2021 gründete sich in Wien auf Initiative von Johannes Modeß, Teamleiter des Albert Schweitzer Haus-Forum für Zivilgesellschaft, und Leonhard Jungwirth, Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, das Memory Lab „evangelisches:erinnern“. In den Diskussionen des Memory Labs entstand die Idee einer einschlägigen Tagung; auf dieser wurden unterschiedliche Erinnerungsmedien, verschiedene Frömmigkeits- und Sozialmilieus wie auch museale Einrichtungen im österreichischen Protestantismus in den Blick genommen. Dabei wurde ein Perspektivenbogen von Theologie und Geschichte über Architektur-, bis zu Literatur- und Kunstgeschichte gespannt.
In seinem Grußwort konstatierte der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, Michael Chalupka, das Fehlen eines Denkmals für die Geschichte des Protestantismus auf Bundesebene und schlug den Karfreitag als ein solches „Denkmal“ vor. Zugleich warnte er vor einer „Selbstviktimisierung“ und dem Missbrauch der „Opfergeschichte“ wie zur Zeit des sogenannten Ständestaates. Ebenso mahnte die Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Uta Heil, in ihrem Grußwort ein kritisches und reflektiertes Erinnern abseits einer Märtyrergeschichtsschreibung ein.
Im seinem Vortrag zu Erinnerungsorten als Konzept in der Gedächtniskonjunktur der Kulturwissenschaften stellte TILMANN ROBBE (Stuttgart) an ausgewählten Beispielen fest, dass die Topographie der Erinnerung an der Vorstellung von Gruppen festgemacht wird. Die „Aura“ des Ortes sei unabhängig von der Authentizität. Ein „Ort“, besser „Gemeinplatz“ (griech. Topos), werde durch eine Gruppe, eine „ethnographische Distanz“ und konkrete Dinge, Orte oder Symbole, zum fixen Inventar einer geistigen und nationalen Tradition. Die Erforschung von Topoi gelinge entweder durch „Tiefenbohrung“, welche die unterschiedlichen Bedeutungsschichten und Wandlungen eines Erinnerungsortes aufzeige, oder durch „Sammlung“ divergierender Erinnerungsorte.
RUDOLF LEEB (Wien) zeichnete ein Bild der Erinnerung an den österreichischen Protestantismus aus der Perspektive der nicht-evangelischen Öffentlichkeit. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei der Protestantismus einerseits als häretische, aus Deutschland „eingeschleppte“ Religion dargestellt und andererseits die Modernität der Evangelischen in Liberalismus und Los-von-Rom-Bewegung betont worden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hätten Historiker:innen, aber auch die katholische Kirche die Gegenreformation negativ beurteilt, siehe die Vergebungsbitte von Erzbischof Andreas Rohracher im Jahr 1966. Während in einzelnen Bundesländern und Medien die Geschichte des Protestantismus auf großes Interesse stoße (z. B. Landesausstellungen), würden auf Bundesebene wenige Aktivitäten gesetzt. Dies führt Leeb auf die mangelnde Integration der Rolle des Protestantismus in die gesamtstaatliche Geschichte zurück.
Das konfliktträchtige Verhältnis von evangelischer Zeitgeschichtsforschung zur evangelischen Erinnerungskultur stellte CLAUDIA LEPP (München) dar. Wissenschaftliche Forschung werde oft als Störfaktor einer emotional aufgeladenen Erinnerungskultur wahrgenommen; dennoch sei ihre Beteiligung an der Aushandlung von Erinnerungsprozessen notwendig. Lepp verwies auch auf bis heute dominante moralisierende Tendenzen seit der 68er-Bewegung, wobei sie eine Überidentifizierung mit Opfern und Widerständlern feststellte.
OLIVIER DANTINE (Innsbruck / Salzburg) schilderte aus Sicht eines kirchenleitenden Organs die zentrale Rolle der Vertreibungen der Evangelischen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert aus dem Gebiet der heutigen Salzburger/Tiroler Superintendenz für die dortige Erinnerungskultur: Obwohl kaum Nachkommen der „Opfer“ in Salzburg und Tirol leben würden, präge das Opfernarrativ das Selbstverständnis vieler Evangelischer und sorge für Selbstvergewisserung sowie konfessionelle Abgrenzung. Vor diesem historischen Hintergrund plädierte Dantine für Dialog und Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung durch die Kirchen.
