Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 7 (2011)

Titel der Ausgabe 
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 7 (2011)
Weiterer Titel 
Zirkulationen

Erschienen
Zürich 2011: diaphanes
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-03734-171-1
Anzahl Seiten
224 S.
Preis
CHF 37.50 / EUR 30,00

 

Kontakt

Institution
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte
Land
Switzerland
c/o
Redaktion Zentrum »Geschichte des Wissens« ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ H3 CH-8092 Zürich Verlag Diaphanes Verlag Hardstrasse 69 CH-8004 Zürich
Von
Schurrer, Lisa

Was zirkuliert?

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Andreas B. Kilcher, Philipp Sarasin
Editorial
7–11

Andreas B. Kilcher
Assimilation und Zirkulation. Ein universalistisches Wissensmodell des 19. Jahrhunderts
15–36

Bernhard Tschofen
Volks-Kunde?. Wissenszirkulationen zwischen Kulturforschung und Selbstauslegung
37–52

Tobias Scheidegger
Der Lauf der Dinge. Materiale Zirkulation zwischen amateurhafter und professioneller Naturgeschichte in der Schweiz um 1900
53–73

Monika Dommann
Handling, Flowcharts, Logistik. Zur Wissensgeschichte und Materialkultur von Warenflüssen
75–103

Kijan Malte Espahangizi
»Immutable Mobiles« im Glas. Grenzbetrachtungen zur Zirkulationsgeschichte nicht-inskribierter Objekte
105–125

Anthony Grafton
Humanisten mit Tintenfingern
129–146

Harald Fischer-Tiné
Vom »brothering« zum »othering«. Genese, Zirkulation und Transformation des ›Arya‹-Diskurses (ca. 1780–1890)
147–170

Pseudo-Arnaldus de Villanova
›Rosarium Philosophorum‹, Frankfurt/M. 1550 – Auszug
173–176

Sabine Baier
»Bricklebrit!«. Die schöpferische Kraft des Zirkulären im Alchemicadruck Rosarium Philosophorum von 1550
177–199

Valentin Groebner
Keine Werbung und keine Pornos bitte, wir sind Kunsthistoriker. Anmerkungen zu zwei Neuerscheinungen
201–208

Andreas B. Kilcher, Philipp Sarasin, Yossef Schwartz
Wissen in Zirkulation. Der Austausch von Wissen zwischen Islam, Judentum und Christentum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit (Gespräch)
211–218

Weitere Hefte ⇓