Stadterweiterung und urbane Dynamik im Mittelalter

Stadterweiterung und urbane Dynamik im Mittelalter

Organizer(s)
Ulrich Müller / Gerald Schwedler, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Venue
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
ZIP
24118
Location
Kiel
Country
Germany
Took place
In Attendance
From - Until
09.06.2022 - 11.06.2022
By
Max Grund,/ Marie Jäcker, Exzellenzcluster ROOTS, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Ziel der Tagung war es, verschiedene Forschungsperspektiven auf die Stadterweiterungen des Mittelalters zusammenzuführen. Hierbei sollten unter anderem so verschiedene Felder wie Stadtmorphologie, Architektur, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte sowie Alltagskultur in einen interdisziplinären Austausch gebracht werden.

Einleitend gingen ULRICH MÜLLER (Kiel) und GERALD SCHWEDLER (Kiel) von der Feststellung aus, dass die Vielzahl und Dimensionierungen der spätmittelalterlichen Stadterweiterungen eine gewisse Aufbruchsstimmung und Zukunftsoptimismus erkennen ließen und trotz geringer Ressourcen Vergrößerungen und Erweiterungen großflächig und auf erheblichen Zuwachs angelegt wurden. Trotz der Bedeutung des Phänomens der mittelalterlichen Erweiterungen sei es allerdings bislang zumeist nur im Rahmen einzelner Stadtgeschichten betrachtet worden, eine überregionale und interdisziplinäre Analyse solcher Erweiterungen sei in ihrer Komplexität bislang nicht erfolgt.

Die Einführung in die Tagung wurde von MATTHIAS UNTERMANN (Heidelberg) gehalten. Dieser stellte fest, dass jede Stadterweiterung die Konsequenz einer fehlerhaften Stadtplanung sei. Das mit hohem Aufwand strukturierte Stadtareal wurde dem Erfolg und dem Wachstum der jeweiligen Stadt nicht gerecht. Dabei gingen sowohl die Gründung des Stadtkerns wie auch die Erweiterungen der Stadt mit einer außerordentlichen Armut an begleitenden schriftlichen Quellen einher. Um den Begriff der "Planung" besser in seinen historischen Kontext einzuordnen, schlug er außerdem den Blick auf die Klöster vor. Auch bei diesen fänden sich sowohl häufige Planwechsel als auch die Tatsache, dass meist nur der Gründungsakt, nicht jedoch die Planung memoriert würden. Anhand verschiedener Beispiele stellte er außerdem fest, dass die meisten Stadterweiterungen wohl nur mit sehr kurzer Perspektive geplant und ausgeführt wurden.

MATTHIAS FRANC KLUGE (Augsburg) setzte sich mit Stadterweiterungen hinsichtlich der Aspekte von wirtschaftlichem Wandel und urbaner Dynamik auseinander. Ausgehend von der Beobachtung, dass insbesondere das Spätmittelalter als ‚großes Zeitalter der Stadterweiterungen‘ bezeichnet werden könne, richtete er den Blick auf Florenz. Die vielfältigen Stadterweiterungen verliefen dort nicht immer konfliktfrei und konnten auch die Schattenseiten des zugrundeliegenden Wirtschaftswachstums offenbaren, wofür Kluge die Zerstörung von jüdischen Viertel als Beispiel anführte. Das Anwachsen der städtischen Führungsschichten sorgte für Machtkämpfe, die sich in einem Anstieg des Baus von Geschlechtertürmen sedimentierten. Schließlich warf Kluge die Frage nach Möglichkeiten des Lenkens von dynamischen Stadterweiterungsprozessen auf. Jene sah er einerseits in Regulationen und Bauordnungen, die aber andererseits dadurch erschwert wurden, dass der städtische Baukörper oftmals zu einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die in den Vorstädten angesiedelten Sozialschwachen avancierte.

