In eigener Sache: Veränderungen bei H-Soz-Kult

Von
Redaktion H-Soz-Kult

Liebe Leserinnen und Leser!

Vor 25 Jahren wurde H-Soz-Kult 1996 auf dem 41. Historikertag in München erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt; damals noch als reine Mailingliste als Teil des amerikanischen H-Net, vorangetrieben von dessen Hauptredakteur Rüdiger Hohls an der Humboldt-Universität zu Berlin. Aus der kleinen Mailingliste mit ein paar Dutzend Abonnent:innen erwuchs unter der Leitung von Rüdiger Hohls innerhalb weniger Jahre eines der einflussreichsten deutschsprachigen Fachportale für die Geschichtswissenschaften mit einer inhaltlich breit aufgestellten Fachredaktion. Dieser gehören aktuell über 40 renommierte Wissenschaftler:innen an, die mit ihrer Expertise nahezu alle geschichtswissenschaftlichen Epochen und Weltregionen abdecken. Während die Mailingliste mit über 30.000 Abonnent:innen noch immer ein Herzstück des Angebots bildet, initiierte Rüdiger Hohls schon sehr früh für H-Soz-Kult eine eigene Website, die derzeit pro Monat rund eine Million Besuche verzeichnet. Mit der frühzeitigen Entwicklung eigener Datenbanken und Content-Management-Systeme wurde im Rahmen von H-Soz-Kult auch die Basis für die inhaltliche Weiterentwicklung des Angebots geschaffen. Getragen wird das Projekt seit vielen Jahren von einem Netzwerk an Wissenschaftler:innen und Institutionen, darunter die Humboldt-Universität zu Berlin, das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, die RWTH Aachen, die Universität Tübingen und die Universität Leipzig. Mit deren kooperativer Zusammenführung unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins Clio-online e.V. im Jahr 2007 wurde schließlich ein organisatorischer Rahmen für H-Soz-Kult geschaffen.

Die digitale Transformation hat die geschichtswissenschaftliche Fachinformation und Fachkommunikation im vergangenen Vierteljahrhundert grundlegend verändert. Rüdiger Hohls hat diese Entwicklung für unser Fach maßgeblich mitgetragen und gestaltet. Selbstverständlich war dies nicht: Finanzielle, fachliche und technische Schwierigkeiten galt es aus dem Weg zu räumen. Vor allem aber die Vermittlung „digitaler Kompetenz“ in das Fach hinein war und ist die Grundvoraussetzung für eine Erfolgsgeschichte wie die von H-Soz-Kult. Für all dies gebührt Rüdiger Hohls herzlicher Dank und großer Respekt; für seine Weitsicht, seinen Blick für's Wesentliche und seine scharfsinnigen Analysen struktureller Veränderungen in der alltäglichen Arbeit, begleitet von seinem Humor, seiner Geselligkeit und seinem klaren moralischen Kompass.

Nahezu zeitgleich mit dem Jubiläum von H-Soz-Kult ist Rüdiger Hohls im Herbst 2021 in den Ruhestand getreten und hat deshalb die Leitung von H-Soz-Kult abgegeben. Die Fachredaktion hat Claudia Prinz, Humboldt-Universität zu Berlin, zu seiner Nachfolgerin in der redaktionellen Leitung gewählt. Die technische Leitung liegt weiterhin bei Thomas Meyer, Humboldt-Universität zu Berlin.

Langweilig wird es Rüdiger Hohls auch in den kommenden Jahren sicherlich nicht werden; einerseits, weil Rüdiger uns weiter beratend zur Seite steht, andererseits, weil er sich auch vielen weiteren Projekten weiterhin verpflichtet sieht, die ihren Erfolg als Teil des Clio-online Verbunds nicht zuletzt seinem Engagement verdanken. Für die noch zahlreichen Pläne und Vorhaben wünschen wir ihm alles Gute. Angesichts des anhaltenden Wandels der wissenschaftlichen Praxis und ihrer Rahmenbedingungen nehmen wir die Herausforderung, ein so wichtiges Projekt wie H-Soz-Kult weiterzuentwickeln und zu gestalten, mit viel Neugierde, Elan und einer Prise Aufgeregtheit an.

Herzliche Grüße
Thomas Meyer, Claudia Prinz und die Fachredaktion von H-Soz-Kult

Zitation
In eigener Sache: Veränderungen bei H-Soz-Kult, In: H-Soz-Kult, 22.12.2021, <www.hsozkult.de/text/id/texte-5354>.
Redaktion
Veröffentlicht am
Weitere Informationen
Sprache