Medizin und Idealvorstellungen von Körper und Verhalten. 39. Stuttgarter Fortbildungsseminar

Medizin und Idealvorstellungen von Körper und Verhalten. 39. Stuttgarter Fortbildungsseminar

Organizer
Institut für Geschichte der Medizin, Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Venue
Institut für Geschichte der Medizin, Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Location
Stuttgart
Country
Germany
From - Until
31.03.2020 - 03.04.2020
Deadline
12.01.2020
Website
By
Markus Wahl

Der „perfekte Look“, der „ideale Body“, das „richtige Verhalten“: Egal ob durch „Influencer“ in den Sozialen Medien, den verstärkten (Schwarz-)Markt an Hormonen und Steroiden zum Muskelaufbau oder die Erwartungen des sozialen Umfeldes, überall werden Menschen mit Deutungen des „Idealen“ konfrontiert. Inwieweit diese Vorstellungen eine Person beeinflussen, ist immer davon abhängig, ob sie mit sich selbst, ihrem Körper, ihrem Aussehen und auch mit ihrem Verhalten zufrieden ist und ein gewisses Selbstbewusstsein hinsichtlich ihrer Persönlichkeit und ihres Erscheinungsbildes entwickelt hat. Denn der angedeutete gesellschaftliche Rahmen kann oft dazu führen, dass Menschen überzogene Erwartungen an sich selbst stellen, um bestimmten Schönheitsidealen, wie dem Sixpack oder der schlanken Taille, und sozialen Ansprüchen, wie dem alltäglichen Funktionieren, zu entsprechen. Der Drang, genügend „Likes“ auf sozialen Plattformen und Dating-Apps zu erhalten oder im beruflichen Leben voranzukommen, kann schlimmstenfalls in Essstörungen, Suchtverhaltensweisen, Depressionen und Suizid enden.

Idealvorstellungen existieren auch in der Medizin, da deren Akteure Teil der Gesellschaft sind und ihre Ansichten, Vorurteile und Mentalität in ihre alltägliche Praxis hineintragen. Schon der Begriff des „Normalbefundes“, der einen medizinisch-definierten Idealzustand ohne „pathologische“ Abweichungen beschreibt, entscheidet über den Gesundheits- und Krankheitsbegriff und somit über das Patient- oder Andersartig-Sein eines Menschen. Diese oftmals idealen Kenngrößen, die auch „Behinderungen“ bestimmen, werden durch wissenschaftliche Erkenntnisse in zielgerichteten öffentlichen Kampagnen und Ausstellungen über Gesundheitsverhalten definiert und in die Bevölkerungen mehr oder weniger erfolgreich hereingetragen. Ein Beispiel hierfür sind Studien, die eine zu starke Abweichung vom „Normalgewicht“ mit einem höheren Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und von Diabetes Typ-II in Verbindung bringen. In diesem Zusammenhang hat der Begriff der „Selbstoptimierung“ mit Hilfe von Gesundheits-Apps in den letzten Jahren stark zugenommen. Krankenversicherungen gehen teilweise sogar dazu über, mit Hilfe dieser Anwendungen ein Anreizsystem zu schaffen, das Menschen zu „richtigem“ Gesundheits- und Essverhalten erzieht. Ohne hier ins Detail zu gehen, bedienen und fördern auch Ärztinnen und Ärzte die Sicht der Gesellschaft auf das erstrebenswerte Ideal, das weit über die Bestimmung von Gesund- und Krank-Sein hinausgehen. Nicht zuletzt aus monetären Interessen wird beispielsweise für ein „schönes Lächeln“ mit geraden, weißen Zähnen oder auch durch Schönheitsoperationen sowie Fettabsaugungen geworben, die das schnelle Erreichen des vermeintlichen Idealzustandes versprechen. Auch Werbung und Modeschöpfer kreieren Schönheitsideale, die wiederum dazu führen, dass die Medizin entsprechende Angebote schafft und diese von Menschen, die die Schönheitsideale verinnerlicht haben, in Anspruch genommen werden.

