Licht / Macht / Zeit und Raum. Wirkungsweisen künstlicher Beleuchtung auf Individuum und Gesellschaft, Natur und Umwelt

Licht / Macht / Zeit und Raum. Wirkungsweisen künstlicher Beleuchtung auf Individuum und Gesellschaft, Natur und Umwelt

Organizer
Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa Universität Flensburg, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und Langsames Licht / Slow Light. Unterstützt von Wachau Dunkelsteinerwald Regionalentwicklung und vom Stift Melk.
Venue
Stift Melk, Abt-Berthold-Dietmayr-Str. 1, A 3390 Melk
Location
Melk
Country
Austria
From - Until
13.11.2015 -
Website
By
Michaela Christ

Die Geschichte der Moderne ist eine Geschichte über Licht. Gesellschaftliche Entwicklung und wirtschaftliches Wachstums in den früh-industrialisierten Ländern sind ohne künstliche Beleuchtung kaum denkbar. Das Symposium Licht / Macht / Zeit und Raum widmet sich dieser Geschichte der Moderne auf unterschiedlichen Ebenen und aus verschiedenen disziplinären Perspektiven.

In den Industrieländern haben sich die Menschen des 21. Jahrhunderts an ein Leben gewöhnt, in dem nahezu alles zu jeder Zeit möglich ist. Man kann rund um die Uhr arbeiten, sich vergnügen oder konsumieren. Künstliches Licht schafft in räumlicher und zeitlicher Hinsicht enorme Handlungsspielräume. Und an Licht sind mannigfaltige positive Assoziationen geknüpft: Erlösung und Aufklärung beispielsweise sind sprachlich gleichermaßen mit Licht verbunden. Zugleich sorgt die rasante Zunahme künstlichen Lichts für zahlreiche soziale, ökologische und auch gesundheitliche Probleme. Denn der menschliche Organismus ist, wie die Mehrzahl der Tiere und Pflanzen, mithin ganze Ökosysteme, angewiesen auf den Wechsel zwischen Helligkeit und Dunkelheit. Die Dunkelheit jedoch verschwindet zunehmend.
Das Symposium auf Stift Melk ist der Wahrnehmung von Licht, seinen vielfältigen Wirkungsweisen und Bedeutungen für Individuen und Gesellschaft sowie Natur und Umwelt gewidmet. Die inter- und transdisziplinäre Veranstaltung bringt wissenschaftliche und künstlerische Sichtweisen miteinander in Verbindung. Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz werden ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Umgang mit Licht in Kunst, Forschung und Politik zusammentragen und diskutieren. Anlass für das Symposium gibt im 'Internationalen Jahr des Lichts' der UNESCO das Projekt Langsames Licht / Slow Light: Die Künstlerin Siegrun Appelt setzt sich seit mehreren Jahren mit Erkenntnissen aus Forschung und Gestaltung auseinander, um daraus praxisorientierte Beleuchtungsstrategien zu entwickeln. Nach den Kriterien von Langsames Licht / Slow Light wurde im Lichtprojekt Wachau an mehreren Standorten in der Region die Beleuchtung im öffentlichen Raum neu gestaltet und ein bewussterer Umgang mit Licht forciert.

Programm

9.00–9.30 Uhr
I. Willkommen
Begrüßung
P. Martin Rotheneder
Grußworte
Mag. Hermann Dikowitsch, Leiter Abteilung Kunst/Kultur, Niederösterreichische Landesregierung
Mag. Gabriele Eschig, Generalsekretärin, Österreichische UNESCO-Kommission

9.30–10.15 Uhr
II. Eröffnungsvortrag
Der helle Wahnsinn. Künstliche Beleuchtung im Spannungsfeld von Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit
Dr. Michaela Christ, Europa-Universität Flensburg

10.15–10.45 Uhr
III. Die Kunst des Lichts
Im Licht der Bilder
Mag. Carl Aigner, Direktor Landesmuseum Niederösterreich

Pause

11.00–13.00 Uhr
IV. Körper und Wahrnehmung
„Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehn…“ (J.W.Goethe): wie aus Licht der Sehreiz entsteht
Prof. em. Dr. med. Charlotte E. Remé, Augenklinik, Universitätsspital Zürich

Der Rhythmus des Körpers und das Licht
Prof. em. Dr. Anna Wirz-Justice, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

Schönes und erhabenes Licht – Zu Biologie und Kultivierung affektiver Lichtwirkungen
Prof. Dr. Rainer Schönhammer, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Moderation: Siegrun Appelt

Mittagsimbiss

14.00–16.00 Uhr
V. Stadt, Land, sozialer Raum
Raum, Licht und Schatten. Lichtkonzepte für den städtischen Raum
Jolanthe Kugler, Kuratorin, Vitra Design Museum, Weil am Rhein

Die Eroberung der Stadtnacht
Prof. Dr. Dietrich Henckel, TU Berlin

Lichtverschmutzung und Lichtverschmutzungsgesetz in Slowenien
Mag. Gorazd Zivkovic, Denkmalpflege Kärnten

Moderation: Mag. Franziska Leeb

Kaffeepause

16.30–18.30 Uhr
VI. Religion, Wissen, Politik
„Aber zuweilen liebt auch klares Auge den Schatten“ (F.Hölderlin). Eine theologische Kritik am Paradigma umfassender Helle
P. Dr. Jakob Helmut Deibl, Universität Wien

In welchem Licht? Politiken der Lichtgebung im 17. Jahrhundert
Prof. Dr. Stephan Gregory, Bauhaus-Universität Weimar

Licht und Macht. Beleuchtung als Herrschaftsinstrument und Alltagstechnologie im British Empire
Dr. Ute Hasenöhrl, Universität Innsbruck

Moderation: Dr. Michaela Christ

19.00–19.30 Uhr
VII. Epilog
Schein.
Eine Choreografie in der Stiftskirche von
P. Martin Rotheneder, Stift Melk & Siegrun Appelt, Langsames Licht / Slow Light
mit Gottfried Bichler und Ines Schüttengruber

Kellerjause im barocken Stiftskeller

Contact (announcement)

Dr. Michaela Christ

Europa Universität Flensburg, Norbert Elias Center, Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg

michaela.christ@uni-flensburg.de


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German
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