Forderungen der Freiheit: Christliche Linksintellektuelle im Kontext

Forderungen der Freiheit: Christliche Linksintellektuelle im Kontext

Organisatoren
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte; Friedrich Schiller Universität Jena; Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen; Technischen Universität Chemnitz
Förderer
Fritz Thyssen Stiftung
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
05.10.2023 - 07.10.2023
Von
Moritz Broghammer / Sarah Jäger, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Held:innen und Vorbilder oder fälschlich Verehrte? Kritiker:innen und Innovator:innen oder von Ideologie Verblendete? Es sind diese und weitere Spannungen, die Biographie, das Wirken und vor allem die Rezeptionsperspektiven auf die Gruppe der ‚Christlichen Linksintellektuellen‘ zwischen 1960-2000 prägten und sich auch wesentlich in den Beiträgen und Diskussionen dieser interkonfessionellen und interdisziplinären Tagung niederschlugen. Angesichts der dünnen Forschungslage zu dieser Gruppe galt es daher über Fragen des methodischen Zugriffs, einzelne ausgewählte biographische Forschungen, Kontextualisierungs- und Systematisierungsthesen, rezeptionsgeschichtliche Analysen, bis hin zu Vergleichen zwischen Ost- und West-Perspektiven, zu diskutieren, um gemeinsam an einer Systematisierung zu arbeiten, die die genannten Spannungen aufnimmt und Wirken und Wirkung kritisch einordnen kann. Für dieses Unterfangen wurden immer wieder (kirchen)historische, theologische, soziologische sowie politikwissenschaftliche Blickwinkel herangezogen, die jeweils unterschiedliche Facetten dieser Gruppe beleuchten konnten.

So verwiesen auch die Tagungsleiter:innen SARAH JÄGER (Jena), BENEDIKT BRUNNER (Mainz) und GABRIEL ROLFES (Aachen/Chemnitz) zum Auftakt auf verschiedene Zugriffsmöglichkeiten auf Christliche Linksintellektuelle und ihre Wirkungen. Der Begriff sei dabei durchaus herausfordernd, er sei vielleicht weniger ein historischer Analysebegriff, da er immer auch normativ aufgeladen sei. Sie unterstrichen dabei, dass diese als neuzeitliches Phänomen wahrgenommen werden müssten, für die wiederum formale Bildung ein mögliches, aber nicht zwingendes Kriterium sei und auf deren Selbstwahrnehmung es zu achten gelte. Die Stichworte „Motor, Kritiker, Transformator“1 stellten eine mögliche Konzeptionalisierung dar, mit der die Bedeutung dieser Personen gefasst werden könne, die in ihrem konkreten Engagement dabei gleichzeitig als Anschauungspunkte und Brenngläser auf den ‚Dreischritt Politik, Gesellschaft und Kirche‘ fungierten und deren konkrete Wirkungsorte und Netzwerke ebenfalls betrachtet werden müssten. Auch wurde auf den spezifischen historischen Kontext der behandelten Subjekte hingewiesen, in dem beispielsweise ein wachsendes Bewusstsein von Säkularisierung zu beobachten sei.

