"Einwegbilder" NFS Bildkritik eikones Jahrestagung

"Einwegbilder" NFS Bildkritik eikones Jahrestagung

Veranstalter
eikones, Nationaler Forschungsschwerpunkt Bildkritik in Zusammenarbeit mit dem Schaulager
Veranstaltungsort
Schaulager, Ruchfeldstrasse 19, CH-4142 Münchenstein/Basel
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
24.10.2013 - 25.10.2013
Deadline
24.10.2013
Von
NFS Bildkritik eikones

Bildkritik befasst sich üblicherweise mit Bildern, die aufbewahrt und gehütet, archiviert und dokumentiert werden. Was aber ist mit Bildern, denen kein dauerhafter Wert zugebilligt wird? Einwegbilder generieren ihren Wert in der kurzen Dauer, in der sie ihre Funktion erfüllen. Die meisten dieser Bilder verschwinden nach Gebrauch. Sie sind für eine einmalige Verwendung bestimmt – als «Lockvögel», als eine Art Katalysator für einen anderen Vorgang oder als Verbrauchsgegenstand. Ihnen scheinen eindeutige und ausschließliche Rezeptions- und Gebrauchsweisen eingeschrieben zu sein. Eintrittskarten werden entwertet, Briefmarken abgestempelt, Plakate überklebt, Bauanleitungen und Gebrauchsanweisungen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, ebenso oft weggeworfen wie Bildkalender, Warenkataloge, Tageszeitungen und Modezeitschriften. In Kunst, Architektur und Design gehören jene Skizzen, Vorzeichnungen, Schablonen und ersten Entwürfe dazu, die zwar Vorbedingungen für das Werk darstellen, gewöhnlich diesem aber nicht zugerechnet werden und deshalb der näheren Betrachtung häufig entgehen. Manche Arten von Bildern werden in rituellen Handlungen zerstört, wodurch sie einen Teil ihrer Magie gewinnen. Bei den meisten Einwegbildern, so unsere These, ergibt sich ihre ikonische Kraft erst durch das Verschwinden. Mit der Jahrestagung wollen wir den unterschiedlichen Verwendungs- und Existenzformen dieser Bilder nachgehen. Wie sehen verschiedene Weisen des Beiseitelegens und Verschwindens von Einwegbildern aus? Was bedeutet es, dass manche Bilder eine überschaubare Halbwertszeit haben und von welchen Zeiträumen spricht man dann? Wie sieht die Logik ihrer Ökonomie aus? Je erfolgreicher Einwegbilder sind, desto weniger lässt sich eigentlich über sie berichten. Diesem Paradox werden sich die Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven widmen.

Programm

PROGRAMM
Donnerstag, 24. Oktober 2013


10:30 – 11:00 Begrüßung und Einführung

Moderation: Margarete Pratschke
11:00 – 12:00 Frederic Schwartz (UCL, London):
Disenchanted Images: Neue Sachlichkeit and the Temporality of Illustration

12:00 – 13:00 Lisa Pon (SMU, Meadows School of the Arts, Dallas): Drawing away

Mittagspause

Moderation: Omar Nasim
14:30 – 15:30 Lorenza Mondada (Universität Basel):
The Surgeon as a Film Director: Uses of Endoscopic Video in the Operating Room

15:30 – 16:30 Christoph Hoffmann (Universität Luzern):
Verschenkt, unbeachtet, nie gesehen – Ausschuss im Labor

Kaffeepause

Moderation: Susanne Leeb
17:15 – 18:15 Michael Hagner / Vera Wolff (ETH Zürich, NFS Bildkritik eikones): Unkomplizierte Bilder

Moderation: Antonio Loprieno
18:45 – 19:45 Jan Assmann (Universität Konstanz):
Einwegbilder im Alten Ägypten

anschließend Apéro riche im Schaulager

Freitag, 25. Oktober 2013

Moderation: Ralph Ubl
10:30 – 11:30 Whitney Davis (University of California, Berkeley):
Images and Prehistories

11:30 – 12:30 Gottfried Fischer (Deutsches Institut für Psychotraumatologie e.V., Köln):
Ikonische Komponenten in Traumatherapie und Kunstmalerei – eine therapeutisch wirksame Imagination im Vergleich mit einer Bildergalerie von R. Magritte

Mittagspause

Moderation: Antonia von Schöning
14:00 – 15:00 Wolfgang Ullrich (Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe):
Hackfleisch im Sonderangebot – Bilder in Supermarktwerbung

15:00 – 16:00 Monica Rüthers (Universität Hamburg):
Bilder des Konsums zwischen Versorgung und Begehren: Sowjetische Verpackungen

Kaffeepause

Moderation: Susanne Leeb
16:45 – 17:45 Stefan Riekeles (Les Jardins des Pilotes, Berlin):
Kisten voller Zeichnungen

Moderation: Ute Holl
18:00 – 19:30 Matthias Müller / Christoph Girardet (Kunsthochschule für Medien, Köln / Christoph Girardet Studio, Hannover):
Found Footage Film: Archiv, Struktur und Erzählung bei Christoph Girardet & Matthias Müller

anschliessend Apéro bei eikones
Rheinsprung 11, 4051 Basel

Konzept und Organisation: Inge Hinterwaldner, Michael Hagner, Vera Wolff

Veranstalter: eikones, Nationaler Forschungsschwerpunkt Bildkritik in Zusammenarbeit mit dem Schaulager

Veranstaltungsort:
Schaulager, Ruchfeldstrasse 19, CH-4142 Münchenstein/Basel
- ab Bahnhof SBB, Tram Nr.11, (Richtung Aesch) bis Station Schaulager
- ab Badischer Bahnhof, Tram Nr.2 (Richtung Binningen Kronenplatz)
bis Station Bahnhof SBB, umsteigen in Tram Nr.11, (Richtung Aesch)
bis Station Schaulager

Die Teilnahme ist kostenlos. Programmänderungen vorbehalten.

Informationen unter:
www.eikones.ch
www.schaulager.org

Kontakt

inge.hinterwaldner(at)unibas.ch

http://www.eikones.ch