Der Umfang der medizinischen Eingriffe mit dem Zweck, das Aussehen, den Körper und das Verhalten von Menschen verschiedenen Idealvorstellungen näher zu kommen, hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Trotzdem ist es kein ausschließlich modernes Phänomen. Der Reiz, den Menschen in seiner Beschaffenheit zu optimieren und einem vermeintlichen Idealzustand näherzubringen, zieht sich vielmehr durch die gesamte Geschichte. Zum Beispiel setzten schon griechische Stadtstaaten wie Sparta und Athen auf Optimierungsstrategien, um ihre Vormachtstellung mit Hilfe von Reproduktionsrichtlinien, den Primat der körperlichen Stärke und der Erziehung zur Tapferkeit zu sichern. Anfang des 17. Jahrhunderts schrieb der italienische Philosoph Tommaso Campanella in seinem Buch über den „Sonnenstaat“, dass das sogenannte „Ministerium für Liebe“ auch Haartracht, Kleidung und somit das Aussehen seiner Untertanen überwachen sollte. Durch die geplante Fortpflanzung, etwa durch die Anordnung von Beischlaf zwischen schlanken und übergewichtigen Menschen, sollte eine Verbesserung der „Menschenrasse“ erwirkt und selbstsüchtiges Verhalten verhindert werden. Im 19. Jahrhundert übten schließlich die Arbeiten von Charles Darwin und deren Anwendung auf soziale Phänomene durch Francis Galton, nicht zuletzt zur wissenschaftlichen Untermauerung und Sicherung bestehender Machtverhältnisse zwischen Frau und Mann oder verschiedenen „Menschenrassen“, einen großen Einfluss auf medizinische Forschungen aus. Diese dienten schließlich zur Beschreibung eines gesellschaftlichen Idealzustandes und legitimierten staatliche Eingriffe in die Bevölkerung mit eugenischen Maßnahmen gegen die Degeneration des sogenannten „Volkskörpers“.

Allen diesen Optimierungsbestrebungen gemeinsam war die Suche nach einer historisch spezifischen Form des perfekten Menschen. Die Medizin verlieh diesen unterschiedlich gearteten Unterfangen neue, umfassendere Autorität insofern, als dass sie diesen eine angeblich objektive Grundlage gab. Es handelte sich somit immer um ein Wechselspiel von Politik, Gesellschaft und Medizin im jeweiligen sozio-politischen Kontext, in welchen zum Beispiel neue Erkenntnisse in den Naturwissenschaften neue Möglichkeiten und Erwartungen der Gesellschaft hinsichtlich der Idealvorstellungen generierten. Aber auch die Bestreben der Bevölkerung sowie kulturelle und soziale Ansprüche hinsichtlich der Körperbeschaffenheit, des Aussehens oder des idealen Verhaltens wurden in die medizinische Forschung und Praxis hineingetragen.

Für das 39. Fortbildungsseminar 2020 soll diese Problematik mit unterschiedlichen Ansätzen und Methoden für verschiedene Epochen beleuchtet werden. Als Vorschlag und Anregung sind daher folgende Themengebiete denkbar, welche weder den Anspruch der Vollständigkeit besitzen noch als Ausschlusskriterien betrachtet werden sollen. Andere, dem Thema im weitesten Sinne verwandte Fragestellungen und Projekte sind gern willkommen.

Medizin und „Medikalisierung“
Schon der seit Michel Foucault und Ivan Illich gängige Begriff der „Medikalisierung“ im Zusammenhang mit den Idealvorstellungen von Körper und Verhalten in einer Gesellschaft wirft viele Probleme der Definition und Anwendbarkeit auf. Historisch gesehen stellt sich die Frage, ob und ab wann von einer „Medikalisierung“ zum Beispiel der körperlichen Beschaffenheit und Abweichungen in Form von „Behinderungen“ gesprochen werden kann? Oder ist dieser Begriff, um die Verwissenschaftlichung des Sozialen zu beschreiben, überhaupt brauchbar? Im Endeffekt geht es um die Verflechtung der wissenschaftlichen Medizin und gesellschaftlichen Autorität, welche in einem komplexen Zusammenspiel die Idealvorstellungen zu verschiedenen Zeitpunkten für unterschiedliche Gruppen von Menschen festlegten. Problemstellungen könnten sich der Frage widmen, welche Akteure in den einzelnen Epochen diese Ideale vorschrieben, mit welchen Mitteln diese umgesetzt wurden und welche Rolle die Medizin darin spielte. Damit ist klar, dass das zu bearbeitende Feld groß und oftmals mit dem Begriff der „Biopolitik“ verbunden ist. Wie schon in dem erwähnten Beispiel der Antike ging es oftmals um eine nationale Leistungsfähigkeit, sei es für Kriegsanstrengungen, Expansion oder die Erhöhung der Produktivität in den Fabriken. In diesen Zusammenhängen kam immer die Medizin ins Spiel, welche sich mit den Körpern in welcher Form auch immer auseinandersetzten und nach den jeweiligen Idealvorstellungen „bearbeiteten“. Aber auch die „Medikalisierung“ von unten, von den Menschen selbst und deren Forderungen und Ansprüche an die Medizin, könnte in diesem Themenblock beleuchtet werden.