Eine theologische Ethik des evangelischen Erinnerns entwickelte THOMAS SCHEIWILLER (Wien). Die Spannung zwischen Erinnerung und Wunsch nach Identität zeige sich in historischen Konzepten (z. B. Ernst Troeltsch gegen theologische Positionen nach dem Ersten Weltkrieg), ethischen Ausgangspositionen (Schöpfungsordnung gegen Königsherrschaft Christi) und aktuellen Fragestellungen. Aus systematisch-theologischer Perspektive basiere protestantische Identität u. a. auf Rechtfertigung und Gewissen, die auf der Basis eines „Differenzbewusstseins“ und nicht im Sinne eines Fehlschlusses von Sein und Sollen zu verstehen sind. Eine protestantische „Erinnerung als Ethik“ befreie sich schließlich von heilsgeschichtlichen und traditionalistischen Festschreibungen.
Danach „führten“ ASTRID SCHWEIGHOFER und LEONHARD JUNGWIRTH (Wien) durch die evangelische Kirchengeschichte Österreichs und zeigten auf, wie unterschiedliche Zeitwahrnehmungen das Selbstbild der Evangelischen „zwischen Opfer und Elite“ prägten. Sie verwiesen auf das im Kampf gegen das Papsttum entwickelte Endzeitbewusstsein im 16. und 17. Jahrhundert, ferner auf den besonders unter aufgeklärten und erweckten Christ:innen wirkenden Fortschrittsglauben nach dem Toleranzpatent. Die im 19. Jahrhundert von Evangelischen kultivierte Leidens- und Heldengeschichte sei im frühen 20. Jahrhundert häufig in deutschnationalem und antiklerikalem Sinne instrumentalisiert worden. Nach 1945 habe das Opfernarrativ zur Entpolitisierung der sich durch den Säkularismus bedroht fühlenden Kirche geführt. Mit der 68er-Bewegung sei das Narrativ von „Opfer“ und „Elite“ mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart, die kritische Betrachtung der Geschichte und die Solidarität mit Unterdrückten dekonstruiert worden.
MARTINA FUCHS (Wien) widmete sich evangelischen Sujets in Historischer Belletristik. Hier wurden vor allem Themen aus der Zeit der Gegenreformation und Vertreibung sowie den Bauernkriegen aufgegriffen. Die von ihr vorgestellten Werke entstanden im 20. und 21. Jahrhundert und waren zunächst oft deutschnational oder deutschvölkisch geprägt. Neuere Romane blieben zwar dem Genre treu, bemühten sich aber um objektivere Darstellung.
Danach präsentierte SONJA DANNER (Wien) die Ergebnisse einer Umfrage unter evangelischen Religionslehrer:innen: Kirchengeschichte werde auf vielfältige Art unterrichtet, wobei eigene Erlebnisse der Lehrer:innen ebenso wichtig seien wie Biographien prägender Personen oder besondere Anlässe (z. B. Gedenktage). Wichtig sei den Lehrenden der Ertrag des Erinnerns für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.
Die Wandlungen des Verständnisses im evangelischen Kirchenbau und die verschiedenen Kirchenbauprogramme (Eisenacher Regulativ 1861, Wiesbadener Programm 1891, Rummelsberger Programm 1951, Wolfenbütteler Empfehlungen 1991) stellte HELMUT BRAUN (München) an Beispielen von Sakralbauten in Bayern dar. Für die Erinnerung sei auch die Friedhofsgestaltung von Bedeutung. Dass die genannten Programme auch den evangelischen Kirchenbau in Österreich nach Ende der Toleranzgesetzgebung (1849) prägten, zeigte MICHAEL SCHIEBINGER (Wien) an zahlreichen Beispielen auf.
Den Intentionen des Gefallenengedenkens ging KARL-REINHART TRAUNER (Wien) nach. Während im 19. Jahrhundert staatliche Denkmäler für „Helden“ errichtet worden seien („pietas“), sei nach dem Ersten Weltkrieg das Totengedenken („fama“) in den Vordergrund gerückt. Denkmäler an oder in Kirchen hätten Gedenken ermöglicht und Trost gespendet. Ab Mitte der 1920er-Jahre habe die Sinnfrage („Wozu dieses Sterben?“) politische Aussagen auf Denkmälern provoziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe sich hingegen keine neue Gedenkkultur entwickelt: Die alten Denkmäler seien um die Gefallenennamen des Zweiten Weltkriegs erweitert worden.