Zu Beginn des Methodenpanels stellte sich CHRISTOPH JÜNKE (Bochum) der inhaltlichen Füllung der Fragen nach den drei Signifikanten der Bezeichnung ‚Christlicher Linksintellektueller‘. So seien zum einen Intellektuelle als gesellschaftshistorisches Produkt der frühmodernen Arbeitsteilung zu betrachten, die sich vor ihrem historisch spezifischen Verhältnis zwischen Herr und Knecht (Monarchie und Bourgeoisie) ergeben habe und sich als Überschuss bürgerlich-revolutionären Bewusstseins in Form von Expert:innenstellungen niedergeschlagen habe. Intellektuelle seien daher vor diesem Hintergrund Subjekte mit Expertisen in bestehendem technischem Wissen, das sie in ihre zeitgeschichtlichen Diskurse einbrächten. Linke Intellektuelle verbänden ihr Eingreifen dabei mit einem Bewusstsein von Macht- und Herrschaftsverhältnissen und stellten vor diesem Hintergrund sowohl die demokratische als auch die soziale Frage. Christliche Linksintellektuelle zeichneten sich darüber hinaus durch eine spezifisch christliche Zielsetzung aus und trügen soziale und demokratische Kämpfe auch in Kirchen hinein. KLAUS FITSCHEN (Leipzig) stellte nun verschiedene Schwierigkeiten heraus, die mit der Zuweisung der als Gruppe behandelten Subjekte unter den Terminus ‚Christliche Linksintellektuelle‘ verbunden seien. So wies er z.B. auf dessen zunächst schmähende Verwendung, das schwer zu fassende Charakteristikum der Öffentlichkeitswirksamkeit oder den unbestimmten Ort ihres Wirkens hin. Im Blick auf ihre Netzwerke erkannte er zudem eine Spannung zwischen dem individuellen Anspruch dieser Personen und dem Ansatz von Netzwerktheorien, die Institutionen miteinbezögen. SIMON OELGEMÖLLER (Neuwied) unterstrich anschließend die besondere Bedeutung archivarischer Arbeit für die Biographik, die sich vor einem komplexen Spannungsfeld von Materialzugänglichkeit, institutionellen und rechtlichen Vorgaben sowie den individuellen Perspektiven von Archivar:innen abspielt und dabei maßgeblichen Einfluss auf Überlieferungen nähmen. Er betonte dabei in besonderem Maße die Möglichkeiten der Multiperspektivität in der biographischen Arbeit und schlug eine metaphorische Betrachtung der Biograph:innen als Künstler:innen vor.

In Panel 2 standen Sozialisationswege von Personen im Mittelpunkt, die potentiell unter die behandelte Gruppe fallen können. RAINER PRÄTORIUS (Hamburg) präsentierte dabei mit Martin Greiffenhagen einen kulturprotestantischen Intellektuellen, der seine Linkswerdung im Rahmen der Studentenbewegung vollzogen habe und mit seinen Publikationen in der politischen Publizistik, Kreisen der SPD und des Bildungsbürgertums auf Resonanz stieß. Gleichwohl er damit außerhalb der Kirchen wirkte, beschäftigte er sich autobiographisch stark mit seinem Aufwachsen im Pfarrhaus, das ihm auch für seine Arbeiten zu Freiheit, Gleichheit und Demokratisierung als Hintergrundfolie diente. Er stünde für eine intellektuelle Position, die eine stark postmaterialistische Auffassung vertritt und gesellschaftliches Transformationspotential vor Allem in gebildeten Kreisen erkenne. Mit Helmut Gollwitzer stellte BENEDIKT BRUNNER (Mainz) anschließend den als Prototyp des Linksprotestantismus geltenden Denker vor. Diese Stellung erlangte das Mitglied des radikalen Flügels der Bekennenden Kirche maßgeblich durch das öffentlichkeitswirksame enge Verhältnis zu Rudi Dutschke und seiner Tätigkeit als Seelsorger von Ulrike Meinhof. Brunner unterstrich zudem das Primat der Theologie für Gollwitzers Denken, dem als Quelle der Kritik neben der Bibel auch ein christlich verstandener Sozialismus diente und an dessen Ende maßgeblich ein Impuls zur politischen Handlung zu stehen habe. Auf katholischer Seite stellte REGINA MEYER (Eichstätt) die Schriftstellerin Ida Friederike Görres vor und fokussierte dabei die Debatte, die diese mit dem „Brief über die Kirche“ (1946) ausgelöst hatte. Meyer betonte dabei die Spannung, die mit einer Bezeichnung von Görres als christliche Linksintellektuelle einher gehe und sich auch in den unterschiedlichen zeitgenössischen Wahrnehmungen gezeigt hätte. Diese führte sie darauf zurück, dass ihre Kirchenkritik, speziell als Frau und Laiin in den 50er-Jahren, als extrem anstößig empfunden wurde, wenngleich sie diese Kritik selbst motivational in ihrer Liebe zur Kirche verordnete und an anderen Stellen konservative Positionen vertreten habe. GABRIEL ROLFES (Aachen/Chemnitz) referierte abschließend über Walter Dirks als Ikone des westdeutschen Linkskatholizismus. So thematisierte er Dirks kritische, aber stets distanzierte Haltung zur DDR sowie dessen breites Medienschaffen, in dem er stärker als ‚Ideenmultiplikator‘ denn als originelle Stimme erschien. In Anbetracht von Dirks’ diversen Kontakten stellte Rolfes zudem die Frage, ob es im Feld christlicher Linksintellektueller politische Positionen gebe, die konfessionelle Grenzen überragten.

