(Bio-)Diversität, Geschlecht und Intersektionalität

(Bio-)Diversität, Geschlecht und Intersektionalität

Veranstalter
Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (fzg)
Veranstaltungsort
Ort
Freiburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.04.2015 - 31.05.2015
Deadline
31.05.2015
Von
Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (fzg)

Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (fzg)
Call for Papers:
(Bio-)Diversität, Geschlecht und Intersektionalität

English call text see below!

Fragen der Vielfalt sowohl in Flora und Fauna als auch zwischen Menschen verschiedener Ethnien, Geschlechter, Alters- und Statusgruppen verbinden die Umweltwissenschaften mit der Geschlechterforschung. Von einem inter- und transdisziplinären Standpunkt aus beschäftigen sich beide Bereiche damit, wie (Bio-)Diversität entgegen einer Fokussierung auf Monokulturen befördert werden kann. Wie können wir konkrete Praktiken eines doing nature und doing gender entwickeln, die der Heterogenität von Lebewesen ebenso wie der Mannigfaltigkeit sozialer Ausdrucksformen in unterschiedlichen Umwelteinbettungen gerecht werden? Um diese Frage beantworten zu können, müssen die spezifischen Bedürfnisse und Wissenskulturen wie auch unterschiedlichen Menschen und Gruppen in ihren jeweiligen diversen Umwelten erforscht werden.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich sowohl in den Umweltwissenschaften als auch in der Geschlechterforschung eine Reihe kritischer Fachdisziplinen herausgebildet, wie etwa die Politische Ökologie, die Ökologische Ökonomik, die Nachhaltigkeitsforschung, der Ökofeminismus, Queer Ecology und Ansätze Feministischer Natur- und Technikwissenschaftskritik. Gemein ist diesen Feldern, welche sich zumeist nicht nur aus dem akademischen Kontext, sondern vor allem auch aus Umwelt-, Frauen-, Tier-, und Menschenrechtsbewegungen heraus entwickelt haben, dass sie sowohl nach wissenschaftlichen wie auch nach politischen Interventionen streben. Diese Sub- und Querschnittsdisziplinen setzen auf einen Brückenschlag zwischen Technik-, Natur- und Sozialwissenschaften, um ökologische Missstände sowie soziale Ungleichheitsverhältnisse, insbesondere im Kontext von Prozessen der Globalisierung, zu erforschen. Auf epistemologischer Ebene tragen sie damit zu paradigmatischen Veränderungen in den Wissenschaften selbst bei, stellen sie doch die herrschende Geopolitik des Wissens infrage und sensibilisieren so für eine Vielfalt von Wissenskulturen. Gerade die Nachhaltigkeitswissenschaften haben zuletzt begonnen, die in der Geschlechterforschung geführte Debatte über die Situierung wissenschaftlichen Wissens zu einer kritischen Reflexion des Standpunkts der Forschenden auszuloten. Dabei haben unter anderem auch Verfahren der Participatory Action Research (PAR) und künstlerischen Forschung an Bedeutung gewonnen. Ebenso tragen intersektionale Ansätze, die Überkreuzungen sozialer Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität, Nation, Spezies oder Klasse analysieren, zu einer Mehrebenenanalyse bei, um für Faktoren zu sensibilisieren, die eine Ausdifferenzierung von Diversität erschweren.

Vor diesem Hintergrund lädt die HerausgeberInnenschaft der Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien zur Einreichung von Beiträgen ein, die Fragen der (Bio-)Diversität aus verschiedenen Perspektiven der Umweltwissenschaften, Science and Technology Studies (STS) im Brückenschlag der Natur- und Technikwissenschaften mit den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften gender-/queertheoretisch bearbeiten. Die Beiträge könnten folgende thematische Schwerpunkte aufnehmen:

- Geschlechterkritische Analyse und Bewertung von theoretischen Konzepten, Methoden und Ergebnissen der aktuellen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung

- Diskussion der Bedeutung der Kategorie Geschlecht sowie anderer gesellschaftlicher Differenzkategorisierungen wie Schicht und Ethnie in umweltwissenschaftlichen Analyse- und Bewertungsverfahren sowie für die Generierung umwelt- und nachhaltigkeitspolitischer Konzepte, Strategien und Maßnahmen

- Entwicklung neuer Perspektiven auf Umwelt-, Biodiversitäts- und interspecies-relationships-Forschungen, u.a. durch Intersektionalitätstheorien, posthumanistische Ansätze sowie queere, hetero-normativkritische Theorien zu Sexualität und Evolutionsbiologie

- Analyse und Bewertung von Ansätzen zur – kognitiven wie sozialen – Integration ökologisch-naturwissenschaftlicher mit sozial- und geisteswissenschaftlichen Wissensbeständen, u.a. mit Schwerpunkt auf Methoden der sozialökologischen, ethno-ethographischen, performativen, künstlerischen und transdisziplinären Forschung.

Freiburg, im April 2015
Die Herausgeber_innenschaft der fzg

Informationen zum Prozedere:

Call for Abstracts: Bitte reichen Sie bis zum 31. Mai 2015 eine aussagekräftige Zusammenfassung (Abstract) Ihres Beitrags ein (Umfang: maximal 3.000 Zeichen).

Auswahl eingeladener Beiträge: Bis 15. Juli 2015 informiert Sie die Herausgeber_innenschaft der fzg darüber, ob Ihr Abstract zur Ausarbeitung eines Beitrags eingeladen ist.

