher Geschichte in der Bildungspraxis

Veranstalter
Bildungswerk der Humanistischen Union; in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungsort
Tagungshotel Christophorus im Johannesstift Berlin-Spandau statt – Schönwälder Allee 26/3, 13587 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.05.2010 - 19.05.2010
Deadline
10.05.2010
Von
Norbert Reichling

Vom 17. bis 19. Mai laden die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Bildungswerk der Humanistischen Union zu einer Tagung ein, die die historisch-politische Bildungsarbeit zum Thema „DDR-Geschichte und gesamtdeutsche Geschichte“ bilanzieren und anregen soll.

Immer wieder wird in der Öffentlichkeit eine grundsätzliche Unzufriedenheit über das ungenügende Wissen über die DDR-Geschichte und ihre unzureichende Behandlung in der historisch-politischen Bildung geäußert. Diese Kritik richtet sich in erster Linie an die Schule. Es gibt aber auch Stimmen, die ähnliches über die außerschulische politische Bildung sagen. Auch die Einordnung der Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte in breitere Kontexte bedarf noch der weiteren fachlichen Reflexion.

Diesen Mängeln und Problemanzeigen steht eine beeindruckende Fülle an Forschungen, Gedenkstätten und Museen sowie auch an Medien, Materialien und anderen Ressourcen gegenüber, die eine professionelle Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und ihre Einbettung in gesamtdeutsche und europäische Perspektiven bereits in geeigneter Weise unterstützen können.

Wir setzen im Rahmen dieser Tagung auf den kollegialen Austausch vieler bewährter Ansätze: mannigfache inhaltliche Zugänge und mehr Kreativität und Fantasie im Lernarrangement, auf den klugen Einsatz von Medien und Dokumentationen, und schließlich auf ein aktiv forschendes und projektförmiges Lernen in der Schule, im kommunalen Raum und in Bildungsstätten. Das Themenfeld der DDR-Geschichte birgt unter gesamtdeutschem und europäischem Blickwinkel eine Vielzahl an hochmotivierenden Fragen, Debatten und Thesen, die von der politischen Bildung aufgegriffen werden und diese beflügeln können.

Programm

Montag, 17.5.

Anreise bis ca. 14.00 Uhr, Einchecken im Tagungshotel
14.30 Uhr: Begrüßung und Einführung
14.45 Uhr: Warum und welche DDR-Geschichte vermitteln? Gedanken zu Ansätzen, Formen und Zielen. Vortrag und Diskussion (Prof. Dr. Thomas Großbölting/Universität Münster)
15.45 Uhr: Die DDR-Vergangenheit als Teil der gesamtdeutschen Erinnerungskultur. Vortrag und Diskussion (Prof. Dr. Bernd Faulenbach/Universität Bochum, stellv. Vorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung)
16.45 Uhr: Pause
17.15 Uhr: Medienerzählungen und familiäre Deutungsmuster als Hypotheken der Bildungsarbeit? Eine Diskussionsrunde mit Dr. Sabine Moller/Stanford und Berlin, Elena Demke/Referentin beim Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Berlin, Prof. Dr. Saskia Handro/Universität Münster, Klaus-D. Kaiser/Evang. Akademie Mecklenburg-Vorpommern, mit anschl. Diskussion – Mod. Dr. Axel Janowitz/Referent beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Berlin
18.45 Uhr: Abendessen
20.00-21.30 Uhr: Zeitzeugengespräch „Ein fernes Land?“ mit Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung, im Dialog mit Berthold Dücker, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Point Alpha Stiftung

Dienstag, 18.5.

9.00 Uhr: Wichtige Themen und Perspektiven der DDR-Geschichte in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Zwei Kurzvorträge und Diskussion mit Dr. Paul Ciupke/Bildungswerk der HU und Prof. Dr. Birgit Wenzel/Technische Universität Berlin)
10.00 Uhr: Kurzvorstellung der Arbeitsgruppen
10.30-13.00 Uhr
Arbeitsgruppe 1: Der Arbeiter- und Bauernstaat – Möglichkeiten der Thematisierung von Arbeits- und Betriebsgeschichte mit Prof. Dr. Christoph Kleßmann/ZZF Potsdam und Bernd Gehrke/Berlin – Mod. Dr. Paul Ciupke
Arbeitsgruppe 2: Opposition und Herrschaft auf der lokalen Ebene – Neue Fragen und Ergebnisse mit Dr. Martin Jander/Berlin und N.N. – Mod. Dr. Norbert Reichling
Arbeitsgruppe 3: „DDR-Erinnerungsorte“ im Westen – übersehene Zusammenhänge und Perspektiven mit Sascha Rex/Deutscher Volkshochschul-Verband und Bettina Effner/Erinnerungsstätte Marienfelde – Mod. Stefan Querl/Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster
13.00 Uhr: Mittagspause und Imbiss
14.00 Uhr Die DDR-Geschichte in der politischen Bildung: Lernformen und Ressourcen – Ein Überblick. Zwei Kurzvorträge und Diskussion mit Dr. Heidi Behrens/Bildungswerk der HU und Dr. Christoph Hamann/Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
15.30-18.00 Uhr
Arbeitsgruppe 4: Potenziale und Grenzen der Arbeit mit Zeitzeugen in der schulischen und außerschulischen Bildung – Chancen und Erfahrungen mit Ulrike Schneider/Zeitpfeil e.V. Potsdam und Rainer Potratz/Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn – Mod. Dr. Heidi Behrens
Arbeitsgruppe 5: Museen als Orte der Bildungsarbeit: Das Lesen und Interpretieren von Alltagsrelikten aus Ost und West mit Monica Sheets/Das Fundbüro Weimar, Christoph Kühn und Sabine Ostermann/Jugendmuseum Schöneberg – Mod. Dr. Andreas Ludwig/Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Eisenhüttenstadt
Arbeitsgruppe 6: Kunstaktionen zur DDR-Geschichte im öffentlichen Raum und Kultur in Gedenkstätten mit Thomas Ritschel/Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen und Silke Klewin/Gedenkstätte Bautzen – Mod. Dr. Paul Ciupke
18.00 Uhr: Abendessen/-imbiss
19.30 Uhr: Lesung mit Claudia Rusch: „Aufbau Ost. Unterwegs zwischen Zinnowitz und Zwickau“

Mittwoch, 19.5.

9.00-10.30 Uhr:
„Projektebörse“: Kurzberichte über ausgewählte Angebote, Projekte, Materialien und andere Ressourcen der DDR-Geschichte aus Vereinen, Gedenkstätten, Museen, schulischer und außerschulischer politischer Bildung, Initiativen und Geschichtswerkstätten
11.00-13.00 Uhr Perspektiven der Bildungsarbeit zur gesamtdeutschen Nachkriegsgeschichte in Europa – Blicke von innen und außen. Eine Diskussionsrunde mit Dr. Martina Weyrauch Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, Prof. Dr. Michele Barricelli/Universität Hannover, Prof. Dr. Robert Traba/ Zentrum für Historische Forschung Berlin der polnischen Akademie der Wissenschaften (angefragt) und Dr. Jaroslav Šonka, Studienleiter an der Europäischen Akademie Berlin – Mod. Dr. Jens Hüttmann/Bundesstiftung Aufarbeitung
13.00 Uhr: Ende der Veranstaltung, Mittagessen

Kontakt

Norbert Reichling

Bildungswerk der Humanistischen Union

0201-22 79 82

buero@hu-bildungswerk.de

www.hu-bildungswerk.de
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