In seinem Abendvortrag untersuchte THOMAS GROSSBÖLTING, inwiefern sich in den Jahren rund um die Friedliche Revolution Erzählungen und Erwartungen linker Christ:innen veränderten. Zur Darstellung dieser Erzählungen und Erwartungen skizzierte er zunächst das Feld der christlichen Linken vor 1989 und unterschied zwischen geschlossenen akademisch-intellektuellen Zirkeln der Nachkriegszeit und den Entwicklungen rund um die Studentenbewegung, ‚Gott-ist-tot‘-Theologie oder Aufnahme der Befreiungstheologie am Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre. Dem gegenüber stellte er eine Mediendiskursanalyse rund um die Ereignisse von ‚1989‘ in ‚Neue Wege‘ und ‚Publik Forum‘. In dieser diagnostizierte er der christlichen Linken ein Verhaften in ihren Denkvorstellungen und fehlende Selbstkritik- wenngleich sich durch erfahrene Enttäuschungen einige Erwartungen innerhalb dieses Rahmens verschoben hätten.

Panel 3 thematisierte christliche Linksintellektuelle in unterschiedlichen dialogischen Konstellationen. MALTE DÜCKER (Frankfurt am Main) betonte in seinem Beitrag zu Martin Niemöller nochmals die entscheidende Bedeutung der Rezeption für die Wahrnehmung einer Person. Niemöller sei kein ‚wirklicher‘ Linksintellektueller gewesen, habe aber gerade durch christliche Linksintellektuelle eine solche Stilisierung erfahren. Für diesen Sachverhalt unterbreitete er mit der Fassung Niemöllers als „Postheroischer Held“2 oder „Puer Robustus“3 zwei Deutungsangebote. VALERIE JANDEISEK (Erlangen) stellte Friedrich-Wilhelm Marquardt in seinem Anliegen, das antijudaistische Erbe des Christentums aufzuarbeiten durch den Versuch dar, sich einem einseitigen christlich-jüdischen Dialog zu entziehen und sich als ‚Lerner des Judentums‘ verstand. SEBASTIAN HOLZBRECHER (Regensburg) präsentierte seine Forschung zu ostdeutschen Linkskatholiken, für die eine Unterscheidung zwischen innerkirchlich-reformorientierter Katholiken und einer staatlich gesteuerten Gruppe zentral war. Beide seien von kirchlicher Seite geschmäht worden, unterschieden sich aber in ihren verschiedenen Ausrichtungen diametral. Während die innerkirchliche Gruppe innerkirchlich progressiv und politisch konservativ gewesen sei, gelte für die staatlich gelenkte Gruppe das Gegenteil. Des Weiteren betonte er, dass es in der DDR einige Linkskatholiken, allerdings kaum katholische Linksintellektuelle, gegeben habe.