Aussehen und Körper
Die sozio-kulturellen Prozesse, in denen Körperbilder entstehen, sind, wie schon angedeutet, hoch komplex. In der Vergangenheit widmeten sich immer verschiedene Gelehrte und Wissenschaftler dieser Frage. Ein Beispiel dafür ist die auf die Galenische Säftelehre basierende Physiognomik die schon seit der Antike darauf baut, dass Äußerlichkeiten wie Gesichtszüge einen sicheren Aufschluss über den Charakter eines Menschen geben sollen. Daher muss zunächst gefragt werden, welche Idealvorstellungen von Körpern es gab, wer sie definierte und wie sie sich im Laufe der Geschichte veränderten. Darin spielten immer Abgrenzungsprozesse, der Inklusion und Exklusion von „Andersartigen“ oder „Anderaussehenden“, für die Bestimmungen des „idealen“ Körpers oder Aussehens eine wichtige Rolle. Wie kann diese Faszination von Aussehen und vor allem von „Behinderungen“, wie sie sich beispielsweise im Umgang mit dem „Elefantenmann“ Joseph „John“ Merrick zeigt, als epochenübergreifendes Merkmal erklärt werden? Welche Auswirkungen hatte die körperliche, teilweise von dem sozialen Umfeld als „drastisch“ empfundene Abweichung von den Idealvorstellungen für den Betroffenen? Wurde die Person als Patient oder eher als Objekt für Forschung und die Öffentlichkeit angesehen (Stichwort Panoptikum)? Wie gingen die Betroffenen mit „Deformationen“, sozialer Stigmatisierung, etc. selbst um, bzw. wie bauten sie ihre „Andersartigkeit“ in ihre Lebensgeschichte ein (Individualisierung)? Im Umkehrschluss stellt sich die Frage nach den Erfahrungen der Personen mit als perfekt gehandelten Körpern bzw. Aussehen. Auch die Idealisierung kann zu Problemen für die Betroffenen führen, sobald diese Perfektion durch Alterungsprozesse, Unfälle, Verletzungen und ähnlichen nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Daher könnte das mögliche Ziel dieses Themenblocks sein, eine differenzierte Betrachtungsweise von Körpern und Aussehen in der Vergangenheit zu erreichen ohne eine einseitige Fokussierung auf „Abweichungen“ vorzunehmen.

Verhalten
Verhalten ist immer eine heuristisch sehr schwer zu fassende Kategorie, da sich die Definitionen des Idealen noch mehr als bei Körpern in einen fluiden Zustand befinden. Ort, Zeit, soziales Umfeld und andere Faktoren bestimmen in diesem Fall die Verhaltensidealvorstellungen, welchen sich die Akteure in der Interaktion beugen müssen (Goffman). Jedoch wird in der Forschungsliteratur oftmals nur abweichendes Verhalten und die „Pathologisierung“ des „Abnormen“ thematisiert, nicht zuletzt da diese Fälle in den Archiven meist gut dokumentiert sind. Kritik der Psychiatrie und der Praxis der Einweisungen von Menschen, die den Idealvorstellungen von Verhaltensweisen nicht genügen, sind aber nur ein Bestandteil des Wechselspiels von Medizin und menschlichem Verhalten. Wenn man Verhalten als menschliche Reaktion auf die Umwelt versteht, eröffnen sich weitere mögliche Problemfelder. Inwiefern wurden Verhaltensweisen wie der Schlaf, die Entspannung, die Essgewohnheiten, der Umgang mit Stress bzw. Gesundheitsverhalten im Allgemeinen in der Medizin und der Bevölkerung in den einzelnen Epochen zu Idealgrößen erklärt? Wie wurden diese Verhaltensweisen im Umgang mit Krankheiten durch die Betroffenen selbst internalisiert und angewendet? Strategien der Gesunderhaltung und Verhaltensregeln unterscheiden demnach auch immer gemäß Geschlecht und anderen sozialen sowie kulturellen Faktoren. Diese zu untersuchen, dabei das medizinische Personal, staatliche Akteure und auch die mehr oder weniger betroffenen Menschen einzubeziehen, könnte ein Ziel dieses Themenblocks sein.
Solche und ähnliche Fragestellungen sollen im 39. Stuttgarter Fortbildungsseminar des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung im Zentrum stehen. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern soll hierbei die Gelegenheit gegeben werden, die Potentiale in der Forschung über das Wechselspiel zwischen der Medizin und den gesellschaftlichen Idealvorstellungen von Körper und Verhalten von Menschen für die Medizingeschichte auszuloten und ihre eigenen Forschungsprojekte zu präsentieren.

