20. Workshop zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager: Besatzung, Zwangsarbeit, Vernichtung

20. Workshop zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager: Besatzung, Zwangsarbeit, Vernichtung

Organizer
Anke Binnewerg (Dresden); Frédéric Bonnesoeur (Berlin); Philipp Dinkelaker (Berlin); Sarah Kleinmann (Tübingen); Jens Kolata (Tübingen/Wuppertal); Anja Reuss (Berlin); Dmitri Stratievski (Berlin); Tanja Vaitulevich (Göttingen/Amsterdam); in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin (ZfA)/ TU Berlin; dem Verein Kontakte-Kontakty e.V.; der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk; und der Geschichtswerkstatt Minsk
Venue
Minsk, mit Besuch des ehemaligen jüdischen Ghettos und der Gedenkstätten an den historischen Orten nationalsozialistischer Verbrechen in Maly Trostenez und Chatyn
Location
Minsk
Country
Belarus
From - Until
07.04.2015 - 12.04.2015
Deadline
15.09.2014
Website
By
Anke Binnewerg

English and Russian version below

Der Workshop
Der „Workshop zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager“ findet seit 1994 regelmäßig statt und bietet als eine von Nachwuchswissenschaftler_innen selbst organisierte, internationale Tagung ein Forum zur Präsentation und Diskussion neuer Studien und Fragestellungen verschiedener Fachrichtungen. Der Workshop hat den Charakter einer Forschungswerkstatt, in der sich fortgeschrittene Studierende, Promovierende und Nachwuchswissenschaftler_innen in kollegialer und kooperativer Atmosphäre fachlich austauschen.
Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wird der kommende Workshop in einem Staat stattfinden, der von den Folgen der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik besonders betroffen war. Die deutsche Besatzung kostete im heutigen Belarus zwischen 1941 und 1944 mehr als drei Millionen Menschen das Leben, mehr als 400.000 Männer, Frauen und Kinder wurden zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Wie die gesamte Region war auch die Hauptstadt Minsk ein zentraler Schauplatz der Shoah. Den Verbrechen im örtlichen Ghetto und in der nahegelegenen Hinrichtungsstätte bei Maly Trostenez fielen Zehntausende zum Opfer.
Der 20. Workshop steht unter dem Titel „Besatzung, Zwangsarbeit, Vernichtung“ und wird vom 7. bis 12. April 2015 in Minsk stattfinden. Ausgehend von der Geschichte der nationalsozialistischen Besatzungsherrschaft sollen die Hintergründe und Folgen dieser Politik für die deutsch besetzten Länder diskutiert sowie ein transnationaler Wissenstransfer angeregt werden.
Dieser interdisziplinäre Workshop richtet sich explizit an Nachwuchswissenschaftler_innen, die in diesem Zusammenhang bisher randständige und vernachlässigte Themen erforschen und zu neuen Forschungsimpulsen beitragen können. Angesprochen sind besonders Forschende, die noch nicht in der akademischen Forschung oder in der Gedenkstättenarbeit etabliert sind.

Während des 20. Workshops zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager sollen Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert werden, die einen der folgenden oder verwandte Themenschwerpunkte umfassen:
- Ideologie, Organisationsstruktur, Personalpolitik sowie Folgen der deutschen Besatzungsherrschaft in verschiedenen (europäischen) Regionen mit besonderem Augenmerk auf das System der nationalsozialistischen Konzentrations- und Zwangslager/-Orte
- Verhältnis des deutschen Besatzungsregimes zu Institutionen und gesellschaftlichen Akteur_innen in den besetzten Ländern (Widerstand/Kollaboration)
- Gefangennahme und Ermordung der Zivilbevölkerung, von Kriegsgefangenen und von antisemitisch oder rassistisch Verfolgten
Bedingungen und Folgen der Zwangsarbeit in den deutsch-besetzten Gebieten; Verschleppung und Repatriierung von Zwangsarbeiter_innen
Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft in Europa; Entwicklung und Rahmenbedingungen von Strafverfolgung, Entschädigung und Restitution in verschiedenen ehemals deutsch-besetzten europäischen Staaten nach 1945
- Erinnerungskultur in „Ost“ und „West“, z.B. Bezugspunkte und politische Einflussfaktoren von Gedenkstättenkonzepten, Zeitzeug_innenschaft, Verhältnis von nationaler zu transnationaler Erinnerungskultur

