Master-Studiengang "Moderne und Zeitgenössische Kunst" (Univ. Bochum)

Master-Studiengang "Moderne und Zeitgenössische Kunst" (Univ. Bochum)

Einrichtung
Kunstgeschichtliches Institut der Ruhr-Universität
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2009 -
Von
PD Dr. Gerald Schröder

Am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum startet zum Wintersemester 2009/10 der neue Master-Studiengang "Moderne und Zeitgenössische Kunst":

Der Master-Studiengang "Moderne und Zeitgenössische Kunst" schärft das bundesweit einzigartige Profil des Kunstgeschichtlichen Instituts an der Ruhr-Universität Bochum, das seit seiner Gründung durch Max Imdahl in den 1960er Jahren einen Schwerpunkt in Forschung und Lehre im Bereich moderner und zeitgenössischer Kunst besitzt. Die institutseigenen Kunstsammlungen auf dem Campusgelände sowie im nahe gelegenen Stadtteil Weitmar bieten die hervorragende Möglichkeit, den forschungsorientierten Ansatz des Studiengangs durch praxis- und berufsorientierte Aspekte kuratorischer und musealer Arbeit zu erweitern. Das Kunstgeschichtliche Institut profitiert durch seine Lage im Rhein-Ruhr-Gebiet von der besonderen Dichte diverser Institutionen in dieser Region, die sich der Präsentation, Pflege, Vermittlung sowie dem Verkauf moderner Kunst widmen. Durch Lehraufträge sind die Museen der Region fest im Curriculum des Studiengangs verankert, so dass die Studierenden Einblick in unterschiedliche Berufssparten musealen Arbeitens gewinnen können. Der Master-Studiengang "Moderne und Zeitgenössische Kunst" erforscht die Genese und Entwicklung moderner Kunst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Da sich das Spektrum traditioneller Kunstgattungen seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart stark erweitert hat, werden neben den Gattungen Malerei, Grafik, Plastik, Architektur und Kunstgewerbe auch neuere Formen visueller Kultur behandelt wie Fotografie, Film, Video und Design sowie Performance und Neue Medien; konzeptuelle Verfahren und institutionskritische Praktiken sind ebenso Gegenstand wie Fragen der Medienspezifik. Ergänzt wird dieser Bereich durch Kunsttheorie und Ästhetik, die mit der Erweiterung auch des Kunstbegriffs selbst in der Moderne große Bedeutung erlangen. Ein besonderes Gewicht hat die Kunst nach 1960, die auch in den universitätseigenen Sammlungen prominent vertreten ist. Mit der genannten Vielfalt neuer Gegenstände sind auch neue Fragestellungen und methodische Ansätze verbunden, die in diesem Studiengang eingeübt und kritisch diskutiert werden. Mit ihren unterschiedlichen methodischen Zugängen ist gerade die Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart interdisziplinär und international ausgerichtet. Die Künste selbst, ihre Überschneidungen mit Literatur, Theater, Kino und neuen Medien legen ein solches Vorgehen ebenso nahe wie die globalen Verflechtungen der Weltkulturen insgesamt. Die insgesamt zehn Module des Studiengangs eröffnen eine historisch differenzierte Perspektive auf die moderne und zeitgenössische Kunst, die nur in ihrer Genese seit dem 18. Jahrhundert mitsamt ihren Umbrüchen, Kontinuitäten und Rückbezügen verständlich werden. Ergänzt wird die historische Perspektive durch stärker systematisch orientierte Module, in denen die theoretische Reflexion sowie gesellschaftspolitische und kulturelle Einbindung künstlerischer Praxis eigens zum Gegenstand gemacht werden. In diesen Modulen wird der interdisziplinären Ausrichtung des Studiengangs in besonderem Maße dadurch Rechnung getragen, dass die Studierenden hier auch Seminare benachbarter Fächer wie beispielsweise Medien-, Literaturwissenschaft oder Philosophie belegen können. Mit der Einbindung der universitätseigenen Kunstsammlung und der damit verbundenen kuratorischen Tätigkeit seitens des Instituts führt der Studiengang in zentrale Bereiche kunsthistorischer Berufsfelder ein, deren Praktiken auch in historischer, konzeptueller und institutionengeschichtlicher Hinsicht reflektiert werden. Praxisorientierte Seminaren mit KuratorInnen der Museen in NRW, Schreibübungen zur Kunstkritik, die von Werkstätten mit renommierten KritikerInnen begleitet werden, und Projektseminare zu Ausstellungen bieten avancierte Formen des forschenden und zugleich berufsnahen Lernens.