HEINZ SCHUBERT und MATTHIAS WEIGOLD (Graz) berichteten über die Weiterentwicklung des Gefallenendenkmals in der Grazer Heilandskirche. Nach kritischen Auseinandersetzungen mit der belasteten und belastenden Geschichte der Pfarrgemeinde sei zunächst 1992 ein zum „Miteinander statt Gegeneinander“ mahnender Schriftzug über das Denkmal gelegt worden. 2017 seien über dieser Schicht zusätzlich die unter Mitarbeit von Schüler:innen eruierten Namen ermordeter Gemeindeglieder jüdischer Herkunft sowie Textfragmente angebracht worden.
BARBARA HEYSE-SCHAEFER (Wien) bot einen Überblick über „evangelische Frauen“ und ihre Geschichte(n) vom 19. Jahrhundert bis heute und fragte danach, welcher Stellenwert den betroffenen Personen heute zugewiesen wird und in welchen Kontexten sie erinnert werden. Dabei kamen die Gründung von Frauenvereinen, die Diakonissen im 19. Jahrhundert, das Entstehen der Frauenarbeit während des Zweiten Weltkriegs, die Rolle der Pfarrfrauen, der lange Weg bis zur rechtlichen Gleichstellung der Theologinnen sowie die ökumenische Dimension der Frauenarbeit (Weltgebetstag, Brot für Hungernde) zur Sprache.
THOMAS HENNEFELD (Wien) widmete sich der Erinnerungskultur in der reformierten Kirche, die, ausgehend vom „Glauben an Gott als Befreier“, die Aktualisierung und Kontextualisierung der Befreiungsbotschaft ins Zentrum stellen würde (Grundsatzerklärung der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich, 1996). Eine wichtige Rolle für das Erinnern spiele dabei als Medium das „Reformierte Kirchenblatt für Österreich“ sowie bestimmte Persönlichkeiten der reformierten Kirche als Referenzpunkte (z. B. Charles Alphonse Witz-Oberlin).
Die Bedeutung der Erzählung von Lebensgeschichten in der methodistischen Erinnerungskultur stellte ESTHER HANDSCHIN (Wien) heraus. Dazu würden „Zeugnis ablegen“ in kleinen Gruppen oder im Gottesdienst sowie die Publikation von „Heiligungsgeschichten“ zählen. Zwar gäbe es historische Bauwerke des Methodismus in Österreich, deren Erhaltung stehe aber nicht im Vordergrund: Ihre Nutzung für karitative Zwecke habe Priorität. Zentraler Erinnerungsort sei das Gesangbuch.
ANDREA RAMHARTER-HANEL (Tulln) charakterisierte die spezifische Erinnerungskultur der 1944 aus Serbien evakuierten und im Gebiet der Pfarrgemeinde Tulln angesiedelten Evangelischen. Die gemeinsamen Erinnerungen und Traditionen hätten den Betroffenen beim Ankommen in der Fremde und bei der Ansiedlung geholfen. Über Jahrzehnte hätten die Syrmiendeutschen ihre Traditionen gepflegt und damit das Gemeindeleben geprägt.
FRANK HINKELMANN (Petzenkirchen) beschrieb die pietistisch-evangelikale Tradition innerhalb der Evangelischen Kirche in Österreich. Erinnerung orientiere sich hier vor allem an Persönlichkeiten („Glaubenszeugen“), wobei geistliche Leistungen gewürdigt würden, kritische Punkte aber oft ausgeblendet blieben. Kennzeichnend für die spezifische Erinnerungskultur sei die Abgrenzung von einem kirchlichen „Mainstream“. Anders als bei den Freikirchen sei im pietistisch-evangelikalen Milieu der evangelischen Kirche ein starkes Geschichtsbewusstsein vorhanden.
In einem Stationenbetrieb präsentierten sich das virtuelle „Evangelische Museum Österreich“ (ERNST-DIETER PETRITSCH / WALTRAUD STANGL), die „Topothek der Evangelischen Kirche in Österreich“ (JOHANNES LEITNER), das „Evangelische Museum OÖ Rutzenmoos“ (GÜNTER MERZ), das „Evangelische Diözesanmuseum Fresach“ (OSKAR SAKRAUSKY), das „Evangelische Diözesanmuseum Steiermark“ in Bad Radkersburg (MICHAELA LEGENSTEIN) sowie der „Weg des Buches“ (ASTRID SCHWEIGHOFER).