Idee und Bewerbung
Erwartet wird nicht die Vorstellung abgeschlossener Arbeiten, sondern die Diskussion laufender Forschungsprojekte. Der Workshop wird getragen von der Idee der Selbstorganisation und einer hierarchiefreien Atmosphäre.
Die einzelnen Beiträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten und als Grundlage für eine anschließende Diskussion (ca. 35 Minuten) dienen. Hierfür wird von den Referent_innen erwartet, dass sie im Vorfeld des Workshops ein aussagekräftiges Paper/Vortragsmanuskript (maximal 10 Seiten, englisch oder deutsch mit englischem Abstract) über ihren Beitrag einsenden. Der Call for Papers richtet sich nicht nur an Historiker_innen, sondern auch an Nachwuchswissenschaftler_innen anderer wissenschaftlicher Fachbereiche, die sich mit der Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit dem Schwerpunkt „Besatzung, Zwangsarbeit, Vernichtung“ beschäftigen.

Tagungssprachen sind englisch und deutsch. Eine Simultanübersetzung der Vorträge wird angeboten. Für einzelne Teile stehen voraussichtlich bei Bedarf auch Übersetzer_innen für Russisch bereit. Eine Übernahme der Tagungs- sowie Reisekosten wird angestrebt. Die Beiträge sollen im Anschluss an den Workshop in einem Tagungsband veröffentlicht werden.

Alle Interessent_innen werden gebeten, bis zum 15.9.2014 ein maximal zweiseitiges Abstract des geplanten Beitrags zusammen mit einer Kurzbiographie an workshop-minsk@lists.nadir.org zu schicken. Interessent_innen, die ohne einen inhaltlichen Beitrag am Workshop teilnehmen möchten, können sich demnächst auf einen Call for Participation bewerben.

Das Organisationsteam

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Call for Papers
Conference: 20th Workshop on History and Memory of National Socialist Concentration Camps: “Occupation – Forced Labor – Extermination”

Organizing team: Anke Binnewerg (Dresden), Frédéric Bonnesoeur (Berlin), Philipp Dinkelaker (Berlin), Sarah Kleinmann (Tübingen), Jens Kolata (Tübingen/Wuppertal), Anja Reuss (Berlin), Dmitri Stratievski (Berlin), Tanja Vaitulevich (Göttingen/Amsterdam) in cooperation with the Center for Research on Antisemitism Berlin (affiliated with the Technical University Berlin), the non-profit organization Kontakte-Kontakty e.V., the International Educational Institute (IBB) “Johannes Rau” Minsk and the History Workshop Minsk.

Location: Minsk (Republic of Belarus), including guided tours of the former ghetto, the State Memorial Complex “Khatyn” and the Maly Trostinets Memorial Site.

