Seit langer Zeit gelten die deutsch-französischen Beziehungen weltweit als das Vorbild für den Versöhnungsprozess zweier einstmals zutiefst verfeindeter Nationen, der nicht zuletzt auch die Basis des europäischen Integrationsprozesses bildet. Doch was sind die historischen Grundlagen dieser deutsch-französischen Freundschaft in künstlerischer, literarischer, politischer und ideengeschichtlicher Perspektive? Und wie gestaltet sich der gegenwärtige Kulturtransfer der beiden Länder?
Profil des Studiengangs
Der Masterstudiengang „Interkulturelle deutsch-französische Studien“ bietet BA-Absolventen geisteswissenschaftlicher Fächer (wie Germanistik, Romanistik, Geschichte oder Philosophie) historisch fundierte und zugleich an aktuellen Entwicklungen orientierte Einblicke in den deutsch-französischen Kulturtransfer sowie interkulturelle Fragestellungen im Allgemeinen. Dabei geht es auch und vor allem darum, eingefahrene Zuschreibungsmuster zu hinterfragen und aus transnationaler Sicht gegen den Strich zu lesen.
Bereits seit 1957 arbeiten die Universitäten Tübingen und Aix-Marseille eng zusammen und sind auf dem Gebiet der deutsch-französischen Studiengänge ausgewiesen. Das erste Studienjahr verbringen die Studierenden gemeinsam in Aix-en-Provence, das zweite in Tübingen. Auf diese Weise lernen sie die beiden Kulturen und Wissenschaftssysteme nicht allein auf theoretischer, sondern auch praktischer und alltäglicher Ebene kennen.
Das breitgefächerte Curriculum befördert die umfassende interkulturelle Kompetenz der Studierenden. Eine der Besonderheiten des Studiengangs ist dabei seine interdisziplinäre und kulturwissenschaftliche Perspektive: Neben literatur-, theater- und medienwissenschaftlichen sowie linguistischen Themen werden auch philosophische, historische, kunst- und politikwissenschaftliche Grundlagen aus transnationaler Sicht vermittelt; zudem können die Studierenden in Tübingen auch das Fach der Empirischen Kulturwissenschaft belegen.
Nach dem ersten Studienjahr absolvieren die Studierenden ein Praktikum in Deutschland oder Frankreich, das ihnen einen praktischen Einblick in den Kulturtransfer gibt und Berufsperspektiven eröffnen soll; bei erfolgreichem Abschluss des Studiums verleihen beide Universitäten ein deutsch-französisches Doppeldiplom.
Der Master wird von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) unterstützt, welche die Studierenden im Partnerland mit Mobilitätsstipendien (in Höhe von zur Zeit € 270,00 pro Monat) fördert.
Berufliche und wissenschaftliche Perspektiven
Der Masterstudiengang bietet ideale Voraussetzungen für eine wissenschaftliche oder wissenschaftsnahe Laufbahn und ermöglicht die Vorbereitung auf eine Dissertation. Diese kann im Anschluss an den Master als deutsch- französische Doppelpromotion (cotutelle) im Rahmen der von der DFH unterstützten Doktorandenschule „Kulturkonflikte – Konfliktkulturen“ gefördert werden.
Darüber hinaus besitzen die Absolventen des Studienganges als Experten von zwei maßgeblichen Kulturräumen der Europäischen Union aber auch ausgezeichnete Möglichkeiten sich in nicht-akademischen Berufsfeldern zu positionieren. Durch das Praktikum und zusätzliche praktische Kursangebote eröffnet das Studium ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern im In- und Ausland:
- Internationale Abteilungen von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen
- Institutionen der internationalen, europäischen und deutsch-französischen Zusammenarbeit
- Politische Organisationen
- Kommunikation und Journalismus
- Bildung und Weiterbildung
- Kulturinstitutionen (Theater, Literaturhäuser)
- Museen, Archive und Bibliotheken
- Personalentwicklung und Kommunikation in Unternehmen
- Interkulturelle Mediation
Bewerbungsschluss
15. Juni 2015 (Tübingen), 1. Juli 2015 (Aix-en-Provence)
Weitere Informationen zum Studiengang und zur Bewerbung erhalten Sie auf
http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/neuphilologie/deutsches-seminar/abteilungen/neuere-deutsche-literatur/mitarbeitende/prof-dr-dorothee-kimmich/internationales/interkulturelle-studien.html
und
http://allsh.univ-amu.fr/llc/master/allemand
Universität Tübingen
Programmbeauftragte
Prof. Dr. Dorothee Kimmich
Koordinatorin
Dorothea Hering
interkulturellestudien@ds.uni-tuebingen.de
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Deutsches Seminar - Interkulturelle Deutsch-Französische Studien, Zi. 348
Wilhelmstrasse 50
D- 72074 Tübingen
Telefon: +49 (0) 7071 29 72977
Université d’Aix-Marseille
Programmbeauftragte
Prof. Dr. Nicole Colin
Koordinatorin
Antje Janssen
antje.janssen@univ-amu.fr
Université Aix-Marseille
Direction des Relations Internationales - cursus intégrés (A 222)
29, avenue Robert Schuman
F- 13621 Aix-en-Provence Cedex 1
Telefon: +33 (0) 413 553 679