Diskriminiert - vernichtet - vergessen. Behinderte in der Sowjetunion, unter nationalsozialistischer Besatzung und im Ostblock 1917–1991

Diskriminiert - vernichtet - vergessen. Behinderte in der Sowjetunion, unter nationalsozialistischer Besatzung und im Ostblock 1917–1991

Veranstalter
Vertretung des Saarlandes beim Bund / Staatssekretär Jürgen Lennartz
Veranstaltungsort
Vertretung des Saarlandes beim Bund, In den Ministergärten 4, 18h
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.05.2017 -
Deadline
08.05.2017
Von
Rainer Hudemann

Vorstellung der Forschungen (18h s.t.) und Fachgespräch (14h s.t.).
Behinderte und psychisch Kranke wurden in der stalinistischen Sowjetunion diskriminiert. Viele von ihnen überlebten die nationalsozialistische Mordpolitik nicht. Nach 1945 blieben sie in der UdSSR, im Ostblock und auch im Westen als Opfer des Zweiten Weltkrieges vergessen.
Unter welchen Umständen lebten Behinderte und Kranke in der UdSSR vor dem deutschen Überfall? Wie wurden sie in der sowjetischen und deutschen Propaganda dargestellt? Wie entwickelte sich das sowjetische Gesundheitswesen? Waren eugenische Theorien in der Sowjetunion im Umlauf? Wie verliefen die nationalsozialistischen Kranken- und Behindertenmorde in den besetzten Gebieten? Wie lässt sich die schleppende Aufarbeitung dieser Verbrechen nach 1945 erklären? Wie war die Lage von Kranken und Behinderten in der UdSSR, im Ostblock und im postsowjetischen Raum?
Forscher aus Weißrussland, Russland, Deutschland und der Ukraine analysierten diese bislang wenig erforschten Probleme, welche große Bevölkerungsteile betrafen. Es wurden dabei umfangreiche, lange Zeit gesperrte postsowjetische Archiv- und Bibliotheksbestände ausgewertet. Die Forschungen wurden durch die Gerda Henkel Stiftung und die Universität des Saarlandes ermöglicht.

Anmeldung mit Adressangabe bis 8. Mai 2017:
Veranstaltungen@lv.saarland.de
hudemann@mx.uni-saarland.de

Programm

Vorstellung mit Diskussion durch Prof. Dr. Rainer Hudemann und Dr. Alexander Friedman, 18h s.t.

Davor findet ein Fachgespräch mit Mitgliedern der Forschergruppe in kleinerem Kreis statt:
14.00 s.t. Begrüßung
Staatssekretär Jürgen Lennartz, Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund
Prof. Dr. Rainer Hudemann, Dr. Alexander Friedman
14.15 Robert Parzer M.A. (T 4 Association, Berlin): Der Kontext: „Euthanasie“ in Osteuropa in der Frühphase des Zweiten Weltkrieges
Dr. Andrej Zamoisky (Minsk/Wolfsburg): „Euthanasie“ in der weißrussischen medizinwissenschaftlichen Diskussion
15.00 Vassili Matokh, Dipl.-Historiker (Minsk): Die Situation von Behinderten in der Sowjetunion vor und während des Zweiten Weltkrieges
Dr. Viktoria Latysheva (Universität Minsk): Behindertenmorde in der besetzten Sowjetunion
Prof. Dr. Dmytro Tytarenko (Donetsk Law Institute, derzeit Gast an der Universität Heidelberg): Behindertenmorde in der Ukraine
16.30 Dr. Alexander Friedman: Mordpolitik und ihre Aufarbeitung
17.00 Dr. Andrej Zamoisky, Vassili Matokh, Alexej Bratochkin (European College of Liberal Arts, Minsk), Dr. med. Oleg Aizberg, Belarusian Medical Academy of Postgraduate Education, Minsk):
Die Minsker Ausstellung über Behindertenmorde 2016

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Hudemann
Universität des Saarlandes
Historisches Institut
hudemann@mx.uni-saarland.de

http://www.steiner-verlag.de/titel/60735.html