Erzählungen von Alexander zwischen Asien und Europa

Erzählungen von Alexander zwischen Asien und Europa

Veranstalter
Falk Quenstedt / Tilo Renz, Teilprojekt B02 "Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters" im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 980 "Episteme in Bewegung"
Veranstaltungsort
Sitzungsraum des Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung“, Schwendener Str. 8, 14195 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2014 - 02.10.2014
Deadline
24.09.2014
Von
Falk Quenstedt

Alexander der Große gilt mit seinen Eroberungszügen und Reisen als Grenzgänger zwischen Kulturen. Seine Exorbitanz zeigt sich nicht nur in dem Versuch, den gesamten Erdkreis zu unterwerfen, sondern auch im Erproben der Grenzen dessen, was menschlicher Erfahrung zugänglich ist. Erzählungen über Alexander sind von griechischen historiografischen und romanhaften Texten ausgehend in zahlreiche Sprachen der Spätantike sowie in der Folge in die mittelalterlichen Volkssprachen gelangt. Der Transfer in unterschiedliche kulturelle, religiöse und textsortenspezifische Zusammenhänge prägte die einzelnen Motive, Topoi und narrativen Sequenzen der Alexander-Tradition auf je eigene Art. Gleichzeitig weisen Alexander-Darstellungen über die Grenzen der kulturspezifischen Entwicklungsstränge hinweg Parallelen auf, die sich nicht nur auf geteilte Traditionen zurückführen lassen, sondern auch auf synchrone Austauschprozesse hindeuten könnten.

Der interdisziplinäre literaturwissenschaftliche Workshop nimmt die Differenzen und Ähnlichkeiten der Alexander-Darstellungen in textnaher Lektüre einzelner Exponenten der verschiedenen Überlieferungszusammenhänge in den Blick und fragt nach ihrer Genese im Kontext von Transferprozessen zwischen Asien und Europa. Besonderes Augenmerk wird auf diejenigen Episoden gerichtet, die Alexanders Streben nach kosmologischem, naturkundlichem und technischem Wissen behandeln und die Grenzen und Lizenzen seines Erfahrungs- und Erkenntnisdrangs zum Thema machen.

ANMELDUNG
Wir bitten um Anmeldung bis zum 24.9.2014 (per Mail an: falk.quenstedt@fu-berlin.de). Der Workshop-Reader wird Ihnen zugesandt.

Programm

1. Oktober 2014

14:00 Falk Quenstedt und Tilo Renz: Einführung

14:30 Farifteh Tavakoli-Borazjani: Abū ʼl-Qāsem Ferdousī Ṭūsī, Šāhnāme (persisch, Tūs, um 1000)

15:30 Pause

16:00 Ralf Schlechtweg-Jahn: Ulrich von Etzenbach, Alexander (mittelhochdeutsch, Prag, um 1285)

17:00 Andreas Ismail Mohr: aṯ-Ṯaʿlabī, Qiṣaṣ al-anbiyāʾ (arabisch, Nischapur, um 1000)

18:00 Pause

18:15 Vera Beyer: Gegenstand der Idolatrie, Instrument der Erkenntnis. Das Portrait Alexanders in der französischen und persischen Buchmalerei

2. Oktober 2014

10:00 Mireille Schnyder: Rudolf von Ems, Alexander (mittelhochdeutsch, östlicher Bodenseeraum, um 1240)

11:00 Saskia Dönitz: Sefer Aleksandros Mokdon (hebräisch, Rheinland, um 1325)

12:00 Pause

12:15 Nora K. Schmid: Ḥunain b. Isḥāq, Nawādir al-falāsifa wa-l-ḥukamāʾ (arabisch, Bagdad, 9. Jh.; überliefert durch al-Anṣārī, 11./12. Jh.)

13:15 Benjamin Jokisch: Ibn Ṭufail, Ḥayy b. Yaqẓān (arabisch, Granada oder Marrakesch, frühes 12. Jh.)

Kontakt

Falk Quenstedt
SFB 980 „Episteme in Bewegung“, Schwendener Str. 8, 14195 Berlin

030 838 715 75

falk.quenstedt@fu-berlin.de

http://www.sfb-episteme.de/veranstaltungen/Vorschau/B02_Workshop_-Alexander.html