ROLAND WERNECK (Wels) nahm das Verhältnis der evangelischen Kirche zum Judentum seit 1945 in den Blick. Auf das Bedauern über das Versagen (Bischof May, 1949), den Einsatz für „Judenchristen“ in der Arbeitsgemeinschaft „Dienst an Israel“ (Felix Propper, 1952) und das Synodenwort gegen Antisemitismus (1965) seien 1998 die Synodenerklärung „Zeit zur Umkehr“ und zehn Jahre später eine Standortbestimmung gefolgt. Schuldeingeständnis, Ablehnung der Judenmission, christlich-jüdischer Dialog und Solidarität im Kampf gegen Antisemitismus würden heute das Verhältnis der evangelischen Kirche zum Judentum und die diesbezügliche Erinnerungskultur prägen.
ELISABETH GRUBER (Salzburg) untersuchte die Präsenz des Protestantismus im öffentlichen Raum. Dass der öffentliche Raum schon im 16. Jahrhundert genutzt worden sei, bewiesen beispielhaft die provokanten Fresken an der Südwand des Schlosses Parz bei Grieskirchen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sei der Protestantismus z. B. durch Anbau von Kirchtürmen an Bethäuser sichtbar gemacht worden. Eine Untersuchung der Straßennamen in Österreich zeige, dass Straßen nach Evangelischen meist nur dann benannt würden, wenn diese Leistungsträger in Kunst, Kultur und Wirtschaft gewesen seien.
Den schwierigen Umgang mit der Erinnerung an das Frankenburger Würfelspiel von 1625 und den oberösterreichischen Bauernkrieg von 1626 rekapitulierte HANNES LEIDINGER (Wien). So habe sich bei der Entdeckung des Grabes von Adam Graf Herberstorff in Altmünster 1973 der Jahrhunderte überdauernde überkonfessionelle Hass auf den „Bauernschinder“ gezeigt, während die Entdeckung der Überreste von gefallenen Bauern im Zuge des Kraftwerksbaus in Lambach 1995 nur wenig Interesse hervorgerufen habe. Der Vereinnahmung der Ereignisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in völkischem und später nationalsozialistischem Sinn (Denkmäler, Inszenierungen des Frankenburger Würfelspiels, Verehrung Stefan Fadingers) sei in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mit wissenschaftlicher Aufarbeitung (z. B. OÖ Landesausstellung 1976) begegnet worden. Dennoch gestalte sich der Umgang mit diesen Ereignissen weiterhin problematisch.
Den Abschluss der Tagung bildeten fünf Werkstättenberichte: ELKE PETRI (Wien) zeigte am Beispiel des teilweise antisemitischen Bildprogramms der Glasfenster der Evangelischen Pauluskirche Wien-Landstraße wie bedenkenlos noch Ende der 1960er-Jahre Rudolf Böttger, einem ehemals betont nationalsozialistischen Künstler, der Auftrag zur Gestaltung der Fenster erteilt wurde. Heute ringe die Gemeinde darum, wie mit den Fenstern umgegangen werden sollte.
SABINE MAURER (Stainz-Deutschlandsberg) berichtete über das Vorgehen des Grazer Komitees für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Fall des als antisemitisch beurteilten Freskos an der Altarwand der evangelischen Kirche Voitsberg von 1936. Letztendlich seien als Kompromiss an der Außenwand der Kirche lediglich zwei Tafeln angebracht worden, von denen eine auf die Problematik des Bildes, die andere auf die Widerstandstätigkeit von Pfarrer Erwin Kock während der NS-Zeit verweisen würde.
MONIKA FAES (Schladming) schilderte den zunächst mühevollen Weg zur Erinnerung an Opfer des NS-Regimes im Raum Schladming – Ramsau. Mit Schüler:innen der Mittelschule und interessierten Jugendlichen habe sie die Geschichte jener Zeit erforscht, u. a. auch des Ramsauer Pfarrers Jakob Ernst Koch, und das Anbringen von „Stolpersteinen“ für Koch sowie für weitere Opfer des Nationalsozialismus initiiert.
RUDOLF LEEB (Wien) widmete sich der Umwandlung der neugotischen Kirche in Bregenz zu einer „Opferkirche“ unter Pfarrer Helmut Pommer nach dem Ersten Weltkrieg: Gefallenendenkmal neben dem Altar (1923) und Umgestaltung der Kirche 1940 bekundeten das theologisch-religiöse Empfinden der Zeit. JOHANNES MODEß (Wien) führte virtuell durch die lutherische Stadtkirche Wien. Er demonstrierte, wie Denkmäler, Inschriften und Einrichtungsgegenstände aus den verschiedensten Epochen der Kirche zu theologischem Nachdenken anregen und gleichsam zur Gemeinde predigen könnten.