JERZY PIEKALSKI (Wrocław) betrachtete Stadtgründungen und ihren Ausbau bis zum 15. Jahrhundert im östlichen Mitteleuropa anhand der Beispiele Prags, Breslaus und Krakaus. Unter Rezeption von Walter Christallers Zentralorttheorie stellte er beim Blick auf die Prager Neustadt heraus, dass diese ein „Kunstgebilde“ gewesen sei, welches nach Ende der herrschaftlichen Förderung den konjunkturellen Einbruch nicht bewältigen konnte. Im Falle von Breslau sei die erste Stadterweiterung die Einverleibung und Umstrukturierung der alten Siedlung neben der Stadt gewesen. Die eigentliche Breslauer Neustadt sei als neue Gründung 1317 der Altstadt angegliedert worden. Ähnliche Beobachtungen machte er für Krakau. Dort seien jedoch zwei Versuche das als nova civitas bezeichnete Suburbium zu erschließen gescheitert. Dieses Gebiet sei später dann als adlig-geistlicher Sonderbereich in die Stadt einbezogen worden. Während der Anschluss der ersten richtigen Neugründung namens Klepacz an Krakau sowohl administrativ als auch wirtschaftlich gelang, sei dieser Erfolg der zweiten Neugründung namens Neustadt nicht beschieden gewesen.

JÖRG OBERSTE (Regensburg) beschäftigte sich mit der Frage, wie das enorme Bevölkerungswachstum von Paris zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert die Institutionen der Stadt beeinflusste. Den Gründungsmythos, Paris sei primär auf Initiative des Königs entstanden und auf seine Belange zugeschnitten, stellte Oberste in Frage, indem er auf die kleinteilige Besitzstruktur innerhalb der Stadt verwies. Als Beispiel für den Versuch einer Einschränkung der Rechtsprechung und Privilegien anderer Stadtteilherren durch das Königtum, führte Oberste den Templerorden an. Diesem entzog Philipp III. die Hochgerichtsbarkeit innerhalb der Stadtmauern, was neben anderen Ursachen zu einem verstärkten Wachstum der Besiedlung extra muros führte. Die Banlieue des spätmittelalterlichen Paris umfasste einen Radius von circa 9 km, wodurch dörfliche Ansiedlungen/Neugründungen einen hohen Grad an Urbanität aufgewiesen hätten. Die Grundherren profitierten vom ländlichen Raum, da sie dortige Erfahrungen in der Verwaltungs für den städtischen Raum adaptierten. Dies führte er beispielhaft am Amt des ‚Maire‘ vor, welcher zunächst als Vertreter eines Grundherrn im ländlichen Raum fungierte. Der Weg der Stadt Paris zur Metropole verlief demnach dezentral und in den Formen der alten Grundherrschaften, wie Oberste resümierend feststellte.

KATALIN SZENDE (Budapest / Wien) erweiterte das ostmitteleuropäische Betrachtungsfeld um einen Vergleich von Stadterweiterungen in königlichen und bischöflichen Städten im Ungarn des 14. Jahrhunderts. Hierbei stellte die Referentin zunächst heraus, dass das in Westeuropa häufig als Krisenepoche charakterisierte 14. Jahrhundert in Ostmitteleuropa eine Zeit der Blüte war. Die Ausgangsbasis späterer Erweiterungen seien zerstreute Agglomerationen gewesen, die im Laufe des Hochmittelalters zu einer Siedlung konzentriert wurden. Die Erweiterungen als Reaktion auf neue Raumbedürfnisse seien bei königlichen und bischöflichen Städten nun bemerkenswert unterschiedlich ausgefallen. Die königlichen Städte hätten ihre Stadtkerne konsolidiert, danach mit Mauern umbaut und seien dann entlang der Ausfallstraßen weitergewachsen. Die bischöflichen Städte wiederum hätten ihre ursprünglichen Stadtkerne behalten und lediglich nachverdichtet. Durch den späten Mauerbau durchschnitten hier die Stadtmauern manchmal gar die Stadterweiterungen und führten dabei zu ungewöhnlichen Straßennetzen innerhalb der Siedlung.

HENNING STEINFÜHRER (Braunschweig) setzte sich mit den mittelalterlichen Stadterweiterungen Braunschweigs auseinander. Je nach Blickwinkel treten bei der Betrachtung der Stadtgeschichte Braunschweigs Partikular- oder Gesamtinteressen in den Vordergrund und das Zusammenspiel der Teilstädte ist insgesamt ein entscheidender Faktor. Die sogenannten ‚Weichbilde‘ entstanden dabei ausgehend von den Siedlungskernen des 11. Jahrhunderts, St. Ulrici und St. Jakob und im Falle des Weichbildes ‚Hagen‘ auch in siedlungstechnisch anspruchsvollen Niederungsgebieten. Die Weichbilde ‚Zwickel‘ und ‚Sack‘ entwickelten ebenso wie die anderen spezifische Qualitäten hinsichtlich ihrer Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur. Im Hochmittelalter muss in Bezug auf die Verfassungsgeschichte zunächst von Stadtrechten gesprochen werden, erst ab 1325 entstand mit dem später als ‚Großer Rat‘ bezeichneten Gremium ein gemeinsames Verwaltungsorgan. Obgleich parallele Strukturen in den Weichbilden existierten, wuchsen sie in zunehmendem Maße zusammen und ihre Verwaltungssysteme verschränkten sich miteinander – aus anfänglicher Kooperation wurde ein Zusammenwachsen.

