5 Promotionsstip. "eikones Graduate School" (Univ. Basel)

5 Promotionsstip. "eikones Graduate School" (Univ. Basel)

Institution
eikones NFS Bildkritik
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
01.09.2016 - 31.08.2019
Bewerbungsschluss
25.04.2016
Von
Heike Freiberger

eikones Graduate School
Ausschreibung von 5 Promotionsstipendien

Laufzeit 01.09.2016 – 31.08.2019
Bewerbungsfrist 25.04.2016

in den Fachbereichen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Philosophie, Medienwissenschaft, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Ägyptologie

eikones, die Graduate School für Bildkritik an der Universität Basel, schreibt fünf Promotionsstipendien für den Zeitraum vom 01.09.2016 bis zum 31.08.2019 aus. Der Nationale Forschungsschwerpunkt Bildkritik und seine Graduate School untersucht seit 2005 die Macht und Bedeutung der Bilder. Er vereint mehr als 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, deren Promotions- und Postdoc-Projekte sich in Modulen mit spezifischen Fragestellungen gruppieren. Dieser Kontext bietet Promovierenden der Graduate School vielfältige Möglichkeiten zum interdisziplinären Engagement.

Es werden Projekte gefördert, die Bilder unter einem Gesichtspunkt untersuchen, der mit einem Leitbegriff des NFS Bildkritik verbunden ist: der «Singularität der Bilder».
Mit dem Terminus der «Singularität der Bilder» ist eine Heuristik formuliert, die dem Gegenstand der Forschung des NFS, dem Bild und den Bildern, ihrer Genese und Geschichte, ihrer Rolle in Praxis und Theorie, auf besondere Weise angemessen ist. Die geförderten Dissertationsprojekte sollen sich auf das hier skizzierte heuristische Konzept der «Singularität der Bilder» beziehen und es im Rahmen ihrer eigenen methodischen und disziplinären Voraussetzungen zur Anwendung bringen.

Es werden drei Dimensionen von Singularität unterschieden, die sich gegenseitig komplementieren und in einem engen Wechselverhältnis stehen:

a) Singularität einzelner Bilder im Bezug auf eine Vielfalt von Bildern
Die Bildwissenschaft hat lange Zeit das einzelne Bild fokussiert und damit oft zugleich das künstlerisch oder historisch einzigartige Bild privilegiert. Innerhalb des NFS herrschte dagegen von Anfang an eine fruchtbare Spannung zwischen dem Bild im Singular und Bildern im Plural, denn die Macht und Bedeutung des einzelnen oder einzigartigen Bilds ist nur durch sein Verhältnis zu einer Vielfalt von anderen Bildern zu analysieren. Da die Hervorhebung eines einzelnen Bildes dessen Relationierung zu anderen Bildern ein- und nicht ausschliesst, handelt es sich gerade nicht um einen Dualismus, der zu einer Entscheidung zwischen Singular oder Plural zwingen würde. Wir sprechen deshalb mit Blick auf das einzelne, zugleich herausgehobene und relationierte Bild von einer «Singularität der Bilder».

b) Singularität einer Konstellation von Bildern
In einer zweiten Hinsicht können auch die Konstellationen, in denen einzelne, mehr oder weniger herausgehobene Bilder zueinander stehen, als singulär verstanden werden. Bilder in Konstellationen zu analysieren, heisst jedoch nicht, ein «System der Bilder» anzunehmen, in dem Bilder in Analogie zu einem strukturalistischen Verständnis von «Zeichensystemen» rein differentiell und systemintern bestimmt wären. Vielmehr bedeutet es, die Singularität der Konstellationen und der Pluralität von Bildern in ihrer eigentümlichen historisch gewordenen und für Bilder spezifischen Form zu verstehen. Konstellationen von Bildern schliessen so unterschiedliche Gegenstände ein wie menschliche Artefakte und Kunstwerke, physikalisch-optische Erscheinungen, Produkte psychischer, kognitiver und apparativer Prozesse sowie Phänomene sprachlich-semantischer, szenisch-performativer und akustisch-musikalischer Natur.