Konferenzübersicht:
Eröffnungsvorträge
Tilmann Robbe (Stuttgart): Orte, an die man sich erinnert? Erinnerungsorte als Konzept in der Gedächtniskonjunktur der Kulturwissenschaften
Rudolf Leeb (Wien): Der Protestantismus im österreichischen Gedächtnis
Claudia Lepp (München): Analystin oder Akteurin? Das Verhältnis der evangelischen Zeitgeschichtsforschung zur evangelischen Erinnerungskultur
Olivier Dantine (Innsbruck / Salzburg): Selbstvergewisserung oder kritische Reflexion? Die Funktion des Erinnerns in der evangelischen Kirche
Thomas Scheiwiller (Wien): Eine theologische Ethik evangelischen Erinnerns
Astrid Schweighofer (Wien) / Leonhard Jungwirth (Wien): Zwischen „Opfer“ und „Elite“. Selbstbilder und Geschichtsbilder einer Minderheitskirche
Martina Fuchs (Wien): „Evangelische Belletristik“ – Evangelisches in der Belletristik?
Sonja Danner (Wien): Erinnerung hat viele Gesichter. Zeig mir deines! – Erinnern im Religionsunterricht
Helmut Braun (München): Welche Selbstbilder und Geschichtsbilder werden in „evangelischer Architektur“ und „evangelischer Kunst“ (re-)produziert?
Michael Schiebinger (Wien): „Evangelisch bauen“ – Architektonische und künstlerische Statements im evangelischen Kirchenbau Österreichs
Karl-Reinhart Trauner (Wien): Intentionen der Gefallenengedenkens
Heinz Schubert (Graz) / Matthias Weigold (Graz): „zur umkehr schreiten wir voran.“ Erinnern und Mahnen in der Heilandskirche Graz
Barbara Heyse-Schaefer (Wien): Der lange Weg zur Gleichberechtigung. Die Erinnerung an evangelische Frauen und Frauenorganisationen im 20. Jahrhundert
Thomas Hennefeld (Wien): Erinnerungskultur in reformierter Tradition aus heutiger Perspektive
Esther Handschin (Wien): „Das Beste von allem ist, dass Gott mit uns ist.“ (John Wesley) – Erinnern, Bezeugen und Gedenken in methodistischer Tradition
Andrea Ramharter-Hanel (Tulln): Kopftuch und Chat Noir – Evangelisch in Tulln an der Donau
Frank Hinkelmann (Petzenkirchen): Selbst- und Geschichtsbilder im pietistisch-evangelikalen Milieu der evangelischen Kirche
Ernst Petritsch (Rutzenmoos) / Waltraud Stangl (Rutzenmoos): Evangelisches Museum Österreich
Johannes Leitner (Rutzenmoos): Topothek der Evangelischen Kirche in Österreich
Günter Merz (Rutzenmoos): Evangelisches Museum OÖ Rutzenmoos
Oskar Sakrausky (Fresach): Evangelisches Diözesanmuseum Fresach
Michaela Legenstein (Murau): Evangelisches Diözesanmuseum Steiermark
Astrid Schweighofer (Wien): Weg des Buches
Roland Werneck (Wels): Holprige Umkehr. Die evangelische Kirche und das Judentum seit 1945
Elisabeth Gruber (Salzburg): Evangelische Geschichte im öffentlichen Raum: Mental Maps der Erinnerung
Hannes Leidinger (Wien): Transformation des Gedächtnisses. Zur Instrumentalisierung des oberösterreichischen Bauernkrieges im 19. Und 20. Jahrhundert
Elke Petri (Wien): Fenster mit Geschichte(n) – Eine Kirchengemeinde lebt mit dunkelbunten Fenstern
Sabine Maurer (Stainz-Deutschlandsberg): Gelungene „Neurahmung“ des antijudaistischen Altarbildes in der evangelischen Kirche Voitsberg?
Monika Faes (Schladming): Erinnerungsorte schaffen – mitten unter uns. Am Beispiel von Pfarrer Jakob Ernst Koch, Ramsau
Rudolf Leeb (Wien): „Opferkirche“ – Umbauten und Umbauprojekte in der evangelischen Kirche in Bregenz
Johannes Modeß (Wien): Der Raum predigt mit. Erinnern, Gedenken und Feiern in der Lutherischen Stadtkirche Wien
Schlussdiskussion