Möglicher Autor_innen-Workshop: Nach Vorauswahl der Beiträge bemüht sich die Herausgeber_innenschaft um Finanzierung und Organisation einer ca. 2-tägigen Workshop-Tagung im Zuge derer die vorliegenden Manuskripte diskutiert und abgestimmt werden (voraussichtlicher Termin: Dezember 2015/Januar 2016).

Einsendung der fertigen Manuskripte: 31. März 2016.

Die Abstracts wie auch die Beiträge selbst können sowohl auf Deutsch als auch Englisch verfasst werden. Einsendung der Abstracts erbeten an: fzg@mail.uni-freiburg.de

Vorab-Information zu den Beiträgen selbst: Artikel sollten max. 40.000 Zeichen (inkl. Literaturverzeichnis) umfassen. Voranzustellen sind eine max. zehnzeilige Zusammenfassung (Abstract) und fünf Keywords (jeweils: deutsch + englisch). Die fzg publiziert ausschließlich Originalbeiträge. Wir bitten Sie, uns dies spätestens mit der Einsendung des Artikels zu bestätigen. Ein Formular dazu sowie die Richtlinien zur Formatierung des Texts finden Sie auf unserer Website: http://www.fzg.uni-freiburg.de/

Call for Papers:
(Bio-)Diversity, Gender and Intersectionality

Questions of diversity are present in environmental sciences and gender studies, as in diversity of flora and fauna in the former, and amongst people of different ethnicities, genders, ages or status in the latter. From an inter- and transdisciplinary perspective, both fields deal with the challenge of how to fostered (bio)diversity – sometimes even against a general trend towards monocultures in environmental and social systems. How can we develop specific practices of doing nature and doing gender that do justice to the heterogeneity of living creatures as well as to the diversity of social forms of expression in various contexts? To address this question, research on the distinctive needs and knowledge cultures of different people, groups and their diverse natural environments is required.

Over the past decades, a number of critical disciplines have emerged in environmental science and in gender studies; they include Political Ecology, Ecological Economics, Sustainability Science, Eco-feminism, Queer Ecology and Feminist Science and Technology Studies. What all these fields have in common is that they, first, not only emerged out of an academic context but often show strong root in and links to social movements, like the environmental, the feminist, the animal and human rights movement, and that they, second, not only strive for scientific innovations but also for socio-political interventions. These sub-disciplines or cross-cutting fields also share the endeavor to bridge technical, natural and social sciences with the aim to investigate ecological grievances as well as social inequalities, especially in the context of Global Change. On an epistemological level these efforts partly lead to and drive paradigmatic changes in the sciences itself in that they question globalized forms of knowledge and sensitize for a diversity of knowledge cultures. Especially the field of Sustainability Science has recently started to take up and advance an established debate in the field of Gender Studies, namely the question on the objectivity versus partiality and situatedness of scientific knowledge and the related (reflexive) position of the researcher. In this context, also forms of Participatory Action Research (PAR) and artistic research have gained in importance. More multi-layered forms of analysis are also fostered by intersectional approaches that conceptualize social categories like gender, ethnicity, nationality or class not in isolated way but rather along their intersections and, with that, sensitize for factors that hamper the advancement of diversity.

Before that background the editors of the Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (Freiburg Journal of Gender Studies, fzg) call for scientific papers that address questions of gender and (bio)diversity from various perspectives of environmental science, science and technology studies etc. forging links between natural and engineering sciences, on the one hand, and social sciences and the humanities, on the other hand. The papers are asked to address one or several of the following core issues:

- gender-critical analyses and assessments of theoretical concepts, methods and insights of current research on environmental and sustainability topics

- discussion of the importance of the category ‘gender’ and other social categories of differentiation, like class or ethnicity, in environmental assessment approaches or, in broader terms, the development of concepts, strategies and measures in environmental or sustainability policy

- development of new analytical perspectives in environmental, biodiversity or interspecies-relationship research, inter alia, through theories of intersectionality or queer, heteronormative, critical theories on sexuality and evolution biology

- analyses and assessments of approaches that strive for the cognitive and/or social integration of ecological-scientific with social-scientific knowledge, inter alia, focusing on methods of social ecology, ethno-ethography, performative and artistic research, and transdisciplinarity.

Freiburg, April 2015
The Editors of fzg

Information on Procedures:

Call for Abstracts: Please submit an informative abstract of your proposed paper until May 31, 2015 (max. 3,000 words).

Selection of invited papers: Authors will be informed by July 15, 2015, about the acceptance of their papers.

Possible author workshop: Based on the list of pre-selected papers, the editors will look for financing for and organization of a ca. 2-day workshop during which the invited authors will discuss and refine their draft papers (expected time: December 2015/January 2016).

Submission of final manuscripts: March 31, 2016.

Both abstracts and full papers can be submitted either in German or in English. Please, send your abstracts to: fzg@mail.uni-freiburg.de

Preliminary information on the full papers: Papers should not be longer than 40,000 words (incl. list of references). Papers should be preceded by a short abstract (max. 10 lines) and some five keywords. fzg only publishes original papers. We ask authors to confirm the originality of their papers with their final submission, at the latest. An appropriate form can be found, together with guidelines on the formatting of the texts, can be found on the following website: http://www.fzg.uni-freiburg.de/

Programm

Kontakt

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Zentrum für Anthropologie und Gender Studies (ZAG) der Universität Freiburg

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