Die Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten

Call for Chapters: Die Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten

Veranstalter
Nora Lafi, Leibniz-Zentrum Moderner Orient
Gefördert durch
Leibniz-Gemeinschaft
PLZ
14129
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.05.2021 - 09.07.2021
Deadline
09.07.2021
Von
Nora Lafi, Leibniz-Zentrum Moderner Orient

Im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsprojekts HISDEMAB zur Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten werden originelle Kapitel für einen von Nora Lafi (Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Berlin) herausgegebenen Sammelband gesucht. Das Hauptziel des Bandes ist es, eine aktuelle Interpretation der Phänomene von Verhandlung, Deliberation, Repräsentation, Debatte, Konsensbildung, Wahl, Ernennung, Äußerung von Ideen und Meinungen oder Konstruktion

Call for Chapters: Die Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten

Im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsprojekts HISDEMAB zur Historizität der Demokratie in den arabischen und muslimischen Welten werden originelle Kapitel für einen von Nora Lafi (Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Berlin) herausgegebenen Sammelband gesucht. Der Band wird Arbeiten von Historikerinnen und Historikern mit einem Fokus auf politische Systeme, Ideengeschichte, Sozial- und Kulturgeschichte, urbane Geschichte oder historische Anthropologie und Anthropologie von Entscheidungsprozessen integrieren. Das Hauptziel des Bandes ist es, eine aktuelle Interpretation der Phänomene von Verhandlung, Deliberation, Repräsentation, Debatte, Konsensbildung, Wahl, Ernennung, Äußerung von Ideen und Meinungen oder Konstruktion von Formen von Öffentlichkeiten in der arabischen und muslimischen Welt vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu liefern. Vor dem historiographischen Hintergrund von Studien, die das Beharrungsvermögen von Formen des Orientalismus und Neu-Orientalismus in Debatten über die Demokratie in der Region kritisch hinterfragt haben, wird sich der Band, obwohl er nur die Fähigkeit von Gesellschaften erörtert, demokratische Institutionen und Praktiken zu beherbergen oder nicht, bewusst auf die Untersuchung solcher Gesellschaften um ihrer selbst willen und der politischen Formen, die ihnen inhärent waren, konzentrieren. Ziel ist es, auf der Basis von Originalquellen (Archive, Manuskripte) Praktiken, die in der weiteren Region existierten, nachzuvollziehen, zu erforschen und zu interpretieren, ohne sie nur auf Echos oder Importe zu reduzieren. Paradigmen der Ideenzirkulation sind natürlich auch in dieser Haltung wichtig, aber was in diesem Band ebenfalls untersucht werden soll, ist die Vielfalt der lokalen Gesellschaften und die komplexen Lösungen des Regierens, die sie historisch entwickelten.

Die Kapitel könnten die folgenden Themen behandeln. Alternative Ideen sind ebenfalls willkommen.
1. Deliberation, Repräsentation, Macht und Legitimität im mittelalterlichen Islam (sowohl Theorie als auch Praxis, mit einem Augenmerk auf die Trägheit und Transformation der früheren Praktiken)
2. Wahl-, Ernennungs-, Verhandlungs- und Entscheidungssysteme in der mittelalterlichen islamischen Welt sowie im Osmanischen Reich auf der Ebene von konfessionellen Gemeinschaften (jüdisch, christlich und andere), Berufsorganisationen, städtischen Institutionen, ländlichen Gemeinschaften, nomadischen oder halbnomadischen Gemeinschaften
3. Formen weiblicher bürgerlicher Partizipation
4. Ausdrucksformen des staatsbürgerlichen Lebens (Debatte, Meinung, Beteiligung, Opposition...) und Praktiken der Konsensbildung
5. Osmanische Erfahrungen mit institutionellen Reformen der Repräsentation und des Wahlsystems auf lokaler und imperialer Ebene
6. Repräsentation, Deliberation, Entscheidungsfindung und Wahlen unter kolonialer Besetzung
7. Der Begriff der Demokratie in der Beziehung zu seinen verschiedenen Schichten der Historizität in den Zeiten der Unabhängigkeitskämpfe und während der Phasen des nationalen Aufbaus.
8. Die Interpretation von demokratischen Oppositionen und neueren Experimenten sowie deren Unterdrückung im Rahmen von Debatten über die Historizität der Demokratie in der Region
9. Die Frage des Zugangs zu archivarischen Ressourcen in Bezug auf Debatten über und Praktiken von Demokratie

Die Autoren werden im März 2022 eingeladen, ihr Kapitel in einem Workshop in Berlin vorzustellen (Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen).

Nora Lafi ist die Herausgeberin oder Mit-Herausgeberin von 6 Sammelbänden: Municipalités méditerranéennes, K. Schwarz, 2005; The City in the Ottoman Empire, Routledge, 2011; Urban Governance under the Ottomans, Routledge, 2014; Silvestre de Sacy: le projet européen d’une science orientaliste, Le Cerf, 2015; Urban Violence in the Middle East, Berghahn, 2015; Understanding the City through its Margins, Routledge, 2018. Sie war außerdem Gastherausgeberin mehrerer thematischer Ausgaben von Fachzeitschriften und veröffentlichte ausführlich zum Thema der zivilen Dimension des Regierens im Osmanischen Reich. Derzeit ist sie als Senior Research Fellow am Leibniz-ZMO in Berlin tätig und leitet das Projekt HISDEMAB.

Abstract (750-1000 Wörter) Deadline: 9. Juli 2021. Annahmebestätigung: 16. Juli 2021. Abgabetermin der Arbeit: 15. Januar 2022. Workshop in Berlin: März 2022. Deadline für überarbeitete Papiere: 30. Juni 2022.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Pandemie und der begrenzten Laufzeit der Förderung die Einreichungsfristen eingehalten werden müssen. In den Abstracts werden Angaben zum historischen und bibliographischen Kontext, zur Problematisierung und zu den archivalischen Ressourcen sowie eine Kurzbiographie erwartet.

Bitte senden Sie Ihre Einreichung per E-Mail an: Nora.Lafi@zmo.de

Kontakt

Nora.Lafi@zmo.de

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