ANDREAS WUNSCHEL (Münster) und KIM WEGENER (Münster) ergänzten den Blick auf Stadterweiterungen um den Negativbefund in Form der Komplettregression oder Stadtwüstung. Als Beispiele hierfür präsentierten sie die Fälle von Corvey, Stoppelberg und Blankenrode. Dabei seien nichtüberformte Stadtwüstungen wichtigste Quellen für städtische Frühphasen und die Einflüsse von extremen Negativereignissen. Sie böten damit auch Einblicke in die Abläufe von Stadterweiterungen. Sie betonten, dass Stadtwüstungen meist auf militärische Anlässe zurückzuführen seien und dass Alter der Stadt dabei keine Rolle gespielt habe. Da wüst gefallene Städte zumeist keine oder nur spärliche Schriftquellen hinterlassen haben, seien bei ihrer Auswertung interdisziplinäre Herangehensweisen besonders gefragt. Da Stadtwüstungen zugleich wertvolle wie extrem seltene Quellen seien, seien bei deren Untersuchung zunächst alle nicht- oder minimalinvasiven Untersuchungsarten zu verwenden. Dass diese Methoden durch verfeinerte Sensorik mittlerweile selbst ohne Spaten zu bahnbrechenden Ergebnissen führen können, verdeutlichten sie am Beispiel der Stadt Corvey.

MAX GRUND (Kiel) stellte fest, dass die Städte Ober- und Niederlausitz hinsichtlich ihrer Gründungen als Nachzügler zu bezeichnen sind, was zu vielen ausgebliebenen Erweiterungen geführt habe. Zunächst stellte er Städte vor, deren Städtewachstum aufgrund mangelnder Befestigung schwer zu messen ist und die allgemein für Zuzug aus dem Umland nicht attraktiv waren. Im Falle von Pribus, einer Stadt mit Mauern und Türmen, wurde die Entwicklung und Erweiterung der Stadt im Spätmittelalter abgewürgt, da es sich in direkter Konkurrenz zum ebenfalls an der Via Regia gelegenen Görlitz befand. Er zeigte ferner, inwiefern auch wohlhabende oder landesherrliche Städte aufgrund von topographischen Faktoren wie zum Beispiel einer Insellage (Lübben), einer gescheiterten Integration der umliegenden Dörfer (Beeskow) oder fehlendem Bauland (Spremberg) nicht weiter anwuchsen. Löbau und Lauban wurden durch die Hussitenzüge derart beschädigt, dass der Wiederaufbau alle Ressourcen band. Auch dadurch blieben ihnen, im Gegensatz zu Städten wie Cottbus, Bautzen, Görlitz und Zittau, die Chance zu einer umfassenden Stadterweiterung verwehrt.

Am Beispiel Brandenburg präsentierte JOACHIM MÜLLER (Brandenburg an der Havel) die archäologischen Befunde zur Stadterweiterung durch planmäßige Nachverdichtung. Brandenburg sei noch im ausgehenden Mittelalter eine recht locker besiedelte Stadt mit unterschiedlichen, getrennten Siedlungskernen gewesen. Im Laufe der Frühen Neuzeit setzte dann eine Verdichtung der Besiedelung innerhalb der Stadt ein. Diese Nachverdichtung bereits besiedelter Flächen sei besonders auf (ehemals) öffentlichen Plätzen geschehen. Etwa durch die Reihenhäuser am Neustädter Markt, welche durch die Umwandlung eines Kaufhauses entstanden. Oder in jene Reihenhäuser, welche auf die Mauer der Kirchhöfe aufgesetzt wurden. Auch die Teilung älterer Großgrundstücke, vor allem an Ecken, sei gut nachzuvollziehen. Die immer stärkere Nachverdichtung durch Abtrennung kleinerer Parzellen haben im Ergebnis zu einer Vervierfachung der Wohngrundstückszahl in der Barockzeit geführt.

