Alter(n)sbilder: Konzepte und Analysen. Das Mittelalter 2020/1

Alter(n)sbilder: Konzepte und Analysen. Das Mittelalter 2020/1

Veranstalter
Mediävistenverband e.V.
Veranstaltungsort
Ort
Braunschweig
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.11.2018 -
Deadline
15.11.2018
Website
Von
Redaktion 'Das Mittelalter'

Der Mediävistenverband e.V. veröffentlicht seit 1996 die halbjährlich erscheinende Zeitschrift „Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung“. Für 2020 ist ein Themenheft mit dem Titel „Alter(n)sbilder: Konzepte und Analysen“ vorgesehen, das von Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch (Kunstgeschichte, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Christoph Kann (Philosophie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) herausgegeben wird.

Bewerbungsfrist: 15. November 2018
Autorenkonferenz in Düsseldorf: 25./26. Oktober 2019

Konzepte davon, was Altern bedeutet, prägen unsere Vorstellungen darüber, was wir über Ältere wissen und wie wir Alternsprozesse bemessen und bewerten, welchen Beitrag Ältere für die Gesellschaft leisten und welchen Beitrag die Gesellschaft für sie leistet oder welche Bedeutung Merkmale wie Geschlechts- und Schichtzugehörigkeit sowie die gesellschaftliche Position in Verbindung mit dem Altern haben. Im Zentrum des interdisziplinären Dialogs zwischen kultur-, human- und sozialwissenschaftlichen Forschungsrichtungen stehen die Bedingungen, Ausprägungen und Wirkungen von Alter(n)sbildern, deren kritische Untersuchung und Möglichkeiten ihrer Veränderung.
Altern ist ein biologisches und soziales, aber auch ein kulturelles Phänomen. Dabei spielen Denkmuster eine Rolle, die sich im Verlauf der Kulturgeschichte nicht zuletzt des Mittelalters durch soziale Praktiken herausgebildet haben und die in Texten, Kunstwerken, Filmen oder anderen Medien sowie mündlichen Narrativen und Diskursen kontinuierlich tradiert werden. Alter(n)sbilder sind für die verschiedenen Ansätze der Alternsforschung von grundlegendem Interesse, da sie sowohl den individuellen Alternsprozess als auch die kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für das Altern maßgeblich beeinflussen. Das Themenheft soll sich der Frage widmen, wie Alter(n)sbilder, -konzepte und -analysen in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen des Mittelalters entstehen, sich etablieren, auf soziale Praktiken und wissenschaftliche Alternskonzepte wirken und wiederum von ihnen beeinflusst werden. Damit einher geht der systematische Anspruch, etablierte und neu aufkommende Alter(n)sbilder im gesellschaftlichen Wandel kritisch zu reflektieren.

An der Erforschung von Alter(n)sbildern im Mittelalter ist ein breites Spektrum von Fächern zu beteiligen. Die philosophiegeschichtliche Reflexion ist lange vor allem den Alter(n)sbildern aus Antike und Neuzeit nachgegangen, während eine Rekonstruktion entsprechender Bilder, Konzepte und Analysen des Mittelalters vergleichsweise bruchstückhaft bzw. unterschwellig blieb und eine Neugewichtung verdient. In Verbindung damit sind die vielfältigen Alter(n)sbilder in theologischen, philosophischen und literarischen Texten zu rekonstruieren. Der Kunstgeschichte obliegt es, alternsstereotypische Repräsentationen von Körper und Emotionen in Artefakten des Mittelalters zu untersuchen, zu kontextualisieren und mit Alter(n)sbildern anderer Epochen zu vergleichen. Die Medizingeschichte des Mittelalters ist auf ihre Konzepte von Alter, den Prozess des Alterns und der Einordnung als Krankheit einschließlich normativer Implikationen hin zu befragen. Die Bildungs- und Universitätsgeschichte verspricht Aufschluss über Standards und Strukturen von Alternsstufen in den diversen Bildungseinrichtungen. Anthropologische und gesellschaftstheoretische Untersuchungen erfahren aus diesen Perspektiven ebenso neue Impulse wie die mediävistische Emotionsforschung. Auch aktuelle Perspektiven von Genderforschung und Dis/ability Studies sind in verstärktem Maße auf Alter(n)sbilder, -konzepte und -analysen zu beziehen. Damit sollen Alter(n)sbilder im Mittelalter in der ganzen Breite ihrer ideengeschichtlichen und systematischen, sozialen und medienspezifischen Dimensionen erörtert werden.

Verbindlicher Zeitplan:
- 15. November 2018: Frist für die Einsendung der Vorschläge
- Anfang Januar 2019: Zusage an Autoren
- Juli 2019: Einsendung der ausformulierten und formatierten Beiträge zum peer review
- 25./26. Okt. 2019: Autorenkonferenz in Düsseldorf
- 30. November 2019: Abgabe der überarbeiteten Beiträge
- Juni 2020: Erscheinen des Themenhefts

Bitte senden Sie ihren Vorschlag für einen Beitrag als Abstract (ca. eine Seite) bis zum 15. November 2018 an: huelsen-esch@phil.hhu.de

Programm

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Kunstgeschichte
Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf

huelsen-esch@phil.hhu.de