Unter „Landesgeschichte“ wird gemeinhin diachrone Forschung über einen begrenzten, nächstgrößeren, politisch definierten Raum unterhalb der Staatenebene verstanden. Vor diesem Hintergrund wird sie seit jeher von einer Vielfalt methodischer Zugänge sowie interdisziplinärer Zusammenarbeit geprägt, sodass landeshistorische Forschung häufig die methodischen Möglichkeiten der Geschichtswissenschaft vorantreibt. Es fehlt der Landesgeschichtsforschung bisweilen am Austausch, gerade junger LandeshistorikerInnen über die „Länder“grenzen hinaus. Stattdessen besteht häufig eine enge methodische Zusammenarbeit zwischen der universitären Forschung und den regionalen Forschungslandschaften, den Archiven und der Geschichtsvermittlung. Auf die enge Zusammenarbeit mit diesen Institutionen können sich Promovierende verlässlich stützen und ihre inhaltlichen Fragen in den Kolloquien ihrer Heimatinstitute und seminare gewinnbringend diskutieren. Die Quellenbestände, Ansätze und Methoden gleichen sich jedoch übergreifend – zwischen den Fragestellungen der aktuellen Forschung bestehen oft enge diskursive Zusammenhänge, sodass ein deutschlandweiter Austausch der NachwuchswissenschaftlerInnen fruchtbare Ergebnisse erwarten lässt.
Dies möchte die Arbeitsgruppe Landesgeschichte im VHD fördern. Sie lädt Promovierende und PostDocs der Landesgeschichte ein, beim zweiten Nachwuchsworkshop der AG die methodischen Ansätze ihrer Vorhaben vorzustellen und diachron sowie vergleichend zu diskutieren. Unter dem Titel „Methoden der Landesgeschichte“ soll der Fokus auf Fragen der genutzten Quellengruppen und ihrer Problematik, der Methodik und der Auswertung und/oder des überregionalen Vergleichs bzw. eben gerade der regionalen Besonderheiten liegen.
Auf dem Workshop sind 20-30-minütige Vorträge mit anschließender Gesprächszeit geplant. Intendiert sind zwanglose, gewinnbringende Diskussionen über die „Länder“grenzen hinweg. Im Rahmen eines abendlichen round table steht die Frage „Landesgeschichte zwischen Public History und Digital Humanities?“ im Vordergrund.
Die Veranstalter bemühen sich um eine Übernahme der Tagungskosten für die Beiträger und Beiträgerinnen, diese kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht garantiert werden.
Interessentinnen und Interessenten, die im Bereich der Landes- und Regionalgeschichte arbeiten, wenden sich bitte mit einem CV und einem kurzen Abstract (max. 1 Seite) bis zum 25. Juli 2010 per e-mail an Dr. Petra Steymans-Kurz (kurz@akademie-rs.de) und Tjark Wegner (tjark.wegner@uni-tuebingen.de).