Organisatorisches
Das Stuttgarter Fortbildungsseminar des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung hat sich in den nunmehr 38 Jahren seines Bestehens zu einem interdisziplinären Forum für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler entwickelt, das sich von klassischen Fachtagungen unterscheidet. Zentrales Anliegen ist der Austausch und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema der Tagung. Der Fokus liegt daher auf innovativen methodischen Herangehensweisen, neuen Fragestellungen und Ideen und weniger auf perfekt ausgearbeiteten Präsentationen. Aus diesem Grund sind die Titel der Literaturliste nur als Leseanregung zu verstehen, nicht etwa als Pflichtlektüre.

Vor Beginn der Tagung werden die Abstracts zu den einzelnen Vorträgen an alle Teilnehmenden versandt, um eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen. Für jeden Beitrag wird ausreichend Diskussionszeit zur Verfügung stehen. Am Vormittag des ersten Tages wird ein Workshop stattfinden, in welchen sich die Teilnehmer über theoretische und methodische Fragen zu dem Thema auseinandersetzen. Ziel ist es, anhand von Beispielen, den Erfahrungen und der Expertise der Teilnehmer eine gemeinsame Ausgangsbasis für die weiterführenden Diskussionen zu schaffen. Unbedingt erforderlich ist daher die Anwesenheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der gesamten Tagung, um inhaltliche Bezüge zwischen den Beiträgen zu ermöglichen. Nicht zuletzt dient die Tagung auch der Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einem frühen Stadium ihrer Karriere.

Das Seminar findet vom 1. April – 3. April 2020 in Stuttgart statt. Die Anreise erfolgt obligatorisch bereits am 31. März für das abendliche Kennenlernen.

Anmelden können sich Einzelpersonen und Arbeitsgruppen (vorzugsweise zwei Personen). Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf etwa 15 Personen begrenzt.

Auswahl und Moderation
Die Auswahl der Beiträge, die Gestaltung des endgültigen Programms und die Moderation der Sektionen liegen in den Händen einer Vorbereitungsgruppe, die aus den Teilnehmenden des vorjährigen Fortbildungsseminars hervorgeht. Für das 39. Fortbildungsseminar haben sich Isabel Atzel (Stuttgart), Leander Diener (Zürich) und Patrick Schmidt (Hamburg) bereit erklärt. Die Auswahl der Teilnehmenden wird von den Mitgliedern der Vorbereitungsgruppe anhand der anonymisierten Vorschläge vorgenommen.

Vorträge, Diskussion und Kostenerstattung
Für jeden Beitrag sind 45 Minuten eingeplant, wobei max. 20 Minuten für den Vortrag zur Verfügung stehen und 25 Minuten für die Diskussion. Bei Arbeitsgruppen erhöht sich die zur Verfügung stehende Zeit auf eine Stunde. Die Tagungssprache ist Deutsch, die einzelnen Vorträge können allerdings auch auf Englisch gehalten werden. Die Teilnahme wird vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung finanziert. Dies schließt die Übernachtungen, gemeinsame Mahlzeiten und Bahnreisen 2. Klasse (in Ausnahmefällen günstige Flüge) ein. Kosten für eine Anreise per PKW können leider nicht erstattet werden.

