60 Jahre Notaufnahmelager Marienfelde

60 Jahre Notaufnahmelager Marienfelde

Veranstalter
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Veranstaltungsort
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Marienfelder Allee 66/80, 12277 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.04.2013 - 13.04.2013
Deadline
31.03.2013
Von
Bettina Effner, Katharina Hochmuth

Am 14. April 1953 eröffnete Bundespräsident Theodor Heuss das Notaufnahmelager Marienfelde. Der massenhafte Zustrom von Flüchtlingen aus der DDR hatte zum Neubau dieses zentralen Aufnahmelagers in West-Berlin geführt. Bis zum Ende der DDR 1990 passierten 1,35 Millionen DDR-Flüchtlinge und Übersiedler sowie von 1962 bis 2010 rund 96.000 Aussiedler dieses schmale „Tor zur Freiheit“. Bis heute ist das ehemalige Notaufnahmelager Marienfelde ein lebendiger Ort der Migration. Seit 2010 werden die Gebäude vom Internationalen Bund im Auftrag des Landes Berlin als Übergangswohnheim für Flüchtlinge und Asylbewerber genutzt. Hier hat auch die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ihren Sitz.

Programm

Donnerstag
11. April 2013
19.30 Uhr

Menschen im Übergang. Flucht, Migration und Integration gestern und heute

Vortrag und Podiumsdiskussion
Einführungsvortrag: Prof. Dr. Jochen Oltmer (IMIS Osnabrück)
Moderation: Dr. Jacqueline Boysen (Evangelische Akademie zu Berlin)

Diskussion: Merle Hilbk (Journalistin), Susanne Schädlich (Autorin), Dilek Kolat (Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen in Berlin)

Welchen Herausforderungen mussten sich Flüchtlinge und Aussiedler stellen, wenn sie das Notaufnahmelager Marienfelde durchliefen, und wie gestaltete sich der Neubeginn? Ebenso thematisiert wird die heutige Nutzung des Lagers als Übergangswohnheim für Flüchtlinge aus Krisengebieten in aller Welt.

Freitag
12. April 2013
9.30 Uhr – 17.00 Uhr
Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland

Tagung
1. Sektion (9.30 – 11.00 Uhr):

Flüchtlingslager während des Kalten Krieges

Dr. Helge Heidemeyer (BStU):
Flüchtlingslager als Bühne der Politik

Dr. Patrice G. Poutrus (LBI Wien):
Asyl im Kalten Krieg. DDR und Bundesrepublik im Vergleich

Dr. Jeanette van Laak (JLU Gießen):
Die Entstehungsgeschichte des Notaufnahmelagers Gießen

Kaffeepause
2. Sektion (11.15 – 12.30 Uhr):

Stadt, Land und Lager

Dr. des. Enrico Heitzer (Gedenkstätte
Sachsenhausen): Flüchtlingslager in West-Berlin bis 1961

Arne Hoffrichter (Universität Göttingen):
Das Durchgangs- und Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm 1945 bis 1963, mit einem Ausblick auf das Lagerumfeld

Thomas Prenzel (Universität Rostock):
Die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock-Lichtenhagen und die Übergriffe der Bevölkerung 1992

Mittagspause
3. Sektion (14.00 – 16.30 Uhr):

Lager als Erinnerungsorte

Dr. Andrea Genest (Gedenkstätte Lager Sandbostel):
Die Gedenkstätte Lager Sandbostel

Dr. Joachim Baur / Dr. Katrin Pieper (Exponauten Berlin):
Das Grenzdurchgangslager Friedland

Bettina Effner (Stiftung Berliner Mauer):
Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Arnd Kolb (DOMiD e.V., SWR):
Migrationsgeschichte im Museum – Stand und Desiderate

(16.30 – 17.00 Uhr)
Abschlussdiskussion
Kaffeepause

Freitag
12. April 2013
18.00 Uhr

Befragung – Überprüfung – Kontrolle. Die Aufnahme von DDR-Flüchtlingen in West-Berlin bis 1961

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Keith Allen
Moderation: Dr. des. Enrico Heitzer
Neuerscheinung im Ch. Links Verlag

DDR-Flüchtlinge erwartete nach ihrer Ankunft in West-Berlin ein bürokratischer Hürdenlauf. Unter anderem wurden sie detaillierten Befragungen der westalliierten Geheimdienste, aber auch nicht staatlicher antikommunistischer Organisationen unterzogen. Insbesondere die Befragungspraxis zweier dieser Organisationen, der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit und des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen, nimmt Keith Allen in seinem Buch näher in den Blick.

Samstag
13. April 2013
11.00 – 15.00 Uhr

Verschwunden und Vergessen

Geführte Bustour zu ehemaligen Flüchtlingslagern in Berlin

Moderation: Katharina Hochmuth Auf der Bustour werden ehemalige Flüchtlingslager, Dienststellen und Abflugbaracken angesteuert. Dort, wo die Orte aus dem Stadtbild verschwunden sind, veranschaulichen Bild- und Filmmaterialien, was im Alltag nicht mehr wahrnehmbar ist. Bei Ausstiegen treffen wir auf Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen an dem jeweiligen Ort schildern.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung
bis 31.3.2013.
Anmeldung: Annette Wolf
E-Mail: wolf@stiftung-berliner-mauer.de
Fax: 030 / 467 98 66 78
Der Unkostenbeitrag für die Teilnahme
an der Exkursion beträgt 6,- Euro,
für Studenten 4,- Euro.

Kontakt

Annette Wolf

Stiftung Berliner Mauer, Bernauer Straße 111, D-13355 Berlin

wolf@stiftung-berliner-mauer.der

http://www.notaufnahmelager-berlin.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung