Montag, 28. September 2020
12:00 Beginn der Tagung
EINFÜHRUNG
12:30 Begrüßung durch die Veranstalter
12:45 Prof. Dr. Philipp Gassert (Mannheim): Ein „rotes“ oder „schwarzes“ Jahrzehnt? Überlegungen zur politischen Kultur der 1970er Jahre
PANEL I
MEHR DEMOKRATIE WAGEN? DER „RADIKALENERLASS“ UND DIE AMBIVALENZ DER 1970ER-JAHRE
13:45 Dr. Dominik Rigoll (Potsdam): Sechs Möglichkeiten, die Geschichte des Radikalenerlasses zu erzählen
14:15 Dominik Feldmann, M.A. (Köln): Der „Radikalenerlass“ als Ausdruck „antiextremistischer“ Sicherheitspolitik. Maßnahme des Demokratieschutzes?
14:45 Christopher Kirchberg, M.A. (Bochum): Daten und Demokratie. Die Rolle des Verfassungsschutzcomputers bei der Regelanfrage
15:15 Kaffeepause
15:45 Robert Wolff (Frankfurt a. M.): Die Entstehung der „Revolutionären Zellen“ im Kontext des „Radikalenerlasses“ 1972
16:15 Jonas Brosig (Mannheim): Psycho-pathologisierende Deutungsmuster linker Devianz im Zuge der „68er“-Bewegung als historisch-diskursive Voraussetzungen des „Radikalenerlasses“
PODIUMSGESPRÄCH
„WISSENSCHAFT, ERINNERUNG, ZEITZEUGEN: PERSPEKTIVEN AUF DEN ‚RADIKALENERLASS‘ 1972“
16:45 Kommentar von Lothar Letsche, M.A. (Weinstadt): Was erwarten Betroffene des „Radikalenerlasses“ von der historischen Aufarbeitung?
Die Teilnehmer des Podiumsgesprächs sind:
Klaus und Christina Lipps (Baden-Baden), Betroffene des „Radikalenerlasses“ in Baden-Württemberg und Vertreter der Initiative „40 Jahre Radikalenerlass“
Dr. Sarah Schulz (Kassel), Politikwissenschaftlerin und Verfasserin der Studie „Die freiheitliche demokratische Grundordnung. Ergebnis und Folgen eines historisch-politischen Prozesses“ von 2019
Jutta Rübke (Hannover), Politikerin und bis 2018 „Niedersächsische Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der Schicksale im Zusammenhang mit dem sogenannten Radikalenerlass“
Prof. Dr. Edgar Wolfrum (Heidelberg), Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg und Leiter des Forschungsprojekts „Verfassungsfeinde im Land?“
18:30 Abendessen
Dienstag, 29. September 2020
PANEL II
BADEN-WÜRTTEMBERG UND DER „RADIKALENERLASS“ IM FÖDERALEN VERGLEICH
9:00 Mirjam Schnorr, M.A. (Heidelberg): Der „Schiess-Erlass“ als „Preis der Freiheit“? Baden-Württemberg und die Beschäftigung von „Radikalen“ im öffentlichen Dienst
9:30 Dr. Erik Lommatzsch (Leipzig): Hans Filbinger: „Ein Wort zur inneren Lage. Unsere Sicherheit ist bedroht“
10:00 Kaffeepause
10:30 Dr. Alexandra Jaeger (Hamburg): Von „Verfassungsfeinden“ zu guten Lehrerinnen und Lehrern. Der Wandel der Hamburger Überprüfungspraxis im Laufe der 1970er-Jahre
11:00 Wilfried Knauer (Hannover): Der „Radikalenerlass“ in Niedersachsen 1972 bis 1990 – Möglichkeiten und Grenzen eines Aufarbeitungsprojektes
11:30 Sarah Kramer (Marburg): „Verfassungsfeinde“ an der Universität? Die „rote Uni“ Marburg im Spannungsfeld von Protestbewegungen, „Radikalenerlass“ und Bedrohungskommunikation
12:00 Mittagessen
PANEL III
DER „RADIKALENERLASS“ ALS „STREITGESCHICHTE“: PROTEST UND REAKTIONEN
13:15 Yvonne Hilges (Heidelberg): „Kampf dem Berufsverbot!“ – Zur Entwicklung des Protests gegen die „Radikalen-Abwehr“
13:45 Dr. Nikolai Wehrs (Konstanz): Domino und Schwarze Listen. Die „NofU“-Professoren und der studentische Radikalismus in West-Berlin in den 1970er Jahren
14:15 Dr. Jan-Henrik Friedrichs (Hildesheim): Die Auseinandersetzungen um den „Radikalenerlass“ im Feld Schule
14:45 Kaffeepause
PANEL IV
SPRACHE(N) DER DEBATTE: DER „RADIKALENERLASS“ IM DISKURS
15:15 Dr. des. Jana Stoklasa (Hannover): Der „Radikalenerlass“ und seine sprachliche Vermittlung im Diskurs um die deutsch-deutsche Teilung
15:45 Dr. Martin G. Maier (Marburg): Ein „Feuerwerk von Dialektik“? Konservative und rechtsextreme Positionierungen zur „wehrhaften Demokratie“ am Beispiel des „Radikalenerlasses“
16:15 Andrée Gerland (Tübingen): Die literarischen Reaktionen auf den „Radikalenerlass“ und ihre Folgen: Böll – Andersch – Schneider
AUSBLICK
16:45 Abschlussdiskussion: Der „Radikalenerlass“ und seine Folgen bis heute
17:15 Ende der Tagung