Psychiatrie - Wissen - Gesellschaft. Ein transdiziplinärer Workshop mit Beiträgen aus Psychiatrie, Philosophie, Linguistik, Geschichts-, Kultur- und Bildwissenschaften

Psychiatrie - Wissen - Gesellschaft. Ein transdiziplinärer Workshop mit Beiträgen aus Psychiatrie, Philosophie, Linguistik, Geschichts-, Kultur- und Bildwissenschaften

Veranstalter
Yvonne Ilg (Deutsches Seminar, Universität Zürich); Marina Lienhard (Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Universität Zürich); Anke Maatz (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich); Veronika Fall (Seminar für Filmwissenschaft, Universität Zürich)
Veranstaltungsort
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Lenggstrasse 31, 8032 Zürich Mehrzweckraum Z0 03
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
16.10.2014 - 18.10.2014
Von
Lienhard, Marina

Psychiatrie und Gesellschaft sind vielfach miteinander verwoben und nicht unabhängig voneinander denkbar: Seit ihrer Entstehung als Anstaltspsychiatrie im 19. Jahrhundert sowie als wissenschaftliche Disziplin und klinische Praxis ist die Psychiatrie Ort und Gegenstand grundlegender epistemologischer, sozialer und ethischer Debatten. Wie in einem Brennglas fokussieren sich in ihr Fragen nach Menschenbild, Gesundheit und Krankheit sowie dem Selbstverständnis moderner Gesellschaften.

Angelehnt an Konzepte der Medical Humanities verfolgt der Workshop philosophische, wissenshistorische und kulturanalytische Fragen zwischen PSYCHIATRIE – WISSEN – GESELLSCHAFT, die transdisziplinär in Beiträgen aus Psychiatrie, Philosophie, Linguistik, Geschichts-, Kultur- und Bildwissenschaften verhandelt werden.

Programm

Donnerstag, 16.10.2014

14.00-14.30: Begrüssung und Einführung (P. Hoff, Y. Ilg, M. Lienhard, A. Maatz, V. Rall; Psychiatrische Universitätsklinik & Universität Zürich)

14.30-16.30: Themenblock «Erfahrung»

Samuel Thoma, Universitätsklinikum Heidelberg:
Phänomenologie zwischen Mittelbarkeit und Unmittelbarkeit der Erfahrung des Wahnsinns – Überlegungen zur Angemessenheit phänomenologisch-psychiatrischer Fallstudien

Wolfram Hinzen, Departament de Lingüística, Universitat de Barcelona:
Die Rolle der Sprache in der Transformation von Erfahrung in Denken

Anke Maatz, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich:
Das Projekt in der Sprechstunde oder die Rolle von Erfahrung in aktuellen Forschungsparadigmen: ein (selbst)kritischer Bericht

16.30-17.00: Kaffeepause

17.00-18.30: Diskussionsgruppen

18.30-20.00: Apéro und Posterpräsentation der TeilnehmerInnen

Freitag, 17.10.2014

9.00-11.00: Themenblock «Sprache»

Britt-Marie Schuster, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Paderborn:
Der Verlust der Melancholie und der Aufstieg der Depression: Sprachliche Professionalisierung und ihre Folgen

Theresa Schnedermann, Graduiertenplattform «Sprache und Wissen», Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg:
Beziehungen zwischen ›Person‹ und ›Symptom‹ im Burnout-Diskurs

Yvonne Ilg, Deutsches Seminar, Universität Zürich:
Von der psychiatrischen Diagnose zur alltäglichen Metapher: «Schizophrenie» in der Gemeinsprache

Ulrike Hoffmann-Richter, Suva Versicherungsmedizin, Luzern:
Kommentar aus psychiatrischer Sicht

11.00-11.30: Kaffeepause

11.30-13.00: Diskussionsgruppen

13.00-14.30: Mittagessen

14.30-16.30: Themenblock «Bildpraktiken»

Katrin Luchsinger, Departement Kulturanalysen und Vermittlung, Zürcher Hochschule der Künste:
Puff! Un autre monde! Interdisziplinäre Psychologie und Psychiatrie im 19. Jahrhundert und das beginnende Vergnügen an der Abstraktion

Veronika Rall, Seminar für Filmwissenschaft, Universität Zürich:
Visuelle Epistemologien der Psychiatrie um 1900: Fotografische und filmische Evidenz zwischen Objektivität und Subjektivität

Milan Scheidegger, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Institut für Biomedizinische Technik, Universität / ETH Zürich:
Ikonographie des Geistes: Epistemologie und Bildpraxis in den psychiatrischen Neurowissenschaften der Gegenwart

16.30-17.00: Kaffeepause

17.00-18.30: Diskussionsgruppen

ab 19.30: Gemeinsames Abendessen

Samstag, 18.10.2014

9.00-11.00: Themenblock «Gegen-/Wissen»

Benoît Majerus, Unité de recherche «Identités, Politiques, Societés et Espaces», Université de Luxembourg:
(Not) making schizophrenia in Belgium from the 1920s to the 1950s

Marietta Meier, Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Universität Zürich:
Der Herd psychischer Störungen. Hirnmodelle in den 1950er Jahren

Sandra Fürgut, Institut für Zeitgeschichte, München:
«Einbruch der Psychoanalyse»? Debatten um die Therapierbarkeit von Schizophrenie nach 1945

Marina Lienhard, Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschafts-
geschichte, Universität Zürich:
Diktatur oder Rebellion? Schizophreniemodelle in den langen
sechziger Jahren

11.00.-11.30: Kaffeepause

11.30-13.00: Diskussionsgruppen

13.00-13.30: Abschlussdiskussion

Kontakt

Rall

Affolternstrasse 56; CH-8050 Zürich

veronika.rall@fiwi.uzh.ch

http://www.schizophrenie.uzh.ch/workshop2014.html