Burgen, Schlösser und Städte in Ostwestfalen und Umgebung

Burgen, Schlösser und Städte in Ostwestfalen und Umgebung

Veranstalter
Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e. V., Lippisches Landesmuseum Detmold
Veranstaltungsort
Lippisches Landesmuseum, Ameide 4
Ort
32756 Detmold
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2019 - 23.06.2019
Deadline
07.06.2019
Von
Christian Ottersbach

Ostwestfalen und die angrenzenden Regionen bildeten im Hochmittelalter den Kern vieler Herrschaftsbereiche, die sich bis in die Frühe Neuzeit zu kleineren und größeren Territorialherrschaften ausbilden sollten. Allein auf dem Gebiet des heutigen Kreises Lippe existierten bis ins Spätmittelalter vier unterschiedliche größere Herrschaften, die im Lauf der Jahrhunderte durch die Familie zur Lippe in ihr Territorium einverleibt wurden. Jedes dieser Geschlechter hinterließ eine oder mehrere Burgen und befestigte Städte, die ihnen als Ausgangspunkte ihrer Wirtschafts- und Machtpolitik dienten. Die über Jahrhunderte dauernden Formierungsprozesse in Ostwestfalen hinterließen daher eine an Burgen, Schlössern, Städten sowie weiteren Wohn- und Wehrbauten reiche Gegend, deren Erforschung in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen steckt.
So geben zum Beispiel die Untersuchungen zu Anlagen wie die Falkenburg und den später errichteten Burgen der Edelherren zur Lippe einen guten Einblick in die Burgenpolitik dieser Familie. Hingegen zeigen neuste Untersuchungen im Pyrmonter/Lügder Raum, dass noch dringender Forschungsbedarf zur Formierung dieses Gebiets Mitte des 13. Jahrhunderts besteht: eine bisher ins frühe Hochmittelalter datierte Burg stellte sich bei Grabungen in jüngster Zeit als zerstörte Burgbaustelle des 13. Jahrhunderts heraus und muss im Zusammenhang mit den Fehden dieser Zeit gesehen werden.
Die Transitionsepoche vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit zeichnet sich in Ostwestfalen vor allem durch feste Renaissanceschlossbauten aus. Artilleriefestungen hingegen wurden kaum gebaut und auch bei den Städten ist ein deutlicher Rückgang im Innovationswillen (oder –vermögen?) zu erkennen. Während mit den Schlössern von Detmold und Brake große verteidigungsfähige repräsentative Anlagen entstehen, schleppt sich der Bau der Festung Sparrenberg zäh durch die Jahrzehnte und wird im Endeffekt nie abgeschlossen.
Im Rahmen der Tagung im Lippischen Landesmuseum Detmold soll versucht werden, einen Überblick über den Wehr- und Wohnbau in Ostwestfalen zu geben. Dabei werden Entwicklungsstränge ebenso im Fokus stehen, wie auch politische, wirtschaftliche und architektonische Aspekte von Einzelanlagen.

Anmeldung bitte bis zum 07. Juni 2019 an:
Heike Lennier, Lippisches Landesmuseum Detmold, Ameide 4, 32756 Detmold
oder unter:
lennier@lippisches-landesmuseum.de
Tel.: 05231 992519

Tagungsgebühren:
Tagung: € 40.-
Ermäßigte Gebühr (Studierende, Einzeltagesteilnehmer, Mitglieder MAB): € 20.-
Exkursionsgebühr: € 10.-

Zahlungsweise:

Die Tagungs- und Exkursionsgebühren sind im Voraus zu überweisen auf das Konto des Landesverbandes Lippe, IBAN: DE06 4765 0130 0000 0046 89 Sparkasse Paderborn-Detmold. Geben Sie bei der Überweisung bitte als Verwendungszweck den Kostenträger: 0425250200, Tagung Burgenforschung und Ihren Namen an.

Bitte überweisen Sie zur Entlastung der Tagungsorganisation rechtzeitig. Sollte die Zahlung nicht bis zum Montag, dem 17. Juni 2019 auf dem Konto eingegangen sein, wird bei der Anmeldung Bareinzahlung verlangt.

Hotelbuchungen müssen die Teilnehmer selbst vornehmen. Angebote für Unterkünfte finden sie unter www.detmold.de.

Programm

Freitag 21.06.

09:30 Begrüßung im Museum durch Michael Zelle und Christian Ottersbach
09:50 Johannes Müller-Kissing
Von der Falkenburg zum Schusterrondell – Fortifikatorische Entwicklungslinien in Lippe
10:20 Michael Koch
Das hoch- und spätmittelalterliche Burgenbauprogramm der Reichsabtei Corvey
10:50 Diskussion

11:00 Kaffeepause

11:20 Frank Huismann
Burgmannen auf Varenholz – Zur Bau- und Besitzergeschichte einer lippischen Burg im Spätmittelalter
11:50 Stefan Leenen
Großzügige Bauprojekte in guter Lage – Herrschaftsmittelpunkte der Grafen von Ravensberg und Isenberg
12:20 Diskussion

12:30 Mittagspause

14:30 Thomas Künzel
Dassel und die Burg Hunnesrück:
Burgen- und Stadtplanung als Spiegel der „großen Politik“ um 1200?
15:00 Jens Berthold
Neues zur Rehburg und zur Archäologie an Befestigungsanlagen zwischen Hameln und Hoya
15:30 Diskussion

15:45 Kaffeepause

16:00 Markus Blaich
Neues zu einer alten Grabung: Die Heisterburg bei Bad Nenndorf, Ldkr. Schaumburg
16:30 Ulrich Meier
Neue Überlegungen zu Burg und Stadt Blomberg
17:00 Diskussion

19:00 Festvortrag Hans-Werner Peine
Von Lipperode zur Holsterburg. Dreißig Jahre Burgenforschung in Ostwestfalen
Anschließend Empfang im Museum

Samstag 22.06. Exkursionstag

09:00 Abfahrt am Landestheater
09:30 Besichtigung Falkenburg
12:30 Mittagspause auf Schloss Brake
13:30 Besichtigung Schloss Brake mit Führung durch das Schloss
15:00 Besichtigung der Stadtbefestigung Lemgo mit Führung

18:00 Vollversammlung des Marburger Arbeitskreises für europäische Burgenforschung im Johannettental 2

Sonntag 23.06.

09:30 Stefan Eismann
Burgen des Spätmittelalters im Landkreis Holzminden
10:00 Roland Linde
Auch nicht an einem Tag gebaut: Die lange Genese der lippischen Gründungsstadt Lemgo
10:30 Diskussion

10:45 Kaffeepause

11:00 Joachim Schween
Die Klütfestung bei Hameln – „Gibraltar des Nordens“
11:30 Frank Pütz
Schloss und Festung Pyrmont im Kontext der Schlossbauten des Fürsten
Friedrich Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont
12:00 Diskussion

12:15 Mittagspause

14:00 Thomas Dann
Fürstlich-lippische Schlossbauten und ihre Ausstattungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert
14:30 Heiko Laß
Schlösser, Rittergüter und Herrensitze des 17. und 18. Jahrhunderts in Ostwestfalen-Lippe und ihre Deckenmalerei
15:00 Heinrich Stiewe
Fachwerkbau des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit in Ostwestfalen-Lippe – ein Überblick (Arbeitstitel)
15:30 Abschlussdiskussion
16:00 Tagungsende

Kontakt

Christian Ottersbach

Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung

chottersbach@web.de

http://www.burgen-forschung.de/