KONSTANTIN SACHER (Köln) beleuchtete in Panel 4 mit Dorothee Sölles Verhältnis zu Deutschland einen bisher wenig beachteten Aspekt ihres Werkes. Dabei legte er mit ihrem Buch „Ein Volk ohne Vision geht zugrunde“ (1986) einen spezifischen Schwerpunkt und versuchte ihre antiamerikanischen Deutungen der Nachkriegsjahre in ihre biographische Entwicklung einzuordnen und damit gleichzeitig auf ein Beispiel unpassend erscheinender Motive in linkem Denken aufmerksam zu machen. KATHARINA KUNTER (Helsinki) präsentierte mit Walter Jens einen christlichen Linksintellektuellen, der in seinem Wirken auch außerhalb der Kirchen Impulse setzte und fokussierte neben dessen politischen Entwicklungen protestantische Signaturen in seinem Werk. Zudem thematisierte sie Jens’ Werk vor dem Hintergrund seiner spät bekannt gewordenen NSDAP-Mitgliedschaft. Der Diskussion weniger prominenter linksintellektueller Persönlichkeiten diente FLORIAN BOCKs (Bochum) Präsentation mit seinen Forschungsergebnissen zu Heinrich Philippek, der als Kaplan in Gelsenkirchen Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre wirkte. Dabei rekonstruierte Bock Konflikte, die sich rund um Philippeks nonkonformes Auftreten im Bistum entfachten und unterstrich durch Analysen von Medienberichten und Erinnerungskultur dessen Fähigkeiten eine mediale Öffentlichkeit für sich und seine Anliegen herzustellen. THOMAS GAWRON (Berlin) und KLAUS LANG (Osnabrück) thematisierten in ihrem Beitrag die Entwicklungen der ‚Katholischen Deutschen Studenteneinigung (KDSE)‘ zwischen 1969 und 1973, in der sie selbst in unterschiedlichen Funktionen engagiert waren. Über die Behandlung des gesellschaftspolitischen, kulturellen, sowie kirchlichen Kontextes diskutierten sie die Zugehörigkeit des Verbandes zum Linkskatholizismus und die inhaltliche sowie formal-demokratische Ausrichtung der Studenteneinigung. Anschließend reflektierten sie die innerkirchliche Debatte um die KDSE und die verschiedenen Gutachten, nach denen es zu einem Entzug der finanziellen Mittel 1971 sowie dem Entzug des pastoralen Auftrags 1973 durch die deutschen Bischöfe kam- und so zur Selbstauflösung der KDSE führte.

In einem Zeitzeugen-Interview mit dem Ehepaar ELISABETH und KONRAD RAISER (Berlin) und ULRICH BRÖCKLING (Freiburg) als ehemaligem Assistenten von Walter Dirks führten SARAH JÄGER (Jena) und GABRIEL ROLFES (Aachen/Chemnitz) durch bereits diskutierte Fragen der Sozialisation, dem Verhältnis zur Institution Kirche oder der Selbstbezeichnung als ‚Linke‘ und reicherten diese mit Erfahrungen der Interviewten an.

Panel 5 nahm den Katholikentag mit dem Referat von SANDRA FRÜHAUF (Hamburg) in den Blick. Sie fokussierte insbesondere die Katholikentage von 1968 und 1980. 1980 formierte sich der sog. ‚Katholikentag von unten‘ unter erheblichem amtskirchlichem Widerstand und breiter medialer Inszenierung. Dabei zeigte sich, wie stark diese Lai:innenbewegung provozierte, indem sie zentrale politische Themen wie etwa die Atomaufrüstung thematisierte.

Am Ende der Tagung stand ein Tagungskommentar von CLAUDIA LEPP (München). Sie entfaltete nach einem Durchgang durch die Referate auch die Desiderate zur weiteren Forschung. Wirkungsstrategien und die damit verbundenen (auch konfessionsübergreifenden) Netzwerke müssten noch stärker in den Blick genommen werden. Insbesondere die Wirkung einzelner intellektueller Stimmen könne nur schwer eingeschätzt werden. Sicher sei, dass diese den Meinungsbildungsprozess in Politik, Kirche und Gesellschaft vorangetrieben haben. Auch das Verhältnis zu den sich vor allem in den 1970er-Jahren formierenden Neuen Sozialen Bewegungen könne noch genauer bestimmt werden. Intellektuelle standen nie an der Spitze dieser Bewegung, bildeten jedoch einen wichtigen Teil dieser Politikform ab. Spannend stellt sich auch die Tatsache dar, dass der Einfluss (christlicher) Linksintellektueller nach 1990 zu verebben schien.

Insgesamt konnte die Tagung erste wichtige Fragen und Leitlinien für die Forschung zu christlichen Linksintellektuellen zwischen 1960 und 2000 herausarbeiten und diskutieren. Hierzu zählen insbesondere die besondere Bedeutung der Rezeption für die Wirkung und die Konstruktion ihre Stellung als Intellektuelle in Politik, Kirchen und Gesellschaft, wofür der praktizierte interdisziplinäre Ansatz der Referent:innen als besonders geeignet erschien. Für die Erfassung wesentlicher politischer Anliegen und Spannungen dieser Gruppen hat sich zudem die Frage nach Ost- und Westperspektiven und die Diskussion rund um die Existenz einer sozialistischen Diktatur im geteilten Deutschland als äußerst fruchtbar erwiesen. Dieser Befund regt zu weitergehenden Forschungen an.