Anmeldung
Ein Exposé von max. einer Seite, aus dem Titel, Fragestellung, Methoden und verwendete Quellen sowie mögliche Thesen/Ergebnisse hervorgehen, senden Sie bitte bis zum
12. Januar 2020
per Post oder E-Mail (gerne als Word-Datei) an Dr. Markus Wahl, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Straußweg 17, D-70184 Stuttgart respektive markus.wahl@igm-bosch.de.
Darüber hinaus soll dem Exposé eine Kurzvita beigefügt werden.

Auswahlbibliographie

Appignanesi, Lisa, Mad, Bad and Sad: A History of Women and the Mind Doctors from 1800 to the Present (Hachette: Virago, 2011)

Ayaß, Wolfgang, ‘Asoziale’ im Nationalsozialismus (Stuttgart: Klett-Cotta, 1995)

Baker, Naomi, Plain Ugly. The Unattractive Body in Early Modern Culture (Manchester: Manchester University Press, 2010)

Barsch, Sebastian, Geistig behinderte Menschen in der DDR: Erziehung - Bildung - Betreuung (Oberhausen: Athena, 2007)

Berco, Cristian, From Body to Community (Toronto: University of Toronto Press, 2016)

Bogdan, Robert, Freak Show: Presenting Human Oddities for Amusement and Profit (Chicago: University of Chicago Press, 1990)

Conrad, Peter, The Medicalization of Society: On the Transformation of Human Conditions into Treatable Disorders (Baltimore: JHU Press, 2007)

Dinges, Martin, ‘Männergesundheit im Wandel: Ein Prozess nachholender Medikalisierung?’, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 8, 2016 <https://www.springermedizin.de/maennergesundheit-im-wandel-ein-prozess-nachholender-medikalisie/10304432> [Letzter Zugriff 12 September 2019]

Durbach, Nadja, Spectacle of Deformity: Freak Shows and Modern British Culture (Berkely: University of California Press, 2009)

Forster, Rudolf, Psychiatriereformen zwischen Medikalisierung und Gemeindeorientierung: Eine kritische Bilanz (Opladen: Westdeutscher Verlag, 1997)

Frevert, Ute, Krankheit als politisches Problem 1770–1880: Soziale Unterschichten in Preußen zwischen medizinischer Polizei und staatlicher Sozialversicherung (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1984)

Gadebusch Bondio, Mariacarla, Medizinische Ästhetik: Kosmetik und plastische Chirurgie zwischen Antike und früher Neuzeit (München: Wilhelm Fink, 2005)

Garland Thomson, Rosemarie, ‘Introduction. From wonder to error – a genealogy of freak discourse in modernity’. In: Dies. (Hrsg.), Freakery. Cultural Spectacles of the Extraordinary Body (New York: New York University Press, 1996), S. 1-22

Gilman, Sander L., Stand Up Straight! A History of Posture (London: Reaktion Books, 2018)

———, Health and Illness: Images of Difference (Londond: Reaktion Books, 2013)

———, Obesity: The Biography (Oxford: Oxford University Press, 2010)

———, Diets and Dieting: A Cultural Encyclopedia (New York: Routledge, 2008)

———, Fat Boys: A Slim Book (Lincoln: University of Nebraska Press, 2004)

———, Making the Body Beautiful: A Cultural History of Aesthetic Surgery (Princeton: Princeton University Press, 2000)

———, Creating Beauty to Cure the Soul: Race and Psychology in the Shaping of Aesthetic Surgery (Durham: Duke University Press, 1998)

Goffman, Erving, Asyle: über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen (Berlin: Suhrkamp, 1973)

———, Verhalten in sozialen Situationen: Strukturen und Regeln der Interaktion im öffentlichen Raum (Gütersloh: Bertelsmann, 1971)

———, Stigma: Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität (Berlin: Suhrkamp, 1975)

Hoffmann, Susanne, Gesunder Alltag im 20. Jahrhundert?: geschlechterspezifische Diskurse und gesundheitsrelevante Verhaltensstile in deutschsprachigen Ländern (Stuttgart: Franz Steiner, 2010)

Hörath, Julia, »Asoziale« und »Berufsverbrecher« in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938 (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017)

Illich, Ivan, Die Nemesis der Medizin: Die Kritik der Medikalisierung des Lebens (München: C.H.Beck, 2007)