c) Singularität von Bildern innerhalb von Praktiken
Bilder und bildaffine Phänomene sind schliesslich im Zusammenhang von künstlerischen, sozialen, epistemischen, religiösen, ökonomischen und skripturalen Praktiken zu betrachten und erweisen sich in diesen Zusammenhängen auf eine dritte Weise als singulär. Sie tragen dazu bei, dass diese Praktiken überhaupt zur «Anschauung» kommen, arretiert, formatiert und in unterschiedlichem Grade auch verdichtet werden. Sie gewinnen dadurch eine eigene, irreduzible «Macht und Bedeutung», die ebenso Kontinuitäten gewährleistet wie sie Veränderungen anzuregen und neue Praktiken zu begründen vermag, die überhaupt erst durch die Formatierungs- und Verdichtungsleistungen der Bilder denkbar und möglich werden.


eikones Graduate School
Informationen zur Ausschreibung

Betreuung der Dissertationen
Dissertationen müssen von Fachvertreterinnen und Fachvertretern der Universität Basel betreut werden. Eine Zusprache des Stipendiums erfolgt in Abstimmung mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer der Arbeit.

Voraussetzungen für die Bewerbung
– Abschluss in einem für die Thematik relevanten Fach, insbesondere in den Fachbereichen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Philosophie, Medienwissenschaft, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Ägyptologie.
– Zur Bewerbung sind auch Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen, die unmittelbar vor dem Studienabschluss stehen.
– Die Betreuung soll durch Professuren der Universität Basel erfolgen. Doktorierende müssen sich während der Promotionsdauer für das Promotionsstudium an der Universität Basel immatrikulieren.
– Das Dissertationsprojekt soll innerhalb des Förderzeitraums abgeschlossen werden.
– Der Masterabschluss soll nicht mehr als 2 Jahre zurückliegen. Ausnahmen beim akademischen Alter sind in begründeten Fällen möglich.
– Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch. Weitere Sprachkompetenzen sind erwünscht. Die Stipendien können an Bewerberinnen und Bewerber aus der Schweiz und dem Ausland vergeben werden.
– Bereitschaft zur kollegialen Zusammenarbeit in einer interdisziplinären Gruppe und zur Einarbeitung in neue Wissensgebiete.
– Stipendienbeginn ist der 01.09.2016. Die Stipendien werden vorerst für 1 Jahr vergeben und 
können bei positiver Zwischenevaluation um 2 Jahre verlängert werden (maximale Laufzeit: 3 Jahre bzw. bis 31.08.2019).
– Arbeitsort ist Basel. Ein Arbeitsplatz im eikones-Gebäude sowie weitere Infrastruktur wird zur Verfügung gestellt.

Folgende Kriterien sind für die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten relevant:
– Erfüllung der formalen Vorgaben
– Wissenschaftliche Qualifikation und Werdegang
– Qualität der eingereichten Projektskizze
– Substanzielle Kenntnisse des internationalen Forschungsstandes
– Anschlussfähigkeit an die inhaltlichen Schwerpunkte der Graduate School
– Eignung für eine wissenschaftliche Karriere

Bewerbungsunterlagen
1. Deckblatt
2. Motivationsschreiben
3. Lebenslauf, Zeugniskopien
4. Angabe von 2 Personen, bei welchen Empfehlungsschreiben eingeholt werden können
5. Projektskizze (ca. 10 Seiten)
6. Arbeitsplan für 3 Jahre (1 – 2 Seiten)
7. Textprobe (z. B. Kapitel aus der Masterarbeit; ca. 20 Seiten)

Bitten senden Sie diese Unterlagen – zusammengefasst in einem pdf-File (max. 10 MB) – an bildkritik@unibas.ch

Bewerbungsfrist: 25. April 2016

Kandidatinnen und Kandidaten, die in die engere Wahl kommen, werden zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Die Gespräche finden am Montag, 06. Juni 2016 in Basel statt. Bitte halten Sie sich dieses Datum für den Fall einer Einladung frei.