Dates: April 7th-12th, 2015

Submission Deadline: September 15th, 2014

The workshop
The Workshop on History and Memory of National Socialist Concentration Camps has taken place annually since 1994. As an international conference self-organized by PhD candidates, it provides a forum for the presentation and discussion of new research projects. Graduate students, PhD candidates, and young scholars are given the possibility of a professional exchange in a helpful and cooperative atmosphere. As an interdisciplinary forum, the workshop includes projects from different fields of research.
For the occasion of the seventieth anniversary of the liberation from the National Socialist regime, the upcoming workshop is located in a country that was severely affected by Germany's policy of expansion and murder. The Germans killed more than three million people in today's Belarus during their occupation between 1941 and 1943 and displaced at least 400,000 men, women and children as forced laborers. Belarus and its capital, Minsk, were central locations of the Shoah; tens of thousands of Jews were killed regardless of age or gender in the Minsk ghetto and the nearby killing site Maly Trostenez.
The 20th Workshop on History and Memory of National Socialist Concentration Camps takes place from April 7th-12th, 2015 in Minsk. It is presented in cooperation with the History Workshop Minsk and under the patronage of the Center for Research on Antisemitism Berlin. Entitled “Occupation – Forced Labor – Extermination”, its goal is to discuss the background of the National Socialist occupation policies and the consequences for the occupied countries in order to promote a transnational exchange of knowledge. The workshop is intended for young scholars who's work centers on thus far marginalized subjects and neglected areas of scientific research. It especially addresses scholars who are not yet established as educators.
During the workshop, participants will present and discuss research on one or more of the following key aspects:
Ideology, organizational structure, staffing policy, and the result of the German occupational rule in various (European) regions with special regard to the system of National Socialist concentration camps and coercion camps/sites
Relations between the German occupational regime and the institutions and social actors of the occupied countries (resistance/collaboration)
Capture and murder of civilians, prisoners of war, and victims of racist and antisemitic persecution
Conditions and consequences of forced labor in German-occupied territories, and the abduction and repatriation of forced laborers
Aftermath of the National Socialist rule in Europe, and the development and conditions of criminal prosecution, compensation and restitution in formerly occupied European states after 1945
Reference points and influential factors in the conception of memorials in the “East” and “West” and relations between national and transnational memory-culture (eye witness accounts, the history of memory)

Idea and application
As a forum for young scholars, the workshop provides graduate students and PhD candidates with the opportunity to discuss different scientific approaches in a constructive way. We do not expect the presentation of completed theses, but rather the discussion of current research projects. The workshop aims to provide young researchers with an opportunity to present on-going research projects and receive feedback in an atmosphere free of academic hierarchies.
Presentations should be no longer than 20 minutes. It is recommended that you open the forum for the subsequent discussion (ca. 35 minutes) with a pointed question. The lecturers are requested to submit either a script of their presentation or a synopsis of the research project in advance (10 pages maximum, in English or German with an English abstract).
Because of the interdisciplinary character of the workshop, the call for papers is not only aimed at historians but also young scholars of different disciplines who can contribute to the theme of the workshop.
Non-German participants are encouraged to apply. The conference will be held in both German and English. Simultaneous translation of the lectures will be provided. It may be possible to provide an at least partial translation into Russian.
We are currently applying for funding to cover conference as well as travel and accommodation costs. Papers presented in the workshop will be published. Applicants are requested to send an abstract of their paper (maximum of two pages) together with a short CV to workshop-minsk@lists.nadir.org. Applications will be accepted until September 15th, 2014. For those interested in participating in the conference without presenting a paper, a call for participants will be released shortly.

The organizing team

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Конференция. 20-ый воркшоп. Нацистские концлагеря. История и историческая память: оккупация, принудительный труд, уничтожение (Call for papers)

Организаторы: Anke Binnewerg (Dresden), Frйdйric Bonnesoeur (Berlin), Philipp Dinkelaker (Berlin,) Sarah Kleinmann (Tьbingen), Jens Kolata (Tьbingen/Wuppertal), Anja Reuss (Berlin), Dmitri Stratievski (Berlin), Tanja Vaitulevich (Gцttingen/Amsterdam)
В сотрудничестве с Центром исследования антисемитизма, объединением Kontakte-Koнтакты e.V., Минским международным образовательным центром им. Йоханнесса Рау и Исторической мастерской Минска.

Место проведения: Минск. Запланировано посещение территории бывшего еврейского гетто, а также мемориалов в Малом Тростянце и в Хатыни

Место проведения: 7. – 12.4.2015 г.

Окончание приема заявок: 15.9.2014 г.

Воркшоп
Воркшоп «Нацистские концлагеря. История и историческая память» проводится регулярно с 1994 г. Он предоставляет собой площадку для презентаций новых исследований и дискуссий по различным направлениям, с различных точек зрения. Целевая группа воркшопа – молодые ученые, студенты старших курсов и аспиранты, которые самостоятельно организовывают и проводят это международное мероприятие. Обсуждение проходит на профессиональной основе, в коллегиальной и дружеской атмосфере.