Jütte, Robert, ‘Die Medikalisierung eines religiösen Rituals – oder: von der wachsenden Deutungsmacht der Ärzte im Beschneidungsdiskurs’. In: Heil, Johannes; Kramer, Stephan J. (Hrsg.), Beschneidung: Das Zeichen des Bundes in der Kritik. Zur Debatte um das Kölner Urteil (Berlin: Metropol, 2012), S. 173-180

———, ‘Sport und Körper: Ein Nachtrag’. In: Fleckenstein, Jutta; Tillian-Fink, Lisa-Maria (Hrsg.), Never Walk Alone: Jüdische Identitäten im Sport (Berlin: Hentrich & Hentrich 2017), S. 202-204

Korzilius, Sven, “Asoziale” und “Parasiten” im Recht der SBZ/DDR (Köln: Böhlau, 2005)

Loetz, Franziska, Vom Kranken zum Patienten. „Medikalisierung“ und medizinische Vergesellschaftung am Beispiel Badens 1750-1850, (Stuttgart: Franz Steiner, 1993)

Lorenz, Maren, Kriminelle Körper – gestörte Gemüter: Die Normierung des Individuums in Gerichtsmedizin und Psychiatrie der Aufklärung (Hamburg: Hamburger Edition 1999)

———, Menschenzucht: Frühe Ideen und Strategien 1500-1870 (Göttingen: Wallstein, 2018)

Lutz, Petra, and Heike Zirden, Der (im-)perfekte Mensch: Metamorphosen von Normalität und Abweichung (Köln: Böhlau, 2003)

Metz-Becker, Marita, Der verwaltete Körper: die Medikalisierung schwangerer Frauen in den Gebärhäusern des frühen 19. Jahrhunderts (Frankfurt a.M.: Campus , 1997)

Oster, Carolin, Die Farben höfischer Körper: Farbattribuierung und höfische Identität in mittelhochdeutschen Artus- und Tristanromanen (Berlin: De Gruyter, 2014)

Peckham, Robert, ed., Disease and Crime: A History of Social Pathologies and the New Politics of Health (New York: Routledge, 2014)

Porter, Martin, Windows of the Soul: Physiognomy in European Culture. 1470-1780 (Oxford: Clarendon Press, 2005)

Rasmussen, Nicolas, Fat in the Fifties: America’s First Obesity Crisis (Baltimore: JHU Press, 2019)

Roper, Lyndal, Ödipus und der Teufel: Körper und Psyche in der Frühen Neuzeit (Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2017)

———, Der feiste Doktor: Luther, sein Körper und seine Biographen (Göttingen: Wallstein, 2012)

Schaus, Margaret, Women and Gender in Medieval Europe: An Encyclopedia (New York: Routledge, 2006)

Stammberger, Birgit, Monster und Freaks: Eine Wissensgeschichte außergewöhnlicher Körper im 19. Jahrhundert (Bielefeld: transcript, 2014)

Stevens, Andrea, Inventions of the Skin: The Painted Body in Early English Drama (Edinburgh: Edinburgh University Press, 2013)

Turner, David M. (Hrsg.), Social Histories of Disability and Deformity (London: Routledge, 2008)

Unger, Simon, ‘Images of the Collective: Shapes, Types, and Bodies in Interwar Germany’, Bulletin of the German Historical Institute, 64, 2019, S. 53–73

Weiss, Hans, and Ingeborg Lackinger Karger, Schönheit: die Versprechen der Beauty-Industrie ; Nutzen, Risiken, Kosten (Wien: Deuticke, 2011)

Weitzenkorn, Rachel, ‘Orthos and its underlying curves. A close reading of Nicholas Andry’s 1741 L’orthopedie’, Jahrbuch Literatur und Medizin, 6, 2014, S. 93-106

Zimmermann, Verena, ‘Den neuen Menschen schaffen’: Die Umerziehung von schwererziehbaren und straffälligen Jugendlichen in der DDR (1945–1990) (Köln: Böhlau, 2004)

Zweiniger-Bargielowska, Ina, Managing the Body: Beauty, Health, and Fitness in Britain 1880-1939 (Oxford: Oxford University Press, 2010)

Programm

Contact (announcement)

Markus Wahl

Institut für Geschichte der Medizin, Robert Bosch Stiftung
Straußweg 17, 70184 Stuttgart

markus.wahl@igm-bosch.de