DIRK RIEGER (Lübeck) gab Einblicke in die Archäologie Lübecks und orientierte sich dabei an den jeweiligen Sphären der weltlichen, merkantilen und geistlichen Macht Es standen die Stadterweiterungsprozesse des 12. Jahrhunderts im Vordergrund, die in Bezug auf die civitas vor allem die Entstehung des sogenannten Gründungsviertels umfassten. Hierbei mussten oftmals erhebliche topographische Herausforderungen überwunden werden, wie das bislang älteste Backsteingebäude, das ‚Kolk-Haus‘, veranschaulicht. Hinsichtlich der weltlichen Herrschaft könne für das 13. Jahrhundert herausgestellt werden, dass eine dynamische Stadterweiterung auch darin bestehen kann, sein bisheriges Territorium zu sichern und zu befestigen, was gerade an Flüssen in aufwendigen Baustellen und logistischen Zwängen resultierte. Zum Abschluss führte Rieger die Stadtmauer als Beispiel für die Langwierigkeit der Ausbautätigkeiten an, da diese zwar relativ schnell errichtet werden konnte, die Füllung und das Trockenlegen ihres Rückraumes sich dahingegen über mehrere Generationen hinzog.

SVEN RABELER (Kiel) führte Stadterweiterungen in Residenzstädten anhand von München, Göttingen und Ansbach vor. In München sei die Stadt durch ihre Erweiterung nicht nur gewachsen, sondern auch umstrukturiert worden. Die aufgelassene Mauer samt Graben hätten zur Ansiedlung von dem Fürsten nahestehenden Institutionen, wie den Höfen verschiedener Klöster, geführt und damit die Repräsentation im Stadtgefüge verändert. In Göttingen habe sich die Erweiterung auf nur einen Straßenzug beschränkt, da sie von verschiedenen Seiten durch Grundbesitz blockiert worden sei. Auch sei die Residenz nicht erweitert, sondern im 14. Jahrhundert sogar aus der Stadt verdrängt worden. In Ansbach wiederum seien Vorstadt und Residenz in die Mauer einbezogen worden. Dies brachte vor allem dem Stadtherren Vorteile, da die Burg bei der Verteidigung entlastet und dadurch mehr Wohnkomfort möglich wurde. Dennoch konnten herrschaftliche-kommunale Konfrontationen zum Scheitern solcher Bestrebungen führen. Es sei also zu betonen, dass auch bei durch den Stadtherrn gewollten Erweiterungen von Städten, dieser stets auch auf ein gewisses Maß Kooperation der Bürgergemeinde angewiesen blieb.

PAWEŁ CEMBRZYŃSKI (Kiel) warf zu Beginn seines Vortrages die Frage auf, wieso ‚spaces of emptiness‘ in mittelalterlichen Stadtzentren existierten. Diese identifizierte er anschließend eher als Teile der Stadtperipherie, mit deren Entstehung, Formen und Funktionen er sich näher auseinandersetzte. Den Peripherien käme die Rolle eines Auffangbeckens zu, sei dies für zukünftige Bebauungen oder aber hauptsächlich für unterschiedlichste Vegetationen. Spezifische Gewerke wie zum Beispiel Mälzereien oder Bordelle siedelten sich verstärkt in den Peripherien an. Resümierend betonte Cembrzyński die signifikante Rolle der Zonen für den dynamischen Metabolismus der Stadt, für den sie vielleicht finanziell weniger entscheidend waren, als Orte der Begegnung, der Versorgung und der Freizeitgestaltung jedoch zentral für die städtische Anordnung und Kosmologie seien.

CAECILIA WEISSERT (Kiel) ging der Stadterweiterung Antwerpens nach 1540 durch Gilbert van Schoonbeke. Dieser habe für eine 20 Hektar große Stadterweiterung mit modernen Hafenanlagen gesorgt und vor der Stadt eine Art Gartenstadt für Wohlhabende angelegt. Die Häuser dieser Stadterweiterung seien als Sommersitz den italienischen villae rusticae des 15. Jahrhunderts nachempfunden gewesen. Damit habe diese Form des Stadtausbaus also vor allem als locus amoenus und nicht wirtschaftlichen Gesichtspunkten gedient. Hierzu passe, dass für diese Häuser auch eine ganz neue Kunst geschaffen wurde, welche durch Reproduktionen im Druck jedoch auch wieder in die eigentliche Stadt zurückgewirkt habe. Da diese Formen der Stadterweiterung zu keiner Zeit in die städtische Verteidigung einbezogen waren, seien sie immer wieder Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen und Verwüstungen geworden.