Konferenzübersicht:

Thomas Arnold (Dresden): Grußwort der Katholischen Akademie Bistum Dresden-Meißen

Sarah Jäger (Jena), Benedikt Brunner (Leipzig) & Gabriel Rolfes (Aachen/Chemnitz): Begrüßung und Einführung in das Thema.

Panel 1: Methodenpanel

Christoph Jünke (Bochum): Was ist ein (christlicher) Linksintellektueller?- von außen betrachtet?

Klaus Fitschen (Leipzig): Protestantische Linksintellektuelle und ihre Netzwerke

Simon Oelgemöller (Neuwied): Methodik- eine Frage des Standpunktes? Biographik aus archivistischer Sicht am Beispiel Karl Forsters (1928-1981)

Panel 2: Sozialisationswege

Rainer Prätorius (Hamburg): Politisierter Kulturprotestantismus. Martin Greiffenhagen und der lange Schatten des Pfarrhauses.

Benedikt Brunner (Mainz): Helmut Gollwitzer-Prototyp und Doyen des deutschen Linksprotestantismus

Regina Meyer (Eichstätt): Ida Friederike Görres- eine Schriftstellerin und Intellektuelle in Auseinandersetzung mit dem Katholizismus

Gabriel Rolfes (Aachen/Chemnitz): Die Ikone des westdeutschen Linkskatholizismus- Walter Dirks und das 20. Jahrhundert

Abendvortrag

Thomas Großbölting (Hamburg): Vom Ende der großen Erzählungen. Linke Christ:innen in West- und Ostdeutschland seit Ende der 1980er-Jahre

Panel 3: Linksintellektualismus im Dialog

Malte Dücker (Frankfurt am Main): Pazifistisches Vorbild? Martin Niemöller und der intellektuelle Linksprotestantismus

Valerie Jandeisek (Erlangen): Der Linksprotestantismus und das Judentum: Die Israeltheologie Friedrich-Wilhelm Marquardts (1928 – 2002)

Sebastian Holzbrecher (Regensburg): Ostdeutsche Linkskatholiken? Innerkirchliche Aufbrüche und Konflikte in der sozialistischen Diktatur Ostdeutschlands

Panel 4: Engagierte Linksintellektuelle

Konstantin Sacher (Köln): Dorothee Sölles Verhältnis zu Deutschland

Katharina Kunter (Helsinki): Walter Jens, der protestantische Rhetor der Bundesrepublik

Florian Bock (Bochum): »Rebell im schwarzen Rock« (Die Zeit). Der katholische Nonkonformist Heinrich Philippek zwischen Gelsenkirchen und Notre-Dames-de-Londres

Thomas Gawron (Berlin) & Klaus Lang (Osnabrück): Die Katholische Deutsche Studenteneinigung (KDSE) 1969 – 1973

Zeitzeugen-Interview und Diskussion

Sarah Jäger (Jena) & Gabriel Rolfes (Aachen/Chemnitz): Ehepaar Konrad und Elisabeth Raiser sowie Ulrich Bröckling

Panel 5: Katholikentag/Kirchentag

Thorsten Moos (Heidelberg): »Links und rechts« als Thema des Deutschen Evangelischen Kirchentages: eine eklektische Diskursanalyse

Sandra Frühauf (Hamburg): Katholikentage (von unten). Vom Aufbruch zum Ausbruch

Tagungskommentar und Abschlussdiskussion

Claudia Lepp (München): Tagungskommentar

Anmerkungen:
1 Vgl. Volkhard Krech, Motor, Kritiker, Transformator. Drei Funktionen von Intellektuellen in der Religionsgeschichte, in Friedrich Wilhelm Graf (Hrsg.), Intellektuellen-Götter. Das religiöse Laboratorium der klassischen Moderne, de Gruyter 2009, S. 83-99.
2 Ulrich Bröckling, Postheroische Helden, Suhrkamp 2020.
3 Thomä, Puer Robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds, stw 2018.