В связи с 70-тилетием окончания нацистского господства следующий воркшоп будет проведен в стране, которая особо пострадала от нацистской агрессии и политике уничтожения. Более трех миллионов жителей Беларуси погибли во время немецкой оккупации 1941-1944 гг. Более 400.000 мужчин, женщин и детей были депортированы в «Третий Рейх» в качестве принудительных рабочих. В столице Минске, равно как во всем регионе, осуществлялся Холокост. Десятки тысяч людей погибли в местном гетто или были убиты в Малом Тростянце.
20-ый воркшоп носит заголовок «Оккупация, принудительный труд, уничтожение». Он проводится в Минске с 7 по 12 апреля 2015 г. В центре внимания воркшопа находится история, причины и последствия нацистской оккупационной политики в странах, оккупированных Германией. Наша конференция должна послужить импульсом к более интенсивному обмену знаниям на международном уровне.
Воркшоп проводится по междисциплинарному принципу. Он ориентирован на молодых ученых, которые исследуют малоизученные темы и хотели бы получить площадку для презентации своих работ. Особое внимание мы хотели бы уделить исследователям, которые пока не сделали академическую карьеру и не занимают ведущие позиции в музейных/мемориальных структурах.

Организаторы 20-го воркшопа предлагают следующие (или родственные с ними) темы презентаций исследовательских работ:
- Идеология, организационная структура и последствия германской оккупации в различных регионах Европы, кадровая политика оккупантов. Особое внимание желательно уделить нацистским концлагерям, лагерям для принудительных рабочих и местам их расположения.
- Отношение между представителями оккупационного режима и местными институциями (сопротивление и коллаборационизм).
- Аресты и убийства мирного населения, преследование военнопленных, а также евреев и других групп, преследовавшихся по расовым и расистским соображениям.
- Условия и последствия принудительного труда на оккупированной территории, насильственная отправка на работы.
- Последствия нацистского господства в Европе, развитие и рамочные условия уголовного преследования и процессов реституции в европейских странах после освобождения от германской оккупации (после 1945 г.).
- Историческая память на «Востоке» и на «Западе», например, ориентиры и факторы политического влияния при разработке концепций памятных мест, роль очевидцев исторических событий, национальная и транснациональная историческая память.

Идея и подача заявок
Организаторы ожидают не презентацию завершенных проектов, а обсуждение актуальных работ, находящихся в процессе исследования. Основная идея воркшопа – это самоорганизация и отсутствие иерархии.
Максимальная длительность докладов составляет 20 минут. Они должны служить основой для дальнейшей дискуссии (порядка 35 минут). Просим докладчиков предоставить до начала воркшопа убедительный текст максимальным объемом 10 страниц на английском языке либо на немецком языке с краткой англоязычной аннотацией (Abstract). В воркшопе могут принять участие не только историки, но и молодые представители других научных дисциплин, которые в своей работе соприкасаются с темой мероприятия: «Нацистские концлагеря. История и историческая память: оккупация, принудительный труд, уничтожение».

Конференция проводится на немецком и английском языках. Доклады будут переводиться методом синхронного перевода. Предполагается организация перевода на русский язык, если возникнет такая необходимость. Организаторы прилагают усилия для финансирования расходов по проведению воркшопа и командировочных расходов. После мероприятия доклады должны быть опубликованы в отдельном сборнике.

Просим всех заинтересованных лиц отправить краткую аннотацию запланированного доклада (не более двух страниц), а также краткую биографию на электронный адрес workshop-minsk@lists.nadir.org до 15.9.2014 г.
Заинтересованные лица, которые хотели бы принять участие в воркшопе без доклада, смогут подать заявки позднее (Call for Participation).

Оргкомитет

Programm

Contact (announcement)

Binnewerg

Orgateam 20. Workshop zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrat

workshop-minsk@lists.nadir.org


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