Zum Abschluss diskutierte SEBASTIAN BRATHER (Freiburg) die Ergebnisse der Tagung. Er betonte die verschiedenen Kontexte von Stadterweiterungen, für deren Betrachtung sich je nach Kontext unter anderem topographische, bauliche, archäologische, ökonomische oder rechtliche Herangehensweisen anböten. Als zweites reflektierte Brather die verschiedenen Varianten von Stadterweiterung, wobei sich eine wirtschaftliche Grundlage als unerlässlich herauskristallisierte. Das Spektrum der Tagung habe dabei von Erweiterungen durch Zusammenschluss bereits bestehender Städte über Konkurrenzgründungen oder auch Stadtverdichtungen bis wie im Falle Amsterdams hin zur Schaffung von Siedlungen im Umland von Städten, die von dieser abhängig waren, gereicht. An dritter Stelle rückte Brather die unterschiedlichen Akteure wie Könige, Landesherren, Bischöfe oder städtische Führungsschichten in den Vordergrund. Die Überlegungen kulminierten in einer finalen Diskussion über eine Minimaldefinition von der Stadt und ihrer Erweiterung. Dass das Resultat einer solchen Definition stets kontext- und perspektivgebunden sowie anfechtbar ist, sahen alle Teilnehmenden als Quintessenz der Tagung an.

Konferenzübersicht:

Sektion 1: Wachstum und Konjunkturen in Mitteleuropa
Moderation: Hilmar Klinkott (Kiel)

Ulrich Müller (Kiel) / Gerald Schwedler (Kiel): Begrüßung und Einleitung durch die Veranstalter

Matthias Untermann (Heidelberg): Zur Einführung: Stadterweiterungen

Mathias Franc Kluge (Augsburg): Wirtschaftlicher Wandel, urbane Dynamik und Stadterweiterung im Mittelalter

Jerzy Piekalski (Wroclaw): Polen und östliches Mitteleuropa – Stadtgründungen und „planmäßiger“ Ausbau

Jörg Oberste (Regensburg): Auf dem Weg zur Metropole. Vorstadtklöster als Urbanisierungskerne im Paris des 13. Jahrhunderts

Katalin Szende (Budapest / Wien): Stadterweiterungen in Ostmitteleuropa im 14. Jahrhundert. Königliche Städte und Bischofsstädte im Vergleich

Sektion 2: Stadterweiterung und regionale Konkurrenz
Moderation: Sebastian Brather (Freiburg)

Henning Steinführer (Braunschweig): Von Einheit und Vielfalt – Die Stadterweiterungen Braunschweigs vor dem Hintergrund des Verhältnisses von Weichbilden und Gesamtstadt

Andreas Wunschel (Münster) / Kim Wegener (Münster): Stadtwüstungen und städtische Wüstungsprozesse in Westfalen-Lippe (Doppelvortrag)

Sektion 3: Pragmatiken des Erweiterns
Moderation: Margit Dahm-Kruse (Kiel)

Max Grund (Kiel): Zwischen früherer Erweiterung und großzügiger Planung. Stadterweiterungen und ihr Ausbleiben in den Städten der Ober- und Niederlausitz

Joachim Müller (Brandenburg / Havel): Planmäßige Nachverdichtung der mittelalterlichen Stadt – Brandenburg an der Havel

Dirk Rieger (Lübeck): „Was da ist, wird genommen“ – pragmatische, aber systematische Landgewinnung

Sven Rabeler (Kiel): Erweiterungen von Residenzstädten im späten Mittelalter

Sektion 4: Glauben, Kämpfen, Richten. Unterschiede von Altstadt und Neustadt
Moderation: Marie Jäcker (Kiel)

Pawel Cembrińsky (Kiel): Dynamic landscape of peripheries of medieval towns in Central Europe

Martin Musílek (Prag): Stadterweiterungen im böhmischen Raum im Mittelalter

Caecilie Weissert (Kiel): Gilbert van Schoonbeke und die Stadterweiterung Antwerpens nach 1540

Sebastian Brather (Freiburg): Zusammenfassende Überlegungen und Schlussdiskussion

Editors Information
Published on
Contributor
Classification
Temporal Classification
Additional Informations
Country Event
Conf. Language(s)
German
Language