1 SNF-Doktorandenstelle "Politik- und Mediengeschichte der Schweiz im 19. Jhdt." (Univ. Bern)

1 SNF-Doktorandenstelle "Politik- und Mediengeschichte der Schweiz im 19. Jhdt." (Univ. Bern)

Employer
Universität Bern
Place of work
Bern
Country
Switzerland
From - Until
01.01.2016 - 31.12.2018
Deadline
24.10.2015
Url (PDF/Website)
By
Eibach, Joachim

Besetzung einer Doktorandenstelle im SNF-Projekt ‚Der neue Bürger und die neue Politik: Mediale Konstruktionen in Predigt und Presse in der deutschsprachigen Schweiz (1830-1850)‘ (Ltg.: J. Eibach)

Ab 1. Jan. 2016 ist am Historischen Institut der Universität Bern im Rahmen des o.g. Projekts die Doktorandenstelle im Teilprojekt ‚Predigt‘ für einen Zeitraum von drei Jahren zu besetzen.

Im Zentrum der beiden Dissertationen des Projekts steht das diskursive Aushandeln des neuen ‚tugendhaften Bürgers’ und der neuen politischen Ordnung während der Formierungsphase des modernen Schweizer Bundesstaats in zwei Medien: Predigt und Presse. Mit der Analyse eines Mediums älterer Provenienz und eines Mediums, das in der Forschung als spezifisch bürgerlich gilt, verwendet das zweipolige Projekt einen konzisen Medienbegriff. Durch die Einbeziehung der Textsorte Predigt, deren Relevanz für das Politische in der Frühen Neuzeit längst erkannt wurde, soll die Predigt als ein genuin politisches Genre auch des 19. Jahrhunderts untersucht werden. Das Desiderat ist im Fall der Schweiz evident, weil zentrale politische Konflikte zwischen der Julirevolution von 1830 und der Gründung des Bundesstaats im Jahr 1848 kirchlich-religiöse Aspekte tangierten und konfessionell konfiguriert waren.
Die Fragestellung zielt auf die Geschichte und den Wandel ‚des Sagbaren’, d.h. die relevanten Sprachmuster, nach der Liberalisierung des öffentlichen Kommunikationsraums 1830/31. Dabei sollen das Aushandeln der neuen bürgerlichen Politik und bürgerlicher Stile zusammen analysiert werden, konkret: politische Ideen, Sprechweisen, alltagsrelevante Normen und Geschlecht. Denn eine enge Verwobenheit von – kurz gesagt – Politik und bürgerlichen Stilen findet sich immer wieder in den Texten selbst! Im Kontrast zu aktuellen harmonisierenden Einschätzungen zur Entstehung der Bürgerlichkeit in der Schweiz lautet die Hypothese des Projekts, dass es in der Schweiz vor der Gründung des Bundesstaats mehrere konkurrierende ‚politische Sprachen’ gab. Das Design des Projekts rekurriert zudem auf Begriffsgeschichte, die Genese der Bürgerlichkeit (hier v.a. den Gender-Aspekt) und die Frage der Säkularisierung an einer Weichenstellung hin zur politischen Moderne. Ein Projekt, das Predigt und Presse in der ‚Sattelzeit‘ vergleichend untersucht, hat es bislang weder in der schweizerischen noch in der deutschen Forschung gegeben.

Von BewerberInnen für die offene Stelle im Teilprojekt 'Predigt' werden Kompetenzen bzw. Interessen auf folgenden Gebieten erwartet:
- Poltische Geschichte der Schweiz im 19. Jahrhundert
- Kirchen- und Theologiegeschichte (insbes. in diesem Zeitraum)
- Theoretisch-konzeptionelle Fragen in puncto Diskurs, Begriffsgeschichte und 'politische Sprachen'.

Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnissen, Angabe von Referenzen und der Abschlussarbeit bzw. einer schriftlichen Arbeitsprobe werden auf elektronischem Weg erbeten.

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